23
Mitten in der Nacht wacht Lian auf, weil sein Handy klingelt. Er will eigentlich weiterschlafen und ignoriert das Klingeln erst einmal, doch es hört nicht auf und die Person ruft zwei weitere Male an. Schließlich geht er völlig verschlafen ran.
„Was willst du?", fragt er in das Telefon, obwohl er noch nicht einmal weiß, wer ihn anruft.
„Sonnenaufgänge mit dir anschauen", sagt die andere Stimme am anderen Ende grinsend.
„Deshalb rufst du mich mitten in der Nacht an, wirklich jetzt? Ist das dein ernst, Storm?", fragt er.
„Kommst du raus?", fragt sie.
„Jetzt bin ich sowieso wach", sagt er und schält sich aus dem Bett. Inzwischen würde er wahrscheinlich wirklich nicht mehr einschlafen können, weshalb er sich eine Jogginghose überzieht und eine Strickjacke mitnimmt, um sich gleich darauf mit ihr auf den Hügel bei den Schafen zu machen, um sich den Sonnenaufgang anzuschauen.
„Es ist immer wieder wunderschön hier. Ich liebe die Atmosphäre, wenn alles noch total still ist und man die Natur hören kann", stellt Storm wieder einmal fest. Die Vögel zwitschern und die Schafe blöken schon, während die beiden leise dem Sonnenaufgang zugucken. Nach einer Weile, als die beiden geredet haben und die Sonne inzwischen hoch am Himmel steht, verabschiedet sich Storm von ihm, denn sie muss die Hühner füttern gehen. Lian kümmert sich derzeit um die Schafe. Als er wieder Zuhause angekommen ist, hat er schon wieder tausende von Nachrichten in der Gruppe mit seinen Freunden.
„Spontan Bock über das Wochenende weg zu fahren?", fragt Stean mit einem grinsenden Smiley in die Gruppe. Alle stimmen dem Vorschlag begeistert zu. Allerdings müssen Storm und Lian dies noch mit ihren Eltern abklären, denn immerhin kümmerten die beiden sich mit um die Höfe. Nach ein paar weiteren Stunden des Packens treffen sie sich alle bei Stean.
„Wollen wir alle mit einem Auto fahren oder wollen wir die Motorräder mitnehmen?", fragt Stean die beiden Jungs grinsend.
„Ich hätte schon Bock auf Motorrad fahren", sagt Elio.
„Aber wie bekommen wir die drei Räder mit, wenn ich Auto fahren muss?", fragt Stean die anderen.
„Du schnallst deins einfach auf die Ladefläche, oder eines der Mädchen fährt es", schlägt Elio vor.
„Wir wollen ehrlich gesagt nicht auf diese Todesmaschine", erklärt Marzia.
„Dann schnalle ich es wohl hinten drauf", erklärt er.
„Also, ich hätte schon Bock auf so einem Ding zu fahren, aber eben hinten drauf", erklärt Lenne den anderen und auch Storm stimmt begeistert zu.
„Okay, das passt vielleicht sogar ganz gut. Dann haben wir mehr Platz für das Gepäck. Wir machen das Ganze so. Ich schnalle meine Maschine hinten drauf und nehme das ganze Gepäck mit dem Auto mit. Lian nimmt Storm auf seine Maschine und Elio nimmt Lenne mit auf seine Maschine. Marzia fährt bei mir mit, wenn das für alle okay ist. Und solltet ihr doch keine Lust mehr auf das Motorradfahren mit den beiden haben, kann ich euch immer noch mitnehmen. Wir werden bestimmt genug Platz haben", sagt er und beginnt das Gepäck ins Auto zu laden, nachdem er sein Motorrad festgeschnallt hat.
„Gute Idee", freuen die beiden Mädchen sich. „Aber wie lange fahren wir zu unserem Urlaubsort?", fragt Storm eine Weile später.
„Eine Stunde ungefähr", erklärt Stean. Nach einer Weile haben sie das ganze Gepäck verstaut und können losfahren. Stean fährt voraus. Die vier Motorradfahrer setzten sich die Helme auf und fahren ihm hinterher. Es herrscht eine unglaublich gute Stimmung und die beiden Mädchen auf den Motorrädern kreischen.
„Das fühlt sich, wie Freiheit an", sagt Storm zu Lian. Er hat Herzklopfen, weil sie sich an ihm festhält.
„Dann warte Mal ab, bis wir mit dem Motorrad an dem Strand angekommen sind. Das fühlt sich wie Freiheit an", sagt er grinsend, was sie allerdings nicht sehen kann. Nach gut zwei Stunden Fahrt und ein wenig Stau sind sie angekommen und Stean besorgt mit Marzia einen Platz auf dem Campingplatz. Die beiden Jungs fahren schon weiter an den Strand und als sie ankommen, steigen sie ab.
„Du hast Recht. Das fühlt sich, wie Freiheit an", sagt Storm und läuft zum Strand.
Die anderen schließen die Maschinen ab und laufen den beiden Mädchen hinterher.
„Es ist echt schön hier. Ich glaube, dass wird ein geiler kleiner Roadtrip", sagt Elio.
„Wenn man das denn Roadtrip nennen kann", lächelt Lenne.
„Einen Kurzurlaub mit euch. Irgendwann machen wir noch mal einen Roadtrip durch Australien", antwortet Elio und nimmt Lenne in den Arm.
„Lass uns Mal wieder zu den Anderen", sagt Lian nach einer Weile. Marzia und Stean müssten sich inzwischen den Platz ausgesucht haben und als sie auf ihre Telefone schauen sehen sie auch die Platzzahl, die die beiden ihnen geschrieben haben. Sie setzten sich wieder auf die Motorräder und starten, um auf den Campingplatz zu fahren und die Zelte aufzubauen.
„Jungs gegen Mädchen. Wer sein Zelt zuerst aufgebaut hat, hat gewonnen", erklärt Elio, als sie ankommen.
„Und was bekommt der Gewinner? Oder was muss der Verlierer machen?", fragt Marzia.
„Der Verlierer muss die anderen heute Abend bekochen", grinst Elio. „Und abwaschen gehen", sagt Stean.
„Spuckt Mal nicht in so großen Tönen", erwidert Storm.
„Ihr werdet schon sehen", grinst Lian.
„3..2..1...Los!", zählen sie runter und beginnen schließlich, die Zelte aufzubauen.
„Ich habe das schon tausend Mal mit meinem Vater gemacht, also werden wir schneller fertig sein, als die Jungs. Ich freue mich schon auf das Abendessen", grinst Storm und verteilt die Aufgaben an die anderen. Sie nutzen Teamarbeit und sind am Ende tatsächlich schneller fertig, als die Jungs und können diesen noch dabei zusehen, wie sie Schwierigkeiten mit dem Zelt haben.
„Ich freue mich schon auf das Abendessen", grinst Lenne. Die drei haben sich inzwischen die kleinen Stühle aus dem Auto geholt und sehen den Jungs nun zu.
„Können wir euch vielleicht helfen?", fragt Marzia nun, die ein wenig Mitleid hat.
„Nein", kommt es verbissen von den Jungs zurück.
„Wir gehen dann noch einmal an den Strand", sagt Marzia und die drei nehmen sich ihre Badesachen mit, um im Meer baden zu gehen.
„Mal schauen, ob sie fertig sind, wenn wir wieder da sind", sagt Lenne grinsend zu den anderen.
Die Mädchen springen ins Meer, und es ist eine herrliche Abkühlung, denn es ist inzwischen sehr heiß geworden. Die Sonne steht stechend heiß am Himmel und sie baden eine Weile im Meer, bis sie keine Lust mehr haben und zu den Jungs zurückgehen. Diese haben inzwischen auch ihr Zelt aufgebaut und liegen nun völlig fertig in ihren Stühlen.
„Auch Mal geschafft?", fragen die Mädchen grinsend. Inzwischen ist es auch schon wieder ein wenig abgekühlt und es beginnt, Abend zu werden.
„Ich habe so einen Hunger. Wolltet ihr nicht heute Abend essen machen?", fragt Marzia die Jungs neckend.
„Pause", kommt es keuchend von Elio.
„In einer halben Stunde?", fragt Lenne dann und die anderen nicken. Die Mädchen gehen derweil alle Duschen, um sich das Salzwasser von der Haut zu spülen und als sie wieder ankommen, haben die Jungs sich inzwischen aufgerafft und sind gerade dabei, zur Kochstelle zu gehen.
„Viel Spaß", ruft Lenne ihnen noch hinterher, die die erste ist, die vom Duschen wiedergekommen ist. Sie holt sich nun ein Buch heraus und liest eine Weile, bis auch die beiden anderen Mädchen wiederkommen und sie anfangen, Karten zu spielen.
„Was meinst du, was die Jungs machen?", fragt Marzia grinsend.
„Bestimmt so etwas wie Ravioli", sagt Lenne.
„Da habt ihr falsch geraten", sagen die Jungs, die gerade zurückkommen.
„Es gibt Pizza. Die haben hier voll den geilen Pizzaofen", grinsen die Jungs ihnen entgegen und haben sechs Pizzen in der Hand. Jeder hat eine Pizza in jeder Hand.
Die Mädchen grinsen sich an, legen die Karten weg und setzen sich an die große Bierzeltgarnitur. Dann essen sie alle gemeinsam Pizza und reden noch eine Weile. Sie planen den nächsten Tag, den sie mal wieder am Strand verbringen wollen, weil es verdammt heiß werden sollen. Am Abend wollen sie sich noch den Ort anschauen und etwas essen gehen. Schließlich gehen auch die Jungs noch einmal Duschen und schauen sich vorher das Meer an, bis sie alle wieder am Platz sind und noch einen gemeinsamen Abend verbringen. Sie spielen ein paar Runden Karten, bis Jugendliche von einem anderen Platz zu Ihnen kommen und fragen, ob sie mitspielen können. Natürlich haben die Freunde nichts dagegen und lernen so auch noch ein paar neue, nette Leute kennen. Nach einer Weile werden allerdings schon die ersten sehr müde und schälen sich ins Bett, nachdem sie Zähne putzen gegangen sind. Mitten in der Nacht gehen dann auch die letzten ebenfalls ins Bett.
Am nächsten Morgen wachen die Mädchen als erstes auf, um sich gemeinsam den Sonnenaufgang anzuschauen und die Jungs, die gestern Abend viel zu lange wach waren, schlafen noch bis in die Puppen aus. Die Mädchen unterhalten sich über den gestrigen Abend und den heutigen Tag. Sie wollen Souvenirs für ihre Familie mitbringen und freuen sich schon auf das heutige Abendessen. Vielleicht würden sie ja sogar ganz um das Kochen herum kommen. Nach einer Weile, nachdem es hell und auch viel zu warm in den Zelten geworden ist, gehen die Mädchen zurück zum Platz und treffen auch die Jungs. Diese wollen sich erst einmal waschen gehen und die Mädchen besorgen im Laden Brötchen, um gemeinsam zu frühstücken.
Nachdem sie alle fertig gemacht sind, machen sie sich mit den Motorrädern auf den Weg in die Stadt und schauen sich diese den ganzen Tag in Ruhe an. Sie shoppen ein wenig Souvenirs und Lenne entdeckt auch einen Unverpacktladen, denn sie gerne unterstützen möchte und deshalb dort etwas kauft. Außerdem schlendern sie über einen Markt, wo viele verschiedene Sachen verkauft werden und jeder der Freunde etwas findet. Nachdem sie den ganzen Tag gelaufen sind, tun ihnen am Abend die Füße weh. Sie suchen sich ein Restaurant in der Nähe aus und beschließen, dort Abend essen zu gehen.
Sie bestellen alle etwas und es geht auch relativ zügig, obwohl das Restaurant gut besucht ist. Es schmeckt sogar allen und Lenne bekommt auch ein vegetarisches Gericht. Diesen Abend fahren sie aus der Stadt mit den Motorrädern noch einmal zum Strand und schauen sich alle gemeinsam den Sonnenuntergang an. Um Mitternacht gehen sie alle noch einmal Schwimmen.
„Dieses Mal haben wir auch nichts getrunken", lächelt Stean Marzia an und nimmt sie an der Hand, um mit ihr in das Wasser zu laufen. Sie haben eine Menge Spaß zusammen und lachen die ganze Zeit über, bis ihnen kalt wird.
„Wir haben vergessen, dass wir keine Handtücher dabei haben", erinnert Storm ihre Freunde, die zitternd neben Lian steht.
„Blöd gelaufen. Aber mit den Maschinen sind wir schnell am Platz", erklärt Lian ihr.
„Meinst du nicht, dass ich durch den Fahrtwind noch mehr friere?", fragt sie ihn.
„Die Luft ist doch noch warm. Und hier, der Sand" , erwidert er und demonstriert ihr, wie warm der Sand ist.
„Willst du sonst meine Jacke haben?", fragt er und diese nimmt sie dankend an. Sie machen sich auf den Weg zurück und gehen auch um Mitternacht noch einmal Duschen. Immerhin sind die Duschen nun leer, denn wenn man abends um eine bestimmte Zeit Duschen ging, musste man immer warten. Danach fielen die Freunde alle todmüde ins Bett.
Am nächsten Morgen wachen alle wieder einmal sehr früh auf, weil es eben so heiß ist und es in den Zelten kaum auszuhalten ist. Storm hatte es im Urlaub auch irgendwie immer so, dass sie viel früher aufwachte, als es Zuhause der Fall war.
Sie beschlossen, sich noch ein letztes Mal alle gemeinsam den Sonnenaufgang anzuschauen und danach auch noch ein letztes Mal in der Ostsee baden zu gehen, bevor sie nach Hause fahren. Sie planschen noch eine Weile und beschließen, Zuhause duschen zu gehen, da sie um zwölf Uhr vom Campingplatz runter sein mussten. Die beiden Jungs fuhren wieder auf dem Motorrad und nahmen Lenne und Storm mit, während die anderen das Gepäck mitnahmen.
„Warum hast du mir das nicht viel früher gezeigt?", fragt Storm begeistert.
„Du wolltest nie beziehungsweise hast nie gefragt. Aber ich kann dich öfter mitnehmen und Ausflüge mir dir machen, wenn du willst", sagt er und sie fahren alle gemeinsam nach Hause.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro