|16|
"Das Essen war köstlich, aber ich denke, wir sollten uns bald mal auf den Weg machen", sagte meine Mutter irgendwann nachdem wir aufgegessen hatten.
"Ach, ihr wollt schon gehen? Ich dachte, wir trinken noch einen Schnaps zusammen", erwiderte Karen.
"Einer ist gut", murmelte ich, woraufhin Liam, Kayden und Cale leise auflachten, während meine Mutter antwortete: "Na, wenn du uns das schon so anbietest, dann sind wir dabei." Die Jungs und ich sahen uns genervt an und verdrehten die Augen.
"Und was sollen wir in der Zeit machen?", fragte Evie mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Kayden, hoch doch das Monopoly aus dem Keller", meinte Karen und lächelte herzlich.
"Dein Ernst Mom?", erwiderte Kayden und zog eine Augenbraue hoch.
"Monopoly kann wirklich amüsant sein", sagte Karen nett aber bestimmt, drehte sich um und ging zum Couchtisch im Wohnzimmer, wo Catherine, meine Eltern und Kaydens Vater, der Schnaps in fünf Gläser füllte, bereits auf zwei Sofas verteilt saßen.
Kayden schaute fragend in unsere Runde, woraufhin ich nur mit den achseln zuckte. Er schien mich zu verstehen, denn er stand seufzend auf und ging auf die Tür zu, die in den Keller führte. Nachdem er im Dunkeln des Kellers verschwunden war, saßen wir schweigend auf unseren Stühlen und starrten in der Gegend umher.
Kayden kam die Treppe wieder hoch, stellte das Spiel vor uns auf den Tisch und setzte sich wieder hin. Kurz sahen wir fünf uns verwirrt an, bevor Liam sich traute, den Deckel vom Karton zu heben.
"Sag mal Evie, kannst du mittlerweile die Spielregeln?", fragte Cale mit zusammen gezogenen Augenbrauen.
"Vici und ich spielen einfach zusammen", eriwderte Evie, schlang einen Arm um meine Schulter, mit dem sie mich zu sich ran zog, und flüsterte in mein Ohr: "Wir machen die platt." Ich grinste und nickte ihr selbstsicher zu.
"Okay, Liam, verteil mal das Geld, Kayden, sortier die Grundstückskarten, Victoria, misch die Ereigniskarte", wies Cale uns an, klappte den Spielplan aus und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Mein Bruder nahm die Geldscheine aus dem Karton, Kayden fing an, Straßenkarten nach Farebn zu sortieren und an den Rand zu legen und ich griff nach den Ereigniskarten.
"Und was machst du?", fragte ich.
"Ich lehne mich zurück, schaue euch dabei zu, wie ihr arbeitet und gebe euch Anweisungen", antwortete Cale überheblich grinsend.
"Ja genau, ich glaub's auch", erwiderte ich angriffslustig und knallte die Karten vor ihm auf den Tisch. "Hier. Viel Spaß." Cale schüttelte den Kopf und schob den Stapel Karten zurück zu mir. Ich schob ihn wieder zu ihm. Zu mir. Zu ihm. Zu mir. Zu ihm.
"Ihr seid so kindisch", sagte Evie kopfschüttelnd, nahm die Karten in die Hand und fing an, diese zu mischen. Kayden und Liam konnten sich nich zusammenhalten und verfielen in schallendes Gelächter. Cale und ich sahen sie verständnislos an.
"Was ist denn so lustig?", fragte ich verwirrt.
"Ein sechjähriges Mädchen hat euch gerade als kindisch bezeichnet", prustete Liam neben mir, der fast von seinem Stuhl fiel.
Ich verdrehte die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. "So lustig war das jetzt auch nicht", zickte ich.
"Doch, war es", erwiderte Kayden, der sich eine imaginäre Lachträne wegwischte.
Ich schüttelte den Kopf und klatschte in die Hände. "So, hopp, weitermachen", wies nun ich sie an. Augenverdrehend ging Liam, Kayden und Evie wieder ihren Aufgaben nach.
Nachdem jeder von uns sein Startkapital erhalten hatte, fragte ich, wer anfangen würde.
"Ich bin der Größte und Bestaussehenste, also fang ich wohl an", meinte Kayden arrogant und griff nach den Würfeln.
Evie schlug ihm auf die Hände, woraufhin dieser aufschrie, und eriwderte: "Ich bin die Jüngste, ich fang an."
"ich glaube nicht. Ich bin der Älteste", kam es von Cale, der daraufhinEvie die Würfel aus der Hand nahm.
"In den Regeln steht, dass der jüngste Spieler anfängt", meinte Evie aufgebracht.
"Ach, die Regel kennst du?", erwiderte Cale mit hochgezogenen Augenbauen.
"Klar, und jetzt her mit den Würfeln", sagte sie, woraufhin sie sich die Würfel zurücholte und bevor irgendjemnad anders etwas einwenden konnte, würfelte sie.
Die Augen zeigten zweimal die Zahl drei. Evie griff nach dem Hund und stellte diesen auf die "Chausseestraße".
"Nehmen wir", sagte sie und streckte Kayden arrogant grinsend das Geld entgegen, woraufhin Kayden ihr mit zusammengepressten Lippen die Besitzrechtskarte gab.
Evie schob die Würfel zu mir rüber und sah mich erwartungsvoll an. Ich nahm diese in die Hand und warf sie erneut auf den Tisch. Dieses Mal zeigten die Augen eine drei und eine fünf. Ich setzte unsere Figur acht Felder weiter, womit wir auf der "Neuen Straße" landeten. Ich nahm 160 Dollar, tauschte diese mit Kayden gegen die Grundstückskarte und gab die Würfel danach an Liam weiter.
Er würfelte und platzierte seine Spielfigur, die Katze, auf den "Südbahnhof". Auch er tauschte sein geld mit Kayden gegen die Besitzrechtskarte.
Nach einer halben Stunde gehörte quasi der halbe Spielplan Evie und mir und Liam war fat pleite.
Cale war gerade am Zug. Er warf die Würfel und stellte seine Figur neun Felder weiter. "Yas!", schrie Liam laut, als er realisierte, auf welchem Feld Cale gelandet war. Wir fingen an zu lachen, als wir einen Ruf aus dem Wohnzimmer hörten, ob alles in Ordnung sei. "So, ich krieg' acht Dollar von dir." Lachend drückte Cale Liam das Geld in die Hand. "Ich werde reich!", rief Liam und fächelte sich mit den ScheinenLuft zu. Lachend schmiss ich meinen Kopf in den Nacken und stützte in dann auf meiner Hand auf.
Nachdem Kayden und Cale am Zug waren, nahm Evie wieder die Würfel in die Hand und würfelte eine vier. Sie stellte unseren Hund auf die "Theaterstraße", welche eine der letzten Straßen war, die man noch kaufen konnte. Wir grinsten uns an und gaben Kayden das Geld für die Straße. Evie sortierte die neue Karte fein säuberlich und immer noch grinsend in unsere bereits vorhandene Sammlung.
Nun war mein Bruder am Zug. Bevor er die Würfel warf, betete er mit geschlossenen Augen und gefalteten Händen, dass er auf keinem Feld landen würde, auf dem er Zahlen müsste.
Vorsichtig öffnete Liam erst das eine und dann das andere Auge.
"Okay, okay, es besteht eine 50:50 Chance, dass ich kein Geld verliere." Liam war auf einem Ereignisfeld gelandet. Er reichte mit seiner Hand nach dem Kartenstapel. Kurz bevor er nach einer karte greifen konnte, zog er seine Hand wieder zurück. "Nein, ich kann das nicht. Kann bitte einer von euch ziehen." Liam sah uns wehleidig an. Ich schüttelte grinsend den Kopf und griff für ihn nach einer der Ereigniskarten. Ich drehte die Karte zu mir und biss mir kurz auf die Unterlippe, bevor ich laut vorlas: "Betrunken im Dienst. 400 Dollar."
"Nicht dein Ernst." Seufzend ließ Liam seinen Kopf auf den Tisch fallen. Nachdem Kayden ihn mehrmals angestupst hatte, murmelte mein Bruder irgendetwas Unverständliches.
"Liam, wir verstehen dich nicht", lachte Cale.
Kurz hob Liam den Kopf, um uns zu antworten: "Nehmt mein Geld. Ich bin sowieso schon fast verloren.", und ließ ihn dann wieder sinken. Kayden machte sich gierig über Liams letzte Scheine her. Für einen kurzen Moment sah er uns mit einem verschmitzten Grinsen an und überlegte, ob er mehr nehmen sollte als die 400 Dollar. Letztendlich erbarmte er sich aber doch mit meinem Bruder und ließ ihm seine letzten Scheine.
"Liam, du hattest einen Pasch. Du musst noch einmal würfeln", meinte ich mitleidig. Er seufzte erneut und legte seine rechte Hand offen auf den Tisch. Kayden legte ihmdie beiden Würfel in die Hand. Ohne etwas zu sehen, würfelte Liam.
Nachdem wir alle ausgerechnet hatten, dasser auf dem "Rathausplatz" gelandet ist, und wie viel Liam an Evie und mich hätte zahlen müssen, kam von uns ein gezischtes "Ahh".
"Das klingt nicht gut", meinte Liam, während er zu uns aufschaute. Kurz sah er auf den Spielplan, wanderte langsam mit seinem Blick zu der Karte vor mir und ließ seinen Kopf wieder seufzend auf den Tisch fallen.
"Oh, da hat wohl einer verloren." Meine Eltern betraten gefolgt von Catherine und Kaydens Eltern das Esszimmer.
"Hmm", kam es murmelnd von Liam, der immer noch auf der Tischplatte lag.
"Das trifft sich ja gut. Wir wollen uns jetzt nämlich wirklich mal auf den Weg machen", sagte meine Mutter und stützte sich auf Liams Rückenlehne. Ich nickte kurz und fing dann an, Kayden zu helfen, der bereits dabei war, das Spiel wieder einzuräumen.
Schnell sortierten wir die verschiedenen Karten auseinander und packten das Geld ein.
Kayden stand mit dem Monopoly-Karton unter dem Arm auf und lehnte diesen an die Wand neben der Kellertür, um es später runterzubringen.
Während er sich umdrehte, sah ich an mir runter. "Äh, ich zieh' mich nochmal schnell um", meinte ich und wollte gerade meine Klamotten nehmen, als ayden erwiderte: "Lass gut sein. Gib ihn mir einfach irgendwann wieder. Ist ja nicht mein einziger Pulli."
Dankbar lächelte ich ihn an und ging hinter dem Rest meiner Familie zur Haustür.
Unsere Eltern umarmten sich zum Abschied. Evie sah mich kurz an und stürmte auf mich zu, um mich ebenfalls zu umarmen. Sie schlang ihre Arme um mich. Genauer gesagt um meine Taille, denn sehr viel höher kam das sechsjährige Mädchen nicht und das, obwohl ich nicht wirklich groß war für meine 16 Jahre.
lächelnd legte ich ebenfalls meine Arme um sie und versuchte, meinen Kopf auf ihrem abzulegen, was dann allerdings doch nicht so gut funktionierte, weil sie kleiner war, als ich dachte.
Irgendwann, als uns bereits alle anderen Anwesenden ansahen, lösten wir uns wieder von einander. Karen öffnete uns die Tür und Catherine, meine Eltern, Liam, Cale, Evie und ich verließen nacheinander das Haus.
"Ich hoffe wir wiederholen das bald mal wieder", verabschiedete Karen sich von uns, während wir ihr zunickten.
Wir bewegten uns zu unseren jeweiligen Autos und stiegen in diese ein. Während wir die Auffahrt runterfuhren, wunken meine Eltern Kaydens Familie, die im Tührrahmen stand.
- - - - -
1608 Wörter
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro