Kapitel 1
Eine kleine Anmerkung von mir:
Kapitel 1 und 2 habe ich vor langer Zeit geschrieben, daher enthalten sie eventuell auch Fehler etc. Ab Kapitel 3 ist es jedoch aktuell! Ich entschuldige mich schon im Voraus für die möglichen Fehler. Sie werden meiner Meinung nach im Laufe der Geschichte weniger sowie die Handlung selbst besser wird. Dazu sind die Absätze bis Kapitel 12 Müll, da ich diese im Nachhinein gemacht habe.
An meinem letzten Ferientag hatte ich nicht viel vor. Für diesen Tag entschied ich mich bei so einem schönen Wetter nach draußen in den Park zu gehen. Die Sonne strahlend hell am wolkenfreien Himmel, während die Vögel munter zwitscherten und fröhlich durch die Luft flogen.
Der John Qunicy Adams Park war meiner Meinung nach das einzige worauf unsere kleine Stadt stolz sein konnte. Dieser Ort war für mich als Hobbyfotografin perfekt, um in Ruhe meine Leidenschaft ausleben zu können.
Es war später Nachmittag. Die Sonne neigte sich nach Westen. Doch auf das spektakuläre Farbenspiel des Himmels musste man noch warten. Ich hatte mein erstes Motiv entdeckt, als das Schicksal es mit mir anders meinte.
Das beliebteste Mädchen meiner Highschool, die den gleichen Namen trug wie unser Park, kam euphorisch winkend auf mich zu gelaufen. Zuerst blickte ich mich verwirrt um, um mich zu versichern, ob das Winken auch wirklich mir galt.
Als ich aber niemanden in der Umgebung erkannte, der einer ihren Freunden gleichen konnte und sie schließlich vor mir zum Stehen kam, konnte ich meinen Augen nicht trauen. "Toni!", rief sie freudig meinen Namen. Automatisch verstärkte sich mein Griff um meine Kamera und ich setzte ein Lächeln auf.
Es schien so surreal, Alisha Bones vor mir zu sehen. Dass sie meiner Existenz überhaupt bewusst war, überraschte mich ziemlich. "Was gibt's?", versuchte ich lässig zu klingen.
Im gleichen Moment kam mir die Frage auf, wie sie mich hier finden konnte. Noch dazu mich auch noch ansprach. Soweit ich mich erinnerte, hatten wir bis jetzt kein Wort miteinander gewechselt. Zumal ich in der Schule zu den Unauffälligen gehörte.
Die Blondine zog mich einen Augenblick später in eine kaum spürbare Umarmung, die ich aber nicht erwidern konnte. Meine Kamera in der Hand und die Verunsicherung hinderten mich.
Der Geruch ihres penetranten Vanilleparfüms drang in meine Nase. Obwohl ich nichts gegen sie als Person hatte, fiel es mir schwer nicht das Gesicht zu verziehen, denn es roch ziemlich künstlich und schwer. Einfach ein grauenhafter Geruch.
"Was für ein Glück, dass ich dich endlich gefunden habe!", sagte sie erleichtert und ich bemerkte erst jetzt ihren keuchenden Atem. War sie etwa gerannt? Wenn nämlich das der Fall gewesen war, dann musste es wirklich etwas wichtiges sein.
"Wie hast du mich überhaupt gefunden?", sprach ich meinen Gedanken aus und hing mir meine Kamera um den Hals. "Deine kleine Schwester hat es mir verraten, als ich bei dir zuhause geklingelt hatte. Kaylee richtig? Wie ich sehe fotografierst du! Passt perfekt dafür, worum ich dich bitten wollte."
Ein Teil von mir ahnte bereits was sie von mir wollte, jedoch nickte ich um ihr zu signalisieren, dass Alisha weiter reden sollte. "Du weißt doch sicherlich, dass vor drei Tagen der Geburtstag von mir und meines Bruders Oliver war."
Ihre blauen Augen hatten einen leicht fiebrigen Glanz vor lauter Aufregung. Selbstverständlich wusste ich davon Bescheid. Immerhin sprach die ganze Schule darüber. Wie konnte ich also nicht Wind davon bekommen, sollte die passendere Formulierung dieser Frage sein. Die Geburtstagsparty der Bones-Zwillingen sei nämlich laut den Schüler das Highlight des ganzen Schuljahres.
Ich zu meinem Teil konnte das nicht beurteilen, da ich erst zweimal auf ihrer Party anwesend war. Und das müsste drei Jahre zurück liegen. Der Grund war meine jüngere Schwester und weil ich auch so kein Partytyp war. Wenn ich auf einer mal sein sollte, war es dann mit größter Sicherheit wegen meinem besten Freund Joshua. Kurz genannt- Josh. Im Gegensatz zu mir hatte er eine kleine Vorliebe für Highschoolpartys.
"Ist heute Abend nicht sogar deine Hausparty?", kam es von mir ein wenig verspätet. "Genau! Ich möchte, dass du die Fotografin bist sowohl für das offizielle und inoffizielle Jahrbuch als auch für private Zwecke." Alisha machte selig lächelnd eine Pause um die 'Spannung' zu steigern. "Die schönen Momente der ganzen Party hätte ich gerne in einem Fotoalbum zusammengestellt. Sieh es als ein bezahltes Geburtstagsgeschenk für Oliver und mich! Was sagst du dazu Toni?"
Ich blinzelte unglaubwürdig und starrte sie entgeistert an. Mir fehlten die Worte. "Warum möchtest du das Alisha? Die letzten Jahre wolltest du auch keinen Fotografen.", erkundigte ich mich schließlich misstrauisch. Sie hatten noch nie einen Fotografen auf der Party. 'Also warum soll es dieses Mal anders sein?', fügte ich in Gedanken hinzu. Die Situation schien mir völlig absurd.
"Nun ja, es ist für mich die letzte Party. Danach bin ich nicht mehr auf dieser Highschool. Aus diesem Grund möchte ich es als eine Erinnerung behalten. Noch dazu hat mein Zwilling Joshua gebeten in der Schülerzeitung und im Jahrbuch darüber zu berichten. Deine Fotos würden die Artikel attraktiver aussehen lassen. Ich habe schon gehört- dich und Josh gibt es nur im Doppelpack.", erklärte Alisha mir sanft.
Ich schaute sie mit großen Augen an. Ihr gefielen meine Fotos? Außer den Lehrern hatte mir zuvor niemand über meine Fotos derartiges gesagt. Was mich zugegeben umso mehr überraschte, ausgerechnet von ihr diese Worte zu hören.
Alisha schien meine Stille wohl falsch aufzunehmen, denn sie fuhr sich durch ihre rotblonden Haare und schien mit einem Mal völlig verzweifelt zu sein. "Ich weiß, es kommt echt kurzfristig und ich hätte früher kommen sollen. Aber ich flehe dich an Toni! Ich liebe deine Fotos. Sie sind wunderschön. Und du kannst mir glauben, wenn ich dir sage, dass das mein Ernst ist.", gestand sie mir.
Ein ehrliches Lächeln umspielte meine Lippen. "Ich mache das liebend gerne!", ging ich letztendlich ihrer Bitte nach. Alisha stieß einen schrillen Freudenschrei aus. "Bis heute Abend!", jauchzte sie, hauchte mir einen klebrigen Lippglosskuss auf die Wange und verschwand hinter den Bäumen. Irritiert blickte ich ihr nach. Verrückt dieses Mädchen.
Schließlich wollte ich mich wieder meiner Kamera widmen, doch da klingelte mein Handy. Durch den speziellen Klingelton wusste ich sofort wer mich anrief.
"Hast du ein Gespür für komische Dinge, die ich vor einigen Minuten angeboten bekomme, oder weshalb rufst du so schnell an?", grinste ich und stellte meinen besten Freund auf Lautsprecher. Ich hörte ihn auflachen. "Nein, aber ich weiß, dass Alisha dich gefragt hat. Vorhin ist nämlich bei mir Oliver aufgetaucht. Die Zwillinge meinen es wohl wirklich ernst.", erklärte er mir amüsiert und ich hörte im Hintergrund das Tippen an der Tastatur seines Laptops.
"Wenn wir schon auf der Party anwesend sind, haben wir dieses Mal zumindest auch etwas sinnvolles zu tun.", antwortete ich, während ich die Schärfe meines Fotoapparats einstellte. "Du meinst sich nur über die Leute lustig zu machen und zu tanzen, ist nicht sonderlich angemessen?", entfuhr es Josh gespielt verletzt. Darauf antwortete ich bloß mit einem Lachen. "Was machst du?"
Murrend erklärte ich ihm, dass ich mich nun auf den Nachhauseweg machen würde. "Dabei wollte ich doch nur in Ruhe fotografieren.", bemerkte ich deprimiert. "Wem sagst du das? Ich wollte heute Abend eigentlich noch eine schönen Text für die Hochzeitseinladung meiner Cousine fassen. Es ist manchmal wirklich ein Nachteil, wenn ich der einzige in der Familie bin, der gut mit Worten umgehen kann.", erzählte er mir ebenso wenig begeistert von der Situation.
"Aber weißt du was? Mich freut es eigentlich, dass sie mich darum gebeten hat. Ich wollte schon seit längerem Fotografin, außerhalb der schulischen Aktivitäten spielen. Ich zu meinem Teil bin Alisha deswegen dankbar." Ein Lächeln konnte ich mir dabei nicht verkneifen.
"Wenn nicht ihr dein Talent aufgefallen wäre, dann sicherlich jemanden anderes.", meinte Josh bloß dazu. "Mir zum Beispiel!", fügte er schnell hinzu und lachte nun. "Dir sowieso. Du bist schon seit dem Kindergarten an meiner Seite. Also wenn nicht dir, wem dann?", schmunzelte ich und wollte ein Foto schießen. Er konnte mir bei diesem Punkt nur zustimmen.
Nachdem Josh und ich uns noch weiter unterhalten hatten, verabschiedeten wir uns schließlich und ich fing an meine Sachen zusammenzupacken. Ein Blick auf meine Armbanduhr verriet mir, dass mir nicht mehr viel Zeit übrig blieb. In weniger als drei Stunden fing die Party an. Doch im Gegensatz zu allen anderen Gästen, musste ich viel früher dort auftauchen. Erneut war dies ein Grund laut zu seufzen.
Um meinen Heimweg angenehmer zu gestalten, kramte ich meine Kopfhörer mit meinem Handy aus der Tasche heraus. Schnell steckte ich den Stecker ein, nur um dann enttäuscht feststellen zu dürfen, dass mein Akku den Geist aufgegeben hatte. Innerlich verfluchte ich mein altes Gerät.
Als ich dann auch noch bemerkte, dass über mir der Himmel dunkler wurde, stieß ich einen frustrierenden Ton aus. Dass ich im Regen feststecken würde, wäre dann wohl wirklich der Tiefpunkt meines Nachmittags. Kaum dachte ich zu Ende, spürte ich auch schon, wie einige Regentropfen auf mich herab fielen.
Wie alarmiert beschleunigte ich meine Schritte. Erleichterung machte sich in mir breit, als ich wenig später an meinem Stadtviertel ankam. Es war ein ruhiges, schönes Viertel. Nicht jeder hatte das Glück von ruhigen Nachbarn umgeben zu sein. Wie zum Beispiel Joshua. Er wohnte einige Straßen von mir entfernt. Dort war das einzige was man zu hören bekam, kreischende Babys und Kleinkinder. Zu sagen, dass er keine Kinder mochte, wäre gelogen. Aber sonderlich mögen tat er sie auch nicht. Joshua war eine Sache für sich.
Während ich grinsend in Gedanken bei meinem besten Freund war, sah ich plötzlich River Adams. Er war ein Sportler der John Qunicy Adams Highschool. Joshua und ich mussten oft eines seiner Spiele dokumentieren, daher kannte ich seinen Namen. Noch dazu faszinierte es mich immer noch, dass unsere Schule nach seinem Ururgroßvater benannt wurde. Ebenso auch der Park. Diesen Gedanken schob ich aber schnell beiseite.
Je näher ich kam, desto mehr drang seine tiefe Stimme in mein Ohr. Und umso mehr verstand ich, dass er in einen Streit mit seinem Vater verwickelt war. Aus diesem Grund versuchte ich möglichst unauffällig an seinem Haus vorbeizulaufen. Den Blick auf den Boden gerichtet, um bloß keine unnötige Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, hörte ich dummerweise trotzdem ein Teil ihres Gesprächs mit.
Laut ihren Worten vermutete ich, dass es sich um eine weitere Person handelte. Um wen es ging konnte ich jedoch nicht heraushören.
Im nächsten Moment hörte ich hinter mir fest die Autotür zuknallen. Dicht gefolgt die Haustür. Mich umzudrehen wagte ich nicht. Weil es mich natürlich nichts zu kümmern hatte, ließ ich mich auch nicht davon beirren und lief immer weiter. Dass ich Augenzeuge eines Streits zwischen River Adams und seinem Vater wurde, war mir unangenehm genug.
Daraufhin passierte folgendes- Ich erlangte meinen Tiefpunkt. Denn als hinter mir der Motor von Rivers Auto aufheulte, fing es gleichzeitig plötzlich an stark zu regnen. Schützend klammerte ich mich an meine Tasche, aus Angst meine Kamera könnte einen Wasserschaden bekommen. Im nächsten Augenblick fuhr der schwarze Audi an mir vorbei. Automatisch verfolgten meine Augen den Wagen, bis dieser in der Ferne für mich ein kleiner Fleck wurde und anschließend ganz verschwand.
Auch wenn ich nicht vor hatte allzu lange über ihn nachzudenken, konnte ich nicht anders als mich an seinen Gesichtsausdruck zu erinnern, während sein Vater ihn angeschrien hatte. Auf Rivers Gesicht zeichnete sich Wut ab. Gleichzeitig wirkte er so unglaublich verletzlich. Ein falsches Wort und der metaphorische Messerstich hätte ihn treffen können.
Natürlich erlebte ich oft, wie er sich während seines Basketballspiels furchtbar aufregte. Doch kein Moment war vergleichbar mit dieser einen Situation.
Ich wusste nicht was vorgefallen war, aber desto länger ich darüber nachdachte, umso mehr wuchs meine Neugierde. Auch wenn ich es nicht offen zugeben würde, hatte ich schon immer eine kleine Schwäche für River Adams. Aus diesem Grund würde ich mich wahrscheinlich nicht bremsen können solange nachzuforschen, bis ich es wusste.
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