Kapitel 24
Sarah
Es war unglaublich. Die Stylisten, deren Namen ich immer noch nicht ganz wusste, hatten tatsächlich ein Wunder vollbracht. Ich sah mir nicht nur ähnlich, ich sah täuschend echt aus. Was so eine Silikon Maske und Tonnen von Makeup alles ausmachen können.
Natürlich brauchte ich noch Kontaktlinsen und weibliche Kleidung, doch die Perücke hatte ich schon.
"Was ist das eigentlich für ein Notfall?" fragte einer interessiert und ich grinste. Ich muss einer Freundin helfen. Es ist sehr wichtig für sie, aber sie kann leider nicht da sein, also muss ich für sie einspringen." erklärte ich. "Ach, das ist süß von dir, dass du das machst." Ja, das war es wirklich.
Wie als ob er meine Gedanken lesen könnte, antwortete Harry. Ich mache doch gar nichts. Du machst alles. "Nein, Harry. Du hättest mich davon abhalten können umd stattdessen stressfrei deinen Award abräumen können, aber du lässt es mit dir machen."
Sarah, ich bin doch kein Unmensch. Deine Tante ist gestorben und es ist selbstverständlich dass du bei ihrer Beerdigung sein willst. Und ehrlich gesagt hätten wir schon viel früher auf diese Verkleidung kommen können...
"Stimmt. Dann hätte ich einigen Leuten etwas vorspielen können, die mir jetzt panisch die Mailbox volllabern. Nur Niall wäre nicht darauf hereingefallen."
Wer weiß, ob deine Verwandten es nicht auch merken? "Was sollten sie merken? Dass ich anders bin? Gut dann schreiben sie es der Situation zu. Niemals würden sie auf die Idee kommen, dass ich Harry Styles mit einer Verkleidung bin." Da hast du auch wieder recht. Na gut, also jetzt müssen wir uns hier nur noch rausbeamen und unbemerkt in mein Haus kommen und uns umziehen.
"Oder ich fahre gleich zu meiner Wohnung. Ich habe da mehr Auswahl an Kleidern."
***
"Na? Wie sehe ich aus?" fragte ich und drehte mich vor meinem großen Spiegel. Wow, nie hätte ich gedacht, dass ich so gut als Frau aussehe. Harry lachte. Nein, im Ernst. Sieht wirklich gut aus.
Einen Rock konnte ich nicht anziehen, da Harrys Beine einfach zu behaart waren und ich keine Lust hatte, sie zu rasieren und mir Harry wahrscheinlich den Kopf abgerissen hätte. Dafür nahm ich eine schwarze Hose und eine Bluse mit Pullover, die nocht so weit ausgeschnitten waren.
Ich hatte zwar einen Push-up BH mit extra Taschentücher ausgestopft, aber sie hatten nicht gerade meine ursprüngliche Form. Jetzt musste ich nur noch die Tatoos an den Händen mit Makeup abdecken, dann war ich soweit fertig. Und mein Lieblingsparfum durfte ich natürlich nicht vergessen.
Niall hatte Recht. Das riecht wirklich gut. Jetzt wird niemand merken, dass du nicht du bist. "Wollen wir es hoffen."
***
"Du bist wirklich gekommen!" rief meine Mom, als sie mich sah und umarmte mich. "Bist du größer geworden?" Ich schüttelte den Kopf. "Das sind nur die hohen Schuhe. Das täuscht." "Bist du immer noch heiser?" Ich nickte.
"Das ist auch der Grund, warum ich nicht bis zum Ende bleiben kann. Ich habe einen wichtigen Arzttermin. Und den konnte ich nicht verschieben." "Achso. Das wichtigste ist eh schon vorbei. du musst dringend deine Stimme wieder in Ordnung bringen, Schätzchen." Ich hustete. "Ja, ich weiß."
Als nächstes begrüßte mich meine kleine Schwester Jenny. "Liegt es nur an mir? Du wirkst so verändert." "Wir haben uns lange nicht mehr gesehen. Daran liegt es bestimmt." "Ja, kann sein. Hey, seit wann hast du denn ein Tattoo?" fragte sie und zeigte auf meine Hand. Das Makeup hat leider nicht so gut gehalten, wie ich dachte. "Ähm,...äh...das...ist kein echtes Tattoo. Das geht wieder weg. Nur...dauert es einige Zeit..." stammelte ich. Was redete ich da für einen Unsinn?
Und du meinst, ich rede Schwachsinn bei meinen Interviews? Das ist noch klug im Gegensatz zu dem gerade.
"Warte mal, wie sehen denn deine Hände aus? Und dieses Tattoo? Das kommt mir bekannt vor. Das ist doch..." Sie sah mich schief an und zog dann meinen Pulli etwas nach unten. "Ha! Ich wusste es!" "Jenny! Bist du verrückt? Vor allen Leuten."
"Du hast dir Tatoos von Harry stechen lassen. Seit wann bist du zum One Direction Fan mutiert? Und was soll die alberne Stimme?" Alberne Stimme? Die spinnt wohl!
Ich grinste. "Und woher kennst du die Stimme von Harry Styles? Du wolltest doch nie etwas von der Band wissen?" Sie wurde rot. "Tja, ich bin jetzt neuerdings ein Fan. Aber ich würde mir deswegen doch nicht alle seine Tattoos stechen lassen. Und das mit der Stimme imitieren ist echt krank."
Ich seufzte und schnappte sie an der Hand und zog sie mit in die Herrentoilette. Nach der Gewohnheit. "Hey, das ist die..." "Shshshsh. Du musst mir zuhören."
"Was ist los? Du benimmst dich wie eine gestörte."
"Ich kann es dir nicht erklären. Aber du musst mir vertrauen, okay? Aber ich muss jetzt eh weg. Ich bin schon spät dran." meinte ich und verschwand.
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