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Seine Mutter war wirklich genervt - das wusste Noah, und trotzdem tigerte er in seinem Zimmer auf und ab, im Takt von '21 Guns'. Schon vorhin hatte seine Mutter ihm gesagt, er sollte aufhören so nervös zu sein - nur da ausnahmsweise ein Freund aus der Schule kam. Was seine Mutter nicht wusste, war, dass der Freund ein Mädchen und zwei Jahre jünger als er war. Irgendwann war er schließlich genervt von sich selbst und ging die Treppe runter in den Vorgarten, um draußen auf Carly zu warten. Sie hatte versprochen, pünktlich zu sein und Noah hatte bei seinem Aufnahmegerät bereits alles eingestellt, Texte ausgedruckt und markiert... er würde nachher nur noch einmal mit Carly alles durchgehen.
Er fühlte sich jämmerlich. Wieso musste er ein dreizehnjähriges Mädchen fragen, ob sie ihm half? Wieso konnte er nicht wie jeder normale Typ mehrere Freunde in seinem Alter haben? Er hasste sich selbst dafür, nicht so zu sein wie alle anderen. Aber er war Carly dankbar, dass sie ihn tolerierte - vor allem, da er gesehen hatte, dass sie Menschen mied und auch selbst keine Freunde hatte.
Carly hatte gesagt, sie würde gegen drei Uhr kommen. Und das tat sie auch, mit einem roten Band, das ihr die Haare aus dem Gesicht hielt, Kopfhörern in den Ohren und zu Fuß. Sie betrachtete das Haus und lächelte ihn dann an, als sie ihn sah. "Hey."
"Hi, Carly." Noah musste lächeln. "Danke, dass du gekommen bist." Carly zuckte mit den Schultern. "Meine Familie ist froh, dass ich endlich mal zu jemandem gehe." Noah schmunzelte. "Okay, komm rein... Meine Mutter ist nur halbwegs auf dich vorbereitet, sorry im Voraus." Dann ließ Noah Carly eintreten.
Sie kamen fast in Noahs Zimmer, ohne auf Noahs Mutter zu treffen - doch dann stand sie plötzlich da. "Hallo", begrüßte sie Carly und starrte sie dann an. Dann Noah. "Du hast eine Freundin?!"
"Sie war bei dem Geschichtsausflug dabei. Wir sind... nur so etwas wie flüchtige Freunde", beeilte sich Noah zu sagen und spürte, wie er rot wurde. Auch Carly schien sich nicht ganz wohl zu fühlen mit der Situation.
"Wie alt bist du? Dreizehn?" Noahs Mutter sah Carly stirnrunzelnd an.
"Vierzehn", antwortete Carly leise. "Ich bin Vierzehn." Noah blickte sie an. Sie hatte Geburtstag gehabt.
"Na das machts ja viel besser. Okay, dann macht mal das Musikprojekt." Noahs Mutter sah Noah an. "Wir sprechen uns." Noah nickte nur schnell und führte Carly dann in sein Zimmer. "Alles okay?" Carly nickte. "Ja. Ja."
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