Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Questionmarks

Hatte ich gar kein Problem gedacht? Tja, Spoiler, das war ein schwerer Irrtum gewesen.

Am nächsten Morgen weckte mich das Piepsen der Kaffeemaschine. Es riss mich aus einem wenig wohligen Schlaf. Erst so um zwei Uhr nachts herum war ich endlich eingeschlafen, nicht, weil mein Hirn endlich Ruhe gegeben hatte, sondern nur, weil die Müdigkeit dann doch endlich ein Machtwort gesprochen hatte.

Sam stand in der Küche und ... und er trug kein Oberteil, nur eine dunkelblaue Pyjamahose, die so lang war, dass er den unteren Saum mit seinen nackten Fersen platttrat. Wieso um alles in der Welt trug Sam gerade kein Oberteil?! Ich starrte seinen Rücken an, während er sich Kaffee einschenkte. Einen schönen Rücken hatte er, stark und muskulös, wunderschön definiert, aber auch auf bezaubernde Weise unperfekt. Seine Schultern waren breit, sein Nacken ...

»Willst du Kaffee?«

Ich zuckte zusammen, mein Herz stolperte, meine Kehle wurde eng. Viel zu eng. »Ähm ... n...nein. Danke.« Er blickte mich verwirrt an, die Kaffeekanne eigentlich schon in Position, um mir ebenfalls einzuschenken. Nein, danke?! Zu Kaffee am Morgen? War ich noch ganz dicht?

»Ich ... ich nehm mir dann selbst.«

Nicht ganz dicht und auch noch unhöflich. Ganz große Klasse, Jo. Ganz toll.

»Verstehe.« Sam bewegte sich etwas unbeholfen, als wüsste er nicht so recht, wohin mit seinen angefangenen Bewegungen. Er steckte die Kanne zurück in die Maschine, dann sah er die Tasse, die er für mich vorbereitet hatte und überlegte sichtlich, was er jetzt damit tun sollte.

Bei dem Versuch vom Sofa aufzustehen zuckte ich zusammen, weil ich unbedingt vergessen musste, dass meine Schulter verletzt war. Ich zog scharf Luft ein, presste die Augen zusammen und musste mich heftig auf meine Atmung konzertieren. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich den Schmerz halbwegs im Griff und konnte aufstehen, da bemerkte ich Sams Blick. Er ruhte auf mir, besorgt und angestrengt. Beides auf einmal. Ich fühlte, wie mein Herz unter seinem Blick zerkrümelte. Er ist in dich verliebt, Jo. Er mag dich viel zu gern. Jedenfalls dachte Brian das, und er kannte Sam doch von allen Menschen am besten.

»Ich kann dir dann eine Creme dafür geben.«

»Ist schon gut, danke.«

Wieder dieser verwirrte Blick von ihm. Wieso benahm ich mich so komisch? Konnte ich nicht einfach normal sein? Nein. Weil Brian gesagt hatte, Sam sei in mich verliebt. Dabei änderte das nichts. Oder? Nein, es änderte nichts zwischen uns, das tat doch gar nichts zur Sache. Alles würde trotzdem so bleiben, wie es war.

Nur, dass es leider alles änderte.

Ich huschte an Sam vorbei, ohne ihn auch nur ansatzweise zu berühren oder anzusehen, und bediente mich am Kaffee. Dass ich mir dabei vollkommen bescheuert vorkam, verdrängte ich gewaltsam. Mit meiner vollen Tasse in der Hand wollte ich zum Kühlschrank, um mir Milch rauszuholen. Sam hatte denselben Gedanken und prompt, stießen wir zusammen. Ich quietschte vor Schreck, konnte gerade noch meine Tasse wegstellen, um Sam nicht mit heißem Kaffee zu verbrühen. Nur leider fühlte ich mich jetzt, als hätte mich jemand verbrüht. Ich war Sam auf einmal so nah, dass ich fast seinen nackten Oberkörper berührte, und ich konnte seinen Duft riechen, der mich halb betörte. Was ging hier vor? Die Zeit stand irgendwie still. Wie eingefroren. Ich musterte ihn. Viel zu lange. Ein paar Bartstoppeln, dunkle Brusthaare, seine Kehle, die sich leicht bewegte, weil er schluckte, ein ledernes Band, das er um den Hals trug, daran ein Anhänger in Form eines Traumfängers. Kam mir bekannt vor. So einen hatte ich schon mal gesehen, nur wo? Egal. So was von egal. Es vergingen Stunden, während wir so dastanden ...

»Ups, sorry«, sagte Sam beiläufig, drei Stunden oder so später. Vielleicht waren es auch nur drei Sekunden gewesen, so wenig Notiz wie er von dieser Heftigkeit des Zeitstillstandes wahrzunehmen schien. Er ging einfach weiter zum Kühlschrank, ich war auf einmal wieder auf Abstand. Ein Eishockeystick passte jetzt sicher zwischen uns. Gelassen stellte er mir die Milch hin und nahm sich selbst einen Pancake von gestern heraus. Dass ich ihn anstarrte, bemerkte er nicht einmal. Er bemerkte auch meinen Herzschlag nicht, der eigentlich ohrenbetäubend sein müsste. Auch für ihn. Für mich jedenfalls klang er wie ein heftiges Rauschen in meinen Ohren, das alles andere übertönte.

Erst als Sam die Küche verließ, um sich an den Esstisch zu setzen, konnte ich wieder atmen. Diese Küche war viel zu klein. Viel, viel, viel zu klein. Und die Luft war viel zu dünn.

Ich schüttete Milch in meinen Kaffee, stellte sie zurück in den Kühlschrank und ... Mist! Und jetzt? Ich konnte mich nicht zu Sam setzen. Das ging nicht. Er saß vor seinem Laptop, tippte irgendwas mit rechts ein und aß mit links seinen Pancake. Alles ohne Oberteil, nur falls mein Hirn das vergessen hatte ...

Seine dunklen Haare fielen ihm wild über die Schulter, gelockt, wirr, fluffig, wunderschön. Wieso fand ich auf einmal seine Haare schön? Die waren doch schrecklich, einfach nur wild und ungezähmt. Und ich stand nicht einmal auf Männer mit langen Haaren.

»Okay«, meinte er auf einmal, klappte seinen Laptop zu und sah mich an. Mein Herz stockte, weil er schon wieder so lächelte. So wunderschön. Sams Lächeln war die Welt. »Ich habe den Termin für heute abgesagt.«

»W...Warum?«

»Weil wir heute auf der Couch rumhängen wollen?«

Oh Gott ...

Mein Herz legte wieder an Geschwindigkeit zu. Es rastete förmlich aus. So ein blöder Oberbockmist! Was sollte ich jetzt tun? Was konnte ich sagen, damit er nicht ...

»Du willst nicht mehr«, stellte er fest und klang dabei so gekränkt, dass ich weinen wollte. Ich wich seinem Blick aus, weil ich es schier nicht ertrug, ihn zu enttäuschen. Oder zu verletzen. »Okay, verstehe.«

Nein. Er verstand gar nichts.

»Nur ... ich ... ich versteh nicht, warum. Ich habe irgendwas falsch gemacht, oder?« Ich schluckte schwer, leider musste ich ihn jetzt wieder ansehen. Wieso war er so süß? Konnte er nicht einfach ein Arschloch sein? So ein bisschen wieder wie am Anfang? Als er mir noch deutlich gezeigt hatte, wie wenig er von meiner Anwesenheit hier hielt?

»Nein, Sam ...«

»Ist das, weil ich gesagt habe, dass das ein Date ist?« Ja! Und nein ... »Das war doch nicht ... so gemeint.«

Mir fiel dazu einfach nichts ein, weshalb ein mehr als nur drückendes Schweigen die Luft zwischen uns zum Prickeln brachte. Unangenehm. Sam seufzte irgendwann, ein Geräusch, das mir durch Mark und Bein ging. Weil es so traurig und verletzt klang und gar nicht beabsichtigt. Ich hatte Sam wehgetan, weil Brian meinen Kopf vernebelt hatte. Das war seine Schuld! Ich hasse ihn.

Dabei hatte Brian das gar nicht böse gemeint. Ich hatte die halbe Nacht Zeit gehabt, um darüber nachzudenken. Sogar ich hatte ja schon kapiert, dass der Sam, den ich hier täglich vor mir hatte, nicht der Sam Finley war, den Brian als seinen Bruder kannte und liebte. Er war weniger fröhlich, als er es eigentlich sein sollte und sein könnte. Da war ich mir inzwischen sicher.

Sam war kein unglücklicher oder grummeliger Mensch, das war mir klar, aber was auch immer ihm passiert war, hatte ihn zerstört. Brian hatte ihm helfen wollen, indem er ihm eine Ablenkung vor die Nase setzte, auch wenn das an Widerlichkeit kaum zu übertreffen war. Dennoch ... tatsächlich war ich zu dem Schluss gekommen, dass es vielleicht hätte funktionieren können. Ich war sechs Monate hier, hätten Sam und ich nun nichts als körperliches Interesse füreinander übrig, dann hätten wir uns miteinander begnügen und uns dann vergessen können. Sam hätte Spaß gehabt, hätte vielleicht zu alter Form zurückgefunden, und ich wäre danach wieder verschwunden.

Aber jetzt? Jetzt mochten wir uns irgendwie ... Kein Wunder, dass Brian da panisch wurde. Aus Gefühlen, aus Liebe, wenn man es so nennen konnte, entstand in der Regel nur Schmerz. Und Sam konnte einfach nicht noch mehr davon ertragen.

Sam stand auf, trank seinen Kaffee aus und stellte die Tasse in die Spüle. Ich blieb nur stehen, völlig bescheuert beobachtete ich ihn dabei, wie er sich ein Oberteil überzog, das über der Couch hing, und wie er dann zur Haustür aufbrach.

»Sam ...«

»Ich geh die Pferde füttern.« Er schlüpfte in seine Jacke und verließ das Haus, ohne sich noch mal zu mir umzudrehen. Ein heftiges Brennen legte sich auf meine Augen, ich wollte weinen. Wollte einfach nur weinen, aber das ging nicht. Es war doch eigentlich gar nichts passiert. Wie lächerlich wäre das, wegen nichts in Tränen auszubrechen. Einfach nur peinlich.

Dann war Sam jetzt eben ein bisschen sauer.

Na und?

Nicht so schlimm.

Nur, dass er wahrscheinlich nicht wirklich sauer war. Er war verletzt, das hatte ich gesehen und gespürt. Und er war auch traurig. Und verwirrt, weil er nicht verstand, was mit mir los war. Ich verstand es ja selbst nicht.

Brian hat doch recht ...

Hatte er doch. Oder? In ein paar Monaten würde ich wieder gehen, dann würde ich zurückkehren in ein Leben, das ich hasste, und ich würde Sam nie mehr wiedersehen. Der Gedanke schmerzte mehr, als er sollte. So war es doch geplant gewesen. Wieso also jetzt so ein Drama machen? Verliebt. Das war doch völlig absurd. Warum sollte man sich denn in jemanden verlieben, der eigentlich gar nicht aus der eigenen Welt kam?

Sam kam nicht aus meiner Welt. Er war ganz anders. Er war Kanadier und Rancher und ... was auch immer. Und ich? Ich war Anwältin ... oder so. Und ich wollte Schriftstellerin sein. Passte beides nicht so sehr zu Sams Leben, aber ich liebte es. Dieses Leben hier. Das glaubte mir wahrscheinlich niemand, aber ich fühlte mich hier wohler als jemals zuvor in meinem Leben.

Vielleicht passte ich doch hierher.

Vielleicht war es doch in Ordnung, mich in Sam zu verl... Oh Gott! Wieso denn ich?! Nein, das war falsch. Das war die falsche Richtung. Für ihn! Es war in Ordnung für ihn, sich in mich zu verlieben. Weil ich vielleicht doch ganz gut hierher passte. Ich war nicht verliebt, so ein Blödsinn! Das war doch lächerlich.

Ich schüttelte die Gedanken und verwirrten Gefühle ab. Oder versuchte es zumindest. Völlig irritiert griff ich nach meinem Handy. 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro