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4 | Judy | the gala

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In kompletter Montur verlasse ich den Tower. Das GPS-Gerät habe ich mit meiner Brille verbunden, und meine künstliche Intelligenz Tess weist mir den Weg. Ich muss einfach herausfinden, wohin diese Koordinaten hinführen. Natürlich nicht zu Fuß, das wäre ja langweilig und würde ewig dauern. Ich rolle auf meinen Inlinern die Straßen New Yorks entlang. Dad liegt mir ständig damit in den Ohren, dass ich Knieschoner und Ellenbogenschoner tragen soll, aber mal ernsthaft, die sehen bescheuert aus. Ich trage doch schon einen Helm, reicht das nicht? Ich falle sowieso nie hin.

»Die Koordinaten verändern sich konstant. Das Objekt scheint sich zu bewegen«, sagt Tess.

Bewegen? Ich dachte, es wäre an einem bestimmten Ort? Vielleicht wird das Objekt, was auch immer es ist, wegtransportiert. »Kannst du in etwa die Richtung bestimmen?«, frage ich.

»Augenscheinlich nähert es sich dem Central Park

Dann nichts wie dort hin. Auch wenn erst früher Nachmittag ist – Mrs Manson hat mich noch ewig mit Etiketten-Gelaber aufgehalten – ist der Park beinahe überfüllt mit Leuten. Auf den Wiesen tummeln sich Familien mit Picknickdecken, Hot Dog Stände säumen die Wege und eine Gruppe alter Leute macht Yoga. So sieht es jedenfalls aus.

»Objekt nähert sich

Aufmerksam beobachte ich mein Umfeld. Was ist es nur? Wieso hat Banner ein Gerät gebaut, das den Standort ausfindig macht? »Tess, kannst du vielleicht–«

Ich werde umgerissen. Kurz rudere ich mit meinen Armen in der Luft herum und suche nach Halt, im nächsten Moment knalle ich auf den harten Asphalt. Ein brennender Schmerz schießt durch meinen linken Ellenbogen.

»Pass doch auf«, fluche ich meinen Gegenüber – einen blonden Lockenkopf, mehr sehe ich im Moment nicht – an. Ich rappele mich mühsam wieder auf und nehme meine verrutschte Brille ab. Scheiße, das GPS-Gerät! Ein großer Riss zieht sich über's Display. Wütend funkele ich den Jungen an. Jetzt fällt mir auf, dass seine Haare nicht blond sind, sondern braun. Er starrt aus ebenso braunen Augen zurück. Zu seinen Füßen liegt ein Skateboard, mit dem er mich gerade umgefahren hat. Er starrt immer noch.

»Mach doch 'nen Foto, das kannst du später noch anstarren, ich muss weiter«, fauche ich und fahre an ihm vorbei. Idiot. Jetzt ist das GPS-Gerät kaputt. Dabei war ich so nah dran! Ich betrachte meine aufgeschürften Knie. Sie brennen schmerzhaft. Hätte ich nur Knieschützer angehabt.

Wie erwartet hält mir Dad den berühmten Ich-hab's-dir-doch-gesagt-Vortrag, den ich nur mit einem Augenrollen quittiere. Ich habe natürlich nicht erwähnt, dass ich mit Banners geklautem GPS-Gerät unterwegs war. Aber wenn keiner dessen Fehlen bemerkt hat, kann es ja nicht so wichtig sein.

Nichtsdestotrotz setze ich mich am Abend an meinen Schreibtisch, um den Schaden zu begutachten. Beim Aufschlag ist das Display zersprungen. Billiges Glas. Ich schraube es auf. Wow, das sieht komplizierter aus, als ich es erwartet hätte. Hauchdünne Drähte gruppieren sich um einen schmalen Akku, daneben liegt etwas wie ein Mikrochip. Jetzt muss ich nur noch dessen Daten entschlüsseln. Wenn's nur so einfach wäre. Banner hat echt gute Arbeit geleistet.

