62.💣
Taehyung
Noch etwas erschöpft erwachte ich aus meinem Schlaf. Er schien wegen dem schwachen Licht kurz davor Nacht zu werden und an der Umgebung erkannte ich, dass ich mich im Wohnzimmer von Jungkook befinden musste. Der mir bekannte Fernseher sowohl auch der Glastisch verrieten es. Zwar sah ich alles recht verschwommen und mich plagten zu dem auch noch starke Kopfschmerzen, jedoch sah ich alles klipp und klar ohne Verzerrungen.
Mein Schädel brummte noch und dröhnte, aber es hinderte mich nicht daran mich auf zu richten. Außerdem ging es mir ziemlich gut im Vergleich zu davor. Mein Puls erfolgte wieder regelmäßig und auch mein Fieber war gesunken, sodass ich mich ohne Probleme frei bewegen konnte. Nur mein Kopf setzte kurz aus, indem mehrere schwarze Punkte vor meinem Gesicht tanzten.
Anfangs hatte ich sogar einen kleinen Filmriss, ehe ich mich an die letzten Geschehnisse erinnerte. Somit platzen Bilder kurz vor meinem Schlaf in mein Gehirn. Sogleich auch der Schnee, die Landschaft und wie ich Jungkook geküsst hatte. Selbst was danach noch geschah schwebte mir deutlich vor den Augen.
Als ich mich an letzteres dann erinnerte, wurde mir auf einmal so heiß. Ich begann nervös auf meiner Lippe zu kauen und panisch nach meinem Gesicht zu greifen. Wieso zur Hölle? Warum hatte ich mich nicht zusammen reißen können?
Gott, das ganze war mir nun so peinlich. Zwar hatte ich aus dem Affekt gehandelt und weil ich mich wegen dem Fieber in einem Rausch befand, doch nun bereute ich es ein Stück so weit gegangen zu sein. Mir platzte gerade nämlich der Kragen wegen meiner leichtsinnigen Aktion.
Allein der Gedanke an den Jungkook und sein attraktives Gesicht reichten aus und es brachte mein Herz innerlich zum Schmelzen. Es setzte ein Brennen in mir aus.
Außen sah man mir vielleicht nichts an, doch in mir ging gerade das reinste Chaos rum.Nicht allein schon wegen meinem Herzen, sondern kamen besonders jetzt abends alle Gefühle der vorherigen Stunden in meinen Kopf geschossen.
Was hatte ich mir dabei überhaupt gedacht? Ich war nicht mal schwul, also warum hatte ich das Verlangen verspürt ihn zu küssen?
Warum war ich so dumm gewesen und hatte ihn auch so überfallen? Was musste er jetzt nun von mir denken? Vielleicht war deswegen sogar wütend auf mich.
Warum überhaupt zog mich Jungkooks Anwesenheit so unbeschreiblich an und bereitete mir so ein Bauchkribbeln?
Ich wusste noch ganz genau wie sehr ich mit mir selbst gerungen hatte. Schon die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl neben seiner Answesenheit schwach zu werden. Mein Herz fühlte sich immerhin so geborgen und aufgeregt an.
Als dann noch genau wo Jungkook im Schnee mir seinem schönen Lächeln vor mir stand, konnte ich nicht anders als meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Ich wusste selbst nicht wohin ich mich da reitete, aber ich konnte einfach nicht widerstehen...war Ich etwa verliebt?
Ich hatte sowieso an dem Tag alle meine Emotionen und Schmerzen die ganze Zeit über zurück gehalten. Jedes mal wenn es mir schlecht ging, hatte ich alles unterdrückt gehabt. Doch genau da,indem Moment,wo Jungkook mir hautnah gegenüber stand,wurde mir klar,dass ich los lassen sollte.Ich musste auf meine Herz hören, sonst wäre es mir nur schlechter ergangen.
So hatte ich auch kurzer Hand beschlossen mich in meinem schwachen Zustand mit letzter Kraft zu Jungkook hin zu beugen und ihn letzten Endes im einen Kuss hinein zu verwickeln; und es war magisch.
Ich wusste nicht wieso,aber mir wurde plötzlich so warm. Es war so schön gewesen wie seine Lippen sich rhythmisch mit vollster Leidenschaft auf meinen bewegten.Wie er mich ganz nah zu sich gezogen hatte und anschließend weiter küsste oder auch wie sich tausend Schmetterlinge in meinem Bauch frei gemacht hatten. Mein Herz hatte förmlich gerast vor Glücksgefühlen und machte Freudensprünge in sich. Zu dem hatte ich die komplette Kontrolle über meinen Körper verloren. Er handelte wie von selbst.
Doch kurz darauf sackte er schon zusammen.
Ich konnte also von Glück sprechen,dass Jungkook mir dennoch geholfen hatte. Dass es sogar so weit ging und mich uns Wohnzimmer trug. Darüber hinaus hatte er
mich auch nicht abgewiesen, als ich ihn geküsst hatte. Im Gegenteil eher hatte er mir meinen Wunsch erfüllt und den Kuss erwidert.Er hatte mich in dem Moment wunschlos glücklich gemacht,auch wenn es nur ein kurzer Moment war, bedeutete mir dies, mehr als mir lieb war.
Wieso hatte er erwiedert? Steckte da vielleicht etwas dahinter? Mochte er mich eventuell auch?
Was hatte ihn bewegt ausgerechnet er selbst zu sein?Warum war er nicht immer so perfekt? Wieso musste er unbedingt einer Mafia angehören?Warum tat Jimin dasselbe?Wieso entführte er mich überhaupt?Was war Zweck seines Plans?War er auch wirklich, der für den er sich ausgab?
Von Fragen überhäuft starrte ich in Gedanken versunken die Wand vor mir an.
" Taehyung, du bist schon wach." Riss mich dann seine Stimme zurück in die Realität.
Mit schweren Herzen schaute ich den Schwarzhaarigen an. " E-eh ja..." murmelte ich überrascht über seine Anwesenheit. Der Schwarzhaarige betrat dabei geschmeidig das Wohnzimmer, ehe er mich mit seinem strengen Blick begutachtete. " Dir scheint es wieder besser zu gehen." Stellte er bewusst fest und unter seinem scharfen Blick wurde ich ziemlich verlegen. Denn schon wieder bohrten sich seine dunkeln Pupillen in meine Seele.
" J-ja..." nuschelte ich in meinen Pullover hinein. Ich konnte Jungkook dabei kaum ins Gesicht schauen, wenn ich sprach. Immer wieder musste ich nämlich an den Kuss denken.
" Alles okay? Dafür, dass es dir gut geht, sieht dein Gesicht nicht so aus." Hackte er nach und verschränkte seine Arme ineinander. " N-naja....Es ist so, d-dass mit dem Kuss..e-es tut mir leid...i-ich wollte nicht-" doch bevor ich meine Entschuldigung aussprechen konnte, unterbrach er mich schon.
" Alles gut, mach dir keinen Kopf. Es war ja ein Ausversehen. Du warst nicht ganz bei Sinnen wegen dem Fieber." Beruhigte er mich, jedoch konnte ich nicht anders als ihm zu widersprechen. " N-nein, du verstehst nicht..." flüsterte ich daraufhin unsicher, weil ich nicht so recht wusste, wie ich ihm die Wahrheit vermitteln sollte.
" Ich verstehe was nicht?" Fragte er sogleich und hob skeptisch eine Augenbraue, die unter seinem dichten Pony verschwand.
" E-es war kein Versehen..." gestand ich schüchtern. Mir war es zwar peinlich, doch Jungkook musste meine wahren Absichten erfahren. Immerhin wollte ich ihn nicht anlügen und ich konnte keine Sekunde länger meine Gefühle unterdrücken. Schließlich musste ich irgendwann mit der Wahrheit ausrücken, da ich sie nicht ewig verbergen konnte. Außerdem fand ich keinen besseren Zeitpunkt, als jetzt; sonst würde ich eventuell nie die Gelegenheit dazu bekommen.
" D-die Wahrheit ist, d-dass ich glaube, dass ich mich in dich verliebt hab..." stotterte ich ängstlich und konnte dem Älteren nicht Mal in die Augen sehen. Ich kam mir lächerlich vor, doch ich versuchte dieses Gefühl bei Seite zu drängen. Immerhin gestand ich Jungkook soeben meine Empfindungen und wie ich über ihn dachte. Es gab nichts wichtigeres für mich, als mich nun zusammen zu reißen, obwohl ich ahnte, dass Jungkook mich ablehnen würde.
Doch entgegen meiner Erwartung reagierte er nicht wütend oder verärgert. Im Gegenteil er wirkte nämlich verwirrt. Denn sobald ich es wagte einen Blick zu ihm hinauf zu werfen, trafen meine Augen auf sein irritierten Gesicht. Erst schien er nicht so ganz zu begreifen, da er wie in Trance wirkte, ehe er vehement mit dem Kopf schüttelte.
" Taehyung, erzähl keinen Quatsch. Ich bin ein Mafiaboss und du meine Geisel. Niemand hat Gefühle für mich. Besonders nicht du." Meinte er dann abgeneigt, ehe er mich frustriert ansah. Allerdings konnte ich nicht anders, als erneut seinen Wörtern Gegenwehr zu leisten. " Doch so ist es aber...i-ich meine es ernst!" Versuchte ich ihn verzweifelt zu überzeugen. Er sollte die Wahrheit erfahren. Er schien mir aber nicht zu glauben. Stattdessen seufzte er. " Es ist wahrscheinlich nur das Stockholmsyndrom. Also glaub mir, wenn ich dir sage, dass du dir das nur einbildest."
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Felou
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