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Ich weiß bis heute nicht woran es gelegen hat, aber auf einmal gab es die Begriffe Lektion, Strafe, oder Lehre nicht mehr. Sie hatten keine guten Gründe mehr, um mich zu verletzen und ihr Handeln wurde immer unberechenbarer. Plötzlich gab es auch Momente, in denen ich nicht mal mehr zur Schule durfte.

Die Ursache dafür lag aber auf der Hand, oder in meinem Fall, auf dem gesamten Körper. Irgendwie wurde es bei uns auf einmal zur Mode, dass man uns schlug, wann immer man wollte. Bei Taewoon hatten diese Übergriffe allerdings schon lange eine andere Gestalt angenommen, 

was man mir immer damit erklärte, dass er ein Hoffnungsloser Fall ist.

Er wäre der schlechteste in seiner Klasse, ein dämlicher Raucher und dazu ein versoffenes Arschloch, das total vom rechten Weg abgekommen war. So haben sie es jedenfalls immer erzählt und ich habe es ihnen auch genau so geglaubt. Damit haben sie sich aber nur für etwas gerechtfertigt, das einfach unverzeihlich ist.

Ab dem Punkt glaubte ich der Menschheit den Krieg ansagen zu müssen, hätte es nicht meine beiden besten Freunde und meine irgendwann feste Freundin auf der Universität gegeben. Sie waren die Einzigen bei denen ich mein Unglück vergessen und einfach ein normaler Junge sein konnte. Wenn sie bei mir waren fühlte sich die Zeit so unbeschwert und leicht an.

Nichts schien mir im Wege zu stehen, außer die bittere Realität, wenn unsere gemeinsame Zeit endete. Nur in der Schule konnte ich diese Zeit mit ihnen beanspruchen und manchmal, aber auch nur extrem selten, Nachts, um mich mit meiner ersten Freundin zu treffen.

Mir kam mein Leben wie in einem Film vor, nur mit einem gravierenden Unterschied. Regisseure lassen ihre Filme ungern in Tragödien enden, oder gleichen das Drama zumindest ein wenig aus. Der Drehbuchautor meines Lebens hatte aber andere Pläne.

Als ich immer seltener in die Schule kam, da mein Gesicht des Öfteren mit Platzwunden und Kratzern überseht war, verlor man das Interesse an mir. Meine beiden besten Freunde redeten nur noch mit mir, wenn es denn nötig war. Sonst hingen sie mit den coolen Burschen der Schule rum und ließen es sich mit bewusstseinserweiternden Substanzen gut gehen.

Rauchen, so wie ich es zu dem Zeitpunkt durch Taewoon schon tat, war nicht mehr modisch genug. Mit 18 Jahren zu rauchen war nicht mehr gefährlich und absolut langweilig. Aber das war nicht der Grund dafür, warum sie nicht bei mir blieben. Ich war der Looser, das trieb sie fern.

Irgendwann fingen die Leute um mich rum an zu mauscheln. Immer mehr Gerüchte kamen auf, von denen sogar das Eine, oder Andere stimmte.

‚Seine Eltern schlagen ihn angeblich!', ‚Ich habe gehört, er vertickt Drogen.', ‚Er soll einen heftigen Berg Schulden haben.', ‚Er ist einer von diesen Untergrundmenschen.'

Manche waren absurd, aber gar nicht ganz so falsch. So gut ich aber versuchte mich zu erklären, man nahm immer das, was sich am spektakulärsten anhört. Irgendwann war ich der runtergekommene Typ und der Versager der Schule. Mit meinen Noten raste ich in den total Abgrund und Schlägereien gehörten zum Tagesgeschäft.

Meine Freundin hat sich zu der Zeit jemand anderen gesucht. Einen Kerl, der nicht verprügelt und verhasst wird. Verübeln kann ich es ihr nicht, aber sie hätte wenigstens was sagen können. Meine anderen beiden Freunde waren aber auch nicht gerade besser.

Ich war so naiv und habe geglaubt, dass sie mir helfen werden, wenn ich ihre Hilfe am dringendsten brauche. Bis zu dem Tag, als auch ihre Turnschuhe mit meinem Gesicht Bekanntschaft machten. Sie waren genauso geworden wie die breite Masse um mich herum.

Das was sie verabscheut haben, musste ich nun durch sie erleiden.

Ab diesem Tag betitelte ich nicht nur mein zu Hause als die Hölle, sondern taufte die ganze Welt auf diesen Namen. Auf den Versuch hin irgendwie Hilfe zu bekommen, wurde es auch nicht besser. Die Lehrer schauten weg und meine Eltern waren nun mal selber Täter. Mein einziges Glück war Taewoon.

Er ging auch auf meine Schule, war aber schon kurz davor die Uni zu verlassen. Und das nicht mal, weil er fertig war, sondern weil er schlecht gewesen ist. Auch mir drohte man die Strafe an, ich müsse die Uni schmeißen. Für einen durchschnittlichen Koreaner der reinste Selbstmord. Mir war es da aber schon egal, wie es um meine Zukunft steht. Ich glaubte nicht an sie und eines Tages wollte ich auch nicht, dass es jemals eine gäbe.

Ich wollte sterben.

Taewoon jedoch nahm seine Rolle als älterer Bruder ziemlich ernst und beschützte mich, vor mir selbst. Er ließ nicht zu, dass ich mir selbst solch schreckliche Tat antue, da ich doch so unglaublich viel Potential besitze und noch zu retten sei. In ihm selbst hat er diese Eigenschaften aber nicht gesehen.

Seine Aufgabe stand für ihn fest und dann passierte es.

An einem Abend, nur ein paar Tage nach meinem gescheiterten Versuch, kam er mitten in der Nacht betrunken heim, was man sogar aus meinem Zimmer deutlich hören konnte. Dadurch wurden meine Eltern wach, was sie sofort dazu alarmierte, ihrem Sohn die Seele aus dem Leibe zu schlagen.

Und wie immer sollte ich dabei zuschauen.

Das haben sie immer gemacht. Der Andere soll die Strafe kennen, damit man sich die Konsequenzen auch gut einprägt. Und da standen wir nun. Taewoon, Mutter, Vater und ich. Meine Eltern waren jedoch starr vor Schreck, als ihr eigener Sohn mit einer Pistole auf sie zielte.

,,Alle Kinder lieben ihre Eltern, aber nicht alle Eltern ihre Kinder, nicht wahr?", war sein genauer Lautwort, bevor er den Abzug das erste Mal tätigte. Blut spritze mir unmittelbar nach dem Knall ins Gesicht und auf meinen Schlafanzug. Mein Vater, der meinen Arm festgehalten hatte, lockerte den Griff und sackte neben mir leblos zusammen. Mutter schrie und flehte, dass er doch unrecht hätte und sowas nicht denken soll.

Da habe ich Taewoon das erste Mal seit langem wieder lachen hören, aber auch sah ich ihm zum aller ersten Mal weinen. Unserer Mutter gab er recht und meinte, er habe wirklich immer alles falsch gemacht, weswegen er heute erstmalig etwas richtig machen wird. Für einen Augenblick dachte ich dann von ihm getötet zu werden, als er die Pistole auf mich richtete. Allerdings tat er das nur um zu erzählen, was er sonst immer mit Händen und Füßen tat.

Durchgehend zählte er all die Vorwürfe ihm gegenüber auf, die mehr wie Prophezeiungen waren, welche sich nur erfüllt haben, weil sie es ihm eingeredet hat. Sein Weinen wurde dabei immer schlimmer und das Lachen wahnsinniger. Schließlich packte ihn der Schmerz so sehr, das er auch meine Mutter erschoss. Wie ein Wilder feuerte er die letzten vier Patronen auf sie ab und zerfetzte ihr somit das Gesicht.

Danach ging er zu mir und zog mich ein erstes und letztes Mal in seine Arme. Hinter meinem Kopf hörte ich im gleichen Moment ein klackendes Geräusch, was ich zunächst nicht zuordnen konnte. Aber das brauchte ich auch nicht, da er mir den Ursprung des Geräusches zeigte.

,,Pass auf dich auf und besuch mich doch mal, okay? Ich hab dich lieb, kleiner Bruder.", waren seine letzten verweinten Worte, ehe sich mein letztes verbliebenes Familienmitglied aus der Umarmung löste und den Lauf an seinen Kopf hielt, nur um schließlich abzudrücken. Dieses Geräusch war also eine siebte Patrone, da die Waffe nur eine Kapazität von sechs hatte. Nicht lange ließ es dann auf sich warten, bis man die Sirenen hörte und das Licht die Nacht erhellte.

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