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,,Na komm.", sagte er direkt folgend und drückte mich relativ sanft auf das Bett, wonach ich mich verwirrt umsah. Von meiner Position aus konnte ich den ganzen Raum betrachten, der wirklich schick eingerichtet war. Als aller Erstes fiel mir aber die angenehme Temperatur auf, weswegen mein Blick den Weg zur Heizung fand.
Dort hatte ich gedacht auch aus dem Fenster schauen zu können, was nicht ging, da dieses mit einem schwarzen Rollo bedeckt war. Nur das Licht von ein paar antik wirkenden Stehlampen erhellte den Raum weitestgehend und fluteten den Raum mit einem warmen Hell.
Dadurch wirkte die glatte Wand, die mit unterschiedlichen Grautönen gestrichen war, irgendwie freundlich. Diese Farbkombination zog sich selbst über die Decke entlang und änderte sich erst knapp über der Tür, wo alle zu einem einzigen Farbton wurden.
Von da aus wanderte mein Blick weiter nach rechts, wo ein Schreibtisch mit mehreren Monitoren und zwei Rechnern stand. All die Monitore waren angeschaltet, zeigten mir aber nur unverständliche Bilder und einen Haufen Zahlen an.
Unendlich viele Kabel, Computerzubehör, ein paar Stifte und Blöcke zierten den dunkel gehaltenen Tisch, der aussieht, als würde er aus Metall bestehen. Darunter befand sich ein Korb mit jeder Menge Papier, von dem alles fein zerrissen wurde.
Rechts neben diesem Tisch war eine dieser dunkelbraunen alten Lampen, die allen Anschein nach sogar mit einer Ziehschnur ein und ausgeschaltet wird. Nebenan befand sich ein Schrank, der wahrscheinlich als Stauraum für Kleidung dient, welcher einen ziemlich zeitlosen Stil hatte.
Viel mehr hatte der Raum aber nicht zu bieten, außer zwei mittelgroße Zimmerpflanzen, das Bett auf dem ich sitze und ein paar Bilder, die das Grau der Wände schmücken. Abgesehen davon gab es noch einen Nachtschrank, mit einem Modernen Wecker darauf, der mir die genaue Uhrzeit verriet, aber leider kein Datum anzeigte.
Wir haben es früh am Morgen um sechs Uhr herum. Schätzungsweise würde ich also sagen, dass ich den halben Tag verpasst habe. Aber warum zur Hölle? ,,Was ist los?", erschrak mich Zico mit seiner Frage, woraufhin ich ihn sofort anschaute. Eine Antwort gab ich ihm aber nicht und beobachtete stattdessen seinen Blick, der an mir haftete, als gäbe es nichts anderes Sehenswertes.
Erst durch seinen ausgiebigen Scan kam mir in den Sinn, wie es wohl um meinen eigenen Körper steht. Augenblicklich rutschte ich ans andere Ende des Bettes und starrte Zico Ängstlich von der letzten Ecke aus an. Dieses Starren hielt ich aber nicht lange stand, da mein Kopf extrem strak anfing zu pochen, weswegen ich diesen schmerzhaft festhielt.
,,Wir müssen dich nochmal waschen.", gab er darauf nur stumpf von sich und nahm sich neue Klamotten aus seinem Schrank, der wirklich wie von mir zuvor vermutet ein Kleiderschrank ist. Wie alles Andere in diesem Zimmer war dieser total ordentlich eingeräumt, wobei so gut wie jedes Stück Stoff auf die gleiche Größe gefaltet war. Anscheinend hat er einen extremen Hang zu Ordentlichkeit, was ich im Normalfall schon als krank bezeichnen würde.
Bei ihm kann man aber wirklich alles als krank bezeichnen.
,,Schwarz, oder weiß", fragte er auf einmal kühl, wobei ich nicht wusste, was ich antworten sollte, da ich keine Ahnung hatte, was er von mir will. Darum schaute ich ihn ein wenig verwirrt an, woraufhin er zwei Shirts aus dem Schrank holte, beide abwechselnd hoch hielt und erneut seine Frage stellte.
Immer noch war ich verwirrt, zeigte aber auf das schwarze Oberteil, aus Angst, ich kriege sonst Ärger, sollte ich nichts antworten. Daraufhin nickte er und legte das Weiße weg, wobei er noch eine zweite Boxershorts rausnahm, was in mir noch mehr Fragen aufwarf. Direkt dachte ich, dass die eventuell für Yookwon sein könnte, hoffte aber auf das Gegenteil. Innerlich machte sich ein Stück Hoffnung in mir breit, dass dieses Teil vielleicht für mich sein könnte, was aber einfach nur absurd klang.
,,Kannst du laufen, oder ist dir dafür zu schwindelig? Hast wohl ne fette Gehirnerschütterung abbekommen.", fragte er mich und bezog sich auf meinen Kopf, woraufhin ich vorsichtig mit den Schultern zuckte und vom Bett aufstand. Schwach stand ich auf meinen Beinen, die sich anfühlten, als würden sie gleich jeglichen Halt verlieren, was ich aber krampfhaft zu verhindern versuchte.
Dieser Versuch scheiterte aber kläglich, weswegen ich einfach zusammenbrach. Zico seufzte daraufhin genervt aus und kam sogleich zu mir, weswegen ich sofort eine schützende Haltung einnahm. Eigentlich dachte ich, dass er mich wie immer tritt, oder schlägt, da ich nicht tat was er von mir verlangte.
Gegen meine Erwartungen aber zog er mich hoch und schulterte mich auf, sodass ich bei ihm Huckepack war. Ängstlich wie ich war, traute ich mich kaum meine Arme um seinen Brustkorb zu legen, weshalb er mich dazu zwang und auch meinen Kopf auf seine Schulter ablegte.
Nur ungern gab ich für mich selbst zu, dass ich diese Art mitgenommen zu werden genoss. Anders als sonst, wo man mich an meiner beknackten Leine durch die Gegend gezogen hat, holte ich mir auf diese Weise keine Schürfwunden, oder tat mir anderweitig weh. Im Gegenteil. Ich hatte es so sogar gemütlich, was ich kaum annehmen wollte.
,,Ich will runter, bitte.", sagte ich deswegen leise, mit gebrochener Stimme, was Zico verneinte. So blieb ich auf seinem Rücken, während er sich dann die Klamotten schnappte und mit mir in Richtung Tür ging.
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