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Bonbons

Sicht von Mau

Seufzend schaute ich auf die Uhr. Da Manu aber wohl nicht in den nächsten fünf Minuten kommen würde, ging ich schnell duschen. Dabei beeilte ich mich aber sehr und stand schon kurz darauf angezogen im Wohnzimmer und räumte auf. Ich bin nämlich kein sonderlich ordentlicher Mensch, müsst ihr wissen.

Gerade als ich im Wohnzimmer fertig war, klingelte es an der Tür, weshalb ich hin ging und diese öffnete. Und tatsächlich, da stand Manu wie er leibt und lebt.

"Hey, Maurice." meinte er lächelnd und ich machte ihm Platz, damit er herein kommen konnte. "Äh, hey..."

Hat er mich gerade Maurice genannt? Das macht er doch sonst nicht, oder? Okay, wir hatten erst drei oder vier Stunden, aber dass ist auch mir aufgefallen. So unaufmerksam bin ich dann auch nicht.

"Oh, hast du aufgeräumt? Das letzte Mal sah es hier nicht so ordentlich aus." meinte er aber schon, ohne auf meine Unsicherheit einzugehen.

Warte mal, war das gerade ein Kompliment oder eine Beleidigung? Naja, ich fasse das jetzt einfach mal als Kompliment auf. Dabei hab ich hier im Flur doch gar nicht aufgeräumt... Auch egal.

Dann ging er auch schon ins Wohnzimmer und nachdem ich mir meinen Rucksack vom Haken geangelt hatte gesellte ich mich zu ihm.

"Mathe oder Englisch?" fragte Manu mich und nahm meine Tasche entgegen, wo er schon für beide Fächer die Bücher heraus kramte. Ich zuckte nur mit den Schultern, denn ehrlich gesagt hatte ich auf nichts davon Lust, aber das musste er ja nicht wissen.

"Mathe." sagte ich dann einfach. Ist ja eigentlich egal, was von beidem. Lächelnd begann Manu in meinem Matheheft zu blättern. Warum hat er eigentlich so gute Laune? Ich wäre nicht gut gelaunt wenn ich zu fremden Leuten fahren müsste, um ihnen in der Schule zu helfen und schon gar nicht mit dem Wissen, dass der beste Freund dort wo er Urlaub macht kein Internet kriegt und seinen Aufenthalt dennoch um eine Woche verlängert hat.

Aber naja... Solche Probleme hat Manu sicher nicht. Ich kann mir irgendwie sogar gut vorstellen, dass er kaum Freunde hat. Er scheint auch ohne andere Menschen um sich glücklich zu sein.

Das könnte ich zum Beispiel nicht. Mich macht es schon fertig, dass Micha noch eine Woche länger weg bleibt. Und ins Ausland telefonieren ist so teuer, dass ich ihn nicht einmal anrufen kann.

Plötzlich riss Manu mich wieder in die Wirklichkeit, in dem er mein Mathebuch zu schlug.

"Erde an Maurice, aufwachen!"

Erst zuckte ich zusammen und dann spürte ich, wie meine Wangen mal wieder unglaublich heiß wurden. So peinlich...

"Ähm, ich hab gar nicht geschlafen."

"Hast aber so ausgesehen... Naja, egal. Hier, wir hatten auf dieser Seite schon einmal angefangen. Jetzt machen wir aber keine Dezimalrechnung, sondern Flächenberechnung. Weißt du, wie das geht?" Manu sah mich geduldig an, während ich angestrengt überlegte. Aber es wollte mir einfach nicht einfallen. Irgendwann nickte Manu.

"Also nicht, aber das ist okay. Flächenberechnung ist wirklich nicht schwer. Schau mal, an den Seiten dieses Rechtecks stehen die Maße, also hier fünf Zentimeter und sieben Zentimeter. Verstanden?"

"Ja, soweit schon..."

"Und du möchtest jetzt wissen, wie viele Quadratzentimeter es sind. Also Zentimeter im Quadrat. Du könntest jetzt natürlich dieses Quadrat zeichnen und jeweils bei einem Zentimeter eine Linie ziehen, aber das ist nur unnötige Arbeit."

"Und wie soll ich das dann rechnen? Ich verstehe es nicht..." murrte ich und betrachtete die Seite des Buches, die für mich einfach keinen Sinn ergab.

"Ganz einfach. Du hast hier sieben und fünf, ja? Dann rechnest du sieben Zentimeter mal fünf Zentimeter. Was sind das?"

"Ähm, fünfunddreißig..."

"Ja, genau. Und dann hast du hier zwei Mal Zentimeter, also Zentimeter hoch zwei. Andere würden dazu dann auch Quadratzentimeter sagen."

"A-also..." Ich überlegte kurz. So schwer schien das ja nun wirklich nicht.