Galas laufen alle eigentlich ziemlich ähnlich ab. Es wird Wein und Champagner getrunken, die weniger wichtigen Leute drängen sich den wichtigen Leuten auf, es werde viele Versprechen gemacht, von denen die meisten im Endeffekt nicht eingehalten werden.

Trotzdem bin ich hier, yay.

Dank meiner aufgeschürften Knie ist mein Kleid diesmal etwas länger, dafür aber aus leichtem Stoff und schulterfrei. Dad trägt einen blauen, maßgeschneiderten Anzug, Peppers Kleid ist weiß und enganliegend (wie schafft sie es immer, elegant und seriös zugleich zu wirken?) und wie wir so nebeneinanderstehend auf die Gäste warten, sehen wir aus wie die amerikanische Flagge. Rot, weiß, und blau. Bei dem Gedanken muss ich grinsen.

Der ältere Mann mit schütterem Haar und getönter Brille nickt wohlwollend. Er denkt wohl, das Lächeln wäre ihm gewidmet. »Endlich mal ein lächelndes Gesicht, wir sind ja schließlich nicht auf einer Beerdigung«, sagt er und drückt mir die Hand. Dann ist er auch schon wieder verschwunden. Schräger Typ.

Ich muss noch viele Hände schütteln, bis ich mich in die Menge verdrücke, um ein paar Häppchen zu ergattern. Nicholson Senior glänzt durch Abwesenheit, dafür kommt ein junger Mann auf mich zu, den ich auf den ersten Blick gar nicht erkannt hätte.

»Judy Stark?«, fragt er. »Wir haben uns auf der Jubiläumsparty meines Vaters kennengelernt, richtig?«

Ich versuche, ihn nicht anzustarren. Mission fehlgeschlagen. Die gelangweilte Miene ist verschwunden, die schwarzen Haare nicht so streng zurückgekämmt – aber es ist eindeutig Brooklyn Nicholson. »Ja, äh, hi«, sage ich und vergesse alles, was Ilona und Mrs Manson mir über Etikette beigebracht haben. Er sieht viel zu gut aus.

»Bedauerlicherweise kann mein Vater heute nicht selbst hier sein.«

Konzentration, Judy. Ich fasse mich wieder. »Das ist schade. Dann verpasst er ja die große Ankündigung.«

»Darauf bin ich besonders gespannt.« Brooklyn nimmt sich ein Glas Champagner von einem Tablett und gibt mir auch eins.

Ich nehme einen großen Schluck. Das Getränk prickelt meinen Hals hinunter und hinterlässt einen schalen Nachgeschmack. Zu spät erinnere ich mich, dass ich Champagner hasse. »Studierst du schon?«, frage ich, um ein Gespräch in Gang zu bringen.

»Politikwissenschaften. Bald sind die Examen für mein erstes Studienjahr.«

Verdammt, wie alt ist er nochmal? Hätte ich bloß die Brille bei mir, und mein Armband zu benutzen, wäre zu auffällig. Zehn Minuten Smalltalk später, scheinen die meisten Gäste da zu sein. Dad erspäht mich. Als er Brooklyn neben mir stehen sieht, verzieht sich seine Miene kaum merklich.

»Guten Abend, Mr. Stark«, begrüßt ihn Nicholson Junior. »Ich richte beste Grüße von meinem Vater aus.«

»Sehr nett von ihm. Äh, Judy, es sind ein paar alte Freunde meinerseits vom M.I.T. da, vielleicht möchtest du dich mit ihnen über Studienmöglichkeiten austauschen?«

Versucht er – versucht er gerade, mich von Brooklyn wegzukriegen? Andererseits wird dieser gerade von jemandem angesprochen, also zucke ich nur mit den Schultern und folge Dad. Das Glas stelle ich unauffällig auf einem Stehtisch ab.

»Ah, der Mann der Stunde«, ruft ein Mann in einem viel zu engen Anzug. Er sieht genauso russisch aus, wie sein Akzent klingt. Dad begrüßt ihn mit einem festen Händedruck. An seinem Gesichtsausdruck erkenne ich, dass es wohl Peppers Idee war, ihn einzuladen. Als er mir ebenfalls die Hand schüttelt, sagt er zu dem, ebenfalls russischen Mann neben ihm: »Oна очень красивая девушка.« Er lächelt.

Ein sehr hübsches Mädchen. Ha, und er denkt, ich verstehe ihn nicht.

Ohne eine Miene zu verziehen antworte ich: »Это очаровательно.« Sehr charmant.

Zuerst glotzt er mich erstaunt an, dann bricht er in schallendes Gelächter aus. »Ich sehe, Ihre Tochter ist sehr sprachtalentiert, Mr. Stark.«

Tja, das hätte er nicht erwartet. Für diese Reaktion hat es sich auf jeden Fall gelohnt, Vokabeln zu pauken.

»Und das, Judy, ist Carl van Vries«, sagt Dad.

Da ist er wieder, der Typ von der Party letztens. Ich hätte nicht gedacht, dass er heute auch hier auftaucht. Hinter ihm steht Doctor Banner und rückt seine Brille zurecht.

»Und was machen Sie beruflich?«, frage ich mehr aus Höflichkeit als aus Interesse. Das habe ich Mrs Manson gestern noch versprechen müssen. Höflich bleiben. Jetzt geht es noch, aber nachher habe ich sicher keine Lust mehr.

»Ich arbeite für die Kommission zur Kontrolle außerirdischer Objekte–«

»Sowas gibt es?«, unterbreche ich ihn.

»Ja. Und vor allem seit den Ereignissen in New York vor zwei Jahren haben wir viel zu tun und nehmen unsere Arbeit sehr ernst. Ich wurde kürzlich befördert und hoffe, mit Mr. Stark zu einer Einigung über die Nutzung solcher Gegenstände und Energien zu kommen.«

»Woher wissen Sie, dass er etwas damit zu tun hat?«, schaltet sich Banner ein.

Van Vries lächelt bescheiden. »Ich bitte Sie, dass SHIELD das Zepter bewahrt, und sowohl dieses als auch der Tesserakt nicht von dieser Welt stammen, ist unserer Organisation schon lange bekannt. Und wie ich weiß, arbeiten Sie mit SHIELD zusammen. Oder taten es.«

»Ich arbeite nicht für die. Ich bin Berater«, rechtfertigt sich Dad.

»Und bei Energien denken Sie auch an Waffen? So wie SHIELD?« Banner steht, genau wie ich, der ganzen Sache eher skeptisch gegenüber. Dad arbeitet schon lange nicht mehr mit Waffen.

»Mr. Van Vries, hören Sie«, sagt Dad und reicht ihm ein Glas Champagner zur Versöhnung. »Vielleicht hören Sie sich erstmal meine Rede an, mal sehen wie Sie dann über meine Firma denken, und ob wir wirklich zu einer Einigung kommen könnten.«

Van Vries' Lippen verziehen sich zu einem dünnen Lächeln. »Ich bin sehr gespannt, Mr. Stark.«

Ein kleines, blondes Mädchen kommt auf unsere kleine Gesprächsgruppe zugelaufen und versteckt sich kichernd hinter Van Vries' Beinen.

»Malina, Schatz, wo hast du denn deinen Bruder gelassen?« Sie deutet in eine unbestimmte Richtung, und mit einem »Entschuldigen Sie uns bitte« verlässt er die Runde.

»Super sympathischer Typ«, sage ich.

Dad zuckt nur mit den Schultern und nimmt einen Schluck aus seinem Glas.

»Ach komm schon, er macht auch nur seinen Job.« Ein familiärer Rotschopf nähert sich uns. Hinter ihr geht ein muskulöser, breitschultriger Mann. Beide tragen nicht so formelle Kleidung wie die anderen Gäste hier, letzterer nur ein weißes Hemd, sie immerhin ein schwarzes Kleid.

»Natasha, Steve!« Wow, sie sind tatsächlich gekommen.

»Hallo, Captain«, sagt Dad belustigt. Anscheinend hat auch er nicht mit ihrem Erscheinen gerechnet.

»Stark. Danke für die Einladung.« Die beiden geben sich die Hand.

»Wow, Nat, neue Frisur? Oder war das schon immer so?«

Natasha trägt ihre Haare geglättet und schulterlang. Naja, ich fand sie lockig besser.

»Ich glaube heute geht es um andere Dinge als Nats Frisur.«

»Ah richtig, rieche ich da ein neues Parfüm, Rogers?«

Natasha und ich haben die gleiche Idee, wir lachen, um die Situation zwischen Dad und Steve aufzulockern. Sie können auch nie aufhören zu streiten.

Pepper taucht von irgendwoher auf und begrüßt die beiden Neuankömmlinge. »Schön, dass Sie kommen konnten. Tony konnte es kaum erwarten.«

»Ja, vor lauter Vorfreude hat er diese Nacht kein Auge zugetan«, füge ich grinsend hinzu.

Dad verdreht die Augen. »Pepper, ist nicht langsam Zeit für...?«, sagt er, um vom Thema abzulenken.

Pepper sieht auf Dads Cartier aus echtem Silber. »Ah, genau. Miss Romanoff, Mr. Rogers, entschuldigen Sie uns beide, warten Sie doch einfach vor der Tribüne dort hinten, ja?« Sie hakt sich bei Dad unter.

»Süßes Paar«, sagt Natasha, als die beiden außer Hörweite sind.

Ich zucke mit den Schultern. »Wenn ihr nur wüsstet. Waren verrückte zwei Jahre. Apropos, danke für die Geburtstagsgeschenke und Weihnachtsgrüße und so – aber wo wart ihr, als der Mandarin den Präsidenten entführt hat?« Diese Frage stelle ich mir schon seit einiger Zeit.

»Auf einer Mission, um einen HYDRA-Stützpunkt in den Anden unschädlich zu machen, um genau zu sein«, erklärt Steve.

Natasha nickt bestätigend. »Wir haben erst am Weihnachtsmorgen davon erfahren, der Empfang in Quito war echt zum Heulen.«

Jemand tippt an ein Mikrofon. »Hallo Hallo? Hören Sie mich alle? Sehr gut.«

Alle Gäste drehen sich zur Bühne, einige prosten Dad und Pepper zu. Brooklyn entdeckt mich. Mein Herz macht einen kleinen Hüpfer, als er sich von seinem Gesprächspartner (dem komischen Russen von vorhin) entschuldigt, und sich neben mich stellt.

Wow, Judy, ganz locker bleiben. Es ist nur Brooklyn, der Typ übrigens, der dich bei Nicholsons Party mit Beleidigungen beworfen hat, erinnerst du dich? Hey, das ist doch schon ewig her...

Okay, professionell wirken. Schultern straffen. Aufmerksamkeit nach vorne. Pepper lächelt ruhig, wie immer, wenn es um wichtige Dinge geht. Dad auch, aber er hat seine Hände in den Taschen seiner Anzughose vergraben. Ist er nervös?

»Sehr geehrte Gäste, Geschäftspartner, Bekannte, Freunde und alte Freunde«, beginnt er. »Zunächst einmal möchte ich Ihnen dafür danken, dass Sie alle unserer Einladung gefolgt sind und heute hier stehen, anstatt gemütlich auf ihrer Couch zu sitzen und Wein zu trinken. Das schätze ich wirklich sehr. Genau, bevor das Bankett serviert wird, haben der CEO von Stark Industries–« Er deutet auf Pepper. »–und der beste Berater, den diese Firma je auftreiben konnte, die Ehre, ein neues Projekt vorstellen zu dürfen.« Er klatscht in die Hände und alle Lichter gehen aus.

»Also jetzt bin ich wirklich gespannt«, flüstert mir Brooklyn zu.

»Ich auch. Vielleicht präsentiert er uns gleich fliegende Glühbirnen.«

Er lacht – ein warmes Lachen – und ich muss auch grinsen. Eine Art Leinwand über der Bühne leuchtet auf.

