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Bonuskapitel~1

2016

So wie jeden Montagnachmittag betraten Joshua und ich Raum 203. Wir mussten unbedingt an der Schülerzeitung arbeiten. Diesmal handelte es sich um den Artikel über das Basketballteam, somit war Konzentration und Perfektion gefragt.

Der Direktor betrachtete nämlich die Sportler als seine Schützlinge, da sie in gewisser Weise mit ihrem Fleiß und ihren daraus zustande kommenden Siegen die Schule repräsentierten. Sie sorgten für ein besseres Image der Schule.

Nur leider fehlten uns Ideen. Wir wussten immer noch nicht, wie wir den Artikel überhaupt anspruchsvoll gestalten könnten. Er sollte nämlich im Vergleich zu den anderen Beiträgen einen neuen Stil haben. Wohl gemerkt war das der Wunsch unseres Schulleiters.

"Mister Layton strapaziert meine Nerven, Toni", seufzte Josh frustriert, während er sich achtlos auf den braunen Sessel fallen ließ. "Der Mann hat es tatsächlich geschafft- Ich bin einfallslos! Meine Kreativität hat Ciao Kakao gesagt und chillt jetzt bestimmt irgendwo auf den Bahamas."

Derweil legte ich meinen Schulrucksack auf den Boden, bevor ich auf dem gemütlichen Schreibtischstuhl Platz nahm. "Ich weiß, Joshy. Mir geht es nicht anders. Meine Überlegungen sind nicht gut genug. Keine Ahnung, wie wir dem Artikel einen neuen Stil verleihen sollen."

Schnell öffnete ich meine Tasche, fischte zwei Getränke heraus und warf meinem besten Freund einen Energydrink zu, den er glücklicherweise geschickt auffing. Anschließend nahm ich meinen geliebten Zitronen-Eistee und drehte den Deckel auf, ehe ich zwei kleine Schlücke daraus trank.

"Wir könnten doch jemanden nach Hilfe fragen", schlug ich einen Augenblick später nachdenklich vor. Der Blondschopf blickte mich fragend an. "An wen denkst du?" Unsicher biss ich mir auf die Unterlippe, er würde garantiert verneinen. "Cecilia...", murmelte ich.

Sein Gesicht nahm einen fassungslosen Ausdruck an. "Nimm bloß nicht ihren Namen in den Mund! Diese Hexe lauert bestimmt hier irgendwo und wenn sie dich hört, taucht sie auf, verhext mich mit ihrer scheußlichen nervigen Art und haut dann wieder ab. Auf die kann ich verzichten."

Ich verstand einfach nicht und würde wohl nie verstehen, wieso er nur Cece dermaßen unausstehlich fand, dass er selbst ihren Namen nicht hören wollte. Und ich konnte darauf wetten, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte.

"Dann eben nicht", entgegnete ich die Augen verdrehend. Ich trank erneut aus meiner Flasche, überlegte mir weitere Möglichkeiten, als plötzlich jemand an der Tür anklopfte. "Ihr seid für die Schülerzeitung zuständig, oder? Der Coach schickt mich."

Schlagartig verschluckte ich mich anhand der Stimme, die ich wahrlich überall erkennen würde und erntete dafür einen kurzen irritierten Blick von Joshua. Scheu blickte ich zur Tür herüber.

Da stand River Adams- der Captain des Basketballteams- lässig im Türrahmen angelehnt, eine Hand in der Hosentasche seiner schwarzen Jeans vergruben, während die andere am Lastenriemen seiner Tasche ruhte. Er sah aus wie Gottesgeschenk an die Damenwelt.

Scheinbar hatte ihm Joshua geantwortet, denn ich merkte, wie er vollständig den Raum betrat. "Mir wurde gesagt, dass ihr momentan an dem Artikel über uns Sportler arbeitet", setzte River erneut zu Sprechen an. "Ich soll euch diese fünf Tage dabei behilflich sein."

