20.💣
Weiter konnte ich nicht mehr denken. Denn sobald ich das nächste Mal meine Augen auch nur für eine Sekunde geschlossen hatte, brach das Glas vor mir in tausend Stücke zusammen. Von dem einen zum anderen Moment zersprangen lauter, kleine Glasssplitter vor meinem inneren Auge. Wie in Zeitlupe schnitten sich die scharfen Scherben in Mitten meine Haut, bevor ich überhaupt reagieren konnte.
Mit einem lauten Knall flog ich dann samt jeglicher Splitter schmerzvoll zu Boden. Ein lautes Klirren ertönte noch und danach setzte eine kalte Stille ein. Bis auf die Schüsse von draußen und einige schreienden Stimmen hörte ich gar nichts mehr. Eine Art Rausch schallte in meinem Ohren und ich blieb regungslos mit den Knien auf dem Boden liegen. Meine Hände befanden sich auf meinen Kopf, um diesen zu schützen, während lauter Scherben um mich herum lagen.
Auch eine tiefrote Flüßigkeit breitete sich langsam über den Boden aus. Diese roch extremst nach Metall und ließ mich darauf schließen, dass es mein Blut war, dass sich über den Boden verteilte. Panisch darüber sah ich meine Haut entlang. Einige Scherben hatte sich durch den Stoffes meines Tshirts geschnitten und waren nun in meine Haut eingedrungen. Bis hin zu meinen Händen befanden sich über all Glassplitter und Blutflecken, die anfingen brennend zu zischen.
Die Flüssigkeit wurde in kürzer Zeit immer mehr, bis sich eine kleine Pfütze voller Blut unter mir bildete. Mein ganzer Körper auf der rechten Seite war wie gelähmt und ich konnte mich für die ersten zwei Minuten nicht mal richtig bewegen. Alles was ich sah waren die Reste von offenen Wunden, Schnitten oder schimmernden Glasteilen sobald der Mond diese beleuchtete. Wenn auch nur schwach konnte man sogar unter dem durchsichtigen Material eine schwarze, bronze Kugel auf dem Boden erkennen. Sie erinnerte mich an ein Projektil, sodass ich schlussfolgern konnte, dass soeben jemand durch das Fenster geschossen hatte.
Stockend starrte ich die aufblitzende Bleikugel an. Am Anfang war sie recht spitz und länglich, während sie weiter hinten eher rund geformt war.
Erst bei ihrem Anblick realisierte ich erst eigentlich, was gerade geschehen war und wie ich soeben noch knapp dem Tod entkommen war. Nur eine kleinere Neigung zur Seite und dieser Fehler hätte mich Mein Leben gekostet, da die Kugel beinahe mich getroffen hatte.
Ich zitterte am ganzen Leib und spürte das Bedürfnis dazu vor Schmerz aufzuschreiben. Indessen hielt ich mich zurück und zog scharf die Luft ein. Denn sobald ich meine blutigen, knochigen Finger erblickte, kam in mir das Verlangen auf mich zu übergeben. In meinem Fleisch steckte nämlich überall Scherben, während frisches Blut meine offenen Verletzungen hinab rann.
Stumme Tränen kullerten meine Wangen hinunter und trotz Unterdrückung meiner Stimme wimmerte ich mehrmals auf.
Ich konnte das hier nicht. Mich packte viel zu sehr die Angst davor zu sterben. Also was sollte ich tun? Verzweifelt verharrte ich auf dem Boden, während draußen immer mehr Schüsse abgegeben wurden.
"Taehyung?!" Hörte ich mir eine allseits bekannte Stimme rufen und konnte selbst meinen Ohren nicht glauben, diese Stimme gehört zu haben. Irritiert richtete ich mich vom Boden auf. Sobald ich einen Schritt machte, trat ich mit meinen Schuhen auf das Glas, welches dann zu knacken begann.
Verwundernd blickte ich hinauf zum Fenster, jedoch gebückt, sodass nur der untere Teil meines Kopfes zu sehen war. Ich konnte nicht riskieren von einer Kugel getroffen zu werden. "Bist du dort oben?" Brüllte wieder die Stimme, die mir eine eiskalte Gänsehaut über den Rücken brachte.
Die Schüsse wurden für einen Moment unterbrochen, sodass ich mich etwas mehr in Sicherheit wiegen konnte. Wenn auch ängstlich wagte ich es erneut einen Blick über das Szenario da unten zu werfen.
Augenblicklich trafen meine Augen in mitten Jimin seine, der zu meinem Glück direkt hinter einem Auto Deckung nahm. Er saß zusammen mit einige anderen Leuten mit Pistole auf dem Boden und wank mir zu. Überglücklich ihn zu sehen, richtete ich mich dann doch, trotz der Schmerzen auf.
"Ja !Ja! Ich bin hier Jimin, ich bin hier! " Schrie ich ihm aus Leibeskräften entgegen, sodass ich auch eindeutig seine Aufmerksamkeit bekam. Mit den Tränen auf den Wangen winkte ich verzweifelt Jimins Gestalt zu. Er schien begriffen zu haben, dass ich mich im Zimmer befand. Denn kaum einige Sekunden später begannen die Schüsse wieder.
Automatisch begab ich mich aus Angst hinter das Fenster. Ich lehnte an die Wand daneben und atmete flach. Mich umgab ein Schauer und ich wusste nicht so recht, wie ich mit der Situation umgehen sollte. Zu Mal weil ich Sorge um Jimin hatte, weil er da unten gerade sein Leben aufs Spiel setze und andererseits, da ich nicht mal wusste, ob sie es schaffen würden mich zu retten.
Frustriert drängte ich mich an die Wand, welche momentan mein einziger Halt war. "Aua..." zischte ich dann schmerzvoll und fasste mir an die Stelle, wo es brannte. Ich versuchte trotz Schmerzen die Splitter in meinem Finger mit meinen Nägeln zu entfernen, doch wurde ich mitten drin unterbrochen.
Ein lautes Pochen und Geratter ertönte nämlich keine Zeit lang später von der Tür. Mich überkam die Angst, dass es sich dabei um Jungkooks Leute handeln musste, also packte ich so schnell ich konnte eine etwas größere Scherbe von Boden. Sie schnitt in all der Eile zwar in meinem Handinnenflachen, doch dachte ich bei weitem nicht daran meine einzige Waffe, die ich besaß fallen zu lassen.
Stattdessen rannte ich reflexartig mit der spitzen Scherbe in der Hand hinter die Tür. Ich platzierte mich dort nämlich dann genauso, dass es möglich war, beim Reinkommen nicht gesehen zu werden. Ein stechender Schmerz durch fuhr meinen Körper, doch du es ignorierte ich.
Panisch presste ich mich also noch schnell an die Wand , während wieder Schlüssel zu hören waren. Kaum einige Sekunden später
war auch schon die Tür aufgeschlossen und öffnete sich wie von selbst.
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Felou
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