Der große Dorfplatz
"Geschichten sollten nicht von einer einzelnen Person geschrieben werden. Sie sollten entstehen, durch Zusammenhalt, Freundschaft, Gespräche und ganz viel Knuddeln."
Zusammengefasst:
Der große Dorfplatz ist das Zentrum der Ansammlung an Häusern, in der die meisten Geschichten stattfinden und starten. Sobald der Himmel einen dunkelblauen Ton annimmt, und die Wolken orange hinter den Horizont gleiten, trifft man hier zusammen um am Lagerfeuer Marshmallows zu grillen, um Geschichten von Geschichten zu erzählen, um gemeinsam Spiele zu spielen, die man an Lagerfeuern spielt, oder einfach um sich seine Probleme von den Schultern zu reden.
Rund um das Lagerfeuer stehen Bänke, auf einer Seite ist immer Platz für Ballspiele oder gelegentliche Filmabende. Oft kann man einen guten Geruch wahrnehmen, der aus Daniels Küche über den Dorfplatz bis zu den Häusern zieht. Eine breite Allee mit vielen Bäumen am Rand führt aus dem Dorf zu anderen, teils bekannten, teils noch nie gesehenen Dörfern, sodass alle Bewohner die ganze Insel erkunden können.
Geschichten vom Dorfplatz
Die erste Geschichte, die mir bekannt ist, handelt von zwei Menschen, die sich hier kennengelernt haben, und durch pures Vertrauen zueinander fanden.
Einmal, als die Blätter bereits bunt wurden und die Sommertage immer kälter, hing eine ungewöhnliche Stille über Johannes Haus. Von außen war es niemandem aufgefallen, schließlich konnte man Stille nicht sehen, aber innen war es kälter als der Herbst war, die Vorhänge waren zwar offen, aber Licht schien die Pforten der Fenster und Türen nicht zu passieren. Johannes saß den ganzen Tag drinnen, bis er sich entschloss, am Abend doch noch zum Dorfplatz zu gehen, schließlich hatte Yannis ihn herzlich darum gebeten.
Wie immer setzte er sich zu den anderen, die bereits kühn am Werwolf spielen waren. Natürlich machte er mit, lachte, als er Amors Entscheidungen sah, tötete ohne den Hauch von Schuldgefühlen die Dorfbewohner, alles schien normal.
Aber Johannes war nachdenklicher als sonst. Von außen war es niemandem aufgefallen, schließlich konnte man Schwere nicht sehen, aber innerlich war er schwüler als der Herbst war, die Augen hatte er zwar offen, aber seine wahren Gedanken schienen die Pforten seiner Lider und Lippen nicht zu passieren.
Abends dann, als das Feuer bereits zu Glut geworden ist und der Himmel Löcher bekommen hatte, die hell funkelnd die Häuser beleuchteten, setzte sich eine Person neben ihn. Oft muss man nicht reden, um Trost zu finden. Oft reicht es, eine Schulter zu sein, wenn der andere sie braucht.
Und Marie tat genau das für Johannes, er konnte sich anlehnen und seinen Gedanken freien Lauf lassen, mit Marie an seiner Seite hatte er nichts zu befürchten.
Lange noch sahen sie sich die Sterne zu zweit an.
Die zweite Geschichte handelt von der Entstehung des Dorfplatzes, und warum hier das Zentrum des Knuddelns liegt.
Noch bevor hier viele Menschen wohnten und die Klänge des Cantoniums das Land überflogen, um Häuser, Seen und Tierwesen zu errichten, gab es schon Koalas. Diese waren (und sind) vollkommen glücklich, spielten mit Nifflern Verstecken, besiedelten langsam die Bäume und fingen an, sich für die Insel zu interessieren. Auf zahlreichen Erkundungstouren passierten sie die Fälle der Harmonie, trafen Omniscienta und schlossen einen Pakt, dass, solange hier Menschen und Tiere leben, nie einer böswillig verletzt wurde, und nie jemandem Böses getan werden darf.
Omniscienta wirkte einen Zauber, der sich über die Insel spannte und uns als Einklang bekannt ist. Als Richter dieses Paktes kam der erste Mensch auf die Insel, sein Name war Daniel und er tat den lieben langen Tag nichts, als mit Koalas herumzutollen und Blödsinn zu machen, manchmal baute er Schlösser aus Bambusbauklötzen.
Mit der Zeit kamen immer mehr Menschen hierher, Häuschen wurden gebaut und Freundschaften geschlossen.
Eines Tages beschlossen die paar Bewohner, sie bräuchten einen Platz, an dem sie länger reden könnten und gemeinsam mit den Koalas tollen. So entstand jener Platz, eine Mulde mit ewigen Spänen und Holzvorräten wurde gegraben, auf der man in Zukunft Feuer machen konnte. Zu Weihnachten hing man auf den Tannenbaum der Allee Kugeln und Lichter, man machte Früchtetee und Punsch.
Dort entstand der Brauch, sich in die Arme zu fallen, wenn anderswo das Christkind kommt, und bis heute wird hier geknuddelt, wie nirgendwo anders.
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