Bei diesem Satz pochte mein Herz noch schneller. Ich wusste nicht, ob vor Freude, weil ich tatsächlich mit meinem Schwarm zusammenarbeiten durfte oder doch vor Angst, da ich gewiss in dieser Zeit kein anständiges Wort herausbringen und mich vor ihm blamieren würde.

Zu meiner Erleichterung redete er mehr an Josh gewandt und nahm mich somit kaum wahr, zumal ich im hinteren Bereich des Raumes saß. "Du kommst genau richtig", sagte mein Bestie erfreut. "Toni, möchtest du ihm von unserem kleinen Problem erzählen?"

War das etwa die Ironie des Schicksals? Ach nein, Joshua schien nur meine Gedanken lesen zu können und zwang mich genau zu diesen Taten, die ich nur ungern tun wollte. In diesem Fall die Konversation mit River Adams fortführen. Scheiße, dazu war ich nicht vorbereit.

Wie hätte ich denn auch wissen sollen, dass das Unerdenkliche ausgerechnet heute passieren würde? Zuvor tauschten River und ich nie ein Wort miteinander aus, daran gewöhnte ich mich und glaubte nicht mehr daran, dass ich mit ihm jemals eine richtige Unterhaltung haben würde.

Oh ne, ich hatte heute auch noch Sport gehabt. Hoffentlich machte ich einen frischen Eindruck und sah gut aus. Ich möchte vor meinem Schwarm nicht kacke aussehen. Welches Mädchen wollte das schon?

Auf die Frage hin schüttelte ich sofort panisch meinen Kopf. Mit dieser Aufregung könnte ich niemals eine gute Antwort liefern. Zu meinem Leidwesen knickte ich jedoch ein, als River ebenso erwartungsvoll zu mir sah, indem ich sogleich ein freundliches Lächeln aufsetzte und nickte.

Himmel, bitte lass ihn nicht mein Kopfschütteln bemerkt haben. Er sollte auf keinen Fall glauben, dass ich nicht mit ihm sprechen wollte, gar mich unsympathisch finden. Und ich dachte wieder viel zu viel nach- Der Schönling brachte mich ganz durcheinander.

"Ähm, ja, also das ist eine sehr gute Frage! Die werde ich auch sofort beantworten", stammelte ich vor mich hin und brachte ein verrückt klingendes Lachen hervor, wofür mich die Jungs komisch anblickten. Am liebsten wollte ich im Erboden versinken.

"Wir sollen in unserem Artikel eine...eine...Neuheit einbauen!", meine Kehle fühlte sich ganz trocken an. "Nur leider wissen wir nicht, wie wir das anstellen können", erklärte ich schließlich zu Ende und hoffte, dass ich zumindest ein wenig sicher geklungen hatte.

Dass ich mehr als nötig für diese kurze Erklärung gebraucht hatte, war doch wirklich beschämend. River war keine fünf Minuten hier und schon führte ich mich auf wie der größte Volldepp. Wenn er doch bloß wüsste, welches Gefühlschaos er in mir gerade verursachte.

Oder dass ich jedes Mal, sobald ich ihn erblickte, ganz weiche Knie bekam. Wie mich sein Anblick verrückt spielen ließ, indem mein Verstand aussetzte und nur noch mein Herz die Kontrolle übernahm. Seinetwegen verhielt ich mich wie ein typisch kitschiges Mädchen, das verknallt war.

Der Besagte nickte verstehend, legte seine Tasche ab und nahm mir gegenüber auf dem freien Stuhl Platz. "Soweit ich weiß, habt ihr immer erklärende Texte mit den dazugehörigen Fotos..." River schien auf etwas hinausgehen zu wollen, weshalb wir ihn interessiert musterten.

"Was, wenn ihr eine Art Interview macht? Sprich der Beitrag ist als ein Dialog dargestellt. So habt ihr etwas Neues", schlug er nachdenklich vor. "Immerhin habt ihr jetzt auch mich dafür." Joshua und ich tauschten sodann einen Blick miteinander aus und fingen an zu grinsen.

Auch er wusste, dass der Vorschlag des Basketballspielers machbar war. Genau richtig, wenn ein neuer Stil gefragt war. Ich entschied mich im Stillen dazu, mich zu nichts mehr zu äußern, weswegen Josh für uns beide sprach, als er sagte, dass die Idee sehr gut sei.

River wurde sicherlich von einem Engel geschickt- sein Timing war perfekt! Er war für die ganze Menschheit zweifellos ein Segen. Allein sein Anblick ließ einen Glückseligkeit verspüren, bloß weil man so ein wundervolles Wesen vor Augen haben durfte.

Er war während der Schulzeit das Beste an meinem Tag oder auch sonst, wenn ich ihn irgendwo durch Zufall traf. War es zu übertrieben, wenn ich behauptete, dass er mein Traum war, welcher niemals zur Realität wandeln würde? Definitiv. Zum Glück konnte man keine Gedanken hören.

Schon absurd, ich müsste nur den Arm ausstrecken, um mit River in Berührung kommen zu können und doch war er mir auf anderer Weise so fern. Er war für mich dieser unerreichbarere Typ, den man lieber aus der Ferne mögen sollte.

Ein Schritt zu nahe und ich würde mich an seiner Abweisung verbrennen. Himmel, seine Flammen waren die Einzigen, die ich berühren würde. Er war dermaßen heiß, dass es schon verboten werden sollte. Wie konnte man nur so atemberaubend sein?

"Alles gut bei dir?", riss mich River plötzlich zurück in die Gegenwart. Er hatte die Brauen eng zusammengezogen. Ich verstand den Grund seiner Frage nicht, bis ich auf einmal merkte, dass ich meinen rechten Arm nach vorne ausgestreckt hatte, dicht neben seiner Schulter.

Peinlich berührt zog ich meinen Arm zurück. "Da- da war eine Fliege!", demonstrativ wedelte ich mit der Hand. "Ich wollte dich nicht belästigen oder so. Nur da war eben dieses komische Vieh und-" Er unterbrach mich, weshalb ich sofort verstummte. "Ich verstehe schon, danke."

Waren das etwa seine magischen, ersten acht Worte gewesen, welche nur an mich gerichtet waren? Scheinbar. Bisher unser längstes Gespräch.

Trotzdem machte das diesen Moment nicht sonderlich besser. Mir stieg die Röte ins Gesicht, während ich in meinem Stuhl beschämt weiter nach unten sank.

Zudem schaute Josh allwissend zu mir herüber, was mir noch unangenehmer wurde. Nie beichtete ich ihm, dass ich in River Adams verknallt war, aber mein schwachsinniges Benehmen machte das ziemlich deutlich. Wieso konnte ich mich nicht einfach hinfort teleportieren?

River sah mich länger an als erwartet, weswegen ich mich unter seinem neutralen Blick ganz fahrig fühlte, doch löste dann endlich seine Augen von mir, als Joshua wieder das Wort ergriff und somit dieser fatalen Situation ein Ende bereitete. Mein Retter in Not.

"Ein Frage-und-Antwort-Dialog ist nicht schlecht. Wir müssten nur noch die Fragen festlegen", sagte er ernster und richtete sich auf. "Ich könnte euch davon erzählen, wie wir als Team aufgestiegen sind und wie alles bei uns in der Mannschaft allgemein abläuft."

Sonst liefen die nächsten paar Minuten gut und es wäre sogar noch besser gewesen, wenn nicht Joshuas Handy geklingelt hätte. Bedauerlicherweise ließ er mich und River für einen kurzen Augenblick alleine.

Wir mieden den Blickkontakt zueinander und eine komische Stille herrschte zwischen uns. So stellte ich mir aber das Alleinsein mit meinem Schwarm in diesen vier Wänden nicht vor. Wobei, worüber sollten River und ich denn überhaupt sprechen?

Aus irgendeinem Grund bezweifelte ich, dass wir Gemeinsamkeiten pflegten. Wir fanden gewiss keine Gesprächsthemen, die uns auch beide interessieren würden. Dennoch möchte ich mich zumindest mit ihm verstehen. Ob das vielleicht eines Tages der Fall sein wird?

Hektisch zog sich Josh seine Jacke über und griff nach seinem Ranzen, was garantiert nichts Gutes zu bedeuten hatte. "Ist es in Ordnung, wenn ihr für heute zu zweit daran arbeitet?", fragte er derweil. Voller Entsetzen starrte ich ihn an. Das war nicht sein fucking Ernst.

"Klar", antwortete River hingegen ruhig. "Würdest du mich bitte kurz entschuldigen?", ich lächelte ihm zu, erhob mich und eilte anschließend meinem besten Freund nach. Er hörte meine schnellen Schritte, weswegen er stoppte und sich fragend zu mir umdrehte.

"Du kannst mich doch nicht einfach mit ihm alleine lassen, spinnst du?!", fuhr ich ihn fassungslos an. "Keine Angst, Toni. Er wird sich schon nicht in ein Monster verwandeln und dich auffressen", erwiderte Joshua lachend. Damn, selbst als solch eine Kreatur wäre River attraktiv...

"Josh, du hast selbst gesehen, wie daneben ich mich bei ihm verhalte. Ich mache mich bloß zum Affen- das ist fremdschämend!", gab ich mit gequälter Miene zurück. "Tu mir das nicht an, geh nicht!", ergänzte ich flehend. Der Blondschopf betrachtete mich belustigt.

"Muss ich aber, Liam hat zu Hause Scheiße gebaut", erzählte er seufzend. "Davon abgesehen solltest du mir dankbar sein, immerhin schenke ich euch Zweisamkeit. Das wünschst du dir bestimmt schon seit Ewigkeiten!"

Nervös lachend stritt ich dies sofort ab, womit logischerweise meine Glaubwürdigkeit fehlschlug. Er lag damit dezent richtig.

"Du erwartest jetzt hoffentlich nicht, dass ich dir das abkaufe", sagte Joshua dementsprechend und zog die Stirn kraus. "Aber gut, wenn du denkst, du packst das mit ihm alleine nicht, dann schick ihn nach Hause. Wir machen morgen gemeinsam weiter."

Er gab mir einen Kuss auf die Wange, verabschiedete sich und setzte anschließend schnellstens seinen Weg fort. Wenigstens erlaubte er mir, die Arbeit auf morgen zu verlegen. Das musste ich nur noch auch River sagen und schon ersparte ich mir weitere peinliche Momente.

Tief atmete ich ein und wieder aus, legte mir meine Worte zurecht, welche ich gleich bei ihm aussprechen würde und bewegte mich schließlich in die entgegengesetzte Richtung, zurück in das Zimmer.

Alles, was ich ihm sagen wollte, geriet jedoch in Vergessenheit, als ich ihn wieder vor Augen hatte. River saß dort, tippte auf seinem Handy und schmunzelte dabei ein wenig, dass ich es nicht übers Herz bringen konnte, ihn wegzuschicken. Er sah so unschuldig aus.

"Josh ist jetzt weg", informierte ich ihn und lief schüchtern zurück zu meinem Platz, bevor ich mich wieder hinsetzte. River nickte wissend, steckte seinen iPhone in die Hosentasche und betrachtete mich anschließend aufmerksam. Ich könnte glatt dahin schmelzen.

Um ihm nicht länger in die Augen zu sehen als nötig, griff ich nach einem Collegeblock und nach einem Kugelschreiber. "Also, kommen wir zurück zum Thema", ich räusperte mich. "Was kommt dir alles in den Sinn, wenn du an deine Teamkollegen und an deine Stelle als Captain denkst?"

