,,Was guckst du denn jetzt so?", ängstlich erfragte er mein Starren, wobei es mir aber so vorkam, als würde er einen auf mutig machen wollen. Allerdings wirkt das einfach nur lächerlich. Mut wird ihn hier ganz sicher nicht weiterbringen, oder gar befreien. Vielleicht hilft ihm eine kleine Kostprobe, damit er weiß, wo sein Platz ist.

Also schlug ich zu. Meine innere Handfläche traf perfekt seine Wange, die sofort rot glühte. ,,Du bist auch ein, wie du es nennst, dummer Köter, also pass auf was du sagst. Außerdem macht klein Kwonnie keine Spielchen. Das ist mein Part.", belehrte ich ihn und log ihn danach direkt an. Das Yookwon sich irgendwas geleistet hat wusste ich ja, aber ich wollte Kyung im Glauben lassen, dass ich davon keine Ahnung hätte.

So wird das bestimmt lustig, wenn er versucht uns gegenseitig auszuspielen, während wir genau wissen was da los ist. Sein dummes Gesicht würde ich zu gerne sehen, wenn wir ihn eines Tages darin einweihen. Wird bestimmt lustig. ,,Nur du ja? Lebst du hinterm Mond, oder wo bin ich hier gelandet?", spöttisch lachte er auf und schaute dabei kurz nach oben, wonach sein Blick zwar ernst aussah, er aber trotzdem lächelte. Zugegebenermaßen sieht das sogar ein bisschen gefährlich aus, was ich am liebsten belächelt hätte, aber wegen meinem Vorhaben dann doch unterließ.

,,Pass auf was du sagst und hab gefälligst mehr Respekt.", ermahnte ich ihn, ohne das wirklich ernst gemeint zu haben. Ich wollte nur das er endlich erzählt was hier abgelaufen war. Ihn danach fragen wollte ich nämlich nicht, da ich mir dabei doch ein wenig dumm vorkomme. ,,Tze. Du bekommst noch nicht mal mit, wenn dein Spielzeug ein Eigenleben entwickelt.", verhöhnte er mich weiter, was mich leicht aggressiv werden ließ.

Trotzdem bewahrte ich die Ruhe, verschränkte meine Arme und meinte zu ihm, dass ich ganz genau weiß was Yookwon hier unten anstellt und er mir nichts vom Pferd erzählen soll. ,,Dann interessiert dich bestimmt auch nicht, dass Yookwon gesagt hat, dass es Wege und Mittel gibt, mit mir zu machen worauf er Lust hat, ohne das du je etwas davon mitbekommst.", sagte er, wodurch ich doch ein wenig hellhörig wurde.

Wenn ich wüsste, dass Yookwon das wirklich so gesagt hat, würde ich ihm seine Zunge rausschneiden. Damit hätte er mich nicht nur vor Kyung bloßgestellt, sondern mich außerdem angelogen. Diese Vorstellung musste ich aber erst mal bei Seite schieben, da ich mehr von Kyung hören wollte.

,,Oh, aufmerksam geworden?", wollte er auf meinen verwirrten Blick hin wissen, worauf ich mit einer Gegenfrage antwortete. ,,Sollte ich? Was glaubst du, welche Taten ich von Yookwon nicht kenne, hm?", gespannt wartete ich auf eine Antwort, die ich aber ziemlich lächerlich fand. ,,Wenn du wissen willst, was Yookwon hinter deinem Rücken treibt, musst du mir auch entgegenkommen.", verlangte er von mir, weswegen er normalerweise einen saftigen Tritt verdient hätte.

Ich stelle hier die Bedingungen und nicht er. ,,Achja? Muss ich das?", fragte ich also, woraufhin Kyung mir direkt antwortete. ,,Ob du das Angebot annimmst, oder nicht, ist deine Sache.", auf diese Aussage hin, fragte ich ihn, was seine Bedingung sei, woraufhin er hoffungsvoll anfing zu strahlen. Er meinte, dass ihm seine Gelenke langsam absterben und er deswegen gerne seine Arme befreit bekommen würde. Diesen Gefallen tat ich ihm natürlich, aus zwei ganz einfachen Gründen.

Ich wollte ihn sowieso die Arme kurz losmachen, damit da mal wieder Blut reinkommt, nur um sie wieder festzumachen. Nun hat es sogar einen wunderschönen Reiz für mich, da jetzt Hoffnung in ihm aufkommt, die ich einfach wieder zerstöre.

,,Na schön, aber wenn du mir nicht alles erzählst, hast du nachher keine Arme mehr, die dir weh tun könnten. Haben wir uns da verstanden?", es war wichtig, dass ich ihm verklickere, dass nicht er die Regeln aufstellt. Sonst schiebe ich das mit der Erziehung nur nach hinten auf und mache mir nur mehr Arbeit.

,,I-Ist gut.", zögernd bejahte er meine Aussage und schluckte ein Mal kräftig. Scheinbar wirken so kleine Drohungen bei ihm. Süß. ,,Achja und solltest du etwas Dummes anstellen, tapezier ich mit dir diesen Raum.", mit ruhiger Stimme raunte ich ihm meine Worte ins Ohr, woraufhin ihm sofort ein sichtbarer Schauer überlief. Erst da machte ich die Ketten ab, wonach seine tauben Arme sofort schlaff hinunter hingen.

Die Zeit, bis er die wieder halbwegs benutzen kann, musste ich sofort ausnutzen, um ihn anderweitig fest zu machen. Das Einzige was ihn nämlich noch an der Wand hielt, waren die Ketten an seinen Füßen.

Kurz schaute ich mich um und blieb mit meinem Blick an seiner Leine hängen. Diese hob ich fix auf, nahm mir seine beiden Hände und befestigte diese miteinander. ,,So, jetzt erzähl mal.", forderte ich ihn auf, woraufhin er mir aber nicht antwortete. Stattdessen setzte er sich einfach hin und seufzte einmal zufrieden.

Tief atmete ich einmal durch, um nicht komplett auszurasten und die Beherrschung zu verlieren. Ich hasse diese Dreistigkeit. So packte ich ihn an den Haaren und zog ihn an diesen wieder in eine stehende Position, wobei er sich bestimmt den Rücken aufgeschürft hatte. Rücksicht hatte ich auf ihn nämlich keine genommen und war in meinem Umgang eben ziemlich harsch. Darum hatte er nicht wirklich die Wahl anders aufzustehen. Aber selbst schuld.

Sofort wimmerte er deswegen auch los und versuchte ein Stück nach vorne zu gehen. Das erlaubten ihm die Ketten an seinen Füßen aber nicht, da ich sie extra so kurz gehalten hatte, dass er sie kaum bewegen kann. ,,Verdammte Scheiße man, bist du wahnsinnig?!", schrie mich Kyung an, woraufhin ich schmunzeln musste.

Der stellt Fragen. Natürlich bin ich das.

,,Nö, du?", schmerzhaft und genervt seufzte er, woraufhin ich ihn erneut aufforderte, er solle endlich sagen, was er nun mal zu sagen hat. Ansonsten werde ich wirklich ungemütlich. Zu seinem Glück fing er dann auch endlich an, wobei er scheinbar ziemlich viel Überwindung brauchte. ,,Er... hat ein... ein Spiel gespielt. Ich sollte Fragen beantworten und wenn ich es nicht getan habe dann... ja, dann gabs Ärger.", druckste er herum, was ich schon wieder auf den Tod nicht ausstehen konnte.

Wieso drückt sich hier denn niemand klar aus?