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6 | Matt | bad decisions

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»Du willst was?« Ungläubig starrt Jackson ihn an. Es ist Dienstag, Matt ist diesmal beim Basketballtraining erschienen. Heute aber zum letzten Mal.

»Ich höre auf«, wiederholt er mit ruhiger Stimme. Es ist nur teils seine eigene Entscheidung. In der SMS, die er erhalten hat - woher auch immer diese Leute seine Nummer kennen - wurde ihm mitgeteilt, dass er von ihnen trainiert werden würde. So sehr es Matt auch leid tut, er wird mit dem Basketballspielen aufhören.

»Mann, das kannst du doch nicht tun! Warum denn?«

»Es - es macht mir einfach keinen Spaß mehr.«

»Keinen Spaß? Aber...« Jackson schüttelt den Kopf. »Ne Mann. Das glaube ich dir nicht. Ist es wegen deiner Mom? Meine stresst auch dauernd wegen der Schule rum.«

»Nein, das ist es nicht-«

»Hast du neuerdings 'ne Freundin? Will die, das du aufhörst?«

»Dieser Versager?« Chase Mills, einer von Matts Teamkollegen, mischt sich in die Konversation ein. »Der bekommt nie eine ab. Schon gar nicht mit dieser Einstellung. Wenn du gehen willst, verpiss dich einfach. Wir brauchen dich nicht.«

Auch Jackson schüttelt den Kopf. »Uncool, Mann.« Mit diesen Worten geht er und lässt Matt stehen.

Ein Hauch von Schuldgefühlen nagt an ihm, aber er ist sich trotzdem sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Und bald wird er Chase und den anderen beweisen, wozu er wirklich fähig ist.



Als er gerade an den Mathehausaufgaben arbeitet, beginnen die Kopfschmerzen erneut. Wie ein Blitz schießt ein Bild vor seinem inneren Auge vorbei: Ein dunkelhäutiger Mann mit einer Papiertüte im Arm hilft einer alten Frau mit Hund über die Straße.

Dann ist es auch schon wieder vorbei. Genauso wie die Kopfschmerzen. Nicht einmal das gewohnte, dumpfe Klopfen bleibt zurück. Verwirrt schüttelt Matt den Kopf. Er blinzelt ein paar Mal. Was war das? Vielleicht eine Nebenwirkung der Medikamente? Oder hat er wieder unbewusst seine Kräfte benutzt, wie vor einigen Nächten, als er plötzlich im Badezimmer aufgewacht ist?

Abermals schüttelt Matt den Kopf, um dieses Bild aus seinen Gedanken zu verdrängen. Aber es bleibt so klar wie zuvor.



Dafür, dass erst Februar ist, ist es ziemlich warm. Die meisten Menschen nutzen dieses Wetter, um spazieren zu gehen. Matthew allerdings hat ein anderes Ziel: Ein Gebäude am East River, anscheinend eine Außenstelle von SHIELD. So jedenfalls stand es in der SMS, die er gestern erhalten hat. Auf seinem Skateboard fährt er zwischen den Passanten hindurch, als etwas seine Aufmerksamkeit erregt. Eine Frau mit einem weißen Terrier überquert die Straße. Der Hund bellt. Aus einem Geschäft tritt ein dunkelhäutiger Mann.

Nein, das ist ein Zufall. Das hat nichts zu bedeuten, redet sich Matt ein. Trotzdem verlangsamt er sein Tempo für einen Moment. Der Mann hilft der älteren Dame über die Straße. Wie Matt geahnt hat. Vielleicht war das gestern gar keine Nebenwirkung, vielleicht war es eine Art Vision? Vielleicht hat er noch mehr Kräfte, von den er nichts weiß? Vielleicht kann er Laserstrahlen aus seinen Augen schießen oder Gedankenlesen? Das sind viele ›Vielleichts‹. Oder aber, er wird ganz einfach verrückt.

