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Der dritte Daimon

Rivens Augen flatterten, als wäre ich eine Halluzination. Als könnte er meinen Worten keinen Glauben schenken. Als wäre es zu gefährlich für ihn. Mein Herz sank in sich zusammen. Am liebsten würde ich mich vom Roten Turm stürzen.

Okay, also nicht wirklich. Das sollte eine Metapher für mein momentanes Innenleben sein.

Er erhob sich vom Bett und streckte seine Hände nach meinen aus, um mich vom Boden hochzuziehen.

Ich biss mir auf die Zunge, versuchte mich durch den Schmerz zu betäuben.

Riven senkte seinen Kopf und seine Lippen streiften meine. Ich hätte schwören können, dass ich einen kühlen Windzug wahrnahm. Frische Luft. Neues Leben. Hoffnung.

"Ich kann es kaum erwarten, dich zu küssen, Musa.", hauchte er.

Verwirrt fiel ich ihm ins Wort: "Und was hält dich davon ab?"

Seine Finger strichen über meine Wangenknochen. Er sah so aus, als hätte er mich gerade vom Roten Turm gestoßen. Doch wieso sollte sich Riven mir gegenüber schuldig fühlen? Ich war diejenige, wegen der er in einen halben Raben verwandelt worden war und nun einem magischen Fluch erlag, von dem niemand noch so recht wusste, wie man ihn umkehrte.

Bevor meine Gedanken die Chance hatten, zu einem Sturm anzuwachsen, hielt ich sie auf.

Ich küsste ihn.

Schon wieder.

Seltsam, dass Riven eigentlich in Alfea einen gewissen Ruf besaß, aber, wenn es um mich ging, veränderte er sich.

Riven gab nach, ließ sich mit mir bereitwillig fallen, bis wir am Boden der Realität aufkamen. Riven entfernte sich von mir und nahm seinen Platz auf meinem Bett ein.

"Komm her.", raunte er.

Stumm folgte ich seiner Aufforderung. Etwas stimmte nicht. Ein Seufzer durchfuhr meinen Körper.

"Musa, weißt du, was das zwischen uns ist? Es ist nicht echt. Ich habe die Höhlenmalereien in Isis studiert, habe Nachforschungen angestellt. Ich wollte herausfinden, was so besonders am Berg ist und bin auf den Seelenmythos gestoßen. Du bist die Seele, nicht wahr? Und ich der Rabe?"

Ich nickte. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund war unser Schicksal in der Höhle prophezeit worden.

"Aber es ist doch alles gut ausgegangen? Wir haben es lebend aus Isis geschafft und Osiris ist jetzt mein Seelenbegleiter.", fing ich an.

"Ich würde mir da nicht so sicher sein. Es sind noch zu viele Fragen offen.", schüttelte er den Kopf.

Ich blickte ihn an, suchte nach einem Zeichen, dass er nicht aufgegeben hatte. Riven sah weder traurig noch hilfesuchend aus.

Er wirkte so, als hätte er bereits eine Entscheidung getroffen. Ohne mich zu fragen, was ich davon hielt.

"Was meinst du damit, dass das es nicht echt ist, Riv?", ich versuchte meine Stimme nicht brechen zu lassen, aber ich schaffte es nicht. Sie zitterte, als würde sie wissen, dass Riven gerade eine Schere an das Band, das zwischen uns bestand, setzte.

"Musa, was auch immer ich für dich empfinde, es ist nicht aus meinem freien Willen heraus entstanden! Wir haben wie Schachfiguren unsere Plätze eingenommen, um die Prophezeiung zu erfüllen!", wurde er wütend, als würde ich das Offensichtliche nicht sehen, als wäre ich so, so blind.

"Spielt das eine Rolle?", erwiderte ich. "Ich -"

Meine Stimme erstarb.

Ich brachte mich erneut zum Sprechen: "Das ist nicht wahr, Riven. Das weißt du."

„Es ist bedeutungslos, was du fühlst. Du sollst so fühlen.", erklärte er mir.

Seine blaugrünen Augen verbargen kein heimliches Flehen, das ich ihm sagen sollte, dass er sich täuschte. Er nahm an, dass er die Wahrheit ohnehin kannte.