»Überall auf der Welt gibt es Konflikte, doch nicht überall kann das Militär oder die örtliche Polizei eingreifen. Vor allem unschuldige Zivilisten leiden darunter.«

Von mehreren Seiten höre ich leises Gemurmel. Natürlich, unschuldige Menschen leiden immer, auch bei dem Angriff der Chitauri vor zwei Jahren, daran hat Dad bestimmt auch gedacht.

»Aber auch andere Katastrophen wie Überschwemmungen, Dürren und Hungersnöte machen vielen Menschen das Leben schwer. In letzter Zeit gab es auch vermehrt Angriffe und ... Unfälle mit außerirdischer Materie, und genau so etwas soll in Zukunft vermieden werden.« Dad drückt eine Taste auf der kleinen Fernbedienung in seiner Hand. »Ich–«, er sieht zu Pepper und verbessert sich: »wir präsentieren Ihnen: Die Iron League.«

Aus einer metallenen Tür, die ich vorher nicht bemerkte habe, schieben sich jetzt fünf identisch aussehende Roboter. Die Anwesenden klatschen. Ich beobachte sie; der Einzige, der nicht begeistert aussieht, ist Van Vries. Neben ihm steht das blonde Mädchen und ein ebenfalls blonder Junge, anscheinend sein Sohn.

Brooklyn rechts von mir sieht gespannt zur Bühne, wo Pepper jetzt das Wort ergreift. »Gemeinsam mit der Firma Rubicon wollen wir Projekte zu Gewährleistung der Sicherheit in Schwellen- und Entwicklungsländern unterstützen. Die Leiterin von Rubicon, Rowan McMillan, ist heute leider aus familiären Gründen verhindert, aber im Laufe der nächsten Woche werden wir ein ausführliches Programm bekannt geben, sowie Informationen zu den Standorten der Projekte.«

Wieder wohlwollendes Klatschen. Neugierige Blicke betrachten die rot-weißen Roboter, die wie Bodyguards am Rand der Bühne stehen.

Dad räuspert sich. »Die Iron League wird hauptsächlich dazu da sein, um mit den örtlichen Autoritäten zusammenzuarbeiten und bei Wiederaufbauarbeiten zu helfen. So wie die Stark Help Foundation.« Er wirft einen Blick zu Pepper. Mit einer Hand deutet er auf die Leinwand hinter ihm, die eine Weltkarte mit eingezeichneten roten Punkten zeigt. »Wir planen hauptsächlich Einsätze in Südostasien, aber auch Mittelamerika und Osteuropa nehmen wir in Angriff. Überall, wo Hilfe benötigt wird.«

Damit scheint Dad fertig zu sein, denn er stellt sich an die Seite neben die Roboter und lässt Pepper von Finanzen und Partnerorganisationen weiterreden. Er trifft meinen Blick und ich gebe ihm einen Daumen nach oben. Ganz in meiner Nähe stehen die beiden Russen von vorhin, sie tuscheln leise miteinander. Was die wohl aushecken? Die anderen Gäste sehen sehr überzeugt aus, und klatschen als Pepper ihre Rede beendet.

»Endlich, ich verhungere fast«, stöhne ich. Laut Plan soll nach der Vorstellung des Projektes – also jetzt – Diner serviert werden. Aber so wie ich solche Veranstaltungen kenne, dauert das bestimmt noch eine Weile. Na toll.

»Eine gute Idee von deinem Vater, seine Erfindungen für den Frieden einzusetzen«, meint Brooklyn zu mir. Die Lichter sind wieder vollständig angegangen, alle reden aufgeregt miteinander.

»Naja, was sollte er sonst damit machen?«

»Er könnte sie an andere Firmen verkaufen, ich kenne einige, die hohe Preise für Roboter wie diese hier bieten würden.« Er deutet mit seinem kantigen Kinn in Richtung Bühne.

»Zum Beispiel?« Dad steht auf einmal neben uns. »Nicholson Enterprises vielleicht?«

»Oh nein, mein Vater ist in letzter Zeit hauptsächlich an der Pharmaindustrie interessiert. Auch wenn er einer Zusammenarbeit mit Stark Industries nach wie vor nicht abgeneigt entgegensteht.«

»Apropos, was ist eigentlich dieses Rubicon?«, frage ich, um das Thema zu wechseln. Ich habe keine Lust, mir einen verbissenen Kleinkrieg zwischen Dad und Brooklyn anzuhören. Obwohl sie, wie mir gerade auffällt, gleich groß sind, weshalb Dad ihn nicht einschüchternd herabstarren kann. Ich verkneife mir ein Grinsen.

»Das Unternehmen ist noch ziemlich neu, Pepper meint, es hat großes Potenzial, also vertraue ich ihrem Urteilsvermögen.«

»Hast du den Boss schon getroffen?«

»Nein, aber sie und Pepper hatten Videokonferenzen und – was wird das hier, ein Verhör?«

Ich zucke mit den Schultern. »Nur so aus Interesse.«

»Ich bin beeindruckt, Stark. Sie sind unter die Samariter gegangen«, meint Steve zu Dad.

»Tja, man tut was man tun kann. Sie doch schließlich auch. Wie geht's Fury, hab ihn lange nicht geseh'n, seit unserer Besprechung wegen den neuen Triebwerken.«

Steve zieht die Augenbrauen zusammen. »Er will uns morgen sehen. Vielleicht eine neue Mission.«

Ich zupfe Dad am Arm. Ich weiß, ich bin zu alt für sowas, aber–

»Wann gibt's Essen? Ich will nicht noch länger warten.«

»Küken, auch wenn du quengelst, so läuft das hier nicht, es gibt einen Zeitplan.«

Ich verziehe das Gesicht. Dann heißt es wohl weiter: Smalltalk. Die Hauptbeschäftigung auf solchen Veranstaltungen. Gespräche über's Wetter, den letzten Urlaub, neue Geschäftsideen, Immobilien bla bla bla. Brooklyn steht immer noch neben mir. Irgendwie fühle ich mich geehrt, schließlich hätte er sich genauso gut zu den Erwachsenen stellen und von seinem Studium berichten können. Jetzt könnte ich ihn wegen des Erpressungsskandals fragen, ob da was dran ist. Es ist zwar schon über ein Jahr her, aber ich würde es wirklich gerne mal aus seiner Perspektive hören.

Aber gerade als ich ansetze, zieht jemand an meinem Kleid. Ich sehe nach unten und erkenne das kleine Mädchen von vorhin wieder. Van Vries' Tochter.

»Du siehst schön aus«, sagt sie lächelnd.

»Danke – Malina, richtig? Und du siehst aus wie eine Prinzessin.« Ihr Kleid ist hellblau, und mit ein bisschen Fantasie erinnert es an das von Cinderella.

Sie schwenkt ihre Arme umher. »Und soll ich dir was verraten?«

Ich sehe sie abwartend an.

»Aron hat gesagt, ich soll dir das sagen.« Sie kichert wieder.

Ich sehe nach links, wo sich Malinas Bruder gerade hinter Van Vries versteckt. Sehr erwachsen. »Ach ja? Okay, dann kannst du ihm sagen, dass er keinen Termin braucht, um mit mir zu reden, ich bin genau hier.«

»Mach ich.« Sie düst ab. Sie ist ja schon echt niedlich, aber mal ernsthaft, wer bringt denn seine fünfjährige Tochter mit zu einer Gala? Schon für Erwachsene ist es meistens todlangweilig.

»Miss Stark, was für ein wundervolles Ambiente, finden Sie nicht auch?«, sagt ein Mann mit einem Glas Wein in der Hand, der sich jetzt zu mir und Brooklyn stellt. Wer auch immer das ist.

Ja, ich wohne hierzufälligerweise. Aber ich lächele nur. Undseufze innerlich. Das kann wohl etwas länger dauern.

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