40.🚫
Jungkook
" L-lass mich los!" Rief ich erneut nach Gnade. Meine Stimme brachte kaum noch einen Ton heraus. " Jungkook, ich bin es doch nur. Was ist passiert?!" Hörte ich aufeinmal eine komplett andere Stimme nach mir rufen. Meine Augen schlugen wieder auf und ich sah in Jacksons seine. Er sah mich verwirrt und zugleich mitleidig an. Ein Funkeln leuchtete in seinen geweiteten Pupillen auf.
Augenblicklich lockerten sich meine Muskeln und auch meine Atmung beruhigte sich wieder. Erleichtert darüber senkte ich mich in die Lehne. Ein Blick durch das Zimmer reichte mir und ich konnte sehen, dass Taehyung nicht mehr da war. Er war verschwunden. Nur noch Jackson und ich befanden uns hier. Alles war wieder so, wie zuvor. Mit der Ausnahme, dass der blaue, zerknitterte Brief in meinem Schoß lag.
" Was ist los?" wiederholte Jackson nochmals seine Frage, da ich ihm nicht antwortete. Seine Hände platzierte er behutsam ohne Druck auf meine Handgelenke. Er wirkte total besorgt. Dabei war ich der Mörder seiner Freunde. Wie konnte er nur so nett sein? War er denn kein bisschen nachtragend?
" Ich habe Taehyung gesehen..." äußerte ich mich knapp. Gerade wollte ich einfach nicht über das Geschehnis reden. Genauso wenig, dass ich deswegen einen halben Nervenzusammenbruch erlitten hatte. "Außerdem erinnere ich mich wieder..." murmelte ich bedrückt. Die restlichen Tränen tropften von meinem Kinn auf meine Oberschenkel, die von einer Decke überdeckt wurden hinab. "Wirklich...? Oh Jungkook...also weißt du bescheid?" Nickend starrte ich zu Boden. Mir war bewusst, was alles geschehen war, allerdings wollte ich es nicht wahr haben.
" Heißt das, dass du mir nun wirklich glaubst?" Vergewisserte sich Jackson vorsichtig und ließ nicht von meinen Gelenken los. Er sah mir so tief in die Augen, dass ich das Gefühl hatte, dass er dadurch versuchen würde meine Gedanken zu lesen.
Schweigend sah ich weg. Unmöglich konnte Taehyung für immer weg sein. Wieso sonst konnte ich ihn in meinem Kopf sehen? Wieso verfolgte er mich also dann? Planlos schüttelte ich mit dem Kopf. Das konnte nicht sein. " Ich- Ich weiß es nicht...ich will ihn erst sehen..." meinte ich ehrlich.
" Du willst ihn sehen?" Wiederholte Jackson meine Aussage, doch klang er dabei wesentlich nur konsterniert. " Ich dachte du hast ihn gesehen. Wie meinst du das?" Er ließ von meiner Hand ab und bügte sich stattdessen zu mir herunter, sodass unsere Augen sich auf einer Ebene befanden.
" Ich will ihn im Grab sehen. Dann bin ich überzeugt, dass er nur noch in meinem Kopf existiert. " stellte ich klar. Immerhin hatte ich sonst kein andere Wahl. Mich ließ der Gedanke nämlich einfach nicht los, dass Taehyung vielleicht mehr als nur eine Hallzuniation in meinem Kopf war. Bislang nahm ich an, dass er immer echt war. Doch nun kamen Zweifel auf.
" Jungkook, ich bin mir unsicher, ob das so eine gute Idee ist. Was ist wenn es dir dadurch nur noch schlechter gehen wird?" Wandte der Braunhaarige ein. Seine Hände hatte er auf den Knien abgelegt. " Und was ist wenn es mir danach besser gehen wird?" Stellte ich die Gegenfrage. Ich wollte momentan nichts weiter als endlich klare Antworten zu bekommen. Keine Sekunde länger wollte ich noch vor der Wahrheit wegrennen oder mich selbst belügen. Ich konnte das einfach nicht mehr.
" Ich mache mir nur Sorgen, dass du es nicht verkraftest."
" Bitte Jackson, ich werde es verkraften. Ganz sicher. Ich will immerhin wirklich nur sicher gehen..." betelte ich um seine Einverständnis. Denn ohne ihn würde ich es nicht schaffen zum Grab zu kommen.
" Meinetwegen, aber weil du mir danach Glauben schnenken und es dir besser gehen wird, okay?" Gab er nach und richtete sich wieder vollends auf. Dankbar kullerten wieder Tränen meine Wangen hinab. Ich war so emotional geworden. Irgendwie berührte mich seine Hilfe so sehr, wie noch nie zuvor. Vor allem weil ich ihm noch so viel Leid zugefügt hatte und er mich trotzdem unterstütze. " Danke dir Jackson wirklich..." wisperte ich.
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Felou
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