Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 34

Da saß ich nun. Auf dem großen Bett, eingesperrt in diesem Zimmer. Dazu wurde mein Hungergefühl immer größer. Und doch war ich zu stolz, um das Essen, das Barry mir brachte, anzunehmen.

Nachdem ich ihn anspuckte, hatte er mich schmerzhaft am Handgelenk gepackt und mich grob auf das Bett geschmissen. Anschließend ging er mit dem Essentablett nach draußen. Nur noch das Glas Orangensaft stand auf der Kommode.

Mein Mund, meine Kehle fühlte sich trocken an. Verstohlen blickte ich das Glas an. Ich wusste nicht so recht, ob ich ein paar Schlucke davon trinken sollte. Schließlich brachte Barry den Saft, wer wusste schon, ob er nicht irgendein schädliches Zeug reingemischt hatte. Würde ich ihm zumindest zutrauen. 

Ich erhob mich von der Matratze. Später würde ich ihn sicherlich noch einmal verärgern, und bevor er mir gleich alles verweigerte, sollte ich nichts desto trotz irgendetwas im Magen haben. Immerhin ließ er den Orangensaft da, woraus ich schloss, dass er nicht vollkommen wütend auf mich war. 

Rührend, wie gnädig der Herr mit mir war. Genervt verdrehte ich die Augen. Normalerweise verabscheute ich ja niemanden dermaßen, dass ich sogar die Geburt dieser Person verfluchte, aber selbst das hatte Barry erreicht. Mit jeder Faser meines Körpers hasste ich diesen Mann. 

Da dass ihn jedoch nicht sonderlich kümmerte, waren momentan solche Gedankengänge überflüßig. Außerdem halfen sie mir nicht. Demnach sollte ich mich einfach wieder dem Orangensanft widmen. Denn dieser spielte gerade eine größere Rolle in diesem Drama. 

Mit ein paar großen Schritten stand ich vor der Kommode. Als ich das Glas hielt, roch ich vorsichtig daran. Es roch nach stinknormalen Orangensanft. Oberflächlich gesehen würde man nicht meinen, dass da drinnen Gift oder derartiges hinzugefügt worden war. Der Schein könnte jedoch trügen. 

Wieder hielt ich das Glas dicht an meine Nase, bevor ich die gelblich orangene Flüssigkeit argwöhnisch betrachtete. Von allen Seiten schaute ich mir das Glas an. Bis ich zu diesem Entschluss kam, dass ich ruhig ein Risiko eingehen könnte.

Schließlich ging ich selten Risiken ein, was bedeutete, dass ich eher der langweilige Typ war. Hinzu kam, dass gerade sowieso alles beschissen lief. Noch eine Katastrophe würde ich schon noch verkraften. Barry hatte bestimmt nicht die Absicht mich zu töten. Und wenn doch, tja- Dann hatte ich wohl verkackt. Schade eigentlich. 

Augenblicklich hielt ich in meiner Bewegung inne. Es irritierte mich, wie gechillt ich für meine Umstände drauf war. Fast schon so, als wäre mir alles gleichgültig. Wie lange das andauern würde, zeigte dann wohl die Zeit. Noch hatte ich keinen Grund in Panik auszubrechen. So viel stand jedenfalls fest. 

Ohne weiteres wagte ich letztendlich die paar Schlückchen. Holla die Waldfee war Trinken heilig. Das wurde mir erst so richtig bewusst, als ich ohne jegliche Bedenken das volle Glas ausleerte. Fertig ausgetrunken wartete ich einen Moment, ob ich mich nun anders fühlte. Doch nichts.

Es schmeckte genauso wie Orangensanft, keine Nebenwirkungen. Hoffentlich würde das auch so bleiben. Ich stellte das leere Glas zurück an seinen vorherigen Platz und drehte mich zur Seite. Bis jetzt hatte ich nicht das ganze Zimmer betrachtet. Mein Blick fiel auf alle vier Wände. 

Erst jetzt fiel mir auf, dass nur ein kleines Fenster weiter oben eingebaut war. Ich kontrollierte, ob Tageslicht hineinschien, doch es sah nicht danach aus. Scheinbar war es noch spät abends, nachts oder ganz früh am Morgen, wo noch alles dunkel war. Na toll, das sagte mir dennoch nicht, welchen Tag wir gerade hatten. 

Zu meiner Enttäuschung war es ein kleines Fenster. Zu einem Fluchtweg konnte es definitiv nicht beitragen. Bedauerlicherweise kam ich nicht einmal so weit hoch, weshalb ich davon ausging, dass ich mich nicht im ersten Stockwerk befand. 

Was zu meiner nächsten Frage führte. Wie viele verdammte Stockwerke hatte dieser Ort? Außer das Zimmer hatte ich noch nichts gesehen. Daher konnte ich mir nicht erschließen, ob ich mich in einer Wohnung oder in einem Haus eingesperrt aufhielt.

Barrys Worten nach waren wir an einem undenkbaren Ort. Sein Zuhause war also ausgeschlossen. Das wäre sowieso viel zu offensichtlich gewesen. Man hätte uns sofort gefunden. Respekt an ihn, er hatte da doch etwas mehr gedacht als üblicherweise. Wenn er wollte, wusste er seine Gehirnzellen anzustrengen. 

Ich wandte den Blick von dem Nichtsnutz von Fenster ab und starrte direkt den großen Kleiderschrank an. Ob dort Kleidung verstaut war? Bevor sich weitere Fragen in meinem Gehirn ansammeln konnten, stand ich in null Komma nichts vor dem Schrank. Ich ließ mir nicht wie bei dem Getränk viel Zeit und öffnete ohne zu Zögern die Tür des Kleiderschranks. 

Meine Augen weiteten sich blitzschnell, als ich die große Menge an Kleidung entdeckte. In unterschiedlichen Farben und Formen. Mit nur einem Blick konnte ich Hosen, Kleider, Röcke, Shirts und Tops registrieren. Offensichtlich Damenkleidung. 

Zögerlich streckte ich die Hand nach einem Oberteil aus, zog den weichen Stoff ein wenig zu mir und sah, dass es sich um eine Bluse handelte. Mutig ergriff ich das Teil mit beiden Händen, bis ich es komplett vor Augen hatte. Das Oberteil am Bügeleisen haltend, betrachte ich es ausgiebig. 

Ordentlich gewaschen und gebügelt. Mir machte es jetzt nicht diesen Eindruck, als wäre die Bluse bereits von jemanden getragen worden. Zu meiner Verwunderung sah es viel mehr nach einem neuen Kleidungsstück aus. Schnellstens hatte ich das Etikett gefunden und las mir die Informationen durch. 

"Oh mein Gott!", entfuhr es mir ungläubig. Das Teil hatte meine Kleidergröße. Bevor ich jedoch voreilige Schlüsse zog und Barry vollkommen als kranken Creep abstempelte, kontrollierte ich auch die anderen Kleidungsstücke. Hierfür nahm ich zuerst eine Hose, ein Shirt und ein Kleid. Alle drei Sachen trugen dieselbe Größe. Meine Kleidungsgröße. 

Weiter musste ich nicht nachsehen, es war offensichtlich genug. Barry hatte scheinbar diese verdammte Entführung eine längere Zeit über geplant. Ihm war klar, dass ich eines Tages bei ihm sein würde. Wenn auch gegen meinen Willen. Deswegen hatte er für mich Kleidung besorgt. 

Scheiße, vor mir war ein gefüllter Kleiderschrank. Weiß Gott, wie viele Hunderter er hierfür gezahlt hatte. Fassungslos starrte ich die Kleidung an. Ich stand solange regungslos da, bis ich wieder Barrys Schritte wahrnahm. Kurz darauf wurde auch die Tür geöffnet und der Mistkerl stand im Zimmer. 

"Sag mal, bist du vollkommen übergeschnappt?", fuhr ich ihn keine Sekunde später an. Vorwurfsvoll hielt ich die Bluse nach oben. Barry runzelte nur die Stirn. "Was hast du gegen die Bluse? Die würde dir doch gut stehen." Rücksichtslos schmiss ich den Stoff vor seine Füße. "Es geht nicht um die Bluse. Es geht darum, dass du mir einen Kleiderschrank gefüllt hast. Geht's eigentlich noch kranker?!"

Barry hob seufzend das Kleidungsstück auf, machte es zurück an den Kleiderbügel und hing die Bluse wieder sorgfältig zurück in den Schrank. Währenddessen hatte ich ihn verständnislos dabei beobachtet. "Die sind frisch gebügelt, Toni. Hab bitte mehr Feingefühl.", sagte er schließlich zu mir. Wieder machte sich die Wut in mir bemerkbar. 

"Außerdem habe ich doch schon gesagt, dass du ab sofort hier leben wirst. Natürlich brauchst du dann Kleidung! Du kannst ja wohl schlecht nur noch das anziehen, was du momentan anhast.", fügte er selig lächelnd hinzu. "Meine Fresse, Barry! Hör endlich auf zu träumen! Wir wissen beide ganz genau, wie dieses Drama, das du hier veranstaltet hast, enden wird." 

Nur wann das alles hier ein Ende nehmen würde, war nicht vorauszudenken. Barry verschränkte bloß die Arme vor der Brust. "Guck doch nicht so dumm! Ich liege im Recht, du im Unrecht. Ende der Geschichte.", entgegnete ich kühl. "Wenn das so ist- Warum ist das Glas dann leer?" Jetzt war ich wohl diejenige, die dumm guckte. Er fing an zu grinsen. 

"Dass du das Glas ausgetrunken hast, bedeutet nur, dass du langsam aber sicher im Stande bist, dich an deine neue Situation zu gewöhnen. Du siehst allmählich auch ein, dass du mir vertrauen kannst.", erklärte er selbstsicher, wiederum ich eine Augenbraue hochzog. Ich wusste doch, dass das Trinken ein Fehler sein würde. "Nein, das bedeutet, dass ich Durst hatte. Weil das menschlich ist!" 

Er schüttelte schmunzelnd den Kopf. "Wie du meinst. Ich gehe jetzt." Augenblicklich setzte ich ein falsches Lächeln auf. "Zum Glück! Dachte schon, du würdest nie zurück in die Hölle kehren." Barry lachte gekünstelt auf. "Denk darüber nach- Wenn du dich mit deiner neuen Situation zufrieden gibst, machst du es dir als auch mir leichter." 

Wahrscheinlich würde ich mich jetzt mit der Situation mit Creep-Barry zufrieden geben. Der verlangte aber auch nur Unmögliches. Würde er sagen 'Los, erstich mir hier und jetzt ab!' Ja man, ich wäre vollkommen dabei. Mit solchen Dingen könnte er zu mir jederzeit kommen.

Jesus, wegen ihm hatte ich auch schon Mordgelüste. Kein gutes Zeichen. Zumindest nicht für ihn. Denn wäre Mord nicht so ein grausames, schweres Verbrechen, wäre er längst fällig gewesen. Wenn auch ich zuerst einen Mordplan schmieden müsste. Nur einfach kreativ denken und voilà- Schon hatte ich hierfür meine Vorgehensweise. 

Mittlerweile war Barry bereits an der Tür und hielt die Türklinke. "Ach und Toni?" Ich guckte fragend zu ihm. "Eins deiner Eigenschaften nach denen ich verrückt bin, ist deine rechthaberische Art.", zwinkernd öffnete er die Tür. Dazu verzog ich nur angewidert das Gesicht.

"Du wirst gleich auch nach diesem Gefühl verrückt sein, wenn meine Nägel deine Visage zerkratzen. Also verschwinde gefälligst wieder!", erwiderte ich anschließend harsch. Dem ging er glücklicherweise lachend nach, worauf ich einen Augenblick später mit mir selbst war. 

Vermutlich waren nicht einmal 24 Stunden vergangen und ich hielt es jetzt schon nicht mit dieser Kotzbratze aus. Es machte mich ganz kirre, dass er stur an seiner Vorstellung festhielt, ich würde jemals mit ihm kooperieren und Gefühle für ihn pflegen. Der Einzige, den ich liebte, war River. Daran würde sich nichts ändern. Und Barry würde daran erst recht nichts ändern können. Darein könnte er so viele erbärmliche Versuche investieren, wie er wollte. 

Und plötzlich bereute ich es, nie mit River darüber gesprochen zu haben, was ich eigentlich für ihn empfand. Ich dachte immer, ich hätte bei dem Zeit. Dass ich auf den richtigen Moment warten sollte, um ihm meine Liebe zu gestehen. Jetzt bemerkte ich aber, dass das reines falsches Denken war. Jeder Moment wäre dieser eine Moment sein können. Ich war nur zu blind, um dies zu sehen. 

Ich hätte ihm sagen können, dass ich sein Lachen liebte. Die Grübchen, wenn er lächelte. Seine kleinen Albernheiten, seinen Sinn für schlechte Witze. Oder unsere Nächte, in denen wir stundenlang telefonierten und über Gott und die Welt philosophierten. Diese Gespräche mochte ich besonders. Seine Weise, wie er mich zum Lachen brachte. Mich aufmunterte. 

