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Love and Hate

Ich starrte ihm hinterher, bis die Rücklichter des Jeeps hinter der Ecke des Kennedys verschwanden.

»Du magst ihn gern, oder?«

Ich fuhr herum. Jareds Stimme war sanft und leise, aber in mir baute sich eine Wut gegen ihn auf, die schlimmer und heftiger war als alles, was ich je zuvor gespürt hatte.

»Das geht dich nichts an.«

Er schluckte. »Ich weiß.«

»Wieso hast du das gemacht? Wieso hast du mich angeflirtet und wieso warst du so nett zu mir, obwohl du gewusst hast, dass du Sam damit verletzt?« Mir kamen fast die Tränen bei dem Gedanken, dass Sam gerade allein in seinem Auto saß, während ich immer noch auf diesem Parkplatz herumstand und mit Jared redete. Seinem Erzfeind. Und für den Rest der Zeit auch meinem. Ich hatte noch nie einen Erzfeind gehabt, aber jetzt ...

»Weil ich wollte, dass er merkt, wie sich das anfühlt.«

»Wie sich was anfühlt?«, hakte ich in brüchigem Krächzen nach. Ich hatte mich in Jared geirrt. Von Anfang an hatte ich geglaubt, er wäre ein netter Kerl. Aber das war er nicht.

»Wie es sich anfühlt, unglücklich verliebt zu sein.« Für einen Moment hielt er inne, schien zu warten, aber mir fehlten die Worte. »Meine kleine Schwester war so lange verliebt in Sam und er hat sie nicht einmal bemerkt. Er hat sie immer wie ein Kind behandelt, aber das war ihr egal. Sie war schon glücklich, wenn er sie nur einmal am Tag angelächelt hat. Verstehst du das?«

»Ja, aber ...«

»Sie hätte noch ewig darunter gelitten. Ich habe das nicht ertragen. Ich muss sie beschützen, Joana.«

»Lucia ist erwachsen, Jared. Sie ...«

»Nein, du verstehst das nicht. Sie ist ... Du verstehst das nicht.« Mochte ja sein, aber ... »Und irgendwie wollte ich, dass ... dass Sam ...«

»Dass Sam auch leidet. Wie Lucia seinetwegen gelitten hat?«

Jared nickte langsam, dabei konnte er mir kaum in die Augen sehen. Sam hatte gelitten, er litt immer noch ganz schrecklich. Es war mir ein Rätsel, wie man sich derart fies verhalten konnte. Wie man so unglaublich gemein sein konnte, seinem besten Freund so unfassbar wehtun.

»Du bist ein schrecklicher Mensch, Jared Brady«, entkamen mir meine Gedanken, getrieben von Gefühlen, die sich nicht mehr zähmen ließen. Gefühlen der Liebe für Sam und des Hasses für Jared. Dem Mann, der Sams Herz zerstört hatte. »Und ich werde ... nie wieder ein Wort mit dir sprechen.«

Ich konnte sehen, wie in Jareds Gesicht etwas verrutschte, aber er sagte nichts, sah mich einfach nur an. Irgendwann nickte er und ich drehte mich um, um wegzugehen, aber da fiel mir noch etwas ein. Keine Ahnung, wieso, aber diesen Schuss musste ich noch setzen. Ohne ihn noch einmal anzusehen, begann ich zu sprechen.

»Weißt du, Jared, ich hätte dich wirklich gernhaben können. Wäre nicht alles davon gelogen gewesen ... wer weiß.« Das stimmte sogar. »Vielleicht hätte ich mich ja irgendwann in dich verliebt. Aber du hast überhaupt gar keine Liebe verdient.«

»Glaub mir, Joana, das weiß ich.«

Ich verdrängte den kurzen Stich in meinem Herz und ging weg. Ich ließ Jared auf dem Parkplatz stehen. Allein und hoffentlich zufrieden damit, dass ich ihn auf alle Ewigkeit verachten würde.

