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Kapitel 14

Antoinette

Ich warf den letzten Dartpfeil, lief drei Schritte nach vorne und zog alle drei Pfeile aus der Dartscheibe wieder heraus. Anschließend nahm ich meine vorherige Position ein und streckte den Arm aus, um erneut einen Pfeil auf die Scheibe zu werfen. Mittlerweile war das meine sechzehnte Runde.

Normalerweise konnte ich mich durch das Spiel sowohl ablenken als auch abregen. Dieses Mal klappte es jedoch nicht. Meine Gedanken kreisten immer noch dort, wo sie nicht kreisen sollten.

Ich hatte mir zwar kein Foto von River wie in Filmen an die Dartscheibe geklebt, aber die bloße Vorstellung, dass er es war, auf den ich zielte, genügte vollkommen.

Dementsprechend waren meine Würfe nicht vorsichtig und ebenso wenig gut durchdacht. Komischerweise traf ich aber gerade in diesem Moment die besten Punkte.

Neben mir vibrierte es nun zum wiederholten male. Ich guckte auf das Display und las Rivers Namen. Genervt ausatmend lehnte ich den Anruf ab und schaltete mein Handy dieses Mal sofort auf stumm. 42 Anrufe, 67 Nachrichten und 12 auf der Mailbox. Auf keins hatte ich reagiert. Wann bemerkte er endlich, dass ich momentan nicht mit ihm reden wollte?

Nachdem ich das Handy zurück auf den Tisch gelegt hatte, nahm ich die Pfeile in die Hand und stellte mich erneut vor die Scheibe. Nach meinem zweiten Wurf, spazierte unangemeldet Josh in mein Zimmer herein. Seinem entsetzten Gesichtsausdruck nach zu urteilen hatte er alles mitbekommen.

"Wieso erzählst du mir nicht, dass ihr euch gestritten habt?" Er warf die Arme in die Luft, ehe er sie vor der Brust verschränkte. "River hat mir geschrieben, dass du ihn ignorierst. Ich erfahre es von ihm und nicht von dir. Ist dir klar, wie mies das für mich ist?"

River versuchte mich jetzt also auch noch über meinen besten Freund zu erreichen. Ich hatte ja keine Ahnung, dass ich ihm diese Mühe wert war. Innerlich verdrehte ich die Augen.

"Da habe ich eine bessere Frage. Wieso klopfst du nicht zuerst an, bevor du reinkommst?", erwiderte ich gelangweilt. "Weil ich seit der sechsten Klasse nicht mehr anklopfe. Jetzt erzähl mir, was gestern Abend genau passiert ist. Ich habe es nur grob erklärt bekommen."

"Gar nichts ist passiert. Es war nicht einmal ein ernsthafter Streit. Ich will nicht darüber reden." Hinter mir vernahm ich seine Schritte und ein kurzes Rascheln. Anschließend kam er neben mir zum Stehen, in seiner Hand die restlichen Dartpfeile. Allen Anschein nach würden wir nun zu zweit spielen. "Ich verstehe das nicht. Alles lief doch perfekt zwischen euch."

Na toll, ich musste wohl doch darüber reden. Etwas anderes hätte ich von Joshua nicht erwarten sollen. Natürlich würde er dieses Mal solange nachfragen, bis er all seine Antworten bekommen hatte. Eine Angewohnheit, die wir gemeinsam teilten.

"Nichts ist perfekt. Es war klar, dass irgendetwas dazwischen kommen wird.", meinte ich und sah zu, wie mein Pfeil in einen äußeren Ring der Dartscheibe landete. Joshua war nun an der Reihe.

Die nächsten fünf Minuten spielten wir bloß schweigend. Wie gewohnt traf er besser als ich und gewann schließlich drei kurze Runden. Er zog alle sechs kleine Pfeile heraus und drückte mir meine drei wieder in die Hände. Ich vergaß völlig, dass ich in Darts gegen Josh nur selten eine Chance hatte.

Bevor ich den Anfangswurf der fünften Runde wagte, musste ich gähnen und spürte gleich daraufhin Joshuas fragenden Blick auf mir. "Hast du nicht geschlafen?", erkundigte er sich besorgt. Ich zuckte mit den Schultern. "Doch, aber nicht lange."

Das war eine große Lüge. In Wahrheit hatte ich kein Auge zugedrückt.

Nachdem River mich gestern nach Hause gebracht hatte, verließ ich ohne ein Wort zu sagen sein Auto. Er hatte nicht lange gewartet und setzte seinen Weg fort. Wahrscheinlich traf er sich noch letzte Nacht mit dieser Person, die für unsere kleine Diskussion verantwortlich war.

Dank Mom hatte ich mich für eine ganz kurze Zeit ablenken können. Sie bemerkte, dass der Abend doch nicht ganz so toll lief, weshalb sie mir einen heißen Kakao in mein Zimmer gebracht hatte und mit mir einige Serienfolgen anschaute, bis sie selbst müde wurde und schließlich in ihr eigenes Schlafzimmer ging. Für solche Momente war ich ihr wirklich dankbar.

Und dann war ich wieder mit mir selbst und dachte über alles Mögliche nach. Immer und immer wieder spielten sich in meinem Kopf die ganzen Momente mit River ab. In diesen letzten vier Wochen passierte mit ihm erstaunlich viel, was ich mir vor diesem Sommer nicht einmal zu träumen gewagt hätte.

Vor zehn Wochen war River Adams für mich nichts anderes als der Kapitän unseres Basketballteams gewesen, für den ich heimlich schwärmte. Doch heute war er ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Seit dem Tag, an dem ich ihn mit seinem Vater gesehen hatte, konnte ich mich von ihm einfach nicht mehr fernhalten.

Verflucht sei meine Neugierde. Ohne sie hätte ich nun weniger Probleme.

Dennoch hatte Josh Recht. Zwischen River und mir lief ab einer gewissen Zeit alles gut. So gut, dass es nicht mehr realistisch war. Letzte Nacht wurde mir dann endlich klar, warum das mit ihm nicht funktionieren würde.

Der vergangene Sommer war unser Hindernis, das ich nur überwinden könnte, wenn River mir sein Vertrauen schenkte. Aber darauf konnte ich noch lange warten.

"Weißt du, was mich an dieser ganzen Sache ärgert?", entfuhr es mir plötzlich nach sieben Niederlagen und einem Sieg. Jetzt fand ich wohl doch gefallen daran über dieses Thema zu reden.

"River sagt etwas, handelt aber im nächsten Moment widersprüchlich. Einerseits sagt er, dass er durch mich den Weg zur Normalität wiederfindet, aber andererseits blockt er sofort ab und lässt nicht zu, dass ich ihm helfe. Vielleicht hätte ich uns doch hinterfragen sollen." Dann wandte ich mich fragend an meinen besten Freund. "Wie siehst du das?"

Joshua atmete neben mir hörbar aus. "Puh, das ist jetzt das erste Mal, dass wir so ein Gespräch miteinander führen, worum es sich hierbei um dich handelt und ich bin zugegeben ziemlich überfordert." Ich seufzte. Mit dieser Reaktion hätte ich rechnen sollen. Aber immerhin wusste er nun, wie es mir mit ihm und Cecilia meistens ging.

Trotzdem erwiderte ich dazu nichts und warf mit viel Schwung den Pfeil auf die Dartscheibe. Der Blondschopf hatte währenddessen jeder meiner Bewegungen genauestens beobachtet.

"Ich bitte dich, Toni. Hab ein bisschen mehr Feingefühl. Die Scheibe ist immer noch nicht River.", mahnte Josh mich mit strenger Miene, musste sich dabei aber ein Lachen verkneifen. Ich kniff sofort die Augen und funkelte ihn böse an, während ich den kleinen Pfeil auf ihn richtete. "Noch ein falsches Wort und du bist gleich die Zielscheibe!"

Abwehrend hob Joshua die Arme und ging einen großen Schritt zurück. Er wusste, dass ich meine Drohungen wahr machte. "Unglaublich, so klein und doch so Angst einflößend.", hörte ich ihn murmeln. Ich grinste frech. "Du solltest niemals meine Größe unterschätzen, Liebling."

"Jetzt zurück zu deiner Frage.", setzte er an. Im nächsten Augenblick nahm Josh mir die Dartpfeile ab, legte sie anschließend auf den Tisch und zeigte dann in die Richtung meines Bettes. Ich verstand, dass er mit mir im Sitzen weitersprechen wollte.

"Ich verstehe dich. Du bist verwirrt, das ist normal. Vielleicht hat aber River für sein Verhalten einen guten Grund, den du jetzt noch nicht verstehen kannst. Wir wissen es nicht. Deshalb müsst ihr möglichst bald miteinander reden. Du kannst ihm nicht ausweichen."

Einen kurzen Moment dachte ich über seine Worte nach. Bei einem Punkt lag er besonders richtig. Ich war verwirrt. Demnach fühlte ich mich nicht bereit dazu Rivers Anrufe anzunehmen. Natürlich wollte ich mit ihm reden, aber nicht jetzt. Ich würde bloß alles schlimmer machen und ihm nicht zuhören wollen, weil ich mich immer noch nicht beruhigt hatte.

"Nehmen wir an, ich spreche mit ihm darüber.", fing ich schließlich an. Josh musterte mich aufmerksam und nickte. "Sicherlich werde ich mich nicht bremsen können und erneut nachfragen, worauf er mir aber wieder keine Antwort geben wird. Wie immer, wenn es darauf hinausläuft. Noch dazu ist er sturer als ich. So können wir doch nie zu einer Lösung kommen."

Seufzend rieb ich mir über die Augen und vergrub schließlich mein Gesicht in meinen Händen. Nun machte sich ein Pochen in meinem Kopf bemerkbar. Ich musste garantiert die Stunden nachholen, in denen ich wach geblieben war.

Joshua zog mich näher an sich. "So darfst du nicht denken, Toni. Vielleicht solltest du ihm einfach die Zeit geben, die er braucht. Am besten drängst du ihn nicht und versuchst weiterhin geduldig zu bleiben. Ewig kann er es dir nicht verschweigen. Aber du bedeutest ihm viel, das merkt man. Sonst hätte er kaum euer erstes Date geplant."

Eine gefühlte Minute schauten wir uns nur schweigend an. Joshua grinste breit und ich begriff nicht wieso. Hatte ich irgendetwas im Gesicht?

Plötzlich realisierte ich, was Josh mir eben gesagt hatte. Ich zog scharf die Luft ein und guckte ihn mit großen Augen an. "War das Date etwa die Überraschung?", fragte ich aufgeregt, währenddessen erhob ich mich blitzschnell von meinem Platz.

"Du hast ziemlich lange gebraucht, um das zu kapieren. Sag ihm aber nicht, dass ich es dir erzählt habe. Eigentlich sollte das geheim bleiben, jetzt wo es nicht geklappt hat.", erklärte er und lehnte sich entspannt zurück.

Ein ernsthaftes Date im Kerzenlicht, mit Musik und romantischer Stimmung? Jedenfalls würde ich ihm das für ein erstes Date zutrauen.

"Aber nein, nicht gestern. Da hatte er nur vorgehabt, dich nach einem Date zu fragen.", ergänzte Josh lächelnd. "Und woher weißt du das?", wollte ich überrascht wissen. Joshua fing an zu lachen. "Ich habe ihm beim planen geholfen. Immerhin weiß ich am besten, was dir gefällt."

Mein bester Freund bemerkte, dass mich diese Information ein wenig überfordert hatte, weshalb er mich an den Händen zurück auf das Bett zog. "Geht's dir gut?" Schwach lächelnd nickte ich. "Ich habe das nur nicht erwartet. Erzähl mir doch bitte mehr."

Josh musste schmunzeln, als er sich daran zurück erinnerte. "Du hättest dir seine Ideen und Pläne anhören müssen. Allein für die Art, wie er dich danach fragen wollte, hat er sich nur das Aufwendigste überlegt. Kurz habe ich sogar geglaubt, dass er einen Heiratsantrag machen will. Noch dazu hat er die meiste Zeit nur wirres Zeug geredet und bekam im Endeffekt einen Nervenzusammenbruch und ist hyperventiliert." Diese Vorstellung brachte mich zum Lachen. "Wieso denn das?"

Nun lachte auch Josh. "Weil River sich die verschiedenen Szenarien ausgemalt hat, wie du ablehnst und ihn auslachst. Ziemlich absurd. Es hat verdammt lange gedauert, bis ich ihn wieder beruhigen konnte. Nach einem Eimer eiskaltes Wasser, kam er aber wieder in die Realität zurück."

Belustigt schüttelte ich mit meinem Kopf. "Und wo war ich, als das alles passiert ist?" Joshua zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. An diesem Tag haben wir uns nur in der Schule gesehen." Also hatten sich die Jungs am Freitag getroffen. Würde zumindest erklären, weshalb ich von beiden nichts mehr gehört hatte.

Verrückt, der Abend wäre für uns ganz anders ausgegangen, wenn wir uns nicht gestritten hätten. Mit einem Male fühlte ich mich ganz schlecht. Ich wusste bis zu diesem Zeitpunkt zwar sein Vorhaben nicht, aber trotzdem verhielt ich mich auf irgendeiner Weise ziemlich undankbar, indem ich ihn die ganze Zeit ignorierte. Das hatte River nicht verdient.

"Jedenfalls, mach dir keine Sorgen. Schließlich ist das nicht euer erster Streit, das legt sich schon wieder." Er stand auf und streckte sich kurz, wiederum ich ihn stirnrunzelnd anschaute.

"Ich habe dir von unserem ersten Streit nie erzählt. Wieso weißt du davon?" Seine Lippen verzogen sich sogleich zu einem Grinsen. "Was glaubst du, woher River deine Adresse bekommen hat?" Mir fiel wieder ein, dass Joshua damals im Park untypischerweise keine weiteren Fragen gestellt hatte. Wenig später hatte ich mich mit River vor meinem Haus versöhnt.

"Du wusstest alles, nicht wahr? Deshalb hast du nicht nachgefragt!" Er antwortete mir nicht, aber ich wusste, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag.

River und Josh sprachen also miteinander mehr, als ich gedacht hätte. Ich konnte nicht einschätzen, ob ich das gut oder schlecht finden sollte.

"Und sonst? Trefft ihr euch auch einmal pro Woche zum Kaffeekränzchen?", fügte ich sarkastisch hinzu. "Ich bitte dich, wo denkst du denn hin? Nicht einmal, sondern zweimal pro Woche! Du solltest dich besser informieren, Schätzchen."

Unfassbar, er ging darauf auch noch ein.

Seufzend stand ich auf. "Na los, geh endlich! Ich will schlafen." Joshua nickte und legte eine Hand auf die Türklinke. "Eine gesunde Entscheidung. Du siehst nämlich schrecklich aus."

Ich winkte bloß ab. Bevor er aber ging, rief ich ein letztes Mal seinen Namen. Josh drehte sich fragend in meine Richtung. "Dankeschön- Für alles! Das Gespräch hat mir wirklich gut getan.", beichtete ich leise und lächelte. Der Blondschopf erwiderte mein Lächeln. "Nicht dafür, Toni."

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