24.🚫
Jungkook
Wir waren angekommen. Auf einem kleinen schwarzen Asphalt, wo in mitten auf der Wiese ein riesiges, abgekommenes und graues Gebäude stand. Es erinnerte mich an einen altes Parkhaus mit mehreren Stöcken, das allerdings teilweise in Schutt und Trümmern lag. Das Fundament war mehrere Meter lang, streckte sich über einen steinigen Kiesboden und es kam laute Rappermusik von dem Ort. Zusätzlich sah man über all bunte Lichter aus den zerbrochenen Fenster und Menschen, die sich innerhalb des Gebäudes aufhielten. Die meisten tanzten, tranken Alkohol aus Flaschen oder machten Fotos von der Party. Es qualmte auch Rauch aus den Ausgängen, was wahrscheinlich von Zigaretten oder EShishas stammte.
Mit einem Lächeln beobachtete ich das ganze von Außen und schritt durch das Gras auf die Lichter zu. Edawn welcher inzwischen sein Auto am Rand geparkt hatte, stellte sich neben mich und reichte mir eine Kippe zur Hand. Dankbar nahm ich das Teil an und folgte dem Blondschopf in der Lederjacke zum Platz, wo die gesamte Menge schon versammelt war.
Im Parkhaus angekommen hatte ich schon meine Kippe zur Hälfte aufgeraucht. Nur noch ein kleiner Stummel war geblieben, den ich mühelos auf den Boden unter mir fallen ließ. Innen drin herrschte noch mehr Rauch als erwartet und die Leute waren alle schon total schräg drauf. Nicht nur, dass sie haufenweise Flaschen auf den Etagen warfen, zerstörten sie mit Schlägern und Eisenstangen die Inneneinrichtung des verosteten Parkhauses. Einige waren sogar so verrückt, dass sie ein Feuerwerk in einigen Etagen starteten.
Mit einem Lächeln sah ich mich um und konnte nicht fassen, an so einem Ort meine Zeit zu verbringen. Aufgeregt klatschte ich mir in die Hände und drehte mich zu Edawn um, der sich gerade mit einem seiner Freunde unterhielt. Der Mann mit dem er vernarrt plauderte, schien zur Zeit völlig neben der Spur zu sein. Davon mal abgesehen, dass er andauernd von einem Bein aufs andere hüpfte, grinste er das ganze Gespräch über in die Luft.
Er hatte dazu eine große, weiße Plastiktüte über seine schwarzen Haare gezogen, weißes Puder übers Gesicht verstreut, halb zerissene Klamotten und einen üblen Gestank nach Alkohol. "Jungkook, darf ich vorstellen? Das ist Melvin. Melvin das ist Jungkook." Edawn stellte mir stolz seine Freunde vor und zeigte mit seinem Kopf in Richtung mehrere Typen, die alle völlig drauf waren, weil sie alle vor sich hin taumelten. Besonders der Typ mit der Plastiktüte durchlöcherte mich mit seinem Blick. Erst sah er so aus, als würde er mir vor Wut womöglich eine rein hauen wollen, doch freundlicherweise fing er an zu lächeln.
"Hi." Nuschelte er, gesellte sich neben mich und hielt mir seine Hand entgegen, welche voller Narben verziert war. Sie waren zum Teil entweder geheilt oder frisch am Bluten.
"Hey."Ich nahm seine Hand an und drückte nicht all zu fest , da ich fürchtete diese ansonsten noch mehr zu verletzten. Doch der Mann zeigte im Gegensatz zu mir keine Scheu und näherte sich schlagartig meinem Oberkörper. Der Alkoholgeruch, den er trug, verstärkte sich dadurch umso mehr in meiner Nase. Auch meine Sicht veränderte sich und ich erkannte seine dunkel, geweiteten Pupillen, die mich voller Begeisterung analysierten. Er besaß außerdem auch einige Sommersprossen im Gesicht und zwei schiefe Zahnlücken, die hervor kamen sobald er begann mir seine Zunge frech entgegen zu strecken.
Seine Hand löste sich von meiner und packte dann ruckartig den Stoff meines Pullovers über Schulter. Ganz geschmeidig ohne Zögern näherte sich sein Gesicht meinem so nah, dass unsere Lippen nur noch einige Zentimeter von einander entfernt waren. Erschrocken von seiner hastigen Bewegung wollte ich einige Meter zurück weichen, schaffte es allerdindgs nicht. Er hatte mich immerhin fest an der Schulter gepackt und ließ meine Flucht dadurch nicht mehr zu. Irritiert sah ich also hilflos in seine Augen und musste feststellen, dass er mehr als nur ein bisschen durch war. Sie waren nämlich mehr als nur gerötet und tiefe Augenringe lagen unter den Augenlidern. Seine Lippen waren vertrocknet und die Nase weiß.
Was hatte er zu sich genommen und wie viel?
"Ich mag dich. Ich sehe nämlich Trauuuuer in deinen Augen." Raunte er verspielt gegen mein Gesicht, sodass ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spürte. Nun verstand ich gar nichts mehr. Augenblicklich richteten sich meine Nackenhaare auf und ich begann zu schwitzen. Melvin hielt mir seine zweite geballte Hand, dessen weiße Knöchel hervorstachen vor meine Nase, wodurch ich kurz mit den Augen blinzeln musste. Ich hatte Angst und reagierte dadurch wie gelähmt. Nicht einmal mehr fähig zum Bewegen war ich. Jedoch schlug er mich zum Glück auch nicht wie gedacht, sondern öffnete bloß seine Faust. Dadurch offenbarten seine knochigen Finger von einem Moment zu dem anderen zwei, kleine Pillen, auf denen zwei runde Smileys abgebildet waren. Beide lächelten.
Mit Schweiß auf der Stirn beobachtete ich jede kleinste Bewegung meines Gegenübers und sah ihm dabei zu, wie er nach meiner Hand reichte. Ohne Wiederstand ließ ich seine raue Hand meine berühren, ehe er vorsichtig nach meinem Fingern griff. Er platzierte behutsam die zwei Tabletten in meine Hand und überreichte sie mir. "Die ersten zwei sind immer bei mir umsonst." Erklärte er mit einer kindlichen Stimme und konnte nicht aufhören mich an zu lächeln. In seinen Augen spiegelte sich momentan der purre Wahnsinn wieder und ich bekam Gänsehaut bei dem Gedanken, gleich dasselbe zu erleben wie er. Mit kalten Händen presste ich die Pillen in meiner Hand gegen meine Finger. "Was ist das Zeug?" Stellte ich meine Frage und öffnete meine Hand wieder, um die Tabeltten genauer zu betrachten. Melvin wich währenddessen etwas weiter weg von mir, sodass er wieder Distanz zwischen uns brachte. "Magie." quieckte er nur überglücklich und drehte sich einmal im Kreis um sich selbst herum. "Die Magie, die schöner ist, als alles andere. Schöner als jedes Paradies." fügte er noch hinzu und verschwand im nächste Augenblick
unter die Menge der tanzenden Leute. Edawn und ich sahen ihm bloß gespannt hinterher. "Wirst du sie nehmen?" Edawns Blick lag auf mir und den Pillen in meiner Hand. Kein Ahnung woher er plötzlich ein Glas Wasser aufgetrieben hatte, aber er hielt es mir nun entgegen. "Auf jeden Fall."
Ich zückte zum Glas, schmiss mir die zwei Tabletten in den Mund spülte das Zeug anschließend mit einem Schluck Wasser runter.
_______________
Felou
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro