Kapitel 18
Nachdem Draco aus dem Raum geworfen wurde, hatte er sich neben Blaise und Theo auf den Boden davor gesetzt und einfach gewartet. Als fast eine Stunde vergangen war und es immer noch nichts neues gab begann die Hoffnung des Blonden langsam zu verblassen und ihn überkam erneut diese beklemmende Angst Harry ein für alle Mal zu verlieren, doch er hatte Heute schon so viel geweint das er es einfach nicht mehr konnte. Er konnte sich nicht mehr bewegen, nicht mehr Denken und nichts anderes mehr fühlen als die ihn erdrückende Trauer, welche sich mit jeder Sekunde, die man ihm nicht sage, dass sein Mann das schaffte, wuchs und dieser der Kampf das diese ihn nicht übermannte machte ihn verdammt müde.
Gähnend legte er seinen Kopf auf Blaise Schulter, welcher ihm sanft durch die Haare strich, während Theo einen Arm um ihn legte. „Ruh dich aus Dray" wisperte der Braunhaarige woraufhin dieser aber nur den dröhnenden Kopf schüttelte. „Ich darf jetzt nicht schlafen Theo, nicht wenn er dort drinnen um sein Leben kämpft" wisperte er schwach und krallte dabei seine Fingernägel in seine Handfläche, um durch den Schmerz wach zu bleiben. „Wir wecken dich wenn irgendwas passiert, versprochen" flüsterte Blaise. Mit sich kämpfend blickte Draco zur Tür, doch es sah nicht so aus als würde sich hier demnächst irgendwas tun, trotzdem kam es ihm falsch vor, also schüttelte er den Kopf.
Blaise drehte seinen Kopf zu Theo und warf ihm einen vielsagenden Blick zu, woraufhin dieser kaum merklich nickte und unbemerkt nach seinen Zauberstab tastete, um so leise wie möglich einen Zauberspruch zu murmeln, den Draco durch seine ansteigende Müdigkeit sowieso nicht mitbekam und keine Sekunde später schlossen sich seine Augen und seine unkontrollierte Atmung wurde immer gleichmäßiger.
„Er hat das jetzt gebraucht" murmelte Blaise und sah besorgt auf den Malfoy hinab dessen Kopf von seiner Schulter gerutscht war und nun dank ihm in seinen Schoß lag. „Was tun wir, wenn Harry das nicht schafft?" fragte Theo leise, wobei sein Blick zur Tür gegenüber huschte. „Ich weiß es nicht, aber wir können ihn auf keinen Fall allein lassen" antwortete der Größere. „Er kann bei mir wohnen" meinte Theo und legte dem Blonden dabei seine Jacke über den Oberkörper, denn er hatte begonnen leicht zu zittern. „Ich würde so lange auch zu dir ziehen, dann können wir uns etwas abwechseln, geht das?" fragte der Schwarzhaarige woraufhin Theo leicht nickte. „Er wird nie wieder lieben, wenn Harry das nicht schafft" wisperte er und sah Blaise an welcher sich auf der Unterlippe herum kaute und schon fast verzweifelt auf seinen besten Freund hinabsah. „Nein, er wird nie jemanden anderen lieben außer ihn" stimmte er leise zu.
Eine ganze Weile saßen sie noch da, unterhielten sich leise darüber, wie sie Draco irgendwie helfen konnte und starrte aller zwei Minuten die große Uhr an, die am Ende des Ganges hing, bis sich die Tür ihnen Gegenüber endlich öffnete und der ältere Arzt von vorhin heraustrat.
„Und?" fragte Blaise vorsichtig, während er aus Reflex seine Hand auf Dracos warme Wange legte, welche immer noch feucht von den ganzen Tränen war. „Er-" begann der Mann stockend und begann schließlich erschöpft zu Lächeln was den beiden Jungen einen solchen Stein vom Herzen fallen ließ, das man denken könnte, sie hatten die ganze Zeit den Mount Everest mit sich rumgeschleppt. „Er hat es geschafft" beendete er den Angefangen Satz. „Er ist ganz sicher durch?" versicherte Theo sich. „Zu hundert Prozent" bestätigte der Mann nickend, woraufhin Blaise und Theo ihren besten Freund wachrüttelten. „Dray, Dray" rief Theo aufgeregt weshalb dieser verschlafen blinzelte und erschrocken die Augen aufriss als ihm wieder einfiel, wo er war.
„Wie- wie geht es ihm?" stotterte er und richtete sich so hektisch auf das ihm einen Moment schwarz vor Augen wurde. „Er hat es geschafft Draco, er lebt" lächelte Blaise. Für einen Moment verfiel der Blonde in eine Schockstarre, sein Körper brauchte eine Weile, um zu realisieren was er da gerade gehört hatte, bevor ihn eine Welle aus Erleichterung über ihn hereinbrach und ihn fast von den Füßen riss. Mit einem Mal fühlte er sich wieder so leicht und er konnte wieder richtig Atmen, er fühlte sich wieder lebendig. Als hätte er all die Stunden davor nur sein Körper gelebt, seine Seele jedoch abgeschaltet. Vor Freude und einfach, weil er nicht anders konnte, drehte er sich zu seinen besten Freunden um und fiel ihnen so stürmisch um den Hals das sie fast das Gleichgewicht verloren hätten.
„Ich liebe euch" flüsterte er so leise, dass nur die beiden es hören konnten und löste sich dann von ihnen, um sich zu dem Arzt zu drehen während Theo und Blaise sich breit angrinsten. Sowas hörte man von dem Malfoy nicht allzu oft, auch wenn sie alle wussten das sie sich liebten. „Kann ich ihn sehen?" fragte der Blonde, dem eine Träne der Erleichterung über die Wange lief. „Er schläft noch, wir bringen ihn auf sein Zimmer und dort können sie ihn gerne besuchen" lächelte der Mann woraufhin Draco verständnisvoll nickte, auch wenn er sich zusammenreißen musste, nicht einfach durch die Tür zu stürzen. Er wollte Harry einfach wieder im Arm halten, so schnell wie möglich.
Eine halbe Stunde später war es dann schließlich so weit, man hatte Harry in ein Zimmer gebracht und Draco bescheid gegeben wo dieses Lag und nachdem er sich bestimmt dreimal verlaufen hatte und fast die Fassung verloren hätte war er angekommen. Sein Herz klopfte wie wild und die Angst erneut das leblose, blasse Gesicht seines Freundes zu sehen brachte ihn fast um den Verstand, doch als Blaise die Türklinge herunterdrückte und Theo ihn in den Raum schob war alles vergessen. Er sah nur den friedlich schlafenden Harry, welcher auf einer der Krankenhaus Betten lag und gleichmäßig ein und ausatmete.
Allein dieser Anblick der Draco erneut realisieren lies das Harry noch hier, bei ihm war ließ seine Beine so weich werden, dass er Angst hatte er könnte auf der Stelle zusammenbrechen. Bevor das jedoch passieren konnte, lies er sich auf das Bett sinken auf dem Harry lag und strich ihm sanft über die Wange. „Mach mir nie wieder so eine Angst Schatz, nie wieder" wisperte er mit zittriger Stimme und griff nach der Hand des Kleineren, um sie leicht zu drücken und wenn ihn nicht alles täuschte, dachte er zu spüren das Harry den Druck leicht erwiderte. „Bei Merlin, ich dachte ich habe dich für immer verloren" flüsterte er und merkte wie ihm erneut die Tränen in die gereizten, roten Augen stiegen. „Ich wünschte ich könnte dir versprechen das du nicht dieselben Schmerzen durchmachen musst wie ich Heute."
Mit diesen Worten drückte er Harry einen Kuss auf die Stirn und lehnte seinen Kopf gegen Harrys, um für einen Moment die Augen zu schließen.
Harry war hier, er war bei ihm, er hatte ihn nicht verloren.
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