"Fünfunddreißig Quadratzentimeter?"

"Genau! So schwer ist es gar nicht, hm?" fragte Manu lächelnd. Verlegen schüttelte ich den Kopf. Er hat ja Recht, es ist im Prinzip nur multiplizieren, aber das Ergebnis hat dann halt eine andere Maßeinheit. Das hab ich glaube ich bisher nicht verstanden.

"Danke, Manu... Ohne dich hätte ich es glaube ich nie verstanden." bedankte ich mich also bei ihm und er nickte nur.

"Kein Problem. Aber jetzt musst du auch ein paar Aufgaben allein machen. Ich würde sagen, zwei und drei. Sag Bescheid, wenn du die fertig hast. Ich hab zwar die Dose vergessen, aber vielleicht finde ich trotzdem noch einen."

Damit hatte er mich. Ich liebe diese Bonbons und könnte sie bis zum Himmel loben.

Mit dem Hintergedanken an diese Bonbons erschienen mir die Aufgaben noch viel leichter und keine zehn Minuten später war ich fertig. Manu schien nicht damit gerechnet zu haben, dass ich so schnell fertig sein würde und sah verwundert von seinem Handy auf. "So schnell schon? Tut mir Leid, ich musste was wichtiges klären."

Er nahm mein Heft und las sich die Aufgaben durch.

"Hast du eigentlich Freunde an deiner Schule?"

Woher kommt denn jetzt diese Frage? Naja, ich antworte ihm einfach.

"Ja, Micha. Er ist mit mir in der selben Klasse."

"Und machst du mit dem in den Ferien noch was?" fragte Manu weiter. Ich seufzte und schüttelte den Kopf.

"Nein, der verbringt noch eine Woche Urlaub irgendwo im Ausland. Ich sehe ihn wohl erst in der Schule wieder."

Manu nickte und gab mir mein Heft zurück. Scheinbar wollte er nichts zu dem Thema Micha sagen.

"Es war nicht schwer, das habe ich ja gleich gesagt, aber deswegen musst du doch nicht gleich alle Aufgaben richtig haben! Du machst mich noch arbeitslos!" lachte er und ich konnte seinen Worten kaum glauben. Echt alles richtig?

"Hm... Oh, tada!" Er zog ein Bonbon aus seiner Jackentasche und hielt es mir hin. "Bitteschön."

Hätte ich es mal lieber nicht gegessen.

Erstmal geschah rein gar nichts. Mir ging es gut, ja wirklich. Darum fing ich sogar freiwillig an, über meine Vokabeln drüber zu schauen. Aber je länger das Bonbon in meinem Mund war, desto seltsamer wurde es. Erst hörte ich nur so ein leises piepen, dann ein rauschen. Die Taubheit schlich sich durch meine Füße nach oben in mein Bein.

Dann biss ich aus Versehen auf das Bonbon und schluckte die Teile einfach hinunter, um mich besser konzentrieren zu können.

Mein Kopf tat weh, mir wurde warm und meine Sicht verschwamm. Außerdem begann meine Hand zu zittern und bevor ich wusste was geschah, fiel mir mein Stift aus der Hand und mein Kopf knallte auf die Tischplatte...

Alles war dunkel, als sich meine Augen wieder öffneten, ich konnte nichts erkennen. Aber ich spürte den Untergrund, welcher zwar ziemlich hart war, sich dennoch aber nach einer Matratze anfühlte.

Kurz darauf hatten sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt und ich konnte mich mehr oder weniger in dem Raum umsehen.

Es war ganz sicher ein Kellerraum, die Wände bestanden aus grob verputzten Steinen und es gab keine Fenster. Ich setzte mich hin, aber mir fiel nichts mehr weiter auf, außer der Tür gegenüber des Bettes, auf dem ich saß und eine kleine rote Lampe in einer Ecke des Raumes. Eine Kamera vielleicht?

Wo bin ich hier eigentlich und wie bin ich hergekommen?
Um diese Fragen zu beantworten musste ich gar nicht lang überlegen. Denn ich bin umgekippt, als ich das Bonbon gegessen hab. Und von wem hab ich es bekommen? Von Manu.

Plötzlich hörte ich hallende Schritte aus einem Gang hinter der Tür. Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, diese zu öffnen, fällt mir auf. Aber jetzt war es sowieso zu spät, die Schritte verklangen und ich hörte, wie das Schloss der Tür leise klackte. Also doch abgeschlossen.

Dann fiel Licht in den Raum, in dem ich saß. Und mit dem Licht tauchten eine Person und ein Schatten auf.

Noch nie hatte es mich so erschreckt, jemanden zu sehen, mit dem ich längst gerechnet hatte wie jetzt.

Manu.

"Du bist wach."

Hätte ich nur auf Micha gehört...

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