Einen Moment lang schien er zu überlegen. Dabei legte er seinen Unterarm auf den Tisch, während die linke Hand weiterhin auf seinem Schenkel ruhte. "Zuallererst fällt mir ein, wie wir uns alle gegenseitig unterstützen. Wie sind füreinander da, das macht ein gutes Team aus."

Ich notierte mir einige Schlüsselwörter, da ich zugegeben zu faul dafür war, um alles Wort für Wort aufzuschreiben und spürte, wie River mir dabei zusah. "Ja, Schlüsselwörter hätte ich auch geschrieben. Clevere Entscheidung!", grinste dieser. Sofort musste ich verstohlen lächeln.

Irgendwie machte er mir doch damit ein Kompliment. "Es kann aber sein, dass du später einiges wiederholen musst", merkte ich an, worauf River gleichgültig mit den Schultern zuckte. "Passt, ich bin sowieso die nächsten Tage mit euch."

Da kam mir die Frage auf, wieso er uns überhaupt helfen sollte. Zu meiner Überraschung traute ich mich, diese ihm auch offen zu stellen. "Ach, nicht so wichtig", winkte er ab. "Coach meinte nur, es sei gut, wenn einer von uns euch hilft, den Artikel fertigzustellen."

Mir kam es so vor, als würde er nicht die ganze Wahrheit sagen, doch ich hakte nicht weiter nach, sondern nickte bloß verstehend. Im selben Moment wunderte ich mich, ob das Schicksal war, dass ausgerechnet River hierfür geschickt wurde. Quatsch, bestimmt nicht.

Hinterher signalisierte ich ihm, dass er fortsetzen sollte. "Jeder hat seinen ganz eigenen Stil. Im Spielfeld sowie auch außerhalb. Jeder gibt seinen Teil ab. Die unterschiedlichen Charakterzüge meiner Jungs machen die Gruppe komplett."

Ich fand es ziemlich süß, wie River förmlich strahlte, sobald er von seinen Freunden sprach. Da legte sich bei ihm eine Freude nieder, was mich glücklich machte. Das stand ihm so gut. Schmunzelnd kritzelte ich weitere Worte auf das Blatt.

"Beispielweise ist Logan eher der ruhige Typ, während Keshav ziemlich aufgedreht ist. Der Kerl weiß, wie man die besten Partys schmeißt. Da gibt es auch noch den Träumer und den Realist. Sie sind alle unterschiedlich und doch so gleich. Letztendlich teilen wir dieselbe Leidenschaft."

Ich hing an seinen Lippen und hörte zwischen seinen Zeilen zu, dass ich längst aufgehört hatte, mitzuschreiben. "Und du bist dann der tolle Typ...", schwärmte ich leise, während ich mein Gesicht an meiner Hand stützte. "Wie war das?", fragte River verwirrt nach.

Da wurde mir klar, was ich eben gesagt hatte, woraufhin ich mich augenblicklich wieder aufsetzte. "Ähh, ich- ich sagte, dass das toll ist!", leider stotterte ich erneut und klang nervös.
"Du weißt schon, die Art, wie ihr miteinander umgeht. Dass ihr eine enge Freundschaft habt!"

Oh Scheiße, wie oft wollte ich mich denn noch blamieren? Hoffentlich glaubte er mir. Notiz an mich selbst: Nimm das nächste Mal gefälligst eine Schaufel mit, wenn du deine Zeit mit River verbringst. So kannst du dich sofort vergraben gehen, wenn es zu peinlich wird.

"Ja, das stimmt!", entgegnete er und es machte nicht den Anschein, dass er meinen Ausrutscher gehört hatte. Welch ein Glück, andernfalls hätte ich mich niemals herausreden können. Er wüsste somit, dass ich für ihn schwärmte und würde mir dann eine Abfuhr geben. Albtraum.

"Und was meine Stelle als Captain betrifft...", ging er anschließend auf die andere Frage ein. Derweil schrieb ich alles nach. "Ich bin so was wie die rechte Hand des Coachs, somit auch eine Ansprechperson für die Jungs. Mir ist wichtig, dass ich mein Team in die richtige Richtung leite."

"Sie sehen zu dir auf, nicht wahr?", erkundigte ich mich lächelnd, worauf River bestätigend nickte. "Ich helfe ihnen, indem ich Ratschläge gebe und versuche bei Problemen, gemeinsam mit den Jungs, eine Lösung zu finden. Ich rede mit ihnen als seien sie meine Familie."

"Ist das nicht anstregend? Also, baut das keinen Druck auf dir auf, wenn jeder von dir Perfektion erwartet?" Er überlegte kurz, bevor er mit dem Kopf schüttelte. "Eigentlich nicht. Manchmal ist es nur schwierig, jeden zufriedenzustellen. Es hat seine guten sowie auch schlechten Seiten."

Faszinierend, wie sachlich er antwortete. Er nahm das wirklich Ernst. Dabei dachte ich, er würde darüber völlig unkonzentriert und desinteressiert reden, da er insgeheim keine Lust auf das Ganze hatte. Schließlich verbrachte er seine freie Zeit gewiss mit spaßigeren Aktivitäten.

"Ich denke, das reicht für heute", beendete ich nach weiteren Fragen und Antworten dieses Gespräch und stand von meinem Stuhl auf, da ich noch meine Kamera einpacken musste, welche im Schrank stand. Verwundert blickte River zu mir auf. "Schon?"

Nickend schaute ich auf meine Armbanduhr. "Es ist schon 17:00 Uhr, wird denke ich mal-", ich stoppte mitten im Satz und japste erschrocken nach Luft, weil ich über meinen Rucksack stolperte. "Geht's dir gut?!", erkundigte sich River, als ich wieder auf den Beinen stand.

Himmel, sorgte er sich etwa um mich? Verlegen strich ich mir eine Haarsträhne hinters Ohr, bevor ich ihm versicherte, dass alles bestens sei. Peinlicher wurde es jedoch erst dann, als ich bemerkte, wie Vieles aus meiner Tasche verstreut auf dem Boden lag.

Seufzend bückte ich mich, um alles wieder einzupacken, merkte aber plötzlich, wie sich River zu mir auf den Boden gesellte. Wortlos sammelte er all meine Hefte auf, bevor er sie mir entgegenhielt. "Danke", wisperte ich, nachdem ich den Reißverschluss meiner Tasche zu zog.

Einen Herzschlag lang starrten wir uns bloß in die Augen. Ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen. "Nicht dafür", erwiderte River leise. Dieser kurze, jedoch intensive, Blickkontakt berauschte mich, sodass ich nicht genau wahrnahm, wie er aufstand.

"Oh, wir haben dein Trinken übersehen!" Ich sah, wie er die zweite Eistee-Flasche schwungvoll aufhob, kurz hoch warf und anschließend wieder auffing, was er sicherlich nur aus Reflex tat, und diese mir dann hinhielt. Als ich nach ihr fassen wollte, streiften unsere Finger aneinander.

Als hätte ich mich an dieser klitzekleinen Berührung verbrannt, schreckte ich zurück. "Behalte ruhig den Pfirsich-Eistee, die ist noch ungeöffnet!", sagte ich schließlich und nickte kurz daraufhin schmunzelnd, als River fragte, ob er die Flasche wirklich nehmen solle.

"Nett von dir", erwiderte er und hielt demonstrativ die Flasche in die Höhe. "Also dann, morgen wieder zur selben Uhrzeit?", erkundigte er sich wenig später, während ich dabei war, meine Kamera einzupacken. "Hast du nicht morgen zu diesem Zeitpunkt Training?"

Abrupt blickte mich der Sportler verwundert an. "Woher weißt du, dass ich da Basketballtraining habe?", wollte dieser skeptisch wissen. Auweia, wie sollte ich ihm denn jetzt weismachen, dass ich nicht gefühlt seinen ganzen Stundenplan auswendig kannte?

"Na weil... weil ich letzte Woche an diesem Tag unten in den Umkleiden mein Armband suchen musste und dann euch in der Halle gesehen habe", log ich und konnte wahrscheinlich sogar stolz auf mich sein, da sich die Lüge ziemlich glaubwürdig anhörte.

"Ah, das kann sein. Aber nein, ich habe diese Woche kein Training", erklärte er glücklicherweise überzeugt von meinen Worten und schien sich wieder zu entspannen. Puh, nochmal Glück gehabt. "Ich muss dann mal auch los", schob er verabschiedend nach.

Wie auf Stichwort donnerte es plötzlich. Och nö, seit wann herrschte denn draußen ein Gewitter? Auch River sah automatisch zum Fenster hinüber. Man konnte auffassen, wie die Äste wie verrückt hin und her wehten. Sichtlich windete es schrecklich.

"Soll ich dich mitnehmen?", bot er mir auf einmal an. Hörte ich etwa richtig? River Adams - mein Schwarm- würde mich ernsthaft nach Hause fahren, sofern ich da einwilligte? Himmel, das kam ja nicht einmal in meinen Träumen vor.

Nervös lachte ich auf. "Das würdest du tun?", fragte ich idiotischerweise nach und bereute dies gesagt zu haben noch mehr, als ich bemerkte, wie River mich seltsam anschaute. Der musste auch glauben, dass ich einen an der Waffel hatte. "Klar, sonst hätte ich nicht gefragt."

"Ich muss hier noch etwas erledigen. Trotzdem danke!", lehnte ich im nächsten Moment freundlich ab. Mein Schwarm schulterte seine Tasche. "Ich kann auch gerne auf dich warten. So eilig habe ich es auch wieder nicht." Oh gosh, wieso war er nur so süß?

"Ach was, nein! Lass dich nicht von mir aufhalten." Diesmal nickte er und bewegte sich anschließend zur Tür hinüber. Da bekam ich plötzlich den Drang, mich ihm zu erklären. "River, warte bitte kurz, ich möchte dir noch etwas sagen!"

Er drehte sich zu mir um, derweil er mich neugierig musterte. "Ich möchte nicht, dass du einen falschen Eindruck von mir hast. So wie du mich heute erlebt hast, so bin ich eigentlich nicht." Keine Ahnung wieso, aber ich fühlte mich sogleich wohler.

"Wie habe ich dich denn erlebt?", entgegnete River. Bilde ich mir das nur ein, oder verkneift er sich gerade ein Grinsen? "Na so dümmlich eben. Eigentlich bin ich kein großer Tollpatsch und neige auch nicht zu komischen Verhaltensweisen. Hoffentlich nimmst du mir das nicht übel."

Einen Moment lang sah er mich bloß schweigend an, weswegen die Unsicherheit in mir wuchs, zumal ich nicht wusste, wie ich seine Stille zu beurteilen hatte. Auf einmal fing er an zu lachen, laut und herzlich. So erlebte ich ihn zuvor noch nie. "Wir sehen uns, Mandoza."

Mit diesen Worten klopfte er mir freundschaftlich auf die Schulter, schaute mich einen Augenblick lang lächelnd an und machte dann auf dem Absatz kehrt, worauf ich nur noch alleine zwischen diesen vier Wänden stand. Hatte River mich eben an- oder ausgelacht?

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Das wurde zwar öfter erwähnt, aber nie dargestellt, wie die Beiden sich überhaupt richtig kennengelernt haben. War wirklich seltsam, aber auch spaßig gewesen, Antoinette und River in ihrer frischen Anfangsphase zu beschreiben. Hoffe, dass es euch gefallen hat! 🕊

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