Als wir die Eishalle betraten, sah ich mich erstaunt um, denn es waren keine Menschen hier, dennoch waren Bunte gedimmte Lichter an und es lief Musik... die Türen waren offen und es lagen Schlittschuhe für uns bereit. Verwirrt sah ich zu Yoongi, der geheimnisvoll lächelte.

"Du hast die ganze Halle gemietet?" fragte ich ihn, als mir dämmerte, was das alles hieß und er nickte leicht beschämt. Er war so niedlich, wenn er unsicher wurde, obwohl er eben noch voller Selbstvertrauen gewesen war, die große, böse Raubkatze. 

"Erinnerst du dich noch, wie oft ich hingefallen bin und du mich sicher über das Eis hast fahren lassen?" fragte er mich nun leise lachend und ich musste ebenfalls grinsen.

"Du hast mich extra zum Eislaufen eingeladen, weil ich dir erzählt hatte, dass ich das ganz oft mit meinem besten Freund gemacht hatte... der es nie gelernt hatte, das Gleichgewicht zu halten und auch nach Jahren noch immer wieder auf der Nase lag, sobald er das Eis betrat. Und dann hast du genau das gleiche getan, es war so lustig." meinte ich lachend und nun grinste er wieder mit nur einem Mundwinkel... Wollte er mich schwach machen? 

"Ich muss dir was zeigen und gestehen... aber, der beste Freund, von dem du mir damals erzählt hast... es war Taehyung, oder?" fragte er, während er sich die Schlittschuhe anzog.

"Ja... ich weiß, ich hab ihn nicht als meinen Exverlobten erwähnt... aber, das hatte seinen Grund. Ich wollte, wenn ich dir etwas erzählt hatte nicht ständig meine Exbeziehungen unter die Nase reiben und Tae war ja bevor wir zusammen kamen, mein bester Freund... also habe ich ihn immer, wenn ich was aus unserer Freundschaft erzählt hatte, als meinen besten Freund bezeichnet." erklärte ich und er nickte. 

"Das dachte ich mir... sogar damals schon. Immer wenn du von ihm gesprochen hast, da war soviel Schmerz in deinem Blick... solch einen Schmerz hinterlässt kein Freund... das war eine verlorene Liebe." meinte er sanft und nahm meine Hand. 

"Soll ich dich wieder halten, damit du nicht fällst?" fragte ich ihn, doch er lachte nur. Kaum waren wir auf dem Eis, lief er los und glitt elegant und gekonnt über das Eis. Meine Augen wurden groß, als er sogar Sprang und sich einmal in der Luft drehte, ehe er wieder landete. Mein Mund stand offen, als er mich zu sich winkte und die Hand ausstreckte, um als Paar zu laufen. Ich gab mir einen Ruck und schloss zu ihm auf, wo ich seine Hand nahm um mit ihm ein Paar Runden zu drehen, bei denen er ein paar einfache Figuren mit mir machte, die nicht großartig schwer waren, aber auf keinen Fall Anfängerlevel... Wir hatten viel Spaß, genossen die Freiheit, der leeren Fläche, den Fahrtwind, der uns um die Ohren wehte und die Musik, zu der wir uns ab und zu Hand in Hand  drehten, bis wir erschöpft waren und zum Ausgang glitten. Als wir saßen, sprachen wir erst wieder, da wir uns auf dem Eis konzentrieren hatten müssen.

"Wann hast du Eislaufen gelernt?" fragte ich ihn, da er damals ständig wackelte und hinfiel, nur mit Mühe und Not fähig war, an meinem Arm ein paar wackelige Runden zu absolvieren.

"Ich konnte das schon immer... meine Großmutter hat Eiskunstlauf als Sport gemacht... nicht sehr professionell, aber sie hatte es geliebt... sie hat es mir gezeigt." erklärte er und ich starrte ihn mit offenem Mund an.

"Aber... aber..." irritiert schüttelte ich den Kopf.

"Du hast mir die Geschichten, wie du Tae helfen musstest, wie nahe ihr euch wart, als du ihm geholfen hast und wie sehr du das vermisst hast, mit so einer Traurigkeit erzählt... sie war spürbar, auch wenn du gelacht hast... deswegen dachte ich... wenn du diese Erfahrung nochmal machen kannst... vielleicht ginge es dir dann ein wenig besser..." gestand er und zum dritten mal an diesem Abend kamen mir die Tränen. 

"Yoongi..." war alles, was über meine Lippen kam, ehe ich leise Schluchzte... dieser Mann war einfach perfekt... ich wusste nicht, ob ich ihn überhaupt verdient hatte... konnte überhaupt jemand existieren, der ihn verdient hätte?

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das wars mit der Lesenacht... ich hoffe sie hat euch gefallen :)