Zurück in meiner winzigen Wohnung, knallte ich die Tür hinter mir zu und rutschte an ihr herunter auf den Boden. Ich zog die Knie ganz nah an mich heran und begann unaufhaltsam zu schluchzen. Was um alles in der Welt war bitteschön in mich gefahren? Sam wegzuschicken, um bei Jared zu verharren ... So einen Fehler hatte ich noch nie gemacht. Das war unverzeihlich. Er musste mich hassten. Er durfte mich auch hassen.

Nachdem ich eine halbe Stunde lang geweint hatte, und mir inzwischen langsam die Luft ausging, genauso wie die Kraft, beschloss ich, mich aufzuraffen. Auf eine Dusche hatte ich keine Lust, also schälte ich mich nur aus meinen Klamotten und warf mir mein Schlafhemd über. Nach dem Zähneputzen fiel mein Blick auf den Haufen, den meine Klamotten auf dem Holzboden gebildet hatten. Der Brief.

Sams Brief.

Wahrscheinlich war es keine gute Idee, die Nachricht gerade jetzt zu lesen. Höchstwahrscheinlich würde dadurch alles nur noch schlimmer werden. Ich konnte trotzdem nicht anders. Mit dem Zettel in der Hand setzte ich auf mein Bett.

Die Fenster in dieser Wohnung waren alt und jedes Mal, wenn ich eines davon öffnete, hatte ich Angst, es würde gleich aus seinen Angeln fallen. Daher ließ ich das kleine Fenster an der Dachschräge über meinem Stockbett immer geöffnet, weshalb ich mir nachts den Hintern abfror.

Zur Sicherheit umwickelte ich mich noch mit meiner Decke, nicht nur wegen der Kälte, sondern auch, falls Sams Brief mir gleich unmenschliche Schmerzen bereiten würde.

Ich atmete einmal durch.

Einmal ganz tief, um mutig zu werden.

Dann faltete ich den Zettel auf und ... begann sofort wieder zu weinen.

Ein einzelnes, kleines, einsames und so bedeutungsschweres rotes Herz. Sonst nichts. Und ich wusste, was das bedeutete, und ich konnte gar nicht glauben, dass er sich das gemerkt hatte.

Zeichne beim nächsten Mal ein rotes Herz dazu, dann kapiere ich die Entschuldigung vielleicht.

Ich kapierte sie diesmal. Ich kapierte sie!

Und sie brachte mich so hart zum Weinen, dass ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte. Wahrscheinlich hatte ich sowieso alles wieder ruiniert. Sam hasste mich. Ich hasste mich.

Ich hasste alles.

Außer Sam. Sam liebte ich ... so sehr.

Ich stellte den Motor ab, lauschte, wie das Brummen langsam verstummte und stieg dann voll verwirrtem Magenstechen aus. Hierherzukommen war die einzige Option, da ich die gesamte Nacht kein Auge zugemacht hatte. Alles war mir im Kopf herumgeschwirrt.

Sam. Der Streit mit Jared. Sam. Die Blicke der anderen im Kennedy-P. Sam. Sams rotes, wunderschönes Herz. Sam. Sam. Immer wieder Sam.

Ich blieb am Zaun der Weide stehen, so richtig wusste ich gar nicht, wie ich hierhergekommen war, ich wusste nur, dass ich hier war. Und so sollte es sein. So und nicht anders.

Ich sah Sam dabei zu, wie er mit den Pferden sprach, und wartete. Er trug ein graues Jeanshemd, das umwerfend aussah. Es schmiegte sich an seine Hüften an. Seine Jeans war an den Knien aufgerissen, richtig weit, sodass ich seine freiliegende Haut anstarren musste. Der Himmel war trüb, wolkenverhangen und passend zu meiner Stimmung voll von Elektrizität. Ein drohendes Unwetter, und ich mochte Unwetter. Sie gaben mir ein Gefühl von Geborgenheit.

Nach ungefähr zehn Minuten drehte Sam sich um, sein Blick traf meinen, und er schien innerlich wie äußerlich zu zerbrechen. Mir ging es ähnlich, mein Herz tat mir weh, meine Brust, meine Haut - alles. Bedenklich langsam kam er auf mich zu und stellte sich direkt vor mich hin, der Balken des Weidentors zwischen uns. Er war nervös, ich konnte es sehen und spüren.

Ich kannte nicht viele Männer, die waren wie er. Aber genau deshalb wollte ich auch, dass gerade er mich gut behandelte. War das ungerecht? Vielleicht. Aber was er zu mir gesagt hatte, das ... das hatte mich verletzt, und ich wollte nicht so tun, als wäre es nicht so gewesen.

Er wollte etwas sagen, aber ich war schneller. »Du warst ein Arsch«, bestätigte ich seine Worte aus dem Pub, »und es sollte dir auch leidtun.« Seine Augen blitzten auf, vor Schreck und ein bisschen vor Einsicht. Vielleicht lag da auch noch eine kleine Erleichterung in diesem unendlich tiefen Braun. Auch mein Herz fühlte sich leichter an. Ein bisschen.

»Ich weiß«, sagte Sam leise, blieb aber immer noch hinter dem Balken stehen, als hätte er Angst, jeder Schritt auf mich zu könnte ihn töten. Oder mich. Vielleicht uns beide und alles, was zwischen gewesen war. Oder sein würde. »Ich hab das alles nicht sagen wollen.«

»Okay«, das wusste ich natürlich, »ist gut.« Sam lächelte ein vorsichtiges Lächeln, das mich im Innersten ganz tief berührte. »Ich will jetzt deine Geschichte hören, Sam.«

Ich schluckte aus Angst, er würde dem nicht zustimmen. Ultimaten waren nie gut, sie feuerten meistens zurück, aber Geheimnisse waren noch schlimmer. Es konnte nicht sein, dass er jedes Mal ausflippte und mir wehtat, nur weil ich einen seiner unendlichen wunden Punkte traf. Ich hatte noch nie einen Menschen getroffen, der derart leicht zu triggern war.

Ich liebte Sam. Ich liebte ihn wirklich. Aber so konnte ich nicht weitermachen. Es ging nicht, es zerstörte mich und ihn gleich mit.

»Ich will jetzt wissen, was dir passiert ist. Die Sache mit Jared und ... und wieso du in dieser Nacht betrunken warst. Und ...«

Er nickte, hob die Hand und ich verstummte. Endlich stieg er über den Balken. Ohne Worte schloss er die Weide, drehte sich zu mir um und hielt mir seine Hand entgegen.

Mich durchfuhr ein Kribbeln. Wollte er jetzt, dass ich seine Hand nahm? Ich zögerte. Zu lange. Weshalb Sam sich räusperte und sich durch die Haare fuhr. Es folgte ein verlegenes, deutlich irritiertes Lächeln, bevor er mir deutete, ihm zum Haus zu folgen.

Ich trottete ihm hinterher, und in mir regte sich der Wunsch, ich hätte seine Hand doch genommen. Aber seine Hand zu nehmen ... was hätte das bedeutet? Sam und ich waren kein Paar, vielleicht würden wir auch nie eines sein. Wir mussten erst darüber reden, und ich hatte die ganze Nacht Zeit gehabt, darüber nachzudenken, was ich wollte. Und ganz sicher wollte ich keine überstürzte Beziehung mit Sam, den ich doch gerade erst richtig kennenlernte.

Oder?

So war es doch. Ich kannte ihn noch gar nicht richtig. Ich kannte den Sam, den er mir hatte zeigen wollen. Ich wusste das, was er mich wissen ließ, aber mehr nicht. Doch ich wollte alles wissen. Sam kennenlernen, wie ihn sonst niemand kannte, weil ich ... weil ich ihn liebte.

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