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Weint Und Lacht

Den ganzen Nachmittag grübelte ich über Viks Worte nach. Ein Teil von mir wünschte sich schmerzhaft, dass das, was Vik gesagt hatte, wahr sein könnte. Doch gleichzeitig war da noch dieser rationale Teil in mir, der mir einredete, dass ich Toni vergessen sollte. Kurz erlaubte ich mir ein paar Gedanken an ihn. Seine liebevolle Art, seine Augen, seine Lebendigkeit. Und schließlich sank ich erschöpft in den Schlaf.

Ich schrak hoch, als die Sonne noch nicht einmal ganz untergegangen war. Ich hatte wohl einige seltsame Dinge geträumt, dazu kam noch mein ohnehin zerstörter Schlafrythmus. Noch etwas schlaftrunken schaute ich mich um, als ich plötzlich eine schattenhafte Gestalt in meinem Zimmer sah und mich zu Tode erschreckte.

Toni schien in der Ecke versinken zu wollen, als er mich mit großen Augen und bebenden Schultern ansah. Zu meiner Überraschung hatte er nicht wie üblich seinen weißen Kittel an, sondern einen weiten grünen Pulli, der seine Haare und Augen zum Leuchten brachte.

Ich richtete mich ein wenig auf und eine Zeit lang schauten wir uns einfach an. Toni kaute nervös auf seiner Lippe, bis er endlich vor trat. Noch immer schien er mit sich zu ringen, aber ich würde ihm das hier nicht abnehmen. Was auch immer das werden sollte...

"Nia", presste er schließlich hervor und fluchte dann leise, bis er sich endlich ein Herz fasste und an mein Bett trat.

"Okay hör zu", sagte er, "Aber Nia, du darfst mich nicht unterbrechen, okay?"

Ich nickte nur.

Er holte tief Luft:
"Also: Wie du weißt bin ich ja noch nicht so lange Arzt. Jedenfalls warst du, als ich hierher gekommen bin, mein erster Komapatient, um den ich mich selbst kümmern sollte und das war etwas ganz Besonderes für mich. Ich war total oft bei dir, hab geguckt, ob alles in Ordnung ist und dir Gesellschaft geleistet, weil deine Eltern irgendwie fast nie da waren.
Und wenn ich bei dir war, hab ich mich immer gefragt, ob du je wieder aufwachen würdest und wer du bist und ob du mich mögen würdest, wenn du denn aufwachst. Aber eigentlich hatte ja keiner mehr Hoffnung darauf, dass du aufwachst, weil du ja schon so lange im Koma warst.
Aber dann bist du plötzlich doch aufgewacht. Ich war so aufgeregt und glücklich und auch stolz, dass du es geschafft hattest und ich wollte dir unbedingt so gut ich konnte helfen, wieder ganz gesund zu werden.
Dann kamen die ganzen Untersuchungen und Therapien und wir haben so viel Zeit miteinander verbracht und da hab ich gemerkt, dass ich dich sehr, sehr gerne mag und auch, dass da vielleicht... mehr sein konnte.
Und obwohl du stumm und gelähmt warst, hatte ich irgendwie das Gefühl, dass du mich auch mochtest. Aber ich habe mir eingeredet, dass ich mir das alles nur einbilde und dass meine Gefühle davon kommen, dass ich dich eben so lange begleitet hatte und du jetzt plötzlich wach warst.
Aber dann kam die Nacht, in der wir unsere Haare gefärbt haben und plötzlich habe ich mich dir so nah gefühlt und ich hatte auch das Gefühl, mehr für dich sein zu können, als nur dein Arzt... Und dann hast du mich geküsst.
Das war wunderschön, Nia, das wunderschönste, was ich je in meinem Leben erlebt habe.
Aber gleichzeitig habe ich auch gemerkt, was ich da machte. Ärzte dürfen niemals so ein Verhältnis zu einem Patienten haben. Wenn das rauskommt, hätte das schlimme Folgen für uns beide und wahrscheinlich hätte man dich mir weggenommen.
Also habe ich entschieden, dass ich dir nicht so nah sein kann... Es hat mir das Herz gebrochen, Nia, wirklich, aber ich habe mir eingeredet, es wäre das Beste für dich und auch für uns, auch wenn es sich so falsch angefühlt hat und jeden Tag eine Qual war.
Aber heute Mittag hat Vik mit mir über das alles geredet und ich habe endlich kapiert, wie dumm das von mir war und dass ich dich nicht so hätte hängen lassen dürfen.
Und wenn sie dich mir wegnehmen, dann ist es halt so, aber ich muss es dir sagen.... Ich muss dir sagen, dass ich dich liebe."

Stille. Ich hatte das Gefühl, man musste mich gleich wiederbeleben und dann ein Beatmungsgerät besorgen.

Toni wollte schon wieder zu Reden ansetzen, aber ich beugte mich einfach vor und küsste ihn.

Unsere Lippen trafen aufeinander, wie zwei Magnete, welche zu lange ohne einander gewesen waren. Es fühlte sich so richtig an und gleichzeitig so verboten. Toni legte seine Arme in meinen Nacken und rückte näher an mich heran, ohne sich aus diesem Kuss lösen. Vorsichtig tasteten wir einander ab, erforschten einander, prüften, wie der andere sich anfühlte, schmeckte, roch. Da waren nur er und ich. Mein Herz pochte, mein Blut rauschte und alles in mir explodierte, während ich mir wünschte, dieser Moment möge nie zu Ende gehen.

Als wir uns schließlich vorsichtig lösten, sah ich, dass Toni Tränen in den Augen hatte. Und gleichzeitig grinste er mich mit dem schönsten und strahlendsten Lächeln der Welt.

Und plötzlich brach es auch über mich herein. All diese Emotionen, die ich die ganze Zeit unterdrückt hatte. Schmerz, Einsamkeit, Angst. Hemmungslos liefen die Tränen über meine Wangen und ich begann leise, zu schluchzen. Toni wischte vorsichtig eine Träne von meinem Kinn, doch auch er konnte nicht anders, als selbst zu weinen anzufangen.

So saßen wir da und weinten zusammen.

Doch plötzlich wurde mir klar, dass ich ihn wieder hatte. Dass die Einsamkeit vorbei war, dass er tatsächlich gesagt hatte, dass er mich liebte.

Konnte das sein? Konnte mir so etwas Gutes passieren? 

Und plötzlich musste ich lachen. Aus tiefster Seele. Über das alles.

Ich war im Koma gewesen, gelähmt und verlassen und hatte mich in meinen Arzt verliebt. Und jetzt saß er, der schönste und tollste Mann der Welt vor mir und ich hatte ihn geküsst. Der Junge der fünf Jahre im Koma war, sollte plötzlich der glücklichste Junge der Welt sein. Was hatte Gott wohl genommen, als er sich das ausgedacht hatte?

Mein Lachen wurde größer, laut und ausgelassen, während mir noch immer Tränen übers Gesicht liefen.

Doch plötzlich war da eben auch wieder diese endlose Trauer. Mir wurde wieder bewusst, was ich da alles durchgemacht hatte und wie schlimm doch alles gewesen war und sofort verstummte mein Lachen wieder und wurde zu einem verzweifelten Schluchzen.

Toni hatte inzwischen meine beiden Hände in seine genommen und auch er schien unkontrolliert all seinen Emotionen ausgeliefert, während er zwischen warmen, befreitem Lachen und zerreißenden Tränen wechselte.

Da waren wir also. Der Arzt und der Komapatient.
Der Komapatient, der den Arzt liebte und der Arzt, der den Komapatienten liebte.
Wir lachten zusammen und wir weinten zusammen.
Und alles schien irgendwie von mir abzufallen.

Er liebt mich!

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