Dass ich es liebte, wie aufmerksam er war. Er sich an Dinge erinnerte, wo ich bereits vergaß, dass ich es ihm überhaupt erzählt hatte. Ich durch ihn meinen Namen lieben gelernt hatte. Dass er manchmal so emotional sein konnte, dass selbst meine Mauer bröckelte. Ich konnte mich in seiner Nähe fallenlassen wie bei niemandem sonst. Weil er mir das Gefühl gab, dass er mich immer wieder auffangen würde. Ich liebte einfach alles an River Adams. Er war perfekt für mich.

Und nun wusste ich nicht einmal, ob ich ihm das auch jemals sagen würde. Genauso wenig, ob ich Joshua jemals sagen würde, wie dankbar ich ihm für alles war. Bei ihm hatte ich meine zweite Familie gefunden. Er war nämlich da, in guten sowie auch in schlechten Zeiten. Ich liebte ihn als den Bruder, den ich nie hatte. Nicht jeder hatte das Glück zu so einem perfekten besten Freund. Er war die Person, für die ich meine Hand ins Feuer legen und Opfer bringen würde. 

Ich wünschte wirklich, ich hätte mit Beiden mehr über Gefühle geredet. Aber Moment Mal, warum fing ich auf einmal an pessimistisch zu denken? Natürlich würde ich ihnen das alles noch sagen. Schließlich war ich Antoinette Mandoza. Bei Problemen fand ich immer eine Lösung, wenn ich das wirklich wollte. Und hierbei war Optimismus das A und O. 

Das nächste Mal, wenn ich solch einen deprimierenden Gedankengang hatte, würde ich mir selbst eine reinhauen. So viel war jedenfalls sicher. Ich musste mir, bevor ich einen Fluchtplan schmiedete, mich mit der Umgebung vertraut machen. Nämlich würde mir allein dieses Zimmer garantiert nicht weiterhelfen. 

Ich musste Barrys Erlaubnis kriegen, damit ich mich auch außerhalb diesen vier Wänden aufhalten konnte. In diesem Augenblick machte sich der Orangensanft bemerkbar. Die perfekte Ausrede, um das Zimmer zu verlassen. Daher ging ich auf die Zimmertür zu. Kurzerhand später klopfte ich wie wild. 

"Barry, du Ekelpaket, mach mal die Tür auf!", rief ich, merkte jedoch selbst, wie asozial ich mich anhörte. Wenn ich sein Vertrauen wollte, musste ich netter werden. Nettigkeit war in solch einem Fall zwar nicht meine Spezialgebiet, aber anders würde ich nicht vorankommen. Also krempelte ich meine Worte um. 

Erneut fing ich an zu klopfen. "Barry! Kannst du bitte herkommen und die Tür aufmachen?" Klang schonmal besser. Wenn auch mein Ton nur halbherzig klang. "Hallooo?" Diesmal benutzte ich beide Hände und klopfte solange, bis meine Handflächen leicht schmerzten. Das war es mir jedoch wert, denn endlich hörte ich seine Schritte. Gleich würde er die Tür aufmachen. 

"Was ist denn, meine Hübsche?", stand er schließlich vor mir. Ich versuchte mir ein Augenverdrehen zu verkneifen, denn sein Kosename für mich ging mir gewaltig auf den Wecker. Stattdessen setzte ich mein sympathisches Lächeln auf. "Ich muss mal ins Badezimmer. Wenn's geht, bitte schnell!", kam ich direkt zu Sache. 

Barry betrachtete mich kurz misstrauisch. "Warum?", wollte er wissen. Ich schaute ihn bloß mit einem vielsagenden Blick an. Ehrlich, würde er eine Fliege verschlucken, hätte er mehr Gehirnzellen im Bauch als im Kopf. Musste er mir immer wieder seine Dummheit aufs Neue bestätigen?

"Ist ja gut, ich verstehe schon.", gab er von sich. Gleich darauf deutete er mir an, ihm zu folgen. Leider bekam ich keine große Möglichkeit, mich umzusehen, denn wir liefen nur einige Schritte einen langweiligen Flur entlang, bis wir vor einer weißen Tür Stop hielten. "Ich komme mit rein.", beschloss er so, als wäre es vollkommen selbstverständlich. 

"Bist du behindert? Du bleibst gefälligst draußen!", zischte ich. Barry guckte mich tadelnd an und schüttelte den Kopf. "Erstens, so etwas sagt man nicht! Und zweitens solltest du dir abgewöhnen, in diesem unverschämten Ton mit mir zu reden." Seine Stimme klang gepresst. Er hatte ja keine Ahnung, wie sehr ich mich gerade zurückhielt, um ihn nicht nachzuäffen. 

"Tut mir leid.", gab ich überzeugend zurück. "Aber ich möchte wirklich nicht, dass du mir im Badezimmer Gesellschaft leistest. Das verstehst du doch, oder?", versuchte ich erneut. Als ich wieder Misstrauen in seinem Blick bemerkte, stöhnte ich genervt auf. "Ich werde dir schon nicht abhauen, Barry!" Zumindest noch nicht. Erst musste ich mir einen Überblick verschaffen. 

Anscheinend glaubte er mir, denn der Drogendealer nickte und öffnete die Tür des Bads. Dankbar lächelte ich ihm kurz zu, trat ein und verriegelte anschließend das Schloss. Barrys Rufe, ich solle gefälligst nicht abschließen, ignorierte ich gekonnt. 

Ich ließ meine Augen neugierig umher schweifen. Alles war sauber und aufgeräumt gehalten. Handtücher, Shampoos, Seifen- Jedes Teil hatte seinen Platz. Hier sah es wie in einem normalen Badezimmer aus.

Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass ich völlig fertig aussah. Dunkle Augenringe, weil allmählich der Concealer seine Wirkung aufgab. Verstrubbelte Haare, die wieder einen Kamm gut gebrauchen könnten und eine müde Körperhaltung. Ich hatte keine Lust noch länger mein Spiegelbild anzustarren, weshalb ich mich davon schnellstens entfernte. 

Kurz darauf wurde mir plötzlich klar, dass mich nicht nur der Orangensanft und mein Willen von hier auszubrechen, auf die Toilette verjagt hatte. Sondern auch meine verdammte Periode. Mutter Natur hasste mich definitiv, wenn ich ausgerechnet jetzt meine Tage bekam. Aber nein, das war immer noch kein Grund, um in Panik auszubrechen. 

Ich könnte mir nämlich gut vorstellen, dass Creep-Barry auch daran gedacht hatte. Immerhin plante er dieses Zusammenleben mit mir. Wenn er schon Kleidung eingekauft und damit den Kleiderschrank gefüllt hatte, dann kaufte er sicherlich auch Tampons und Binden ein. 

Daher stöberte ich in den verschiedensten Schränken und Schubladen, bis ich tatsächlich die gesuchten Sachen ausfindig machen konnte. Zwei Packungen Binden, zwei Packungen Tampons. Ich wusste nicht, ob mich das erleichtern oder verstören sollte. 

Nun gut, ich musste trotzdem eine Packung öffnen, denn sonst hatte ich gleich ein riesenrotes Problem. Irgendwie war das belastend, dass ich über meine eigenen Wortwitze grinsen musste. Nachdem ich die Packung geöffnet und den Inhalt darin benutzt hatte, fühlte ich mich gleich viel besser. Ich legte die Tampons zurück an ihren Platz und wusch sorgfältig meine Hände. 

Danach ging auf das Fenster zu. Ein Blick nach unten verriet mir, dass ich mich viel zu sehr in der Höhe befand, um herunterzuspringen. Grob geschätzt war ich im dritten Stockwert, denn so ungefähr sah es auch aus, wenn ich aus dem dritten Stockwerk bei uns Zuhause runterblickte. Das Fenster hingegen war groß genug, nicht wie im Zimmer. Trotzdem nicht zum Springen geeignet. 

Gestresst atmete ich aus. Ich musste mir schnellstens etwas einfallen lassen. Lange würde ich es hier nämlich nicht aushalten und in Barrys Gegenwart durchdrehen. Doch egal, was passieren würde, ich durfte keinesfalls die Kontrolle verlieren. Optimismus war das A und O. Das musste ich im Hinterkopf behalten und dementsprechend denken oder handeln.

Wobei mir gerade eine Idee in den Sinn kam. Ich wusste nicht, ob sie clever genug war, um diesen Albtraum hier zu beenden, aber ich würde garantiert durch sie Fortschritte machen. Ich musste Barry das zeigen, was er sehen wollte. Ihn schlichtweg austricksen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro