21
Am nächsten Morgen wacht Storm vor den anderen auf und findet sich in den Armen ihres besten Freundes. Erst einmal bekommt sie einen Schock, doch dann muss sie aus irgendeinem Grund lächeln und will dass dies ganz schnell wieder verschwindet. Trotzdem bleibt sie in dieser Situation und versucht, noch einmal die Augen zu schließen. Nach einer Weile wacht auch Lian auf und begutachtet die Situation. Er nimmt seinen Arm schnell weg, denn er weiß, dass Storm dies nicht gefallen würde und er will nicht, dass dies falsch aussieht. Nach einer ganzen Weile wachen auch die anderen nacheinander auf und helfen Lian beim Frühstück. Marzia und Stean besorgen frische Brötchen und Croissants im Laden und die anderen helfen ihm beim Beeren pflücken und Tisch decken. Danach verschwindet er noch einmal schnell, um sich um die Schafe zu kümmern.
Nach einer Weile kommt er zurück und alle sitzen schon an dem Tisch, sodass sie nur noch auf ihn warten, um mit dem Frühstück zu beginnen. Beim Frühstück reden sie über die Zeitkapsel, die sie heute Abend vor der Party vergraben wollen.
„Ist euch schon etwas eingefallen?", fragt Storm in die Runde.
„Ich werde für mich ein Stück Schafswolle hinein tun", lächelt Lian.
„Das ist eine gute Idee", lächelt Storm ihn an und schaut die anderen fragend an.
„Ich hatte an etwas zum Backen gedacht, aber das würde bis dahin wahrscheinlich ablaufen", erklärt Marzia nachdenklich.
„Ich werde eines meiner Kunstwerke hineintun. Aber es muss wahrscheinlich klein sein, oder?", fragt Stean und die anderen nicken. Ihr Gefäß durfte nicht all zu groß sein, denn immerhin mussten sie es am Ende noch vergraben.
„Ich lass mir etwas einfallen", antwortet er.
„Einer meiner alten Balletschuhe", antwortet Elio.
„Ich werde einer meiner Jutebeutel hineintun, und du Storm? Was wirst du hineintun?", fragt sie ihre Freundin.
„Das ist irgendwie doch schwerer, als gedacht. Ein Hühnerei geht schlecht. Ein Buch vielleicht, aber das ist bestimmt zu groß", denkt sie laut nach.
„Wie wäre es, wenn du eine CD von David Bowie hinein tust?", fragen die anderen grinsend.
„Das ist eigentlich eine gute Idee. De Nachwelt soll diesen guten Musiker auch kennen", grinst sie.
„Und nun noch etwas, was Marzia hineintun kann. Was nicht verschimmelt" , lacht Elio.
„Wie wäre es mit einer Tasse?", fragt Storm sie grinsend.
„Pscht", grinst Marzia.
„Wieso eine Tasse?", fragt Elio nun neugierig.
„Marzia hat so eine Angewohnheit. Hast du sie jemals mit einer anderen Tasse gesehen, als diese hier?", fragt sie und hält die Tasse hoch, aus der Marzia trinkt.
„Nein", antwortet er.
„Und sie tut alles, um aus dieser Tasse zu trinken. Sie nimmt nur diese Tasse. Sie räumt auch den ganzen Schrank aus, wenn ihre Eltern sie nach ganz hinten gestellt haben. Deshalb finde ich, sie sollte eine Tasse hinein tun. Um das als Symbol für ihre Macken zusehen", grinst Storm und ihre Freundin ist einverstanden.
„Ich finde unsere Ideen wirklich gut", freut sich Storm.
„Und was als Symbol unserer Freundschaft?", fragt sie nun noch.
„Hm. Das ist dann doch noch einmal schwerer, oder?", fragt Marzia.
„Ich hatte eben eine gute Idee, aber sie ist mir entfallen", ärgert sich Elio.
„Freundschaftsbänder?", fragt Lenne. „Die symbolisieren am stärksten Freundschaft"
„Aber nicht unsere", erwidert Elio.
„Etwas vom Dorf. Immerhin haben wir uns hier alle kennengelernt. Vielleicht eine kleine Schachtel mit Sand vom See. Was haltet ihr davon?", fragt Lian.
„Das ist wirklich eine gute Idee", freuen die anderen sich.
„Dann lass uns die Sachen doch gleich nach dem Frühstück zusammen sammeln", erwidert Elio.
„Wir brauchen natürlich noch eine Schatulle und die Sachen aus unserer Kindheit"
„Die wolltest du besorgen, oder?", fragt Lenne ihn. Eigentlich wollte dies Marzia tun, doch Elio verbrachte seine Zeit zu gerne mit Lenne. Er lächelt Marzia an und sie sagt nichts.
„Ja", erwidert er. „Willst du mitkommen?", fragt er und sie nickt.
„Dann lass uns abräumen und sauber machen und danach alle in alle Ecken verschwinden", lächelt Lian und sie helfen ihm dabei.
„Um drei beim See?", fragt Stean nach einer Weile.
„Um drei beim See", bestätigen die anderen. Alle verstreuen, bis auf Elio und Lenne in die verschiedenen Richtungen, um ihre Sachen zu besorgen. Lenne und Elio gehen in den Laden und finden tatsächlich alle Dinge, die sie noch haben wollten. Beziehungsweise finden sie sogar noch mehr, als sie auf dem Zettel hatten.
„Das wird eine klasse Zeitbombe", freut sich Elio.
„Zeitkapsel meinst du", lacht Lenne.
„Ja, Zeitkapsel. Sorry" , grinst Elio.
„Aber was nehmen wir jetzt eigentlich dafür, dass alles dort hineinpasst?", fragt Lenne.
„Lass uns auch Mal hier umschauen. Es muss ja etwas sein, was sich jahrelang hält und durch Regen und Nässe und sowas alles nicht kaputt geht"
„Etwas aus Stahl?", fragt Lenne.
„Genau, und etwas größer"
„Wie wäre es denn hiermit?", fragt Lenne und hält etwas in die Luft.
„Das sieht doch schon einmal gut aus. Mach das Ding mal auf", erwidert er.
„Hier sollte alles reinpassen", freuen die beiden sich und stellen sich an die Kasse.
„Warte Mal. Wir brauchen noch etwas, wo wir den Sand reintun können"
„Das wollte Storm besorgen. Die haben solche kleinen Tuben Zuhause, weil ihre Mutter immer Sand aus den Urlauben mitgebracht hat", erklärt Lian und die beiden haben nun wirklich alles, was sie für die Zeitkapsel brauchen.
„Warte Mal. Meinst du nicht, diese Sachen laufen auch ab?", fragt sie ihn nach einer Weile.
„Können die überhaupt schlecht werden?", fragt er.
„Bestimmt. Alle Lebensmittel haben doch ein Ablaufdatum", antwortet sie.
„Wir kaufen die Sachen trotzdem erst einmal. Zur Not essen wir sie gemeinsam", sagt Elio lächelnd.
„Oh, Kinder. Was wollt ihr denn damit?", fragt die Dame, der der Laden auch gehört, die heute an der Kasse sitzt.
„Eine Zeitkapsel", sagen die beiden.
„Oh, schöne Idee. Viel Spaß dabei" , verabschiedet sie die beiden.
„Danke", rufen sie noch und sind auch schon wieder aus dem Laden verschwunden. Danach holen die Freunde noch schnell ihre Sachen, die sie mit vergraben wollen und laufen dann zum See, wo die anderen schon auf die beiden warten.
„Können wir dann endlich loslegen?", scherzt Elio.
„Wir warten nur auf euch, ihr lahmen Enten", lachen die anderen.
„Ohne uns könnt ihr aber auch gar nicht anfangen", sagt Lenne und die beiden setzen sich zu den anderen auf die Decke.
„Okay. Zeigt mal her, was ihr alle habt. Was soll als erstes in die Kapsel?", fragt Storm in die Runde. Zuerst diskutieren sie, ob sie die Sachen aus der Kindheit ebenfalls hineintun sollen und entscheiden sich schließlich dafür. Diese Dinge kommen als erstes in die große Kiste. Danach sammeln sie erst einmal den Sand ein und tun ihn in die kleine Dose. Anschließend packen sie die einzelnen Dinge, was jeden ausmacht in die Dose. Und hinauf kommen noch der Sand und ein Foto, wie sie mit der Zeitkapsel zusammen am See sind. Danach beschließen sie, noch einen Brief zu schreiben und alles darin zu erklären, was es mit der Kapsel auf sich hat.
Danach vergraben sie sie alle gemeinsam an dem richtigen Ort, am See. Nachdem sie fertig sind, freuen sie sich und klatschen ein.
Nach einer Weile ist es dunkel geworden und sie wollen zu der Party aufbrechen.
„Wir müssen allerdings mit dem Auto fahren. Es ist außerhalb", sagt Stean nach einer Weile und sie machen sich bereit. Sie fahren eine Weile, bis sie ankommen und lauter Boote sehen.
„Ist dein Freund steinreich, oder wie?", fragt Lenne staunend.
„Kann man so sagen", grinst Stean. Sie werden auf die Boote geführt, auf denen die Party stattfinden soll.
„Hätte ich das gewusst, hätte ich meine Badesachen eingepackt.", beschwert sich Marzia.
„Wir sind sozusagen alleine auf dem Boot. Jede Freundesgruppe hat ihr eigenes Boot und das Geburtstagskind pendelt", erklärt er es den anderen.
„Das ist ja total bescheuert. Dann lernt sich ja gar niemand kennen", sagt Lenne. Storm ist umso glücklicher darüber, denn sie hatte eigentlich gar keine Lust auf die Party, weil sie niemand Fremdes begegnen wollte.
Nur das Personal war noch mit auf dem Boot. Nach einer Weile schaute der Junge, der heute Geburtstag hatte, tatsächlich vorbei und ist sogar ganz nett. Er bleibt eine Weile bei den Freunden, bis er weiterzieht. Sie hatten Musik auf dem Boot, aber nach einer Weile wurde es langweilig, weil sie sich hier runter etwas ganz anderes vorgestellt hatten.
„Wie wäre es, wenn wir das ganze etwas aufpeppen und etwas Verrücktes machen?", fragt Lenne grinsend.
„Wie meinst du das?", fragt Elio.
„Lass uns schwimmen gehen", sagt sie.
„Wir haben doch alle keine Badesachen dabei. Danke dafür, Stean. Hättest du uns ruhig Mal sagen können. Immerhin haben wir sonst auch den ganzen Sommer unsere Badesachen unter", erklärt Elio.
„Nackt baden gehen. Das würde das Ganze hier etwas aufpeppen"
„Ich will nicht meine kompletten Sachen ausziehen", gibt Storm flüsternd zu. So kannte man das Mädchen gar nicht, denn sonst war sie die Selbstbewussteste in der Gruppe. Aus Solidarität lässt Lian seine Boxershorts an und Storm ihre Unterwäsche ebenfalls.
„Nun kommt doch endlich rein", lacht Lenne. Sie hatte wirklich keine Hemmungen.
„Leute. Kommt wieder her. Dass kann echt gefährlich werden. Es ist dunkel und ihr habt etwas getrunken", erklärt Stean, der in dieser Situation der einzig Vernünftige war und immer noch am Boardrand stand. Er war auch der einzige, der nichts getrunken hatte, weil er die Freunde noch nach Hause fahren musste.
„Jetzt sei kein Spielverderber und komm auch rein. Es ist herrlich", lacht Marzia und plantscht mit Lenne herum.
„Na gut. Ihr habt mich überredet. Aber einer muss immer oben bleiben, falls etwas passiert. Das geht so unglaublich schnell. Ihr müsst so Respekt vor dem Wasser haben", versucht er den anderen zu erklären. Er zieht sich sein Shirt aus und die Shorts herunter.
„Hose auch runter", rufen Marzia und Lenne. Er glaubt, die beiden hatten einen Shot zu viel gehabt. Er zog die Hose runter und zeigte den beiden seinen Arsch, um daraufhin einen Köpfer ins Wasser zu machen und zu den beiden zu schwimmen. Sie hatten nicht sehr viel getrunken und trotzdem hatte er das Gefühl, dass hier etwas nicht ganz richtig war. Als er ankommt, küsst er Marzia.
„Ist jemand oben?", fragt er die beiden nun.
„Nein, es sind alle im Wasser. Schau da", lachen die beiden, doch verstummen, als neben ihnen Storm untergluckert. Sie kann sich nicht mehr über Wasser halten, macht aber auch keine Anstalten sich zu bewegen oder wild mit den Armen zu wedeln. Sie haben Glück, dass sie es bemerken, doch so schnell, wie Storm sinkt, können die anderen gar nicht reagieren. Nur Stean ist schnell wie der Blitz und ist unter Sekunden bei seiner Freundin, um sie ins Boot zu hieven.
Dort wickelt er sie in ein Handtuch und kümmert sich um sie. Die anderen haben nun auch keine Lust mehr und kommen ebenfalls wieder an Board, um auch ihre Klamotten wieder anzuziehen.
„Ich hab doch gesagt, dass es keine gute Idee war. Sie hätte sterben können", regt er sich auf.
„Reg dich nicht so auf. Es ist doch nichts passiert", sagt Marzia.
„Scheiße!", schreit er.
„Sie hätte sterben können. Wenn ich nicht gewesen wäre, wäre sie das wahrscheinlich auch. Wasser ist scheiß gefährlich, okay?", schreit er sie an.
„Sind die anderen auch wieder an Board?", fragt er danach ruhiger.
„Ja", gibt Lenne kleinlaut von sich.
„Du hast uns doch auf diese blöde Party geschleift", beschwert sich Marzia nun.
„Aber ich habe nicht gesagt, dass ihr betrunken ins Wasser gehen sollt", keift er sie an.
Nun haut Marzia in die andere Richtung des Bootes ab und kommt auch erst einmal nicht wieder.
„Tut mir Leid", sagt Stean nach einer Weile, denn Lenne ist immer noch bei ihm.
„Du solltest dich bei ihr entschuldigen und nicht bei mir. Ist alles okay?", fragt sie nun.
„Ja", sagt er. „Kannst du vielleicht Lian holen?", fragt er.
„Ja, mache ich. Aber ist wirklich alles okay? Es muss doch einen Grund haben, weshalb du so reagiert hast?", fragt sie ihn.
„Ja, aber ich will nicht darüber reden. Man sollte einfach nicht betrunken in das Waser gehen und Respekt vor dem Wasser haben, weil es scheiß gefährlich ist, wie du eben vielleicht mitbekommen hast", sagt er.
„Sicher?", fragt sie noch einmal.
„Fuck. Ich bin als kleiner Junge Mal fast ertrunken, falls du jetzt zufrieden bist. Und jetzt hol, verdammt nochmal Lian", keift er nun auch sie an.
„Tut mir Leid. Ja, ich gehe ihn suchen", erwidert sie und macht sich nun, während sie das Deck abgeht, Gedanken darüber, was er ihr gerade erzählt hatte. Was wäre, wenn Storm ertrunken wäre?
Inzwischen hustet Storm das Wasser aus und Stean hatte sie in die stabile Seitenlange gedreht, damit sie sich nicht an dem Wasser verschluckte und erstickte.
„Es tut mir Leid. Wir hätten besser aufpassen müssen", sagt Lian nach einer Weile. Storm sitzt inzwischen wieder und kann schon wieder mit den anderen sprechen.
„Alles gut. Ich konnte mich auf einmal nicht mehr bewegen und dann kam zum Glück Stean. Ich dachte echt, ich sterbe jetzt"
„Deine Muskeln haben versagt. Wir haben wahrscheinlich nicht gemerkt, wie lange wir schon im Wasser waren. Irgendwann versagt der Körper einfach, weil einem, glaube ich, zu kalt ist. Und dann krampft man", erklärt Stean den beiden.
„Tut mir Leid", sagt Storm.
„Du kannst nichts dafür. Wir alle waren dumm. Wir hätten nicht ins Wasser gedurft, nicht bei der Finsternis und nicht, wenn wir angetrunken sind. Wir alle wissen doch, wie gefährlich Wasser ist"
„Woher weißt du das alles eigentlich so genau?", fragt Lian ihn.
„Ich will nicht darüber reden", erklärt Stean.
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