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,,Das freut mich.", zufrieden nickte er und wuschelte mir einmal durch die Haare, wonach er seinen Blick wieder dem Fernseher widmete. Ich hingegen starrte einfach an dem unterhaltenden Gerät vorbei und versuchte mir auszumalen, inwiefern er es wohl definiert, wenn er von mir verlangt, dass ich lieb sein soll.
Dabei führten mich alle meine Gedanken immer wieder zu der ersten Vergewaltigung, die knapp vor acht Wochen stattgefunden hatte. Irgendwie bin ich mir fast sicher, dass ich solch Aktionen auszuführen habe, um irgendjemanden meiner Bekannten zu retten.
Und schon wieder wünschte ich mir einfach tot umzufallen.
Dieser Wunsch hielt sich die ganze Zeit, die wir hier noch zusammen saßen, aufrecht, bis schließlich der Moment gekommen war, indem Zico uns runter zum Zähne putzen schickte, damit wir gleich schlafen gehen können.
Bei Yookwon verabschiedete er sich direkt gänzlich zur Nacht, da er ihn eben erst morgen früh wiedersehen würde, womit er wohl nicht ganz umgehen konnte. Anstatt sich wie sonst auch nur einen Gute-Nacht-Kuss abzuholen, umarmte er den Ältesten von uns und hätte ihn offensichtlich am liebsten nicht mehr losgelassen. Zico drückte ihn aber mit den Worten, dass er doch nicht für immer weg sein würde, weg.
Somit waren die letzten Worte zwischen den Beiden für heute Abend gefallen, wonach wir zu zweit die Treppen in den Keller hinabstiegen. Auf dem Weg dorthin hielt Yookwon stets den Kopf gesenkt und ließ ab und an einen Schluchzer ertönen.
In dem Moment hätte ich fast gesagt, dass er mir irgendwie leid tut. Allerdings tue ich mir einfach zehn Million Mal mehr leid und wenn ich könnte, würde ich sofort mit ihm tauschen. Darum versuchte ich seine geschwollenen Augen und die fließenden Tränen zu ignorieren, die jedoch durch den Badezimmerspiegel immer wieder ungewollt meine Aufmerksamkeit bekamen.
Yookwon schien das entweder kalt zu lassen, oder er realisierte einfach nicht, wie sehr ich ihn anstarrte. Erst als er seine aufgeschäumte Zahnpasta ausgespuckt und seinen Mund ausgespült hatte, nahm er mich wieder richtig war und fing sogar ein Gespräch an.
,,Wirst du machen, was Zico dir sagt?", fragte er direkt frei raus, worauf ich aufgrund der Zahnpasta noch nicht vernünftig antworten konnte. Darum ließ ich nur meinen Blick seitlich zu Boden gleiten, da ich mir außerdem verdammt unsicher war. Immerhin weiß ich doch noch gar nicht, was er tatsächlich von mir verlangen wird.
Das teilte ich ihm auch so mit, als ich endlich mit Zähne putzen fertig war, woraufhin er anfing seine Gedanken zu erklären. ,,Ich denke nicht, dass du mit einem kurzen Blow, -oder Handjob aus der Sache rauskommst. So wie er danach drauf war, wirst du mehr bieten müssen. Fordern wird er wahrscheinlich gar nichts.", mir stockte der Atem.
Mir war zwar bewusst, dass es in diese Richtung gehen wird, aber womit ich mich gar nicht anfreunden kann ist die Tatsache, dass ich die Aktionen aus eigenen Stücken starten muss. Wenn er mir sagt was ich machen soll, ist es schon unangenehm genug, aber mir selbst was auszudenken ist der reinste Horror. ,,Du kannst dich ruhig bedanken.", fuhr er nach einer relativ langen Pause zwischen uns fort, woraufhin ich ihn verwirrt anschaute.
,,Na was? Ich habe dir den kleinen entscheidenden Tipp am Rande gegeben, das du der aktive Part sein darfst. Ich finde schon, dass man dafür mal ein zartes ‚Danke' hören darf.",, patzig und gestresst verriet er mir warum er einen Dank erwartete, was ich nur so halb nachvollziehen konnte. Wenn ich jemanden nicht zu Dank verpflichtet bin, dann ihm und Zico.
,,Wenn ich dir eine Sache verrate, die er besonders gern hat, erzählst du mir dann morgen detailliert was und wie du es gemacht hast?" , schüchtern aber dennoch ernst schaute er mir tief in die Augen, woraufhin ich ein bisschen das Gesicht verzog. Eigentlich will ich es vermeiden Sachen zu tun, die dem geisteskranken Typen irgendwie gefallen könnten und noch viel weniger will ich davon hinterher berichten.
Mal im Ernst, was denkt er sich denn?
,,Danke, aber ich denke das bekomme ich schon alleine hin.", lehnte ich also seinen Vorschlag ab, den er natürlich anderweitig schmackhaft machte, obwohl ich mich schon auf den Weg in den Flur machte. ,,Was denkst du, wen es trifft?", sagte er, wonach ich ihn leicht aus dem Augenwinkel ansah.
,,Ich tippe auf Taeil, oder Jihoon. Am meisten sogar wirklich auf den Zwerg.", fuhr er fort, was ich versuchte zu ignorieren. Prinzipiell ist es doch egal was ich denke, oder was er sagt. Etwas Schlimmes passiert so, oder so und ich kann mir wirklich absolut nicht vorstellen, dass ich daran viel drehen kann. Vielleicht ein bisschen, aber das wars dann auch.
,,Stöhn einfach laut seinen Namen, verkunde wie sehr es dir gefällt, wein für ihn, bettle und mach ihm schöne Augen.", warnend hielt er mich an der Hand fest und meinte, dass ich mir die kleine Zusatzinfo einfach durch den Kopf gehen lassen soll. ,,Bis morgen.", hauchte er dann noch, woraufhin ich mich losriss und mein Handgelenk rieb.
Etwas verstört drehte ich mich daraufhin um und begab mich in das obere Terrorgeschoss.
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