Das Gebäude sieht verlassen aus. Sobald Matt es betritt, wird er von einem Laser an der Tür gescannt. Eine Tür, die er vorher noch nicht bemerkt hat, öffnet sich. Eine Frau im Hosenanzug sieht ihn streng an.

»Manson. Folgen Sie mir.«

Die Frau führt ihn durch ein verwirrendes Gängesystem. Matt sieht sich unbehaglich um und verlagert das Gewicht seiner Sporttasche auf den anderen Arm. Vielleicht hätte er doch besser einen Rucksack nehmen sollen. Aber mit der Tasche sieht er professioneller aus, da war er sich sicher, als er sie gepackt hat. Durch eine weitere Tür gelangen sie in einen großen Trainingsraum.

»Hier wirst du später trainiert«, sagt die Frau knapp.

»Fangen wir nicht jetzt damit an?«, fragt Matt.

»Schätzchen, ich würde dich innerhalb von zwei Sekunden außer Gefecht setzen. Außerdem wollen die Ärzte dich zuerst sehen.«

Matt spürt die Röte in seine Wangen kriechen. Er schluckt, dann folgt er der Frau weiter zu einem anderen Raum, der in sterilem Weiß gehalten ist. Dort wartet der Arzt, der ihn das letzte Mal schon untersucht hat. Auch diesmal geht es schnell. Sie messen Puls, Blutdruck und allerlei andere Standard-Dinge. Zum Schluss gibt eine Assistentin ihm einen Becher mit Wasser und eine Tablette.

»Die ist gegen die Schmerzen«, erklärt sie ihm lächelnd.

Nachdem er die Tablette geschluckt hat, erinnert sich Matt an die Vision. Soll er dem Arzt davon erzählen? Wohl eher nicht, das war nur ein Zufall. Oder ein Dèja-vu.



Jackson und Dan haben aufgehört, ihn wegen der Sache mit dem Basketballtraining anzusprechen. Um genau zu sein, reden sie gar nicht mehr mit ihm. Anders als Chase, er und seine Leute können gar nicht genug davon bekommen, ihn bei jeder Gelegenheit zu piesacken. So wie jetzt.

»Hey Jess pass auf, Matt hat Flöhe!«, ruft Chase, und das Mädchen am Tisch neben ihn setzt sich angeekelt einen Platz weiter nach hinten. Chase und seine Gang lachen sich kaputt.

»Womit habe ich das verdient«, seufzt Matt leise und schlägt ein Comicheft auf, nur, um die anderen nicht sehen zu müssen. Kurz darauf wird dieses ihm weggerissen.

»Na Loser? Komisch, jetzt wo du kein Basketball mehr machst, solltest du eigentlich mehr Zeit zum Lernen haben, und nicht um kindische Heftchen zu lesen.«

»Gib mir das Heft zurück« sagt Matt.

»Lass mich kurz überlegen ... Jungs?« Von der Gruppe kommt ein einstimmiges Nein, begleitet von lautem Gejohle. »Tja, Pech gehabt.«

Matt steht auf. Sein Kopf beginnt zu pochen, im gleichen Takt wie sein Herzschlag. »Gib es mir zurück

Für einen Moment bröckelt Chase' Fassade, er sieht unschlüssig zwischen seinem Gegenüber und dem Heft hin und her. Dann bemerkt er das offene Fenster. »Dann hol's dir doch.«

Keine Sekunde, nachdem er den Comic losgelassen hat, wagt Matt einen winzigen Teleportationsversuch. Er fängt das Heft auf, ohne dass die anderen Verdacht schöpfen. Damit hätte er eigentlich sein Ziel erreicht, aber ein Teil von ihm ist noch nicht fertig mit Chase. Er sieht rot. Und die zwei Monate Training haben ihn stärker gemacht. Matt verpasst seinem Widersacher einen Kinnhaken und schlägt dann seinen Kopf mit voller Wucht auf den Tisch vor sich.

Chase' Kumpel reißen die Augen auf und stolpern zurück, ein paar der Mädchen schreien überrascht auf. Matt atmet schwer. Langsam geht das Pochen zurück und sein Sichtfeld wird wieder klar.

»MANSON!«, brüllt eine Stimme von der Tür aus. »In mein Büro, sofort

»Ich kann es nicht fassen, dass du dich tatsächlich mit diesem Chase angelegt hast«, sagt Matts Mutter auf dem Nachhauseweg. Er selbst sitzt neben ihr auf dem Beifahrersitz und starrt durch das Autofenster nach draußen.

»Ich meine, ja klar, kann man machen, für Jungs in deinem Alter ist eine Prügelei bestimmt nichts Ungewöhnliches, aber kannst du mir mal verraten warum

Nach Matts - was war das eigentlich? Ein Wutanfall? - hat der Direktor ihn quasi ins Schulleiterbüro geschleift und seine Mutter angerufen.

»Du kannst froh sein, dass ich in meinem neuen Job flexibel bin, sonst hättest du wahrscheinlich noch länger dort festgesessen.« Sie lässt ihre Hand auf das Lenkrad fallen. »Sagst du auch mal was dazu? Hm?«

»Er hat mir halt meinen Comic geklaut.«

»Ach Herrgott nochmal, du bist nicht mehr im Kindergarten!« Sie seufzt. »Du entschuldigst dich morgen persönlich bei diesem Chase, seine Eltern will ich nicht auf den Hals gehetzt bekommen.«

»Klar doch, Mom.«

Seine Eltern haben sich getrennt, als er noch in die Grundschule ging. In den ersten Jahren hat er sich noch regelmäßig gemeldet, aber irgendwann brach der Kontakt ab. Anscheinend hat er eine neue Frau und zwei Kinder. Anfangs hat Matt alles versucht, um bei ihm zu bleiben, aber seitdem er das herausgefunden hat, findet er sich mit der jetzigen Situation ab. Dabei war es sein Dad, der ihn zum Basketballspielen ermutigt hat. Und jetzt hat er weder das eine noch das andere.



Matthew träumt. Eigenartig, denn eigentlich träumt er seit fast einem Jahr nicht mehr. Aber dieser Traum, oder was auch immer das ist, hat mehr Ähnlichkeit zu den Visionen. Schließlich hat Matt den SHIELD-Leuten doch davon erzählt, aber diese meinten, daran wäre nichts Ungewöhnliches. Sie haben sich nichtmal wirklich dafür interessiert. Auch nicht, als er einen Busunfall vorhergesehen hat, bei dem Menschen verletzt wurden. Matt konnte es nicht verhindern.

Das hat bis jetzt bei keiner seiner Visionen geklappt. Und genau das macht ihm Angst. Am Schlimmsten ist die Ungewissheit, wann das vorhergesehen Ereignis eintrifft. Meistens variiert es zwischen ein paar Stunden und ein bis zwei Tagen. Und jedes Mal kommen die Visionen ohne Ankündigung, wie ein Blitz - ein kurzes Bild, stechend scharf - bevor es wieder endet.

Und genau das unterscheidet diesen Traum von den anderen Visionen. Wenn Matt es nicht besser wüsste, würde er es als Diashow bezeichnen. Eine Abfolge von Bildern.

Ein Mädchen in einem roten Kleid. Die braunen Haare fallen ihr glatt über die Schulter. Sie lacht.

Eine sternenklare Nacht, ohne Mond.

Wieder das Mädchen - Matthew ist sich sicher, dass es dasselbe ist - das Gesicht in den Händen vergraben.

Dann nochmal sie. Wieder ist ihr Gesicht verdeckt, diesmal von ihren Haaren, die kurzer und schmutziger wirken als in den Bildern davor. Sie liegt auf dem Boden, den Arm ausgestreckt. Leblos. Auf ihren staubigen Wangen vermischen sich Blut und Tränen.

Ein Feuer. Das Mädchen trägt wieder das rote Kleid, nur, dass es diesmal in Flammen steht. Sie dreht ihren Kopf und sieht Matthew an, aus lebendigen, haselnussbraunen Augen.

Matt wacht auf.



Wie jeden zweiten Tag geht er zum Training in das geheime SHIELD-Gebäude. Doch heute ist etwas anders, das spürt er. Die Stimmung ist angespannter als sonst. Und die Leute wurden ausgetauscht, der Wachmann am Eingang ist verschwunden, und auch der Arzt, der Matt sonst immer untersucht, ist nicht da.

Sein Trainer steht bei den Boxsäcken, als Matt die Halle betritt. Er ist nicht allein, vier Männer in schwerer Ausrüstung und schusssicheren Westen sehen sich analysierend um. Matt stellt seine Trainingstasche ab und fährt sich durch die Haare. Eine gute Sache an dem Gestaltenwandeln: Seine Haare sehen jetzt öfters so aus, wie er es möchte.

»Manson«, wird er von Mike begrüßt. Er deutet auf die Agenten neben sich. »Das hier ist das STRIKE-Einsatzteam. Sie wollten dich kennenlernen.«

Unsicher sieht Matt zwischen den Männern hin und her.

»Das ist ein Junge«, sagt einer von ihnen abschätzig. »Und der soll besonders sein?«

Mike nickt ihm ermutigend zu. »Zeig ihnen was du kannst.«

Jetzt? Vor all diesen Leuten? Darauf ist Matt ganz und gar nicht vorbereitet. Er schluckt. Dann zieht er sich den Pullover über den Kopf und steht nun im T-Shirt auf der Trainingsmatte. Er schwenkt seine Arme und atmet tief durch, während er sich alle Gesichter im Raum gut einprägt. Dann teleportiert er sich vor den, der am Schwächsten aussieht. Dieser hat damit natürlich überhaupt nicht gerechnet. Matt nutzt das Überraschungsmoment aus, um ihm die Waffen von seiner Weste zu entfernen, sodass er ihm nun unbewaffnet gegenübersteht.

Seine Teamkollegen wollen eingreifen, werden aber von ihrem Anführer zurückgehalten. Er beobachtet den Teenager interessiert. »Wartet.«

Matt schnappt sich sein Portemonnaie, findet darin ein Bild seiner Frau und teleportiert sich hinter den Mann. Als dieser sich umdreht, hält er verdutzt in seiner Bewegung inne.

»Mary?«

Matt hat nur das Gesicht der Frau angenommen, alles andere hätte zu lange gedauert und wäre schmerzhafter gewesen, aber es reicht, um seinen Gegner zu verwirren. Er kickt ihm die Beine weg und dreht ihn auf den Rücken. Doch der Mann rollt sich auf die Seite und schlägt mit seinem Kopf gegen den von Matt.

Sein Blickfeldrand färbt sich rot. Sein Herzschlag hallt in seinem Kopf wider und lässt seinen Körper vibrieren. Dann greift er an. Er rennt auf den Mann zu, teleportiert sich kurz vor dem Zusammenstoß hinter ihn, sodass seine Faust durch Matts Hologramm hindurchstößt. Matt tritt seinem Gegner in den Rücken, sodass dieser nach vorne taumelt. Er stolpert über den Rand der Matte. Diesmal begeht Matt nicht den Fehler, ihn zur Seite rollen zu lassen, sondern schlägt ihm seine Faust ins Gesicht. Einmal. Zweimal.

»Genug!«, ruft Mike. Er muss Matt förmlich von dem Mann wegziehen, ehe der sich stöhnend aufrichtet.

Matt atmet zitternd ein und aus. Sein Puls stabilisiert sich.

Der Trainer wirft dem STRIKE-Agenten einen Blick zu. »Was sagen Sie jetzt?«

Er sieht Matt an. »Nicht schlecht, Kleiner. Ich bin Rumlow«, sagt er und streckt Matt seine behandschuhte Hand entgegen. »Director Pierce hat mir von dir berichtet.«

»Sie wussten schon von meinen ... Fähigkeiten?«

»Ja. Ich wollte nur sichergehen.« Rumlow legt einen Arm um Matts Schultern. »Weißt du, junge Leute wie dich können wir immer gut gebrauchen.«

»Deswegen bin ich ja bei SHIELD«, sagt Matt verwirrt.

»Nein, vergiss SHIELD, Kleiner.« Er nickt Mike zu. Dieser führt die kleine Gruppe zu einem Beratungsraum, in dem Matt bis jetzt nur einmal zu einer Besprechung seines Trainings war. Der Raum wurde verdunkelt, einige Tische nach hinten geschoben.

Unwillkürlich zuckt Matt zusammen, als die Tür zufällt und sich ein bewaffneter Agent davorstellt. Was wird das hier?

Rumlow stellt sich mit verschränkten Armen vor die Anwesenden. Darunter sind das STRIKE-Team, der neue Arzt und Mike, aber auch die Arzthelferin und die Frau, die Matt beim ersten Mal den Weg gezeigt hat.

»SHIELD ist schon lange verdammt, ihre Pläne zum Scheitern verurteilt. Sie wollen Frieden, aber was wird daraus? Rein gar nichts. New York - tausende Tote, Sachschaden in unermesslicher Höhe. Und die Avengers, die haben den größten Schaden verursacht. Tony Stark mit seinen Spielzeugen, und Captain America - ein patriotischer Witzbold, wenn ihr mich fragt. Sie tun rein gar nichts für den Frieden. Sie überwachen Leute wie dich. Dabei könnt ihr uns bei so vielen Dingen helfen. Und deshalb, Manson, wollen wir die Menschen in ihrer Freiheit nicht kontrollieren, so wie SHIELD. Wir haben bereits SHIELD unterwandert, sowie viele andere Organisationen. Nur zu ihrem Besten. Und bald werden wir es vollenden.« Rumlow grinst, die Bartstoppeln auf seinen Wangen verleihen ihm ein gespensterhaftes Aussehen.

Matt muss das alles erstmal verarbeiten. Klar, die Argumente klingen logisch, aber trotzdem - SHIELD ist doch keine Organisation, die Schaden anrichtet? Und zu hören das die Avengers, die heldenhaften Avengers, ebenfalls nicht besser sind, ist für ihn noch unbegreiflicher.

»Du siehst das Ausmaß noch nicht«, sagt der Mann im weißen Kittel enthusiastisch. »HYDRA wird für eine neue Weltordnung sorgen, eine Welt, in der Menschen wie du nicht gejagt werden, sondern-«

»HYDRA?«, fragt Matt.

»Das sind wir. Und wir sind größer, als du dir vorstellen kannst«, erklärt der Arzt. »Also, Matthew, willst du dich uns anschließen? Willst du deine Kräfte für einen guten Zweck nutzen? Wir haben alle gesehen, wozu du fähig bist, das ist mehr, als ein fünfzehnjähriger Junge sich je erträumen könnte.«

Alle Blicke sind auf ihn gerichtet. Rumlow sieht ihn noch durchdringender an als alle anderen.

»Eine Frage noch: Wenn sie sagen, Leute wie ich... gibt es wirklich noch mehr? Und was macht SHIELD mit ihnen?«

»Sie enden als Laborratten. SHIELDs Wissenschaftler bauen Geräte, um euch aufzuspüren, und glücklicherweise konnten wir deins in unseren Gewahrsam bringen«, sagt Rumlow. Mit einer Hand wedelt er mit einer Art GPS-Gerät umher.

Also ist es wahr. SHIELD wollte mich umbringen, denkt Matt. Wie konnte er die ganze Zeit über nur so blind sein? Und doch... jetzt hat er das gleiche Problem wie damals, als Director Pierce mit ihm gesprochen hat. Er gehörte zwar auch zu HYDRA, wie es scheint, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass er keine andere Wahl hatte.

So wie jetzt.

»Ich bin dabei.«

Dabei will er doch eigentlich nichts anderes, als sein normales, langweiliges, unüberwachtes Leben zurück.

Eine Vision. Explosionen. Trümmerteile, die vom Himmel stürzen, im Wasser landen. Andere treffen auf Straßen. Menschen rennen davon. Abgehackte Schreie. Feuer. Und ein Emblem auf einem der größeren Trümmer. Der SHIELD-Adler.



Es ist ein strahlend-heller Frühsommertag. Im Central Park ist viel los. Die Wiesen sind von Menschen auf Picknickdecken besetzt, überall stehen Eisverkäufer und Hotdog-Wägen herum. Matt muss aufpassen, dass er mit seinem Skateboard niemanden umfährt. Eigentlich gibt es keinen Grund, warum er durch die halbe Stadt bis hierher fährt, aber er musste einfach seinen Kopf freikriegen.

Er ist jetzt offiziell HYDRA beigetreten, er musste sogar einen zugegebenermaßen dämlichen Schwur ablegen. Jetzt kommt er da nicht mehr raus.

Zu spät bemerkt Matt, dass er direkt auf jemanden zufährt, und das mit hoher Geschwindigkeit. Sie knallen zusammen. Matt fliegt rückwärts von seinem Skateboard, das kurz nach ihm zum Stehen kommt. Er fällt auf den Rücken. Schmerzverzerrt kneift er die Augen zusammen.

»Pass doch auf«, meckert das Mädchen, das ihn umgefahren hat.

Schnell ändert Matt seine Haare, die vorher blond und natürlich-lockig waren, zu einem schlichteren Braun. Aus einem Reflex heraus. Er steht auf, klopft sich den Staub von der Hose und sieht sich das Mädchen genauer an. Sie ist hübsch, auf eine andere Art als die Mädchen in seiner Klasse. Sie nimmt ihre Brille ab und hebt etwas vom Boden auf. Dann blickt sie ihn an, und vor Schreck wäre Matt beinahe nochmal umgefallen.

Das Mädchen aus seinem Traum. Okay, so gesagt klingt das echt schräg, aber ... sie ist es, zweifellos. Was soll er jetzt tun? Sie warnen? Das würde echt gruselig rüberkommen.

»Mach doch 'nen Foto, das kannst du später noch anstarren, ich muss weiter«, faucht sie.

Zu spät merkt Matt, dass er sie immer noch ansieht. Er will irgendetwas sagen, doch da hat sie ihn schon weggeschoben und fährt mit ihren Inlineskatern an ihm vorbei, zum Ausgang des Parks.

Wer ist sie?

Eine dunkle Straße, eine Gruppe von Männern, die ein Mädchen verfolgen. Sie läuft an einem Schaufenster vorbei. Eine Winkekatze und rote Lampions.

Explosionen. Trümmerteile, die vom Himmel stürzen, im Wasser landen. Andere treffen auf Straßen. Menschen rennen davon. Abgehackte Schreie. Feuer. Und ein Emblem auf einem der größeren Trümmer. Der SHIELD-Adler.

Ein heller Blitz, lachende Menschen. Gläser klirren. Da steht ein Mann im blauen Anzug, ein Mädchen im roten Kleid. Sie ist es.

Der Avengers Tower. Iron Man.

Matt wacht auf. Wieder ein paar Visionen. Auch die von dem SHIELD-Adler, die er mittlerweile jede Nacht sieht. Aber jetzt weiß er, woher er das geheimnisvolle Mädchen kennt. Sie ist Tony Starks Tochter.

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