D-daddy?
Manu betrachtete mich kurz, wie ich verdammt angespannt und feindselig auf der harten Matratze saß und ihn böse anschaute, dann seufzte er.
"Schau nicht so, ich hatte gar keine andere Wahl."
Er kam einen Schritt näher und daraufhin rutschte ich zurück bis an die Wand.
"Bleib weg von mir!" knurrte ich ihn an, was allerdings keine gute Idee zu sein schien, denn sofort veränderte sich sein Blick in etwas, dass ich so noch nie gesehen habe.
"Wie war das?" fragte er ziemlich ruhig, aber genau das ließ den Satz verdammt bedrohlich klingen.
Okay, Stopp. Was für eine Situation ist das denn hier gerade bitte? Ich bin in einem dunklen Raum im Keller aufgewacht, nachdem mein Nachhilfelehrer mich betäubt und verschleppt hat. Und jetzt wird er auch noch sauer, bloß weil ich nicht will das er mir zu nah kommt? Irgendwas ist in meinem Leben doch echt schief gelaufen...
"D-du sollst weg bleiben! Was denn sonst?"
Jetzt ist er wütend. Im einen Moment schaut er mich noch böse an, im nächsten Moment werde ich schon unsanft gegen die Wand gedrückt. Jetzt ist er mir ja noch näher als vorher!
Ganz tief schaut er mir in die Augen und jetzt endlich weiß ich, was in ihnen lauert. Es ist Dominanz, ganz klar und deutlich kann ich sie jetzt sehen. Und irgendwie wünschte ich mir, er würde wegschauen. Seine grünen Augen sind plötzlich gar nicht mehr so hübsch wie vorher. "So redest du nicht mit mir, verstanden? Denn falls dir das nicht bewusst ist, ich könnte alles mit dir machen was ich wollte... Und nach dir suchen wird vorerst auch niemand."
Micha... Verdammt, Manu hat Recht. Die einzige Person, die nach mir suchen würde ist noch bis Ende nächster Woche verreist und wird bis dahin keinerlei Kontakt erwarten können, weil ich mir das telefonieren nicht leisten kann... Ach scheiße man, dass hat dieser kranke Arsch hier doch eingefädelt, oder? Genervt versuchte ich mich von ihm loszureißen. "Lass mich los!"
Er verdrehte nur die Augen, lächelte aber leicht dabei. "Gut, du wirst wohl eine ziemlich harte Nuss sein. Hatte ich dir gar nicht zugetraut... Kommen wir zu dem Grund, warum du hier bist."
"Ich hab gesagt du sollst mich loslassen!" kam es nur ziemlich wütend von mir und ich wand mich weiter in seinem Griff. Das ganze ging etwa eine Viertelstunde so, in denen ich nichts erreichte, bis ich erschöpft aufhören musste. Meine Kraft hatte mich verlassen und er war sowieso stärker als ich.
"Hast du dich jetzt beruhigt, Kleiner?" fragte Manu schmunzelnd, doch ich hatte keine Kraft übrig um ihm zu antworten. Das reichte ihm allerdings als Antwort und er strich mir leicht über den Kopf. Gleichzeitig wurde sein Griff lockerer und sanfter.
"Ich will dich nicht verletzen, Kleiner. Aber wenn du nicht tust, was ich dir sage, könnte ich recht schnell sauer werden und du weißt, dass ich mich dann nicht im Griff habe... Also, ich erkläre dir jetzt die Regeln. Wenn du dich an die hältst, wird dir nichts passieren."
Das lasse ich unkommentiert. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich das erstens für ziemlich krank halte, zweitens Angst vor ihm habe und einfach nur nach Hause will und mich drittens eh nicht an diese Kackregeln halten werde. Bei der ersten Gelegenheit haue ich ab und zeige ihn an! Nur jetzt gerade hab ich keine Kraft mehr dafür, ihm all das ins Gesicht zu klatschen, weshalb ich einfach nur nicke. Manu beginnt zu Lächeln.
"Gut. Die wichtigste Regel zuerst: Du wirst mich niemals anlügen, verstanden? Gut.
Regel zwei ist mir auch wichtig, du wirst alles tun was ich dir sage, wo ich es dir sage, wenn ich es dir sage und vor allem wie ich es dir sage.
Regel drei, ich will das du respektvoll bist, gegenüber mir und sowieso immer. Also keine Schimpfwörter oder soetwas.
Regel vier, du antwortest mir immer in ganzen Sätzen, ein Nicken oder ein Ja reicht mir nicht.
Regel fünf, du schläfst bei mir und ohne Klamotten. Schau nicht so, dass hat den Grund das du sicherlich nicht abhauen kannst, wenn du neben mir liegst... Und selbst wenn du es von mir weg schaffen würdest, ohne Klamotten wärst du wohl ziemlich schnell wieder da.
Regel sechs, ich kann jederzeit Regeln ergänzen oder ändern, nur damit du Bescheid weißt.
Und zum Schluss, Regel sieben. Du wirst mich Daddy nennen."
Kurz herrschte Stille. Und nein, er sieht mich nicht begeistert, ganz und gar nicht begeistert, tierisch unbegeistert, kurz vorm Ausrasten, vor dem totalen Zusammenbruch, aber ich atme tief durch, ich schlucke es runter, ich... Ach heilige, ich kann nicht.
"Was soll der Scheiß eigentlich? Ganz sicher mache ich das nicht, sehe ich denn bescheuert aus?" fauchte ich ihn an. Aber er schien mit so einer Reaktion gerechnet zu haben.
"Eine Sache noch, Kleiner. Solltest du dich an eine dieser Regeln, welche ab jetzt gelten, nicht halten, muss ich dich bestrafen. Anfangs werden das höchstwahrscheinlich Schläge sein, die Anzahl wird variieren, je nachdem welche Regel und wie du sie gebrochen hast. Das gerade eben verzeihe ich dir noch."
Fühlt er sich jetzt mächtig? Bloß weil er mir droht? Ich hab keine Angst vor ihm, gar keine.
Ja, ich gebe zu, eigentlich bin ich ein verdammt ängstlicher Mensch, ich bin schüchtern und man kann mich gut herumschubsen, aber das hier werde ich nicht so hinnehmen! Was glaubt er denn, wer er ist? Sicherlich nicht mein Daddy, denn mein leiblicher Vater ist vor sieben Jahren gestorben!
"Und, irgendwelche Worte?" fragte Manu lächelnd.
Ja, allerdings, ich hab genau sechs Worte für dich.
"Du kannst mich mal, kranker Hurensohn!"
Das war allerdings nicht unbedingt der beste Satz, den ich hätte sagen können, fällt mir im Nachhinein auf. Ich hätte auch 'Ja Daddy, hab verstanden Daddy' sagen können oder so... Das hätte wohl weniger weh getan. Konnte ich in dem Moment ja nicht wissen.
Zurück zur Realität. Erst blinzelte er zweimal perplex, was mir ein doch echt gutes Gefühl gab, dann aber hatte er sich gegangen, drückte mich wieder hart gegen die Wand und funkelte mich an.
"Ich glaub, ich muss gar nicht sagen, welche Regel du gebrochen hast, oder? Nun, wer nicht hören will muss eben fühlen."
Und mit nur einem Ruck hatte er mich von der Wand weggezogen und über seine Knie gelegt. Ich bereute es schon in dem Moment, in dem er meine Hose herunter zog.
"Ich hatte nicht gedacht, dass du so umgezogen sein würdest, Kitten, wirklich nicht." Sanft strich seine Hand über meinen Hintern, was für mich eigentlich schon Strafe genug war. Er soll gefälligst seine verdammten Finger von mir lassen! Vor Nervosität bekam ich eine Gänsehaut.
"Aber ich hab auch nichts dagegen, dich jetzt zu bestrafen, dann kommen wir nämlich schneller zum schöneren Teil." meinte Manu noch und schon spürte ich einen brennenden Schmerz und quikte leise auf.
"Mitzählen, Kitten." ermahnte er mich, doch ich weigerte mich. Er kann ja wohl selbst zählen!
"Na gut. Es sollten nur zehn Schläge werden, Kleiner. Aber für jeden Schlag, den du nicht zählst, kriegst du zwei mehr. Klar?"
Das heißt, er schlägt mich unendlich lang, wenn ich nichts sage? Heilige Scheiße... Ich kann mir das zwar nicht vorstellen, aber will ich es wirklich ausprobieren?
"Ob du verstanden hast, Kitten?"
"J-ja..."
"Ja was?"
"Ja... Ich hab verstanden... Daddy."
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro