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Fear

Sam und Brian starrten mich gleichermaßen überrascht wie verwirrt wie komplett überfordert an. Anscheinend war diese Frage noch nie gestellt worden, was mich ziemlich verwirrte. Angesichts dieser Geschichte war es kaum ein Wunder, dass Sam sich vor Wasser fürchtete.

»D...das hast du gemerkt?« Ich runzelte die Stirn, während Sam gequält die Augen schloss. Er hatte es mir doch schon erzählt. Zumindest halb. Ich mag Wasser nicht. Ich hasse Wasser. Was hatte er denn gedacht, wie ich so etwas interpretieren würde? »Du musst mich ja für einen völligen Idioten halten.«

»Wieso denn?«

»Wer hat denn bitte Angst vor Wasser?«, fragte Sam etwas ruppig, wobei er klang, als wollte er sich selbst auf die Schaufel nehmen. Brian gefiel das auch nicht, weshalb er den Blick abwandte und leicht den Kopf schüttelte.

»Löwen«, sagte ich komischerweise so, als wäre das die logischste aller Antworten auf diese Frage. Meine Stimme klang noch etwas schwach, aber sie nahm plötzlich Fahrt auf. »Löwen hassen Wasser.«

Auf Sams Lippen zuckte ein Schmunzeln, zu einem Lächeln reichte es aber nicht. »Ich hasse Wasser nicht nur, Joanie.«

Brian sah seinen Bruder an, ich merkte, wie ihm dieser Moment das Herz zerriss. So voll Schmerz und Demut kannte ich Brian nicht. Auch hätte ich mir nicht vorstellen können, ihn überhaupt jemals so zu erleben.

»Na und? Dann ... dann hast du eben Angst vor Wasser«, glaubte ich, sagen zu müssen. »Ich habe Angst vor Schmetterlingen.«

»Was?«

Brian schmunzelte mit gerunzelter Stirn und Sam sah derart misstrauisch aus, dass ich tatsächlich noch nachlegte. »Und Möwen. Ich habe auch Angst vor Möwen.«

»Ich hab Angst vor Marienkäfern«, sagte Brian plötzlich, wofür er einen derart amüsierten Blick von Sam erntete, dass mein Herz einen begeisterten Hüpfer machte. »Die sind gruselig, Mann.«

»Ja, total gruselig.«

»Ungefähr so gruselig wie Wasser.«

»Ja, und wie Möwen.«

Darauf lachte Sam tatsächlich und mein ganzer Körper füllte sich mit Glück. Ein kleiner Rausch, aber intensiv und warm. Ich merkte, dass ich Sams Hand immer noch umschlungen hielt, und ich könnte jetzt loslassen, aber ... nein, lieber nicht. Ich genoss die Berührung. Auch wenn sie grundfalsch war, weil Sam ...

Oh Gott, was tat ich hier eigentlich?

Ich riss meine Hände weg, nahm Abstand und starrte wie ein verschrecktes Huhn in Sams schockiert flackernde Augen. »Was ist denn?«, fragte er mich.

Ich schnappte nach Luft.

»I...ich ... ich will mich nicht ... ich meine, du bist doch in Lucia verliebt.«

Sam runzelte die Stirn so tief, dass ich mir auf einmal bescheuert vorkam.

»Die kleine Brady?«, hakte Brian nach und ihm entwich dazu sogar noch ein spöttisches Schnauben, das eine gruselige Mischung aus Abneigung und Faszination war. »Wow, Bruderherz, ich dachte echt nicht, dass du ... auf ... also Lucia? Ernsthaft?«

»Nein.« Sam schüttelte heftig den Kopf. »Nein.«

»Ich hätte auch Angst, das zuzugeben, Sammy.« Brian klopfte Sam auf die Schulter. »Die Kleine ist doch total schräg. Immer trägt sie diese Harry-Potter-Brille und sie sieht damit einfach nur bescheuert aus. Und das merkt sie nicht einmal, dabei könnte sie echt ganz süß aussehen. Aber sie zieht sich auch so komisch an ...«

»Halt die Fresse jetzt!«, fuhr Sam seinem Bruder dazwischen. »Ich stehe nicht auf Lucia, aber wenn du noch ein gemeines Wort über sie verlierst, hau ich dir eine rein.« Sein Tonfall war derart drohend, dass sogar mir der Atem stockte.

Brian schmunzelte leicht, hob aber zur Verteidigung seine Hände hoch. »Bin schon still. Kein Wort mehr gegen die kleine Countrymaus.«

Sam verdrehte die Augen, dann wandte er sich wieder mir zu. Sein Blick wurde ernster, beinahe schon eindringlich, und mir blieb fast das Herz stehen. »Ich bin nicht in Lucia verliebt.« Er schüttelte langsam den Kopf, und ich fragte mich wirklich, wieso es ihm so wichtig war, das derart ernst zu betonen. »Was Jared gestern gesagt hat, war mir völlig neu. Ganz ehrlich.«

»Okay, aber ...«

»Hör zu, ich hatte in dieser Nacht echt viel getrunken, weil ... ich darüber gelesen habe, das ein Junge aus der Nähe beim Eishockey eingestürzt und ertrunken ist.« Oh Gott ... »Das hat mich irgendwie getriggert und dann hab ich mir die Kante gegeben. Ich war bei mir zuhause ... also in Jareds Wohnung. Er wusste, dass es mir nicht gutging, musste aber zu seinen Eltern. Ich hatte schon zwei Bier intus, bevor er gefahren ist. Und dann kam zwei Stunden später sein Anruf. Und er hat mir gesagt, dass Mika krank sei, Lucias Pferd. Ich bin hingefahren, und ich hatte Glück, dass ich überhaupt heil auf der Brady-Ranch angekommen bin. Dass Mika nicht mehr gesund werden würde, habe ich gleich gesehen, aber ... Lucia hat so sehr geweint, und ich habe das einfach nicht ertragen.«

»Verstehe ...«

»Ich weiß nicht, was mit ihr los war. Mit Mika, meine ich. Ich war zu durch, um irgendwas zu checken. Mika ist dann ... sie ist einfach gestorben, während ich sie gerade behandelt habe, und ... na ja, den Rest kennst du ja so ungefähr.« Er holte einmal tief Luft. »Jared hat dann so getan, als wäre es meine Schuld gewesen. Er hat das allen erzählt. Er hat mich in Lucias Namen verklagt. Und Lucia hasst mich seitdem. Sie redet kein Wort mehr mit mir, also ...« Er zuckte mit der Schulter und schluckte, aber ich konnte deutlich sehen, wie nah ihm das ging. Es war ihm nicht egal, dass er Lucia verloren hatte.

»Das ist Rufmord, Sam.«

»Ja, das weiß ich«, erwiderte Sam erschöpft. Er ließ sich mit dem Rücken in die Sofakissen fallen und rieb sich den Nasenrücken.

»Und Verleumdung, weil es in der Zeitung stand.«

»Ich weiß. Aber ich will einfach nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Ich will nur meine Ruhe haben.«

Ich nickte verständnisvoll. Das konnte ich so gut nachvollziehen. Gerichtsverhandlungen waren einfach nur anstrengend. Sie laugten aus und zehrten erbarmungslos an den Kräften der Menschen.

»Und die Ranch?«, hakte ich vorsichtig nach, weil auch die Tatsache, dass er jetzt hier lebte doch irgendwie mit der Geschichte zusammenhängen musste.

»Dad war unglaublich wütend«, fing Sam an und Brian schnaubte wissend. »Er hat mir nicht geglaubt. Für ihn war der einzige wichtige Part, dass ich getrunken hatte. Und das konnte ich ja nicht abstreiten.« Sams halbherziges Lachen auf diese Tatsache zerriss mir das Herz. »Er hat mir einen Anwalt bezahlt, der mir zum Glück geglaubt hat. Bald kam raus, dass ich nichts mit Mikas Tod zu tun hatte. Sie hatte einen Tumor, den niemand entdeckt hat, wobei ich mich frage, wie das eigentlich sein kann. Egal. Geändert hat es nichts. Mein Ruf war trotzdem im Arsch und Lucia glaubt es bis heute nicht. Jedenfalls musste ich im Gegenzug zu dem Anwalt die Ranch übernehmen. Er und Mom wollten schon lange hier wegziehen, aber verkaufen kam für die beiden nicht in Frage. Und Brian ...«, er deutete auf seinen Bruder, »... hatte sich ja schon Jahre zuvor in die Staaten verpisst. Also blieb nur noch ich übrig. Und auf diese Weise hat Dad bekommen, was er wollte. Jemanden, der sich um sein Land kümmert, und gleichzeitig ein kleines europäisches Häuschen am Stadtrand von Québec City.«

»Wie gemein«, rutschte mir meine Meinung raus, was nicht schlimm war, weil sowohl Sam als auch Brian bestätigend nickten. »Wohnst du deshalb nicht im Haupthaus?«

»Ganz genau. Den Teufel werd ich tun und auch noch zurück in mein Elternhaus ziehen. Ganz so tief gesunken bin ich auch wieder nicht.«

»Danke, Mann«, meinte Brian sarkastisch. »Immer wieder eine Freude mit dir zu reden, da fühlt man sich immer so ...«

»Bei dir ist das was anderes.«

»Ja, es fühlt dich trotzdem scheiße an.«

Ich blickte zwischen den beiden hin und her.

Sie sahen sich kurz an, dann kurz mich und dann starrten sie beide auf ihre Hände. Sie waren sich so ähnlich, manchmal war es erschreckend.

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