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Kapitel 9, Inner Trauma: Schweigen , Seoul, Gangnam-gu, 03.08.2020


Kapitel9

Inner Trauma: Schweigen , Seoul, Gangnam-gu, 03.08.2020

Nun geht es endlich weiter. Mal sehen wie die Jungs die vergangene Woche mit ihren Gefühlen und den Erlebnissen umgegangen sind und wie es ihnen nun geht. Aber vor allem stellt sich hier die Frage – wie geht es Jungkook?

Viel Spaß beim lesen

lg Nick

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Park Jimin:

Das Piepen war ruhig und gleichmäßig. Eine ewig währende Melodie, begleitet von den Kurven seines Herzschlages. Es war dunkel, dann wieder hell, dann wieder dunkel ... hell, dunkel, hell, dunkel. Das Piepen immer gleich, die Kurven wie eine endlose Berg und Talfahrt. Egal wann er her kam, egal wie lange er hier saß. Egal, wie lange er starrte, wie viele Tränen er weinte und wie fest er diese warme, aber leblose Hand drückte. Alles blieb gleich.

Egal wie er flehte, egal wie er schrie, egal wie oft er zusammenbrach. Jungkooks Augen blieben geschlossen.

Tage waren vergangen, beinahe eine Woche seit er aufgewacht war. Und doch hatte keiner dieser Tage noch eine Bedeutung für ihn. Nicht seit dem er wusste, was passiert war. Was Jungkook passiert war ...

Er war jeden Tag hier, wünschte sich nur die Zeit zurückzudrehen, einfach nicht wegzugehen, sondern bei Jungkook zu bleiben. Sie hätten einen Weg gefunden, sie hätten alles retten können ... wenn sie doch nur geredet hätten.

Er vermisste ihn ... er vermisste ihn so schrecklich. Er konnte ihn sehen, jeden Tag ... dieses wunderschöne Gesicht, welches aussah als würde es nur schlafen. Das Heben und Senken der Brust, die Luft leichter Atemzüge. Und doch sah er nur eine Maske. Eine leblose, schlafende Maske. Sie hatte nichts mehr von all dem Leben, der Kraft und der Leidenschaft, die sie sonst erfüllt hatte. Nichts von der Wärme dieser wunderschönen Augen, von ihrem Strahlen, welches den Sternen Konkurrenz gemacht hatte. Nichts von dieser goldenen Stimme, die ihn zum Lachen, Weinen und in den Schlaf gebracht hatte. Jungkook war nicht mehr da. Nur sein Körper war geblieben. Und ob er zurückkommen würde ... niemand wusste es.

Und Jimin? Jimin glaubte mit jedem Tag, jeder Stunde ein wenig mehr von innen heraus zu sterben. Er fühlte sich so wie Jungkook vor ihm lag. Leer und all dessen beraubt, was das Leben überhaupt lebenswert machte.

Schock, Depression ... posttraumatische Störung ... davon sprachen die Ärzte, die ihn alle paar Stunden zu dummen Gesprächen zwangen. Gesprächen, in denen er nur stumm da saß und sie einfach anstarrte. Er fragte nur eine Frage ... jedes Mal. Ob er wieder zu Jungkook gehen dürfte. Nur mit ihm sprach er, nur für ihn fand er noch Worte.

Erst hatte er nur geweint und sich entschuldigt. Immer und immer wieder entschuldigt und gesagt wie sehr er ihn liebe, wie sehr er alles bereute. Dann war er wieder zusammengebrochen, mehrmals. Und dann ...nichts mehr. Er saß nur hier an seinem Bett, hielt seine leblose Hand. Stunde um Stunde. Manchmal sang er ihm etwas vor oder erzählte einfach belanglosen Unsinn. Doch so leise, dass niemand es wirklich hören konnte.

Selbst als die Anderen kamen, redete er kaum mit ihnen, schickte sie lieber weg. Er brauchte Zeit ... sagte er. Doch brauchte er die wirklich? Zeit war nichts mehr wert. Bedeutungslos ...

Zärtlich strich sein Daumen über Jungkooks Handrücken, streichelte die weiche Haut, während er eine einfache Melodie summte. Er dachte an nichts, war einmal froh über den leeren Kopf. Es war angenehm und doch ebenso bedeutungslos. Nur eine Flucht vor den Dingen, die unausweichlich auf ihn zukamen. Es würde bald soweit sein. Jemand würde ihn abholen, hier wegreißen und zurückbringen in die Welt, in die er nicht zurückwollte.

Dr.Lee hatte es an diesem Morgen gesagt. Er würde entlassen werden. Körperlich war er soweit wieder genesen um gehen zu können. Seine mentale Verfassung hatte er nur knapp angesprochen. Eine ambulante Psychotherapie. Täglich sollte er herkommen und mit dem Psychologen sprechen. Nun er würde kommen. Jeden Tag ... aber nicht für diese sinnlose Therapie, sondern wegen dem Menschen, dessen Hand er hielt. Den er mitnehmen wollte, bei sich halten. Es aber nicht konnte. Es nicht durfte.

Eineinfaches Einatmen, ein festerer Druck. Worte, die er sprach ohne die Lippen zu bewegen.

Langsam hob er Jungkooks Hand an und presste sie gegen seine bleichen Lippen, atmete dagegen, schloss die Augen und zwei Tränen rollten über seine Wangen.

„Ich liebe dich, Jungkookie. Immer und ewig ...", wisperte er, hoffte, dass Jungkook sie hören würde. Egal wo er war ... er musste es ihm immer wieder sagen. So oft bis sie ihn erreichten.

Ein leises Klopfen und das Öffnen der Tür sagten ihm nur, dass jemand kam. Doch es interessierte ihn nicht. Er verharrte in dieser Position, nicht wissend, dass bereits zwei weitere Stunden vergangen waren. Ein Räuspern und noch immer keine Reaktion.

„Mr.Park ... es wird Zeit. Mr. Kim ist da um sie abzuholen." Die Stimme Dr. Lees schien regelrecht durch ihn hindurch zu gehen. Der Arzt war es gewohnt und doch würde es nichts ändern. Jimin wusste das ebenso. Aber er wollte nicht gehen. Eine große Hand legte sich auf seine Schulter. Jimin zuckte leicht vor ihr davon.

„Mr.Park? Kommen Sie." Ein wenig mehr Nachdruck. Jimin verspannte sich, war bereit zu protestieren. Aber was hatte es für einen Zweck? So nickte er nur. „Fünf Minuten", raunte er nur und der Arzt nickte seufzend. „Fünf Minuten." Dann ging er und Jimin? Er war nicht bereit. Er wollte Jungkook nicht alleine lassen. Nicht noch einmal. Aber er wollte auch nicht allein sein, denn er wusste, dass genau das auf ihn warten würde. Einsamkeit.

„Ich komme wieder, hörst du? Jeden Tag ... so lange sie mich lassen. Du bist nicht allein, Kookie. Ich werde dich nie wieder allein lassen", wisperte er und küsste noch einmal seine Hand.

Ein erneutes Klopfen und mit einem tonlosen Schrei in seiner Brust musste Jimin ihn loslassen. Und allein das trieb ihm wieder die Tränen in die Augen. Umständlich stand er auf, musste sich mit einer Hand am Nachttisch festhalten. Noch einmal sah er in Jungkooks Gesicht, schluchzte tonlos auf und drehte sich um.

Es war Taehyung, der auf ihn wartete und mit Lee im Gespräch war. Tae hielt bereit seine Tasche mit seinen Klamotten und eine Tüte in den Händen, in der wohl die Medikamente sein mussten, die er nun für eine Zeit nehmen musste. Mit Sicherheit auch Anti-Depressiva. Jimins Magen zog sich allein bei dem Gedanken daran zusammen. Er kam langsam näher, hörte noch wie Lee Taehyung die Anweisungen für die Medikamente mit auf den Weg gab. Jimin räusperte sich und der Arzt endete, sah ihn nur aus ernsten Augen an. Jimin begegnete diesem Blick beinahe ausdruckslos.

„Danke Dr. Lee. Aber ich weiß, wie ich die Medikamente nehmen muss", sagte er nur mit der leisen Stimme, die er sich irgendwie in den letzten Tagen angeeignet hatte.

„Das hoffe ich Mr. Park." Jimin nickte nur und dann ging er einfach an den beiden vorbei. Erst nach ein paar Schritten blieb er stehen und drehte sich zu seinem besten Freund um. Er sagte nichts, aber sein Blick sollte genug sagen. Sie sollten doch gehen oder nicht?

Und so verabschiedete sich Taehyung von dem Arzt und schloss zu ihm auf. Jimin wich diesem Blick aus. Er konnte ihn nicht ertragen.

„Bring mich nach Hause ... bitte", murmelte er nur und Taehyung wusste, welches zu Hause er meinte. Nicht ihren Dorm, in dem er jetzt erst einmal bleiben sollte. Eine Entscheidung des Managements. Anscheinend traute man ihm nicht zu in der Wohnung zu bleiben, die er mit Jungkook hatte.

Doch genau dorthin wollte er nun zurück.


Kim Taehyung:

Schlaf fand er die nächsten Tage kaum ... essen tat er auch nur das nötigste und reden tat er kaum noch ... Er hatte direkt am nächsten Tag mit Sejin gesprochen und um einen seelischen Beistand gebeten. Es hatte ihm beim letzten Mal auch geholfen, also konnte es ihm doch jetzt auch nur helfen, wenn er sich einfach in die sicheren Hände seines Therapeuten begab, der ihn ja eh schon kannte.

Den Rest der Zeit war er im Krankenhaus und besuchte JK und Jimin, wobei Jimin sie größtenteils einfach abblockte und die meiste Zeit bei Jungkook im Zimmer saß. Oft saß er einfach in dem Sessel, die Beine eng an seine Brust gezogen und seinen Kopf auf seinen Knien gebettet, während er die Beiden einfach nur schweigend ansah. Jimin bemerkte ihn meistens nicht einmal mehr, was aber völlig in Ordnung war. Sein bester Freund musste das auch erst einmal verdauen, trotzdem bereitete es ihm wirklich extreme Sorge, dass er sie alle so abblockte. Nicht mit ihnen sprach und er niemanden an sich heran ließ. Das waren keine guten Anzeichen und würde JK nicht endlich aufwachen, dann würde es sicherlich bald eskalieren.


Eine Woche war nun vergangen und heute würde er Jimin nach Hause holen.Ihn zurück in sein Leben bringen - zumindest hoffte er das wirklich.Er sprach mit dem Arzt, ließ sich die Sachen geben und wartete geduldig auf seinen Besten, der sich nur widerwillig von seinem Freund lösen wollte. Tae konnte es verstehen. Natürlich konnte er das, aber Jimin musste wieder anfangen zu leben. Zu atmen. Er hatte wirklich unglaublich große Angst um seinen Besten, weswegen sein Blick auch besorgt auf diesem lag, nachdem er sich von dem Arzt verabschiedet hatte und zu ihm aufgeschlossen hatte.

Jimin wich dem Blick aus, was ihn schwer seufzen ließ, während sie das Krankenhaus verließen. Er brachte ihn zu dem Wagen, der für sie bereit stand, denn das Management wollte nicht, dass sich einer der Jungs derzeit hinters Steuer setzte.

Guter fühlte sich auch nicht wirklich dazu in der Lage nach all dem ein Auto zu steuern. Kurz glitt sein Blick noch einmal zu Jimin, bevor er die Adresse an den Fahrer weiter gab, der leicht verstehend nickte und dann auch los fuhr. Tae schnallte sich noch schnell an und griff dann nach der Hand seines Besten.

"Aber nur kurz um ein paar Sachen zu holen, okay..? Die Anderen warten schon auf uns.", sagte Tae und blickte zu ihm. Natürlich wusste er, dass Jimin ganz sicher keine Lust auf eine 'Willkommen zurück' Party hatte, aber er sollte endlich bemerken, dass er nicht alleine war. Dass sie alle für ihn und JK da waren. Sie waren eine Familie und sie würden sich bis zu ihrem Tot und darüber hinaus gegenseitig unterstützen.

- Für immer -

Langsamschloss Taehyung seine Augen, drückte die Hand Jimins nur noch fester und ließ seinen Kopf einfach auf die Schulter seines Besten sinken. Sie brauchten ihn doch genauso sehr, wie er sie alle brauchte. Natürlich war das alles noch so viel schwerer für Jimin..keiner von ihnen wusste, was wirklich zwischen ihnen vorgefallen war,weil es ihnen niemand erzählt hatte. Der Sänger hatte einfach geschwiegen. Nur der Polizei hatte er etwas erzählt, aber er glaubte nicht, dass er ihnen den genauen Wortlaut genannt hatte.

Als sie da waren, löste sich Tae langsam und verließ mit Jimin dann den Wagen, nur um zu der Wohnung der Beiden zu gehen. Natürlich ließ er dem Anderen den Vortritt, doch er ließ ihn ganz sicher nicht aus den Augen und folgte ihm auf Schritt und Tritt.


ParkJimin:

Jimin war müde. Bereits jetzt fühlte er sich so kaputt und erschöpft,dass er nur schlafen wollte. Wenn er nicht bei Jungkook sein konnte,wieso sollte er dann die Mühe aufbringen um überhaupt wach zu sein? Allein das Laufen war schon eine ungeheure Anstrengung, der er sich nicht gewachsen fühlte. Wie sollte es erst sein, wenn er wieder beiden Anderen war?

Etwas,was er nicht wollte und es auch klar gemacht hatte. Sejin hatte es abbekommen, als er Jimin vor zwei Tagen besucht hatte. An dem Tag, an dem auch die Polizei bei ihm gewesen war um ihn zu dem Unfall zu befragen. Ein weiterer Zusammenbruch, eine weitere nervliche Belastung. Er hatte sprechen müssen... hatte sich sammeln müssen und diesen schrecklichen Abend noch einmal durchleben müssen. Und doch... er hatte auch lügen müssen, denn Niemand durfte wissen,dass sie nach wie vor ein Paar waren. Es war schwer gewesen und doch hatte er sich zusammen genommen und versucht die Polizisten davon zu überzeugen, dass es nur ein Unfall gewesen war. Jungkook die Ampelübersehen hatte und es keineswegs ein versuchter Selbstmord gewesen war. Dieser Vorwurf hatte ihn mehr getroffen als alles andere und Zweifel gesät. Natürlich hatte er es abgestritten, vehement, hatte sogar geschrien, als die Fragen zu unausstehlich geworden waren.

Danach hatte man die Befragung abgebrochen und Sejin hatte die beiden Beamten weggeschickt. Er hatte die ganze Zeit zugehört, alles mitangesehen und Jimin war es peinlich gewesen. Doch danach war er auch irgendwie froh gewesen, dass Sejin da gewesen war und er das nicht alleine über sich hatte ergehen lassen müssen. Er hatte letztendlich in seinen Armen gelegen und geweint. Der erste und letzte Gefühlsausbruch vor einem bekannten Gesicht. Sejin hatte sein bestes gegeben, ihn versucht aufzumuntern und zu trösten, doch der Schaden war angerichtet und die dunklen Keime hatten in seinem Kopf eine perfekte Saat gefunden.

Selbstmord...versuchter Selbstmord...

Jungkooksleerer Blick, das Erlöschen des Lichtes... er hatte es gesehen.Genau in dem Moment, als Jungkook seine letzten Worte zu ihmgesprochen hatte.


"Hast du mich überhaupt jemals geliebt?"

Hatte er in diesem Moment aufgegeben? Sie aufgegeben? Sich selbst?
Hatte er wirklich sterben wollen und deshalb die Ampel bewusst überfahren?
Er wollte diesen Fragen keinen Nährboden geben, sie weg drücken, doch sie waren da und sie blieben. Er versuchte sich gegen sie zu wehren, sie abzustoßen, aber er konnte es nicht. Zu genau hatte er alles vor Augen. Ihren letzten Streit, die Nacht die folgte, der nächste Tag...
Keine Wut,sondern nur kalte Enttäuschung und dann Aufgabe. Etwas war in Jungkook gebrochen in diesem Moment. Diesem entscheidendem Moment und so sehr es auch nicht glauben wollte, es nicht glauben durfte. Er konnte es nicht komplett abschütteln.

Und dieser Gedanke tötete ihn noch ein Stück mehr.

Sejins Versuche ihn aufzumuntern, indem er ihm sagte, dass er bald gehen durfte und mit den Anderen zusammen leben würde. Es hatte genau das Gegenteil gebracht. Jimin wollte es nicht, hatte Sejin von sich gestoßen und ihn unter Tränen angeschrien, dass er es nicht wollte! Wie sollte er ihnen bitte unter die Augen treten, nachdem was passiert war? Er war Schuld daran! Egal, was jeder sagte! Er war Schuld daran gewesen, denn ja er hatte Jungkook betrogen. Er hatte Taemin geküsst... nicht in dem Club, sondern bei ihm zu Hause. Aber es spielte keine Rolle wo und wann und unter welchen Umständen! Er hatte es getan und damit alles vernichtet. Dieses wunderbare Leben zerstört, welches er doch um jeden Preis der Welt hatte beschützen wollen. Er war für den Unfall verantwortlich. Er war dafür verantwortlich, dass ein anderer Mensch gestorben war und Jungkook seinen Lebenswillen verloren hatte und nicht mehr aufwachen wollte. Vielleicht nie mehr! Und was wenn doch? Was dann? Wie sollte er mit dieser Last leben, die man ihm ankreiden würde, sie ihm auferlegen würde?


Er hatte Sejin fort geschickt und egal wie viel Mitleid ihr Manager auch hatte. Seine letzten Worte waren klar und hart gewesen. „Wir leiden mit dir, Jimin. Du leidest nicht alleine und auch wenn du es jetzt noch nicht sehen kannst. Wir werden nicht zulassen, dass du dich selbst zerstörst. Und aus diesem Grund wirst du mit den Anderen im Dorm bleiben. Daran gibt es nichts zu Rütteln! Es... ist nur zu deinem Besten!"
Jimin hatte es nicht hören wollten, wollte es noch immer nicht. Doch was hatte er schon für eine Wahl? Gar keine!

Danach hatte er sich vollkommen zurück gezogen und nichts mehr gesagt. Zu niemanden, sondern hatte nur an Jungkooks Bett gesessen und seine Hand gehalten. Solange bis er keine Zeit mehr hatte. Natürlich hätte er sich wehren können, sich widersetzen und verlangen können hier zu bleiben. Doch was hätte es genützt? Nichts... absolut gar nichts.

Er war machtlos, wie immer. Er hatte sich und Jungkook nicht retten können, war nicht stark genug gewesen ihre Beziehung so zu stärken,dass sie die Krisen überwanden. Nein er hatte sie letztendlich zerstört und damit nicht nur ihre Liebe, sondern ein weiteres Menschenleben und das seiner großen Liebe... und die Leben seiner Freunde. Er hatte doch gar kein Recht mehr etwas zu wollen. Er hätte einfach drauf gehen sollen... das Auto fahren... es wäre das Beste für alle gewesen.

Die Wolke in seinem Kopf breitete sich immer mehr aus und letztendlich waren auch die Worte nur hohle Versprechungen, die er Jungkook entgegen brachte. Denn Jimins Lebenswille wich selbst von Tag zu Tag mehr.

Und dann war es soweit. Taehyung war da um ihn abzuholen. Jimin hatte sich immer gefreut, wenn sie sich auch nur gesehen hatten, jedes Mal. Doch heute hatte er noch nicht mal ein Lächeln für seinen besten Freund übrig. Er sah ihn nicht einmal an, wollte ihn nicht ansehen und das Mitleid und den Kummer auf seinem bildhübschen Gesicht sehen. Sorge... Taehyung sollte sich nicht um ihn sorgen, er sollte wütend auf ihn sein. Er hatte ihre Karriere nun vollkommen zerstört. Sie sollten alle wütend auf ihn sein! Das war es, was er verdiente. Keine Sorge, kein Mitleid! Nur Wut und Verachtung!

Erhielt nicht an, als er an dem Arzt und Taehyung vorbei lief, denn er wusste, Taehyung würde ihm folgen. Er trug bereits eine Cap und eine Maske und die Kapuze des Hoodies hatte er sich auch schon über gezogen. Er schottete sich von der Welt ab, die auf ihn wartete und auf die er nicht vorbereitet war.

Die Türen öffneten sich und sofort wurde das Geschrei groß. Selbst nach einer Woche lungerten sie noch zu Hauf hier herum. Die Presse und auch einige dutzend Fans. Natürlich erkannten sie sie...
Jimin hörte seinen Namen, spürte Blitzlichtgewitter und Fragen. Doch alles schmetterte an ihm ab und er senkte den Kopf so sehr, dass sein strapazierter Nacken mit Schmerzen protestierte. Doch er wollte niemanden sehen oder hören. Er zeigte keine Reaktion, ließ sich von Taehuyng einfach zu dem Van führen, der für sie bereit stand und zum Glück über komplett verdunkelte Scheiben verfügte. Die Tür fiel ins Schloss und die Geräusche endeten.

Stille...so wunderbare Stille!

Jimin achtete nicht darauf, wer sie fuhr, sondern rutschte sofort und etwas schwerfällig direkt bis ganz ans Fenster. Er schnallte sich an,zögerte aber einen Moment, denn nur zu deutlich fühlte er noch die Schwere eben jenes Gurtes, als der Ruck so stark durch seinen Körper ging, dass das Leder in seine Schulter schnitt. Für einen Moment wollte so etwas wie Panik in ihm aufkeimen, doch er schob es mit aller Kraft zurück, auch wenn das Klicken, als der Gurt einrastete,wie ein Donnerknall durch seinen Kopf dröhnte.

Taehyungs Hand, die nach der seinen Griff, ließ ihn dann aber auch kurz zucken. Er war versucht sich ihr zu entziehen, doch ein Teil in ihm wollte ihm nicht auch noch wehtun. So akzeptierte er sie und nickte nur auf seine Worte. Hauptsache er kam nach Hause. Wie lange er da blieb... nun das würden sie sehen.

Das Auto setzte sich in Bewegung und Jimin starrte nur blicklos aus dem dunklen Fenster. Irgendwann spürte er das Gewicht auf seiner Schulter und es tat ein wenig weh, denn die Prellungen waren noch nicht ganz abgeheilt. Aber er ließ es dennoch zu, denn Taehyung hatte es nicht verdient weiter abgewiesen zu werden. Jimin wusste genau, dass er ihm schon jetzt unglaublich weh tat, weil er nicht mit ihm sprach, sich ihm nicht öffnete. So etwas hatte es Jahre nicht mehr zwischen ihnen gegeben, doch Jimin konnte es einfach nicht. Weil es aus seiner Sichtweise nichts zum Reden gab.

Die Fahrt verlief schweigend und obwohl er nicht drauf achtete wo genau sie lang fuhren, erkannte er schon bald vollkommen unbewusst die Gegend. Die Gebäude, verschiedene Geschäfte und dann die große Wohnanlage, in der Jungkook und er wohnten. Und nun wo sie der Wohnung immer näher kamen... seinem Zuhause. Da fühlte er sie...die Unsicherheit und Furcht.

Zweifel kamen in ihm auf. Sollte er wirklich dorthin zurückkehren? In ihre gemeinsame Wohnung, wo sie so viele schöne Momente verbracht hatten,aber auch soviel Bitterkeit geruht hatte in den letzten Wochen,Monaten. Unweigerlich griff er auch von sich aus nun nach Taehyungs Hand, drückte sie leicht, weil er selbst etwas brauchte an dem er sich festhalten musste.

Sie fuhren in die Tiefgarage ein und der Motor er starb. Kurz überlegte er noch, ob sie doch kehrt machen sollten und direkt zum Dorm fahren sollten. Aber nein... er hatte kein Recht zu fliehen! So wenig wie Jungkook es gehabt hatte, als das Auto gegen das seine krachte.

Sein wunderschöner und geliebter Mercedes. Jetzt war er nur noch Schrott.Jungkook würde nie wieder mit ihm durch die Straßen fahren und die neidischen Blicke auf seinem Wagen spüren.

Gott an was für einen Mist dachte er eigentlich?

Jimin gab sich einen Ruck, löste ihre Hände und stieg aus dem Wagen. Taehyung folgte, während der Fahrer im Inneren verblieb. Besser so... Jimin hätte ihn nie in seiner Wohnung geduldet.

Sein Magen zog sich mit jedem weiteren Schritt zusammen, den er machte. Im Fahrstuhl selbst musste er sich festhalten, denn er glaubte, dass seine Beine sonst nach gegeben hätten. Zu deutlich wusste er wie er die Wohnung verlassen hatte, wie er Jungkook verlassen hatte.

Das Knallen und Zerspringen des Geschirrs, welches ihn fast getroffen hatte.

Sie erreichten das Stockwerk und Jimin begann zu zittern. Beinahe wäre er nicht aus dem Fahrstuhl gestiegen, sondern hätte wieder die Taste zur Tiefgarage betätigt. Aber erneut rief er sich ins Gedächtnis,dass er kein Recht zu einer Flucht hatte.

Und so gab er sich den alles entscheidenden Ruck, trat aus dem Fahrstuhl und ging den kurzen Flur hinunter, der nur zu einer Tür führte. Mit zitternden Fingern gab er den Sicherheitscode ein und hörte dann das Lösen und Klacken des Schlosses, als die Tür aufsprang.

Stille erwartete sie.

Eine so unangenehme und erdrückende Stille..

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