3 ❦︎ Tell me about it ❦︎
,,Und? Wie war die Hochzeit?", schenkte ich meiner besten Freundin eine Tasse Kaffee ein. Gestern war sie auf einer edlen Hochzeit von ihrer Kindheitsfreundin. Die Hochzeit wurde sogar im Fernsehen live ausgestrahlt aber ich hatte leider im Club einiges zu tun. So konnte ich das Event nicht mitverfolgen und war mehr als gespannt über die Erfahrungen, die Hyuna gemacht hatte.
Gerade saßen wir gemeinsam in der Küche und hatten gefrühstückt, der zweite Kaffee war eher zum Genuss da.
,,Öde. Diese ganzen Leute waren einfach nur langweilig und schnöselig und total eingebildet. Die arme Ji... sie musste bestimmt zwangsverheiratet werden."
,,Das würde mich überhaupt nicht wundern.", seufzte ich etwas und genoss den heißen Latte Macchiato, den ich mir vorbeiretet hatte. Dank Hyuna konnte ich jetzt auch perfekt Schaum aufbrühen.
,,Ja oder? Manchmal bin ich froh darüber, dass ich nicht in so eine reiche Familie reingeboren wurde. Schau mal was sie mit der armen Jieun machen."
,,Ich hoffe für sie, dass der Typ nicht scheisse war."
,,Naja. Er war völlig passiv. Man sah ihm direkt an, dass er keine Lust an der ganzen Sache hatte. Er war heiß aber eiskalt. Seine Freunde waren komplett asozial, vor allem dieser Trauzeuge. Kim Taehyung oder wie er hieß. Und seine Aura völlig... aahh! Völlig dunkel und schaudernd."
,,Das klingt ja schon katastrophal.", kicherte ich darüber und holte mir aus dem Süßigkeitenschrank etwas zu naschen.
,,Gummibärchen oder Schokokeks?"
,,Hmmmm....", dachte Hyuna ziemlich lange nach, wie immer, wenn ich ihr diese Frage stellte. Manchmal dachte ich mir wieso ich überhaupt fragte, denn ich wusste ganz genau, dass sie sich am Ende für beides entscheiden wird.
,,Hier. Wir naschen einfach von beidem.", lächelte ich und bereitete alles in Schalen vor.
,,Und wenn du gesehen hättest wie pompös und übertrieben alles dekoriert war! Es kamen sogar Kameramänner!"
,,Das weiß ich doch, Bebs. Sagtest du bereits."
,,Ach ja? Okay. Und habe ich auch erzählt, dass mich Jieun zu sich nach Hause eingeladen hat?"
,,Woah.", kam ich pfiffend zu ihr und setzte mich neben sie damit wir die Snacks gemeinsam naschen konnten.
,,Ja! Ich bin mir sicher ihre Schwiegermutter wird nicht so begeistert davon sein. Schließlich bin ich ja kein 'Reinblut-Omega'!", betonte sie das letzte übertrieben, was mich zum Kichern brachte.
,,Und? Diese Typen sind doch alle keine reinblütigen Alphas und Omegas. Konntest du wenigstens einen Geruch wahrnehmen?"
,,Hm. Nein. Es hat nach Blumen gestunken. Ich denke das haben sie so arrangiert, da viele gemischte Gäste da waren. Die Jeons haben ja eine Fashionbranche und sie haben bereits Forscher eingestellt, die wohl mit Pheromonen herumexperimentieren können."
,,Aha. Kranke Welt.", landete das nächste Gummibärchen in meinem Mund.
,,Du hast es leicht. Du bist nicht affektiert von all dem hier."
Hyunas Worte ließen mich grübeln. Ich verstand zwar nicht wieso ich ein Außenseiter dieser Welt war aber es schien als würde mich selbst mein Schicksal hassen.
,,Kann gut sein, ja. Meine Kunden finden das nicht so toll, weshalb ich mir süßes Parfüm sprühen muss, wodurch ich wohl lecker rieche. Als wäre ich ein Gericht."
,,Bist du doch auch~ du bist ein Snack!", schlug sie mir gegen die Schulter und lachte dabei. Ich musste sogleich mitlachen und lehnte mich an sie, um so weiterzuessen.
Leider wurde unser Morgen bereits gestört, als jemand laut an unsere Tür hämmerte.
,,Scheisse! Min..."
Ich verstand sofort und stand auf, während Hyuna in meinem Schlafzimmer verschwand und sich dort versteckte.
,,HYUNA! MACH DIE VERDAMMTE TÜR AUF ODER ICH TRETE SIE EIN!!", wurde das Klopfen immer aggressiver, weshalb ich noch kurz wartete und sie dann mit einem genervten und eiskalten Ausdruck öffnete.
,,Was willst du."
,,Wo ist sie?!", versuchte er an mir vorbeizugehen aber ich schubste ihn sofort wieder zurück.
,,Sie ist nicht da."
Mein Gegenüber sah mich eine Weile aus seinen blutunterlaufenen Pupillen an und knurrte dann sauer.
Immer diese Alphas. Denken, sie können tun und lassen was sie wollen.
,,Aus dem Weg, sagte ich.", wiederholte er sich, weshalb ich ein weiteres Mal verneinte.
,,Entweder du gehst jetzt oder ich rufe die Bullen, damit sie dich gleich mitnehmen können. Das letzte Mal lief nicht so gut für dich, stimmts? Wir wollen doch nicht, dass sich das wiederholt~", grinste ich nun wissend und sah, wie seine Augen immer rötlicher und dunkler wurden. Aber er konnte nichts tun. Die Polizisten in dieser Welt waren Betas, die eine spezielle Ausbildung hatten. Kein noch so tollwütiges Hündchen konnte diese bedrohen. Nur der Reinblut-Alpha war hierzu imstande.
,,Warte nur ab, Hure. Ich weiß was ich mit dir machen werde.", knackte er seinen Nacken und verließ mit einem letzten Blick in unsere Wohnung, das Gebäude.
Als er dann unten war und die Tür unten auch zufiel, atmete ich beruhigt aus und warf die Tür zu.
,,Er ist weg!"
,,Aaaaaah... Jiminie... danke danke danke!", fiel mir Hyuna in die Arme, weshalb ich die Umarmung erwiderte und ihr sanft durch die Haare strich.
,,Nicht dafür. Aber du solltest nun wirklich endgültig Schluss machen und dich an jemanden wenden, Schatz. Mit jedem Mal wird es schlimmer und er ist definitiv außer Kontrolle."
,,Aber..."
,,Nein, Schatz. Auch wenn du noch Gefühle hast, musst du an dich denken. Okay? Du bist wichtiger, dein Wohlbefinden ist wichtiger. Glaub mir, das ist doch keine Liebe."
Ich spürte wie meine Schulter etwas nass wurde und drückte sie nur enger an mich.
Sie und ihr Freund waren so lange zusammen, ganze zwei Jahre schon, doch ihr Freund war kein guter Umgang. So viel zu 'Bad Boys'. Sie waren heiß aber toxisch.
Und deshalb war ich froh, dass ich nicht in einer Beziehung war. Sie waren alle anstrengend. Vor allem Alphas.
,,Geh. Mach dich frisch und lass uns shoppen gehen. Ich habe meinen Lohn bekommen und damit kann man eine Menge kaufen.", lächelte ich und entlockte auch Hyuna ein leises Kichern. Sie wischte ihre Tränen schnell weg und nickte langsam.
Unser Leben war nicht perfekt.
Hyuna hatte Probleme in ihrer Beziehung und mit sich selbst und ich hatte Probleme mit meinem Umfeld. Auch mit mir selbst. Aber wir schafften es gemeinsam vieles durchzustehen. Manchmal hinterfragte ich meinen Sinn und Zweck in dieser Welt, denn weder Alpha, noch Beta, noch Omega, war nur ich. Für manche war ich eine leichte Beute, für andere Abschaum und für nochmal andere ein Juwel inmitten von Steinen. Ich gehörte nicht dazu aber das machte mich zu der Person, die ich jetzt war.
Unabhängig, standhaft und nicht leicht unterzukriegen.
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Ich habe euch nicht vergessen ;)
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