88.💣
Jungkook
Torkelnd lief Jimin neben mir her.Der Jüngere war nun seit einer gewissen Weile schon so still und wir beide hatten Minuten schon kein einziges Wort mehr mit einander gewechselt,seitdem wir das Arbeitszimmer verlassen hatten.Nur die Waffe hatte ich noch aufgefüllt gehabt,ehe wir rechtzeitig den Raum wieder verlassen hatten bevor noch mehr Feinde aufkreuzen konnten.Auch kurze Zeit danach,als wir schon längst die nächsten Wege gemeinsam bestritten,war uns beiden völlig bewusst wie unangenehm diese Situation noch war,weshalb keiner es von uns wagte das Schweigen zwischen uns zu durch brechen.Allein unsere Schritte,die jedes Mal wenn unsere Schuhe auf dem Boden aufkamen durch die Hallen erklangen,waren wir uns einig auch weiterhin zu schweigen.Doch egal wie sehr wir das ganze hier ignorieren würden,würden wir spätestens nach dem ganzen Aufstand nicht mehr drum rum kommen und darüber reden müssen.Mein Kopf dröhnte schon,weil ich so viel darüber nach dachte.
Was sollten wir tun ? Wir wollten das ganze hier beenden, doch es war schwieriger als gedacht. Wie sollte es in Zukunft weiter gehen?Wie ging es Taehyung jetzt überhaupt?
Nach mehreren Zusammenstößen auf Feinde nun schon sprinteten wir jetzt die langen Flure des Hauses entlang.Ich bemerkte auf einmal wie nur noch meine Schritte zu hören waren und Jimin hinter mir wohl stehen geblieben ist."Hast du das auch gehört?" Durchbrach Jimin als erster die Stille,als er im Sprint anhielt und Richtung Wand starrte.Auch ich stand still,während ich versuchte Jimins Worte nach zu vollziehen.Mein Kopf war nämlich seitdem vorherigen Ereignis wie leer gefegt,sodass es mir schwer fiel mich auf meine Arbeit zu konzentrieren."Stimmt,du hast recht." Bestätigte ich seine Aussage,als ich soeben auch ein stumpfes Geräusch vernehmen konnte.Sofort hielt ich in meiner Bewegung inne und fokussierte mich darauf weiter diese merkwürdigen Töne zu analysieren."Ein Feind?" Stellte Jimin als erster die Frage.Sofort richteten sich alle Alarmglocken bei mir auf,wodurch mein Instinkt eigenständig von 0 auf 180 anstieg."Hinter der Ecke..." Wies ich Jimin darauf hin,während mein Kopf zur angegeben Richtung zeigte.
Augenblicklich schien auch Jimin zu verstehen,was ich meinte,weshalb wir beide unsere Waffen zückten.Ihm ging es wahrscheinlich genauso wie mir,immerhin passierten solche Sachen wie heute nicht allzu Tage.Leise fast schon ohne jeglichen Ton schlich ich mich ganz nah an die Wand heran bis kaum noch ein Blätter zwischen der glatten Fläche und mir bestand und ich ganz nah an der Quelle der mysteriösen Geräusche stand.Ich presste meinen Oberkörper dagegen,während Jimin das gleich tat,um so dem Geräusch näher zu kommen.
Es war eine Art Keuchen,die man am anderen Ende des Flures,wenn auch leise vernehmen konnte.Ein Schluchzen ertönte.
Die Waffe hielt ich schützend vor mir gerichtet,auf jegliche Situation bereit zu sein,komme was wolle,während ich zusammen mit dem verunsicherten Typ hinter mir mich die schmalle Wand entlang tastete.Wer auch immer nun dort war,befand sich auf jeden Fall hinter der nächsten Wand.Mein Herz pochte schon beinahe so laut,dass ich befürchtete man könne es hören,wenn nicht sogar schon mir meine Aufregung ansehen.Nicht mal mehr Minuten könnte ich mir zu trauen durch zu halten,als jetzt aus meinem Versteck zu springen und den nächst besten Feind,den ich erblicke ein Loch in den Kopf zu pusten.
Mein Blick galt ein Stückchen weiter über den Rand der Wand hinaus und was ich dort zu sehen bekam,ließ mich wenn auch nur kurz erstarren.Die Lust jemanden zu töten wurde mir mit einem Schlag genommen und plötzlich verspürte ich mehr Mitleid als aufkommene Wut.Auf der anderen Seite ein kleiner verunstalteter Junge zu sehen,der mit dreckigen,blutüberströmten Klamotten zusammen gekauert mit dem Gesicht in den Händen auf dem Boden des kalten Gang saß.Die Schluchzer und erstickten qualvollen laute,die er dabei produzierte kaum noch zu überhören.Nur mit viel Mühe gelang es mir nicht gleich meine Beherrschung zu verlieren.Er war seitlich von uns gerichtet,weshalb besonders die Waffe neben ihm auf dem Boden,die er wahrscheinlich dort hingeworfen hatte offensichtlich kaum noch zu übersehen war.
Er kniete auf zwei verschanzt aufgerissenen Knien,seinen Kopf zum Boden gerichtet,sodass man sein Gesicht nicht sehen konnte,die schulterblätter völlig angespannt vor Furcht,während frisches Blut tonnenweise auf seiner Haut klebte."W-wer...?" Brachte Jimin ebenso versteinert wie ich hinter mir hervor.Doch sobald auch er den Kopf vor die Fassade gesteckt hatte,setzen ihm die Worte zum Sprechen aus.Wir beide gaben keinen Ton mehr von uns,sondern starrten jeweils den Gegenüberliegenden von uns an.
Es raubte mir vollständig die Luft,als ich erkannte,um wen es sich dort auf dem Boden handelte.Es schnürrte meine Kehle zu,als ich den Jüngeren so zusammen gerichtet auf dem Flur vorfand.
Er war wie ein kleiner hilfloser Hund zurück gelassen auf den eiskalten Fluren in mitten den Fängen der vielen auflaufernden Feinden. Die Kleidung vollkommen zerfetzt vermummt und kaputt,der helle Haarschopf vollständig verzaust kaum noch wieder erkennbar,die blutbeschmierten Hände hielten das ängstliche Gesicht darunter versteckt und sein Körper am Zittern reichlich gefühlt von der puren Angst.
Nicht mal ein Ton verließ meine Stimme,als ich meinen Mund versuchte zu öffnen.Es verschlug mir die Sprache.Selbst meine Glieder rührten sich nicht mal mehr,als er
sich die dürren Finger vom Gesicht nahm und stattdessen in meine Richtung blickte,als er unsere Anwesenheit bemerkt zu haben schien.Seine glasigen Augen trafen direkt in die Meine und verpassten mir einen Schuss in mitten das Herz.Die dunklen haselnussbraunen Augen ohne Leben in den Pupillen.Stark unterlaufende Tränen,die rote Marken hinter sich her zerrten mit angeschwollenen tiefschwarzen Augenringe,die mir entgegen kamen.Etwas unbeschreibliches,was beinahe wie der Tod persönlich aussah,wäre da nicht der Junge, der verzweifelt in meine Richtung blinzelte.
Er rührte sich keinen Stück.Nur die langsame Hebung seiner Brust wies darauf hin,dass er tatsächlich noch am Leben war.
_______
Felou
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro