Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 22

"Ich bin wieder zu Hause!", rief ich mit gehobener Stimme, während ich mir meine Jacke auszog. Es war ungewöhnlich ruhig, worüber ich mich wunderte. Sonst bekam ich auch immer eine Antwort zurück. "Dad?" Fragend kam ich in das Wohnzimmer angelaufen, entdeckte ihn jedoch nicht. Der Fernseher war ausgeschaltet und alles lag so da, wie ich es zurückgelassen hatte.

Das Auto stand draußen, also müsste mein Vater irgendwo hier sein. Ich ahnte auch schon wo. Also stellte ich meine Tasche ab und lief in die Richtung unseres Kellers, der im Laufe der Jahre zu einem Hobbyraum umgewandelt worden war. Wir benutzten ihn nur selten.

Ich stieg vorsichtig die Holztreppe hinunter. Unter dem schwachen Licht erkannte ich Dad tatsächlich am kleinen Tisch sitzen. Während ich darüber nachdachte, dass man die Glühbirne wieder wechseln sollte, näherte ich mich ihm leise an.

Das führte dazu, dass als ich neben ihm zum Stehen kam, er zusammenzuckte. "Oh, du bist's, ich habe dich nicht gehört." Schmunzelnd legte ich meine Arme um ihn. "Du warst ja auch völlig auf dein Modellflugzeug konzentriert."

Sein Hobby passte wirklich zu seinem Beruf. Seit ich denken konnte, baute er in seiner Freizeit diese kleinen Flieger. Früher half ich ihm sogar dabei, wodurch ich reichlich Ahnung davon hatte. Sobald das Modellflugzeug fertig gewesen war, durfte ich es immer zuerst testen. Das war eben unser Ding, was uns nichts und niemand nehmen konnte.

"Toni, gibst du mir bitte-" Er unterbrach sich selbst, als ich ihm bereits die Leimzwinge entgegen hielt. Lächelnd nahm er sie mir ab, nickte mir zu und benutzte sie entsprechend. Allen Anschein nach konnte ich immer noch mit nur einem Blick einschätzen, welches Werkzeug er benötigte. "Ich habe dich eine Ewigkeit nicht mehr bauen sehen.", bemerkte ich.

Mit einem simplen Smalltalk würde ich beginnen und allmählich das Gespräch auf das eigentliche Thema hinlenken. So würde die Chance auf ein Geständnis seinerseits höher sein. Anders würde ich ihn bloß überfallen, wodurch er in Panik geraten und mir überhaupt nichts verraten würde. Dad ergriff manchmal wie ein scheues Reh sofort die Flucht. Hing dann ganz von der Situation ab.

"Ja, ich habe endlich auch den freien Kopf dafür.", antwortete er, als er wieder zu mir sah. Ich zog mir einen Stuhl und setzte mich neben ihn. "Willst du weitermachen?", bot er mir hinterher an, was ich mit einem Lächeln ablehnte. "Mach du nur, ich assistiere lieber. So wie immer."

Dad nickte und fuhr fort. Zugegeben fiel mir nichts ein, worüber ich sonst mit ihm reden könnte. Das bestätigte mir nur noch einmal, dass wir eine verkorkste Vater-Tochter Beziehung hatten. Also beobachtete ich ihn bloß schweigend und reichte ihm hin und wieder das nötige Zeug für den Modellflieger.

Aber ehrlich gesagt war das in diesem Moment völlig in Ordnung. In mir erwachte mein jüngeres Ich wieder, das ohne jegliche Sorgen ein bisschen Zeit mit ihrem Vater verbrachte. In meiner Erinnerung war das Hobby meines Vater, welches wir auf irgendeiner Weise zusammen teilten, immer das Schönste gewesen. Denn in diesen Augenblicken wurden die Probleme nebensächlich. Selbst jetzt.

"Nun sag schon, was bedrückt dich?", kam es plötzlich von dem Piloten neben mir. Überrascht schaute ich ihn an. Dad schien zu wissen, dass mich seine Frage ein wenig überrumpelte. Den Kopf schief legend sah er mich vielsagend an. "Ich mag zwar nie Vater des Jahres gewesen sein, aber ich spüre, wenn es meinen Kindern schlecht geht. Was brennt dir auf der Seele, Toni?"

Eines der Dinge, das ich an meinem Vater besonders liebte, war dass er nicht wie Mom alles zu verdrängen versuchte. Er stand zu seinen Taten. Vielleicht verstand ich mich mit ihm genau aus diesem Grund besser.

Zudem erleichterte mich seine Offenheit. Als wäre er bereitwillig zu antworten. Dass er mir diese positiven Signale gab, steigerte die Hoffnung in mir nur noch mehr. Dennoch sollte ich mich nicht zu früh freuen, denn es war gut möglich, dass ich mir gerade nur ein falsches Bild von der Situation machte.

"Ähm, ja. Da gäbe es schon etwas." Nach den richtigen Worten suchend, zupfte ich an meinem Armband. In letzter Zeit gewöhnte ich mir dies leider an, sobald ich mich unsicher fühlte. "Etwa der Streit zwischen deiner Mutter und dir?" Ich war mir nicht sicher, ob man das als einen Streit bezeichnen konnte. Trotzdem nickte ich knapp.

"Unter anderem. Du sollst wissen, dass ich mir momentan viel über alles Gedanken mache. Über dich, über Mom, über diese ganze Lage. Ich schwanke wieder oft in der Vergangenheit und bin zu diesem Entschluss gekommen, dass ich endlich wissen möchte, warum sich in diesen letzten zwölf Jahren alles ins Schlechte entwickelt hat. Warum all das passiert ist."

Jetzt war es raus. Es fühlte sich verdammt gut an, das ausgesprochen zu haben. Ich fühlte mich nun einen Tick leichter und hoffte schwer, dass Dad für meinen Entschluss Verständnis zeigen würde. Ich verdiente eine aufrichtige Erklärung.

Mein Vater zog jedoch sofort eine gequälte Miene. "Du verlangst gerade eine Zusammenfassung der letzten zwölf Jahre, ist dir das überhaupt bewusst?" Natürlich, war doch auch der Plan gewesen. "Das ist viel. Zu viel, das kann ich dir nicht einfach so beantworten. Ich wüsste nicht einmal, wie!"

"Wieso nicht?", entfuhr es mir stur. Jetzt durfte ich nur nicht die Fassung verlieren, denn seine Aussage, es sei zu viel, störte mich gewaltigt. "Schließlich hast du gerade selber betont, dass da eine große, offenbar ungeklärte, Sache ist."

Er war sichtlich nicht imstande dazu, darauf etwas zu erwidern. Genau genommen wollte er nicht, woraufhin ich mir fast schon verzweifelt die Haare raufte. Das Bewahren der Fassung musste ich definitiv nochmal üben.

"Du weißt es selbst. Zuvor habe ich noch nie nach dem Grund gefragt, geschweige denn mich wegen einer beschissenen Kindheit beschwert. Es fühlt sich aber an, als würde ich unter dem Zusammengebrochenen liegen und keine Luft mehr bekommen. Ich muss mich endlich befreien, Dad! Bitte, hilf mir dabei. Erzähl mir die Wahrheit."

Bei meinem flehenden Blick, welcher stark meine Worte unterstrich, fiel ihm nichts weiteres ein, als mich an seine Brust zu ziehen und mir einen Kuss auf den Kopf zu drücken. Vermutlich wollte er mich somit beruhigen, aber diese Geste nützte gerade wenig. Ich brauchte verdammt nochmal keine Zärtlichkeit, sondern Klarheit.

"Es gibt doch nur einen Grund, den du bereits auch kennst. Deine Mutter und ich sind eben der Meinung, dass wir das Leben nicht mehr gemeinsam genießen können. Wir funktionieren nicht mehr zusammen." Ich drückte mich augenblicklich von ihm weg. Fassungslos starrte ich ihn an, bis ich langsam meinen Kopf schüttelte.

"Du verkaufst mich gerade für dumm. Diese sogenannte Meinung teilt ihr seit einer ganzen Ewigkeit, da hätte man sich längst voneinander entfernen können. Ihr zieht es aber in die Länge. Und das nicht nur wegen Kaylee. Seien wir doch ehrlich, selbst sie würde dir das nicht abkaufen. Da ist noch so viel mehr, was du nur nicht sagen möchtest. Stattdessen lügst du mich weiter an."

Es machte mich ganz wahnsinnig, dass sowohl Mom als auch Dad mich immer noch als das kleine Mädchen sahen, das man Lügen und Ausreden auftischen konnte. Wann verstanden sie, dass ich über die Jahre hinweg nicht blind, sondern nur verständnisvoll und schweigsam gewesen war?

Ich hielt immer dicht, sah über alles hinweg, nur damit ich ihnen nicht weitere Probleme bereitete. Zu denken, dass man für die Eltern auch eine Last sein könnte, war eines der schlimmsten Dinge überhaupt. Nur diese Kreaturen von Eltern checkten das nicht. Besonders Elternteil Nummer eins, die in diesem Moment in der Kanzlei arbeitete.

"Aber Schätzchen, ich verkaufe dich doch nicht für dumm. Wie kommst du überhaupt darauf? Mir ist durchaus bewusst, dass du dir mehr im Klaren bist, als du dir anmerken lässt.", sprach er immer noch ruhig auf mich ein, was mich immer fahriger machte. Er redete mit mir so, als wäre ich meine fünfjährige Schwester.

Und dreimal durfte er raten, wie ich nur darauf kommen konnte.

Nickend schob ich die Werkzeuge auf dem Tisch nach hinten und guckte diese an. "Dann verhalte dich auch dementsprechend. Ich habe es satt immer wieder billige Ausreden zu hören. Akzeptiert endlich, dass ihr mir nichts mehr vorspielen könnt.", sprach ich nun deutlich gefasster. Ich sollte die Beherrschung nicht noch einmal verlieren, das würde schließlich niemals gut enden.

Mein Vater atmete hörbar aus. Ich bekam das Gefühl, als würden wir uns kein Stück weiterbewegen. Wir sprachen nur um den heißen Brei herum und kamen nicht bei den Tatsachen an. Wann konnte ich Mom und Dad wieder zurück auf dem Boden der Tatsachen willkommen heißen? Verdammt, ich konnte doch nicht ernsthaft die Einzige sein, die dieses schwer scheinende Problem zu lösen versuchte.

Im nächsten Moment suchte ich seinen Blick. Ich sollte lieber direkt zum Punkt kommen, sonst drehte ich gleich noch wirklich durch. "Ich frage dich das nur einmal, Dad!" Er sagte nichts, starr blickte er ebenfalls in das Braun meiner Augen. "Verschweigt ihr mir etwas oder nicht?"

Die verfluchte Stille kehrte ein. In seiner Miene zeigte sich nicht die kleinste Regung, es war, als wäre die Zeit plötzlich stehen geblieben. Wegen seinem Schweigen verspürte ich mit einem Male das Bedürfnis, alles, was in meine Hände fiel, niederzuschmettern und sprang von meinem Stuhl auf.

Er glaubte nicht daran, dass ich stark genug war, um die Wahrheit verkraften zu können. Das erkannte ich deutlich an seinem Blick. Jahrenlang wurde ich auf dieser Weise von ihm angesehen. Typisch Miles Mandoza.

Ich hatte mich wohl geirrt, er war kein Stückchen besser als meine egozentrische Mutter.

Mit der kleinen bisschen Fassung, die ich noch bewahren konnte, schaute ich den Mann vor mir enttäuscht an. "Vielen Dank, Dad. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn du mich einmal in diesem beschissenen Leben ernst genommen hättest!"

Daraufhin rannte ich die Treppen hoch, verließ den Hobbyraum und ignorierte gekonnt seine Rufe. Das Gespräch sorgte nicht einmal für ein kleines bisschen Klarheit, ich befand mich immer noch am Anfang.

Wenigstens bekam ich bestätigt, dass das bloße Reden nichts nützte und sie tatsächlich vor mir etwas geheim hielten. Wenn nicht so, dann eben anders. Und ich wusste auch schon, wie ich ab sofort vorgehen würde.

Schließlich brachten mich die anständigen Wege nicht weit, da könnte ich gerne auch etwas neues probieren.

•°

Pünktlich um viertel vor sechs an einem Freitagabend betrat ich die Eingangstür der großen Sporthalle. Heute fand das Basketballspiel der Jungs statt. Ich lief Richtung Tribüne, wobei ich an den Umkleideräumen vorbei lief, bis ich plötzlich an der Hand schwungvoll in einen der Räume hineingezogen wurde.

"Hab ich dich!", raunte mir eine mehr als nur bekannte Stimme ins Ohr. "Dir auch hallo, River.", begrüßte ich den Mannschaftskapitän schmunzelnd und fühlte unter meinen Händen das weiche Stoff seines Trikots. "Darf ich überhaupt hier sein?", wollte ich bezüglich den anderen Jungs wissen. Nicht, dass die Anwesenheit eines Mädchens in der Umkleide sie störte.

"Klar, wir sind alle fertig angezogen und warten nur noch darauf, dass die letzten Minuten vorüber gehen.", informierte er mich. "Kurz vor dem Spiel wollte ich dich nur sehen." Ich lächelte und musterte ihn kurz. "Du siehst in diesem Trikot so heiß aus.", entfuhr es mir verführerisch, was ihm ein Grinsen entlockte. Ich hatte bereits vergessen, wie gut er als Sportler aussah.

"Bitte? Wir tragen alle dasselbe Trikot, Toni! Wieso ist nur er dann in diesem Ding heiß?", ruinierte Styles unseren Moment und schaute theatralisch entsetzt zu uns herüber. "Außerdem müsst ihr nicht gleich einen live-Porno starten. Hier sind Leute!", fügte Jones hinzu, deutlich sich das Lachen verkneifend. Jap, das waren Idioten.

Während sie von mir einen kalten Blick kassierten, der soviel wie euer-ernst?- heißen sollte, wandte sich River mahnend an seine zwei Freunde. "Fresse halten, alle beide!" Sie lachten bloß und schlugen beieinander ein, was auch die anderen Jungs amüsierte. Ich sagte doch, das waren Idioten. Liebenswürdige Idioten, natürlich.

"Toni, pass auf, dass du nicht nur Fotos von deinem geliebten Adams schießt.", sagte nun Kesh und schaute mich vielsagend an, was River nur schmunzelnd mit einem Kopfschütteln kommentierte. "Stell doch nicht meine Professionalität in Frage.", erwiderte ich wiederum und konnte selbst das Lachen nicht verkneifen.

"Ignorier die, die sind neidisch. Mach ruhig nur Fotos von mir.", äußerte sich nun River belustigt und zwinkerte mir zu, worüber die Jungs bloß schnaubten. "So ein geiles Leben hast du nun auch wieder nicht, das wir unbedingt beneiden müssten.", brummte plötzlich Hunter, den ich erst jetzt bemerkte. Alle Blicke lagen mit einem Mal auf ihm, während dieser sich die Schnürsenkel band. Und so schnell verdarb Hunter uns die Stimmung.

"Ach, wieso sehen wir dann alle den Neid, den du für unseren Captain empfindest?" Scheiße, der hatte gesessen. Auch River und die anderen Teamkollegen rechneten nicht mit dieser Antwort von Nummer sechzehn, weil er sonst immer der Ruhige von ihnen war. Wir schauten alle perplex zu ihm.

"Auf Fotografina? Wohl kaum. Die ist genauso lächerlich wie er." Der Stimmungskiller schnalzte mit der Zunge und stand auf, wiederum ich zeitgleich spürte, wie River sich anspannte. Er ballte die Hände zu Fäusten und wollte schon auf ihn los, da hielt ich ihn rechtzeitig zurück. "Nicht!", warnte ich ihn leise, sodass nur River es hörte und schüttelte kaum merklich den Kopf. Es schien zu funktionieren, denn er lockerte sich ein wenig.

"Jenkins, geh einfach. Nörgle woanders herum. Dich kann gerade niemand ausstehen.", ergriff zum Glück Keshav wieder das Wort. "Konzentrier dich einfach auf das anstehende Spiel!" Es überraschte mich, wie distanziert und kühl sich alle gegenüber Hunter verhielten. Und das sicherlich nicht nur wegen River.

Styles legte eine Hand auf Hunters Rücken und wollte ihn nach draußen schieben, da entriss er sich ihm sofort und funkelte seinen Teamkollegen böse an. "Ich weiß, wo der Ausgang ist." Mit diesen Worten stampfte er an ihm vorbei, wollte auch an River und mir vorbei, da hielt der Grünäugige aber auf einmal seinen ehemaligen Freund zurück.

"Hör endlich auf dich so zu benehmen, als wärst du mein größter Rivale, Hunter. Das bringt niemanden von uns weiter. Ich respektiere dich nämlich nach wie vor, auch wenn ich dir das nicht zeige. Ich will heute Abend auf dem Feld wirklich keine Probleme und schon gar nicht möchte ich zerstritten mit dir spielen."

Ich musste über Rivers Worte lächeln. Er verhielt sich so, wie man sich verhalten sollte und entschied sich glücklicherweise für die Worte. Wenn er ihm noch ein blaues Auge verpasst hätte, hätte das nur alles schlimmer gemacht und ich war stolz auf ihn, dass er das selbst begriffen hatte.

Hunter ließen seine Worte jedoch kalt und er sah ihn mit undurchschaubarer Miene an. "Lass mich los, Adams.", und schon rauschte er an uns vorbei und verließ den Raum. River seufzte auf und schaute ihm nach, obwohl er längst weg war.

"Hey, du hast wenigstens versucht mit ihm ordentlich zu reden. Wenn er nicht verstehen will, ist das seine Schuld!", versuchte ich ihn aufzumuntern. Die Jungs stimmten mir augenblicklich zu.

"Du weißt doch wie er ist. Er wird über deine Worte trotzdem nachdenken. Außerdem ist er heute besonders schlecht gelaunt.", zuckte Tyler mit den Schultern. River nickte nur. "Danke, aber lassen wir dieses Thema. Wir sollten langsam raus gehen, es ist gleich achtzehn Uhr."

Im nächsten Augenblick griffen sie wirklich nach ihren Wasserflaschen und Handtüchern. Nach und nach verließen sie den Umkleideraum, bis nur noch River und ich hier standen.

"Alles okay?", versicherte ich mich und legte meine Hände an seine Wangen. River drückte abwechselnd auf meine Handflächen einen sanften Kuss, ehe er sich zu einem Lächeln zwang und bejahte. Nicht sonderlich überzeugend. "Er fehlt dir, nicht wahr?" Seine Mundwinkel zuckten wieder nach unten und er schüttelte den Kopf.

"Mir fehlt der Frieden, den wir im Team nicht mehr haben. Es ist nicht nur Hunter, auch die Anderen! Bei jeder Kleinigkeit gehen sie schon aufeinander los und ich frage mich, wann das angefangen hat. Wir sind nie gewalttätig miteinander umgegangen. Das, was du vorhin erlebt hast, sind nur die guten Momente."

Wieso musste sich auch mittlerweile jeder mit Schlägen verteidigen? Zum Kotzen war das.

"Dann rede mit ihnen. Nicht nur als ihr Freund, sondern auch als ihr Captain. Wenn sie jemand zur Vernunft bringen kann, dann ja wohl du, River! Schließlich kennst du die Jungs am Besten." Kein Moment später zauberte sich dieses Mal ein ehrliches Lächeln in sein Gesicht, auch wenn nur ganz zwach und er nickte. Anschließend legte er den Arm um mich. "Komm, lass uns auch gehen."

Wenig später kam ich an der Tribüne an, wo bereits Josh auf mich wartete. "Wieso hat das so lange gedauert?" Ich setzte mich hin. "Erzähle ich dir später.", versprach ich und bereitete schon mal meine Kamera vor. "Nur so als Erinnerung, fotografiere auch die Anderen, nicht nur River. Wäre sonst unfair."

"Wieso sagt ihr das alle?!", stöhnte ich augenblicklich genervt auf und guckte Josh, der lachend einem Stift hervorholte, verständnislos an. "Du hast eben nur noch Augen für ihn.", erklärte er schulterzuckend, dennoch frech grinsend, worauf er einen Schlag auf den Hinterkopf kassierte. Kurz darauf begann zu meiner Erleichterung auch das Spiel.

Ich konnte nicht erklären, was genau auf dem Feld vor sich ging, aber ungefähr eine Stunde später stand zwischen den beiden Teams Gleichstand. Wie immer erzielten die John Quincy Lions problemlos die Körbe, doch die gegnerische Mannschaft war auch nicht ganz ohne. Sie kamen schnell hinterher.

Die Atmosphäre war plötzlich angespannt, zumal jede Sekunde das Spiel enden könnte. Niemand konnte sich ausmalen, wer sich nun den Sieg holte, was die Situation reizend gestaltete. Beide Mannschaften spielten nicht schwach.

Auf einmal schnappte sich Hunter den Ball. Den Blicken nach zu urteilen hing nun alles von diesem Stimmungskiller ab. Er wich geschickt seinen Gegnern aus, rannte geradewegs tribbelnd zum Korb, wurde jedoch von allen Seiten angeschrien, dass er passen solle.

Nummer Acht, Styles und River standen frei. Sowohl Tyler als auch River wären eher in der Lage den Korb zu treffen, doch Hunter wollte nicht hören. Er versuchte sein Glück, warf den Ball, der jedoch bedauerlicherweise am Ring des Basketballkorbs abprallte und von einem blonden Jungen aus dem gegnerischem Team abgefangen wurde.

Joshua schnappte neben mir hörbar nach Luft und ehe ich mich versah, landete der Ball im Korb der Jungs und das Spiel wurde beendet.

Unser Team verlor, weil Hunter sich eigensinnig benommen hatte. Wenn das mal kein Problem wurde, dann wusste ich auch nicht. Die wütenden Blicke, die er nun von seinen Teamkollegen bekam, verdeutlichten bloß noch mehr, dass er gewaltig verschissen hatte. Das würde für Hunter sicherlich kein gutes Ende nehmen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro