Taehyung

Ich sah den Minthaarigen vor mir entgeistert an. Meine letzten Erinnerungen flogen vor meinem inneren Auge an mir vorbei, während ich sprachlos das glänzende Metallstück, was das Licht des Mondes beleuchtete fokussierte. Ich sah nur noch den Absatz und wie Yoongi den Finger zum Abzug ansetzte. Erstarrt wie in einer Trance bewegte ich mich keinen Millimeter mehr. Die Furcht spürte ich bis in meine Knochen aufkommen, während ein unangenehmer Schauer über meinen Rücken gleitete. Gefolgt von einer Gänsehaut, die sich um meinen gesamten Körper legte.

Was hatte ich falsch gemacht? Hatte er meine Absicht hinter meiner Sprache etwa bemerkt? Unmöglich. Oder war er einfach nicht zu Frieden genug mit dem Ergebniss?
Lag es vielleicht auch einfach nur daran, dass er Lust hatte zu töten?

Verzweifelt unterdrückte ich ein lautes Schluchzen. Ich verstand seine Absicht dahinter einfach nicht. Wieso er mich jetzt umbringen wollte oder ich gleich sterben müsste. Einige weitere Tränen überkamen wieder meine glühenden Wangen. Zwecklos sah ich den emotionslosen Typ vor mir an.
"B-bitte mach das n-nicht..." flehte ich wispernd, während sich ein Kloß in meinem Hals bildete, der mir den Sauerstoff nahm. Mit einem Mal hatte ich gar keine Kraft mehr zum Atmen. Am Limit meiner Energie riss ich mich noch zusammen.

Sein Stand war sicher, er atmete schwer und blickte mir mit einem bestimmten Funkeln in die Augen. Todesernst hielt er mir die Pistole näher an die Brust hin, woraufhin ich ängstlich die Augen zusammen kniff. Ich erwartete einen Schuss, doch es geschah nichts. Stattdessen hörte ich Yoongis Stimme reden. " Du musst verstehen, dass ich nicht riskieren kann, dass du Jungkook auch nur ein Wort von unserem Treffen hier erzählst." Erklärte er besonnen. Die Knarre zielte noch immer auf mich. Den Klos in meinem Hals schluckte ich schnell herunter, um wieder das Wort zu ergreifen. "Werde ich auch nicht, versprochen! N-nur bitte l-lass mich jetzt am L-leben..." schwörte ich mit einer weinerlichen Stimme, doch der Ältere ließ einfach nicht nach. "Was garantiert mir, dass du es ihm nicht einfach so beichten wirst, huh?" Zischte er mich gefährlich an. Wenn Blicke töten könnten, läge ich schon längst in einem Grab.

" N-nein, i-ich sage die Wahrheit wirklich! Ich werde ihm nichts verraten nur bitte töte mich nicht!" Die gesagten Worte meinte ich alles andere als ernst. Denn wenn nicht, würde ich nicht wie ein Verrückter um mein Leben flehen. Verzweifelt faltete ich meine Hände zusammen. "B-bitte..." bat ich um Gnade. Gott sei Dank ließ Yoongi dann auch von mir ab. Er senkte die Waffe zum Boden, hielt aber nach wie vor den Abzug fest. Erleichtert darüber rutschte mir fast mein Herz in die Hose. Die Tränen hatten aufgehört und nur noch leise Schluchzer überkamen mich.

"Meinetwegen." Brummte er dann einverstanden. Glücklich über seine Entscheidung konnte ich wieder normal atmen. Anscheinend hatte ich ihm genug bewiesen, dass ich meinen Mund halten würde. Der Minthaarige setzte zum Gehen an, als er dann noch kurz vor der Tür wieder stehen blieb. Überrascht darüber blieb mein Herz kurz stehen. "Wenn ich erfahre, dass du es jemandem erzählst, komme ich persönlich zu dir und reiße dir den Kopf ab!" Brüllte er noch instinktiv und verließ danach den Raum.

Ich war nochmal so knapp dem Tod entkommen. Erschöpft und allein zurück gelassen schwang ich mich noch mit letzter Kraft zurück auf das Bett, ehe ich vor Müdigkeit zusammen sackte. War das gerade alles nur ein Traum? Halluzinierte ich vielleicht ? Die Situation soeben hatte mich dermaßen aufgewühlt, dass ich die Nacht kaum noch mehr eine Auge zu machen konnte. Dennoch musste es irgendwann so weit kommen und ich war eingeschlafen.

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Felou