8
Storm schrickt hoch, da sie gerade in einem Alptraum gefangen war.
„Storm? Alles okay?", fragt eine Stimme, die von weiter unten kommen zu scheint.
„Was?", fragt sie in die Stille hinein.
„Ist alles okay?", fragt Lian noch einmal, der nun aufgerichtet sitzt.
„Ich hatte bloß einen Alptraum", erklärt sie. Schließlich schaut sie auf die Uhr.
„Scheiße, ist es schon so spät?", fragt sie.
„Ja, du bist gestern eingeschlafen und ich wollte dich nicht wecken. Du scheinst die Nacht durchgeschlafen zu haben", erwidert er.
„Dad macht sich doch bestimmt Sorgen. Ich muss nach Hause", sagt sie und sitzt schon aufrecht im Bett.
„Ich habe ihm Bescheid gesagt, alles gut", sagt er lächelnd.
„Danke", antwortet sie und legt sich wieder zurück.
„Sorry, dass ich dein Bett schon wieder eingenommen habe. Weshalb liegst du denn dort unten?", fragt sie unschuldig.
„Naja, ich dachte, es wäre unangebracht. Du hast schon geschlafen und konntest dich nicht wehren, wenn du es nicht gewollt hättest", erklärt er.
„Ich bin deine beste Freundin, natürlich hätten wir in einem Bett schlafen können. Zumal dieses ziemlich groß ist", erwidert sie.
„Aber du hast dich gestern ziemlich breit gemacht. Ich hätte dort gar nicht mehr hinein gepasst", versucht er eine passende Ausrede zu finden. Vermutlich wäre jeder andere Junge darauf angesprungen und hätte sich mit in das Bett gelegt, doch Lian war anders. Lian war Storms bester Freund und sie würde niemals etwas für ihn empfinden.
Lian dreht sich nun um und schaut das erste Mal auf sein Handy. Auch Storm schaut auf ihres und die beiden fangen an zu lachen, als sie gleichzeitig das Gleiche sagen. Die anderen wollen schon um diese Uhrzeit gemeinsam an den See, dabei war es gerade einmal sieben Uhr morgens.
„Ich muss mich noch um die Schafe kümmern", erklärt Lian Storm und diese muss sich um die Hühner kümmern und ihre Sachen von Zuhause holen. Die beiden einigen sich darauf, dass sie sich in einer halben Stunde bei Storm treffen würden. Nach einer halben Stunde sind beide am Treffpunkt angekommen und machen sich auf den Weg zum See, wo die anderen schon einen Platz gesucht haben.
„Einen ganzen Tag am Strand. Herrlich, oder?" , fragt Marzia die beiden Neuankömmlinge.
„Herrlich", grinst Storm sie an und breitet ihr Handtuch neben dem ihrer besten Freundin aus. Auch Lian nimmt sein Handtuch und legt es neben die anderen.
„Meinst du, wir können schon baden gehen?", fragt Lenne Lian.
„Ich glaube, es ist noch zu früh und das Wasser zum Baden zu kalt", grinst er sie an. Im nächsten Moment hüpft Lenne in den See. Man wusste, dass sie nicht ganz dicht ist, aber dies war nochmal eine Steigerung. Am Mittag, wenn die Sonne scheint und es heiß wird, dann kann man davon reden, im See zu baden, doch es ist halb neun Uhr morgens und Lenne badet schon im See. Die Sonne scheint zwar, aber Lian würde behaupten, dass es trotzdem zu kalt ist, um baden zu gehen.
„Kommt jemand mit rein? Das Wasser ist klasse", freut sie sich und plantscht im See herum.
„Dort bekommen mich vor heute Mittag keine zehn Pferde hinein", ruft Lian ihr zu. Auch die anderen sind weniger begeistert davon, nun in den See zu springen.
„Kommt schon. Weshalb sind wir sonst so früh an den See gegangen?", fragt sie die anderen.
„Um gute Plätze zu bekommen", ruft Elio ihr zu und nimmt eine neue Karte auf. Elio, Stean und Marzia spielen seit Storm und Lian angekommen sind zusammen Uno.
„Darf ich nächste Runde mitspielen?", fragt Lian beiläufig.
„Klar, das ist sowieso meine letzte Runde. UNO" , ruft Marzia begeistert und legt sich danach auf ihr Strandhandtuch. Die Jungs spielen auf der Decke weiter und beginnen eine neue Runde. Irgendwann beginnt die Sonne zu knallen und allen wird verdammt heiß. Die Jungs sitzen inzwischen Oberkörperfrei im Schatten und auch die Mädchen sitzen in ihren Badeanzügen und Bikinis in der Sonne. Lenne ist schon wieder im Wasser.
„Ich glaube, man hat dich als Baby einmal zu viel fallen gelassen", lacht Stean.
„Ich komm mit", ruft Elio und lässt seinen Stapel fallen.
„Scheiße Elio, du bist dran", ruft Stean, doch da ist Elio schon mit dem Kopf unter Wasser.
„Bahn frei, Arschbombe", ruft er und legt eine klasse Arschbombe hin.
„Die war spitze", ruft Lenne und macht ebenfalls eine. Die zwei vertreiben sich die Zeit mit Arschbomben und Ball spielen im Wasser, während sich die beiden Mädchen sonnen und Stean und Lian noch ihre Runde beenden.
„Uno", sagt Stean grinsend.
„Ich hab kein Bock mehr", sagt Lian und schmeißt seine restlichen Karten auf die Decke.
„Nur weil du immer verlierst", steckt Stean ihm belustigt die Zunge heraus.
„Aber ich habe auch keine Lust mehr. Was haltet ihr von einem Eis?", fragt er die anderen. Alle nicken begeistert.
„Was wollt ihr? Wir bringen euch eins mit", sagt Stean und schaut die beiden Mädchen fragend an.
„Erdbeere", sagt Storm.
„Das selbe", erklärt Marzia. Die beiden Jungs laufen noch zum See hinunter und fragen die beiden Planschenten, ob sie auch etwas wollen. Bei Eis sagen die beiden natürlich nicht Nein. Eine Kunst wird es allerdings die ganzen Eisbecher zu transportieren.
„Ich glaube, wir brauchen noch eine dritte Person, um all das hier her zu bekommen", sagt er den beiden.
„Ich komme mit", ruft Elio. Dieser Junge ist wirklich von allem zu begeistern. Er hilft Lenne noch aus dem See hinaus und holt ihre Bestellung ebenfalls ab. Dann gehen die drei Jungs eine Stück, um zur Eisdiele am See zu kommen und sich das Eis zu kaufen. Nach ein paar Minuten sind die drei wieder bei den Mädchen angekommen. Lenne ist inzwischen schon wieder komplett trocken und kann sich nun neben den anderen beiden Mädchen das Eis schmecken lassen. Auch Elio ist fast trocken. Dann genießen die Freunde alle ihr Eis und verbringen den restlichen Tag zusammen am See.
„Der Tag heute war einfach klasse, oder?", schwärmt Marzia schon wieder.
„Aber langsam brauche ich wärmere Klamotten", gibt Lenne zu.
„Ja, mir wird auch langsam kalt", sagt Stean.
„Wir hätten und Mal lange Sachen mitnehmen sollen", stellt Elio fest.
„Ein paar von uns können doch hier bleiben und wir anderen holen die Sachen, dann können wir unseren Platz behalten und müssen nicht alles wieder neu aufbauen", stellt Stean fest.
„Wollt ihr noch hier bleiben?", fragt Lian.
„Ich dachte, es wäre eine schöne Atmosphäre. Man könnte doch Lagerfeuer hier machen", erklärt Elio.
„Da hast du Recht. Aber hier sind auch viele Mücken.", stimmt Storm ihrem besten Freund zu.
„Ich hab Mückenspray Zuhause", grinst Lenne.
„Okay, wer holt die Sachen?", fragt Storm.
„Wir müssten überall einmal hin. Storm und Ich könnten die Sachen holen. Aber jemand müsste noch mitkommen. Marzia?" , fragt Lian.
„Ich komme mit. Wir sind in fünfzehn Minuten wieder da", grinst sie die anderen an und steht ebenfalls auf, um die beiden zu begleiten. Sie gehen die Häuser ab, lassen allerdings Storms und Marzias Häuser aus. So würde es schneller gehen. Storm bekommt ein Pullover und eine Jogginghose von Lian und Marzia nimmt die Sachen von ihrem Freund.
„Meinst du, wir können Lennes Haus auch auslassen und ihr Sachen von Elio geben? Ich meine, hätte er etwas dagegen?", fragt Storm, um noch mehr Zeit einzusparen, als die beiden bei Lian Zuhause sind.
„Keine Ahnung, um ehrlich zu sein. Ich kann ihr sonst auch Sachen von mir geben", antwortet Lian.
„Dann hol noch mal einen Pullover raus. Hast du auch noch eine dritte Jogginghose?", fragt Storm ihn.
„Die brauche ich aber alle wieder. Jetzt bin ich ja Jogginghosenarm", lacht er.
„Bekommst du morgen wieder, ja?", fragt Storm grinsend.
„Lenne ist auch ziemlich zuverlässig", sagt Marzia. Danach sind die drei fertig und haben ganz viele warme Klamotten in den Tüten. Außerdem haben sie Stockbrotteig und kleine Würstchen, sowie Marshmallows dabei. Nach einer Weile sind die drei wieder bei den anderen angekommen und werden schon sehnlichst erwartet.
„Na endlich. Ich frier mir den Arsch ab. Ich hätte nicht gedacht, dass es im Sommer so kalt ist", erklärt Elio den drein und schnappt sich seine Sachen aus dem Beutel.
„Du hast ja auch nichts außer einer Badehose an. Der Wind ist außerdem ziemlich stark", erklärt Marzia und reicht auch den anderen beiden ihre Sachen.
„Danke", bedanken die beiden sich. „Aber das sind ja gar nicht meine Sachen"
„Ne, sind meine. Wir waren nicht bei allen Zuhause. Ihr habt alle Sachen von uns bekommen. Hat ja auch schon lange genug gedauert, sonst wäre Elio noch erfroren", macht Lian sich über seinen Freund lustig.
„Habt ihr die Sachen für das Lagerfeuer dabei?", fragt Stean die anderen.
„Darf man das hier überhaupt?", fragt Lenne die anderen.
„Das machen wir doch jedes Jahr", erwidert Marzia.
„Stockbrot?" , fragt Elio. Storm reicht ihm das Stockbrot und einen Stock aus dem Beutel. Er beginnt allen eines zu Rollen und auf die verschiedenen Stöcker zu wickeln.
„Danke", bedankt sich die ganze Gruppe bei ihm. Nun sitzen sie alle am Lagerfeuer und halten ihr Stockbrot über das Feuer.
„Will auch jemand Würstchen?", fragt Elio.
„Lenne?", grinst er sie an. Lenne macht eine Grimasse. Elio weiß ganz genau, dass Lenne Vegetarierin ist, verarscht sie allerdings jedes Mal wieder.
„Lass uns doch erst Mal unser Stockbrot verdrücken. So schnell bin ich nun auch wieder nicht", lacht Storm und beißt einmal von ihrem Brot ab. Nachdem sie ihr Stockbrotteig verputzt haben, braten sie auch noch die Würstchen und zum Nachtisch gibt es gegrillte Marshmallows. Die einzige, die diese roh ist, ist Storm, weil sie keine gegrillten Marshmallows mag. Als auch diese Tüte leer ist, sitzen die Freunde noch lange am Feuer, um miteinander zu reden.
„Der Tag heute war echt schön. Das sollten wir öfter machen", beginnt Stean.
„Solange wir noch können sollten wir es echt ausnutzen", stimmt auch Marzia zu.
„Wir wohnen schon echt in einem schönen Dorf ", schwelgt Lenne in Erinnerung.
„Ich meine, was wir alles hier schon erlebt haben", ergänzt sie.
„Seit wir Kinder sind, sind wir hier und gefühlt nie an einem anderen Ort gewesen", erwidert Storm.
„Es wird so seltsam sein, nicht mehr hier zu sein", gibt auch Elio seinen Senf dazu.
„Und genau aus diesem Grund müssen wir diesen Sommer rocken", sagen die anderen.
„Irgendetwas müssen wir heute noch machen", erklärt Storm.
„Irgendetwas Lustiges", stimmt Stean zu.
„Wie wäre es denn mit Strip Poker?", grinst Elio in die Runde.
„Woher hast du das denn?", fragt Marzia lachend.
„Kennst du nicht Friends?", fragt Storm, die die Serie auswendig kennt.
„Das erklärt so einiges", lachen die anderen.
„Warum eigentlich nicht?", fragt Lenne.
„Und wer verliert, muss nackt in den See springen. Hier ist ja sowieso niemand mehr", erklärt Marzia.
„Einverstanden", sagen alle.
„Aber ich kann überhaupt nicht Pokern", erklärt Lian.
„Das größte Problem ist auch, dass wir gar kein Pokerspiel haben", stellt Storm fest.
„Aber wir haben Uno", erklärt Lian.
„Okay. Also müssen wir uns eigene Regeln ausdenken und dies mit Uno spielen", antwortet Lenne.
„Aber dann verliere ich doch sowieso", schmollt Lian.
„Dann musst du wohl nackt in den See springen"
„Wir spielen mehrere Runden und jedes Mal, wenn einer verliert, muss er ein Kleidungsstück ausziehen", erklärt Stean die Regeln des neu erfundenen Spiels.
„Aber das dauert doch viel zu lange, oder?", fragt jemand.
„Okay. Und wenn der Gewinner immer jemanden aussucht, der ein Kleidungstück ausziehen muss?" , fragt Lian.
„Auch irgendwie doof. Aber das ist gar keine so schlechte Idee. Ist nicht das Prinzip eigentlich, dass einer gewinnt und die anderen zählen müssen, wie viele Punkte sie noch haben?", fragt Storm in die Runde.
„Ich glaube schon", antwortet Lian.
„Dann schlage ich folgendes vor", erklärt sie. „Wir spielen ganz normal Uno und wenn jemand gewonnen hat, dann müssen die anderen zählen, wie viele Punkte sie noch haben. Wer am meisten hat, ist letzter und verliert ein Kleidungsstück", erklärt Storm den anderen. Alle sind einverstanden und so beginnen sie, zu spielen.
„Irgendwie sind wir dämlich", lacht Stean nach ein paar Runden.
„Wir haben uns erst warme Sachen geholt und nun spielen wir darum, sie wieder zu verlieren"
„Naja, aber wir sitzen nun am Feuer. Da ist es doch wärmer", erwidert Elio.
„Meinst du, der See ist auch noch warm?", fragt Stean seinen Freund.
„Vielleicht ist er noch aufgewärmt von der Sonne", erklärt Elio. „Wie es aussieht, muss ich nicht springen", freut er sich, denn Elio hatte erst eine Socke verloren. Lian hingegen hatte noch nicht einmal mehr seinen Pullover an. Er hatte so gut, wie jede Runde verloren.
Nachdem Lian auch noch sein letztes Kleidungstück verloren hatte, grölen alle laut und feuern ihn an. Die Freunde sehen alle seinen nackten Po, denn er steht nackt vor dem See am Steg.
„Na los, trau dich!", ruft Elio ihm hinterher.
„1,2, 3", zählt Lian für sich runter und springt dann.
„Super!"
„Yeah!"
„Du bist der coolste", hört er seine Freunde rufen und muss sich ein Lachen verkneifen. Er dreht sich im Wasser um und schreit ihnen zu.
„Und jetzt her mit dem Handtuch", ruft er und Elio kommt heran geeilt. Die Freunde sitzen alle am Lagerfeuer und Lian kann sich in Ruhe abtrocknen und seine Sachen wieder anziehen.
„Das hat doch Spaß gemacht", freut sich Elio.
„Nächstes Mal spielen wir ein anderes Spiel, damit ich auch eine Chance habe", lacht er, als er sich wieder zu seinen Freunden setzt.
„Das ist wirklich der coolste Abend seit langem", sagt Storm und lehnt ihren Kopf auf Lians Schulter, denn die beiden sitzen inzwischen nebeneinander.
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