In meinen Augen musste er dafür die stille Bitte erkennen. Ich schrie innerlich. Meine Atmung setzte aus, bevor meine Lungen zu überstürzt, zu verzweifelt, nach einer Quelle von Beruhigung suchten. Ich wandte mich ab und schloss die Augen.

Dunkelheit.

Es war, als wäre ich immer noch unter dem Berg.

Dann spürte ich, wie Riven mich küsste. Voller Emotion.

Reue. Bedauern. Wut.

Ah, da war der Flächenbrand, den er so gut vor mir verbarg.

Aber ich war immer noch unter dem Berg, wurde von seinen Küssen begraben.

„Es sollte anders sein, aber es ist so.", murmelte er. Obwohl er so leise sprach, hörte er sich wütender als je zuvor an, als würde das Schicksal ihm einen Strich durch die Rechnung machen.

„Wie lange weißt du schon von der Prophezeiung?", fragte ich und erinnerte mich, dass er doch eigentlich mit mir zur Party wollte.

„Dowling hat Laurin und mich für einen Bericht, kurz bevor ich zu dir bin, in ihr Büro bestellt. Wir sind die Geschehnisse noch einmal durchgegangen.", meinte er leichtfertig, als würde das nichts ändern. „Silva will mich zu einem Heiler schicken, um die Magie von Isis zu untersuchen."

„Allein?", wurde ich stutzig. "Du gehst weg?"

„Sorry, wir können unsere Zweisamkeit nicht so fortsetzen...", er verfiel in ein Nuscheln, „... kann dich nicht mitnehmen..."

„Kann oder willst du nicht?", erwiderte ich.

Ich lachte verbittert auf. „Immer stehst du zwischen deinem Spezialistentraining, deinen Befehlen und mir, aber, Riven, es ist dein Leben. Tu, was du für richtig befindest. Ich sag dir nur eines, Logik und Verstand werden dich nicht weiterbringen. Ich habe gedacht, du verstehst das als der Rebell von Alfea schlechthin."

Ich holte Luft: "Hast du mir das nicht gesagt? Kannst du nicht deine eigenen Ratschläge befolgen?"

„Du hast den Helden gespielt in Isis. Du hast mich gerettet, doch, wenn es darauf ankommt, bist du dann an meiner Seite? Scheiß auf die Prophezeiung, verdammt noch einmal! Bleib bei mir oder nimm mich mit, aber wage es nicht, jetzt zu gehen! Nicht, wenn du weißt, was ich für dich empfinde. Oder misstraust du der Magie mehr, als dass du Gefühle für mich hast?"

Ich regte mich so sehr auf, dass ich schwören könnte, ich würde gleich die WG in Brand stecken. Bloom wäre nichts im Vergleich.

Mir lief es kalt über den Rücken. Mit Osiris verbunden war ich auch dazu fähig. Ich war die stärkste Mentalfee in ganz Alfea, wenn nicht die mächtigste.

Geist, der sich materialisiert. Ich konnte alles schaffen, nur nicht Riven überzeugen.

„Ich dachte, wir könnten es allen anderen beweisen, dass wir unseren eigenen Weg gehen. Gemeinsam. Wie beim Training. Nur wir Zwei gegen den Rest der Welt.", schleuderte ich ihm meine letzten Worte entgegen und verließ endgültig das Zimmer. Ich war sicher nicht Rivens Mitbringsel, wenn er sich so verhielt.

„Musa!", rief er mir nach.

Mir brannte es schmerzhaft die Kehle hinunter. Ich schwieg und ließ ihn zurück. Das Schlimmste war, dass ich fühlen konnte, dass er mir etwas vorenthielt. Irgendetwas stimmte nicht, bedrückte ihn, aber Riven hatte nichts verraten. Sollte er doch Geheimnisse vor mir haben, er würde mich nur so verlieren.

Warum hatte er überhaupt so für mich gekämpft, wenn er jetzt aufgab?

Es musste dafür einen besseren Grund geben. Auf dem Weg zur Party verfiel ich in ein Grübeln. Riven gab nicht klein bei und er stand auch zu einem, komme, was wolle. Obwohl er ein Arsch sein konnte, war er ein treuer Freund. Wie ein schwer erziehbarer, eigensinniger Hund, aber immerhin ein Hund. Loyal. Ich sollte aufhören zu denken und ihn mit einem Hund vergleichen, Mist...


~ VIER MONATE SPÄTER ~

In Rivens Träumen besuchte Musa ihn ständig. Er hätte denken können, dass sie zu seiner Seelenbegleiterin geworden war, wenn er es nicht besser wusste. Herz und Verstand spielten ihm Streiche, sodass er sie überall sah, besonders in seinen Träumen. Wenigstens konnte er in diesem Reich noch mit ihr sprechen.

Er war überstürzt zu Conrad aufgebrochen. Ein Heiler aus Isis, der jetzt im Exil lebte und ein alter Kindheitsfreund von Silva war. Riven bereute nichts, auch nicht, dass er Musa zurückgelassen hatte. Es war das Beste, denn ihr war nicht bewusst, was oder wer Osiris war. Ihm war es auch nicht bewusst gewesen, bis er mit Conrad trainiert hatte und mehr über sich herausgefunden hatte als je zuvor.

Osiris war ein mächtiges magisches Wesen, ein Daimon.

"Was ein Dämon?", hatte Riven ausgerufen und wäre am liebsten zurück nach Alfea, um Musa zu warnen.

"Nein, ein Daimon.", hatte Conrad ihn korrigiert. "Ein Daimon ist ein guter Geist, der einen hilft sein persönliches Potenzial zu verwirklichen. Werde, der du bist. Nur in diesem Leben ist Musa nicht dazu bestimmt, einen Daimon zu haben. Vielmehr ist Osiris der Seelenbegleiter von Isis, also nicht eines Menschen, sondern eines Planeten. Ich weiß nicht, wieso Osiris mit Musa einen Pakt eingegangen ist, was seine Motive sind, aber sie schaden Musa nicht, sondern dir. Jeder Pakt hat einen Preis. Solange Musa mit Osiris verbunden ist, bleibt der Fluch in dir aufrecht. Du bist der Anker, der Gegenpol, ihrer Verbindung. Du gleichst durch deinen Fluch den Pakt, den sie geschlossen haben, aus."

"Also kannst du mich nicht wirklich heilen?", hatte Riven verzweifelt gefragt.

"Nein, aber ich kann dir zeigen, wie du mit dem Fluch umgehst. Du bist das Äquivalent zu Osiris, zu dem Daimon.", lachte Conrad und musterte ihn neugierig.

Riven presste Luft in seine Lungen und setzte sich schwerfällig auf einen Stuhl in Conrads Küche: "Ich - dann bin ich kein Daimon, sondern - ich -"

Die Worte versagten.

"Ein Dämon.", führte Conrad den Satz zu Ende. "Du bist, also du die Höhlenklippen mit Laurin hinuntergestürzt bist, durch ein magisches Kraftfeld, das dich gerettet hat. Die Magie hat dich kurzzeitig in einen Raben verwandelt, doch deine Verletzungen waren schwer, Riven. Du bist damals unter dem Berg gestorben. Es war Glück im Unglück, dass Musa den Pakt mit Osiris eingegangen ist. Sie haben deine Seele gefunden und wiederbelebt, aber ich glaube nicht, dass das Musa weiß. Genauso wenig weiß es Musa noch du, zu was du fähig bist."

Riven schüttelte den Kopf: "Ich kann, ich will kein Dämon sein!"

Er hasste Magie. Die Vorstellung, zu Magie geworden, zu dieser scheußlichen Sorte überhaupt zu gehören, war nicht möglich.

"Nachdem ich dir gezeigt habe, was alles möglich ist, dann wirst du es wollen, Riven.", klopfte ihm Conrad auf die Schulter.

Da war Riven sich nicht so sicher gewesen, doch nach vier Monaten bei Conrad sah die Welt schon anders aus. Nun konnte ihm Conrad nichts mehr beibringen und hatte vorgeschlagen, ihn nach Alfea und zum Roten Turm zurückzuschicken.

"Ich weiß nicht, ob jemand mich wiedererkennen wird.", sprach Riven seine Sorgen aus.

"Dann zeig ihnen, zu wem du geworden bist.", bestärkte ihn Conrad.


Sooooo endlich wieder ein Kapitel! Wie hat es euch gefallen?

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