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Alpträume

*Way down we go - KALEO

Mal wieder ein Song für das Kapitel hihi

Es war das erste Mal, dass die beiden zusammen schlafen würden und zugegeben, das ganze sorgte bei Keira durchaus für ein wenig Nervosität. Die beiden kamen sich immer näher und das nicht nur körperlich. Sie begann ihm zu vertrauen, doch neben ihm einzuschlafen... Vielleicht war die Aufregung der Grund dafür, dass sie eine ganze halbe Stunde im Bad verbrachte, bis sie endlich durch den Flur in sein Zimmer schlich. Keira wusste, dass er dort auf sie wartete und sie spürte ein sanftes Kribbeln in ihrem Bauch, als sie langsam die Tür öffnete.

"Hallo Prinzessin" meinte Thiago grinsend. Er lag bereits auf dem Bett, sein Shirt hatte er ausgezogen und trug dazu nur noch seine Boxershorts. Mist. Innerlich hatte sie sich zwar darauf vorbereitet ihn so zu sehen, dennoch stieg ihr jetzt die Röte ins Gesicht. Mist. Mist. Mist.

"Du bist ja schon..." meinte Keira zögerlich und schloss leise die Tür. Nun stand sie dort. Sollte sie zu ihm gehen? Natürlich. Sie wollte doch bei ihm schlafen.

"Stört dich das etwa?" fragte der Engländer grinsend und musterte sie. Auch Keira trug nicht viel. Sie hatte sich eine kurze Shorts angezogen und trug dazu ein Shirt, welches sie vorhin in ihrem Kleiderschrank gefunden hatte. Auch Thiago schien das zu bemerken, als sie langsam zu ihm kam.

"Du trägst es wirklich. Ich war mir nicht sicher, ob du eins meiner Shirts tragen willst" begann er und setzte sich etwas auf. "Aber es steht dir Keira" fügte er lächelnd hinzu. In seinem Blick lag pure Bewunderung und auch etwas Liebevolles. Als würde er gerade das schönste Wesen der Welt anschauen.

"Es ist deins?" erwiderte Keira doch etwas überrascht. Sie hatte sich auf die Bettkante gesetzt und musterte ihn ebenfalls. "Deshalb riecht es also so gut" hauchte sie. Die Stimmung, die gerade zwischen den beiden herrschte war so unglaublich harmonisch und sanft. Irgendwie gefiel ihr das. Sie fühlte sich... sicher.

Ein raues Lachen kam von Thiago, bevor er sie plötzlich an der Hüfte packte und an sich zog. Er schien plötzlich viel sicherer im Umgang mit ihr. Nicht mehr dieses vorgetäuschte Selbstbewusstsein, dass nur dazu diente sie irgendwie zu beeindrucken. Stattdessen schien der Engländer wirklich er selbst zu sein.

"Komm her kleines" brummte er und Keira protestierte nicht. Tatsächlich dauerte es keine fünf Minuten, da hatte sie sich in seine Arme gekuschelt. Ihr Kopf lag auf seiner Brust und ihr Körper war dicht an seinen geschmiegt. Thiago hatte seine Arme um sie gelegt und drückte sie sanft an sich. Er war warm. So schön warm.

"Gute Nacht Prinzessin. Träum süß von mir" flüsterte er ihr zu, doch Keira war wohl längst in den Schlaf gesunken, denn alles was sie erwiderte, war ein "Mhm". Somit konnte sie auch das zufriedene Lächeln des Engländers nicht sehen, der auch bald den Schlaf fand.

*

Nun lagen die beiden dort, eng aneinander gekuschelt und friedlich schlafend. Zumindest könnte man das meinen, doch plötzlich riss Keira etwas aus dem Schlaf. Sie lag nicht mehr auf Thiagos Brust und seine Arme waren ebenfalls weg. Einige Sekunden verstand sie nicht was passierte und woher das wimmern kam, doch dann realisierte sie es. Neben ihr saß Thiago, aufrecht und zitternd. Er hatte die Hände vor dem Gesicht und sein Atem ging rasend schnell. Er schien total verschwitzt und immer wieder murmelte er leise Dinge wie "nicht schon wieder" oder "Es tut mir doch so leid". Was passierte hier?

"Thiago?" fragte sie leise, doch er reagierte nicht. Der braunhaarige schien wie gefangen, als könnte er sich von dem was ihn quälte nicht losreißen. Doch was war es? Die Sache mit Dario? Oder seine Schwester? Oder etwas ganz anderes?

Etwas überfordert setzte auch Keira sich auf. Langsam krabbelte sie vor ihn. "Thiago hörst du mich? Was ist los?" fragte sie immer wieder, doch er reagierte nicht auf sie. Sein Atem wurde immer schneller und es schien, als würde er langsam ertrinken in der Angst und der Panik. Keira kannte das nur zu gut von sich selbst.

Einige Sekunden zögerte sie, doch dann griff sie nach seinen Händen. Sie waren völlig durchnässt von Tränen, doch immerhin reagierte Thiago jetzt. Erschrocken blickte er sie an, doch er brachte kein Wort raus. Er keuchte bloß weiter nach Luft und begann Keiras Hände so fest zu drücken, dass sie das Gefühl hatte, dass er sie jeden Moment brechen würde. Sie ignorierte das Gefühl jedoch einfach und konzentrierte sich ganz auf Thiago.

"Du musst dich beruhigen Thiago" begann sie sanft. "Ich bin hier. Ich bin bei dir" versuchte sie beruhigend auf ihn einzureden. Irgendwie musste sie ihn doch beruhigen. Er musste das nicht alleine durchstehen. Sie war doch für ihn da.

"Nicht schon wieder" keuchte er und sah sie hilflos an. Wie lange hatte er das wohl schon? Wie oft war er schon so aufgewacht und hatte ihr nichts davon gesagt? Alles einfach alleine ausgehalten? Wie oft war sie nicht da gewesen.

"Ich bin bei dir" wiederholte Keira sich. "Konzentrier dich auf mich okay? Hör mir einfach nur zu. Hör nur meine Stimme" wies sie ihn an und er nickte leicht. Hoffentlich klappte dieser Trick, den ihr Bruder damals bei ihr angewandt hatte.

"Einatmen" meinte Keira und atmete selbst tief ein. Es dauerte einige Sekunden, doch auch Thiago atmete nun tief ein. "Und ausatmen" fuhr sie fort und tat das. Auch Thiago atmete zitternd aus. Die beiden machten so weiter für eine gewisse Zeit. Einatmen und Ausatmen. Immer wieder wiederholte sie diese Worte und jedes mal wurde der Rhythmus etwas langsamer. Während der ganzen Zeit hielt Keira seine Hände fest und sah ihm in die Augen. Hauptsache er konzentrierte sich auf sie. Nur auf sie.

"Sehr gut machst du das" hauchte sie und erkannte, dass er doch etwas ruhiger zu werden schien. Langsam normalisierte sich sein Atem und das Zittern wurde weniger und weniger, bis er schließlich ganz ruhig vor ihr saß. Noch immer waren vereinzelt Tränen auf seinem Gesicht zu sehen und er schien trotz allem noch aufgewühlt zu sein.

"Entspann dich. Alles ist in Ordnung. Ich bin hier" flüsterte die junge Frau und legte ihre Hände auf seine Wangen, um die Tränen wegzuwischen. Als wäre sie sein Rettungsanker griff er sofort nach ihrer Hüfte und zog sie an sich. Er hielt sie einfach nur fest und vergrub sein Gesicht in ihrem Hals. Es schien als könnte er gerade nichts tun, als sie einfach zu umarmen.

"Shhhh ist ja gut" meinte Keira sanft und legte die Arme um ihn. Eine Hand fuhr in sein Haar und sie begann liebevoll seinen Kopf zu kraulen und ihm durchs Haar zu streicheln. Eine Weile ging das so, bis sie sich entschloss ihn endlich zu fragen.

"Was ist passiert? Hast du schlecht geträumt?" fragte sie leise. Keira spürte, wie seine Arme sie fester an sich drückten, doch er antwortete ihr dennoch. "Von Afghanistan" murmelte Thiago und seufzte leise.

"Möchtest du mir davon erzählen?" fragte sie weiter. Natürlich war der jungen Frau klar, dass darüber zu reden nicht leicht war, besonders für jemanden wie Thiago, doch nur wenn sie wusste, was los war, konnte sie ihm auch helfen.

"Ich bin in einem dunklen, alten Gebäude. Ich weiß nicht was los ist, nur, dass ich ein Gewehr in den Händen halte. Ich renne los, immer weiter. Durch Flure und wahllose Zimmer. Ich weiß nicht, wie lange ich renne, doch plötzlich höre ich etwas. Jemand kommt auf mich zu, von hinten. Ich drehe mich um und es zu dunkel um zu erkennen können, wer es ist, also schieße ich einfach..." erzählt Thiago, bis er plötzlich ins stocken gerät. Als wollte er nicht erzählen was dann passiert.

"Was passiert dann? Wer ist die Person, die du erschießt?" meinte Keira sanft. Eigentlich konnte sie sich die Antwort schon denken, dennoch musste er es aussprechen.

"Dario" antwortete er zögerlich. "Ich sehe ihn, wie er dort auf dem Boden liegt. Blutend, geschockt und enttäuscht. Ich sehe seinen vorwurfsvollen Blick... Ich habe ihn verraten. Keira ich habe ihn verdammt nochmal verraten!" hauchte Thiago voller Verzweiflung und krallte sich in ihr Shirt. Er schien wirklich tief in einem Loch zu sein. Ganz tief.

"Wie lange hast du diese Alpträume schon?" meinte sie leise. "Wie oft bist du schon so aufgewacht und hast es mir nicht erzählt?" fragte Keira weiter. Sie musste es einfach wissen.

Thiago zögerte etwas, doch dann antwortete er. "Nach Afghanistan hatte ich diese Träume monatelang. Irgendwann haben sie aufgehört, doch seit wir wieder bei ihm waren... Seit dem ich dir davon erzählt habe, kann ich keine Nacht mehr ruhig schlafen" murmelte er in ihren Hals. Das klang furchtbar.

"Thiago..." begann Keira und schwieg dann einige Momente. Was sollte sie sagen? Sollte sie ihm sagen, dass ihr das leid tat? Oder, dass das alles nicht seine Schuld war? Was sagte man in solch einer Situation am besten?

"Halt mich einfach nur fest" hauchte der Engländer plötzlich und klang so verletzlich wie ein kleiner Welpe. Wenn man ihn jetzt so sah, könnte man wohl niemals ahnen, was er alles getan und erlebt hatte. Man sah bloß einen gebrochenen Mann.

"Ich tue alles für dich" flüsterte Keira zurück und drückte ihn noch etwas fester an sich. Immer wieder strich sie ihm sanft durchs Haar. Wie lange die beiden dort so saßen, dass wusste sie nicht, doch es tat ihr wohl genauso gut wie ihm. Einfach nur dasitzen und die Nähe des anderen genießen. In den letzten Tagen waren die beiden sich so nah gekommen und nun waren sie hier... irgendwie freute Keira das. Es machte sie glücklich, dass er ihr so vertraute.

"Weißt du, nach diesem Tag wurde ich mit einer Medaille ausgezeichnet. Sie sagten, dass das was ich getan hatte, heldenhaft gewesen sei und ich viele Menschenleben gerettet hätte. Eine Medaille. Eine verdammte Medaille dafür, dass ich meinen besten Freund verraten habe. Irgendwie lächerlich oder? Doch das interessierte dort keinen von ihnen" erzählte Thiago und die junge Frau konnte seine Wut förmlich spüren. Wut auf sich selbst und die Army. Wut auf alles was passiert war, doch keine Wut auf Dario.

"Hast du jemals darüber nachgedacht dir Hilfe zu holen? Das mit deiner Schwester, die Sache in Afghanistan... Für Kriegsveteranen gibt es doch so viele Einrichtungen" schlug Keira vor. Natürlich war ihr klar, dass viele Veteranen und sicherlich auch Thiago sich dagegen sträubten, doch irgendwas musste sie ihm doch sagen.

"Hilfe? Nein, der Staat würde mir nicht helfen. Sicher, dort gibt es genug Irren Ärzte, doch die können mir nicht helfen. Niemand kann das Keira. Ich habe viel zu viele Fehler in meinem Leben gemacht und alles was ich jetzt noch tun kann, ist sie wieder gut zu machen" meinte er und klang dabei erstaunlich gefasst. Als hätte er sein Schicksal längst akzeptiert.

Vorsichtig löste Keira sich von ihm und sah ihm eine Zeit lang nur in die Augen. Er war doch mehr als diese Fehler. Sie war fest davon überzeugt, dass hinter dieser Fassade noch so viel mehr steckte.

"Für mich bist du mehr als diese Fehler Thiago. Du bist ein eigenständiger Mensch und ich will sehen, was hinter deinen Mauern steckt. Ich will nicht mehr, dass du nachts alleine aufwachst und irgendwie diese Angst durchstehen musst. Ich will nicht, dass du dir diese Vorwürfe machst. Wenn ich dir nicht helfen kann, dann will ich dir zumindest beistehen".

Und mit diesen Worten war es wohl besiegelt.

Die beiden gehörten zusammen.

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