Kapitel 7
Jace stand langsam auf und verließ das Zimmer. Es war vermutlich ganz gut dem Neuling und dem Direktor erstmal etwas alleine Zeit zu geben. Es interessierte ihn zwar normalerweise herzlich wenig, wie sich andere fühlten, aber selbst er konnte nachvollziehen, wie sich die neuen fühlen mussten. Er kannte seine Mutter zwar nicht, doch trotzdem vermisste er sie.
Es musste sich schrecklich anfühlen, wenn diejenige, die wie eine Mutter war, einen das gesamte Leben angelogen hatte. Das andere Mädchen, äh... Maria, folge ihm. Sie fragte »Hilfst du mir, Luna zu suchen?« Er hatte eh nichts besseres zu tun, also nickte er und ging direkt in Richtung Bibliothek. Ich weiß nicht, wie es ihr geht, aber ich würde meine Ruhe haben wollen. Die Bibliothek ist der perfekte Ort dafür. Selbst wenn sie nicht dort wäre, könnte er unterwegs ein paar neue Bücher für seine Forschungen einstecken.
Doch schon als er die Bibliothek betrat, bekam er ein ungutes Gefühl. Es schien fast so, als würde irgendetwas ihn vertreiben wollen. Auch wenn er nicht sagen konnte, warum, war er sich sicher, dass das Luna sein musste. Vorsichtig näherte er sich und als er sie dann sehen konnte, stand sie vor einem geöffnetem Fenster.
Obwohl sie die Augen geschlossen hatte, bemerkte sie ihn und drehte sich langsam um. Jace beobachtete sie nur, denn er konnte sehen, wie schlecht es ihr ging. Eigentlich hatte er die anderen holen wollen, doch er kannte ihre Situation. Es ist besser sie erstmal in ruhe zu lassen. Früher hatte er sich oft wie sie gefühlt, als seine Eltern ihn zurückließen oder seine Geschwister ihn verlassen hatten.
Ohne etwas zu sagen stellte er sich neben Luna. Sie blickte wieder nach draußen und er folge ihrem Blick. Wie gerne wüsste er doch, worüber sie nachdachte. Sie unterbrach die Stille indem sie »Was machst du hier?«, fragte. Jace blickte ihr in ihre unergründlichen braunen Augen, bevor er ihre Frage beantwortete. »Ich leiste dir grade offensichtlich Gesellschaft.« »Warum?«, fragte sie weiter. »Weil ich dich verstehen kann.«, sagte er sofort.
Lunas Blick verdunkelte sich und sie schaute wieder aus dem Fenster. »Wieso solltest du mich denn schon verstehen?«, flüsterte sie, eher zu sich selbst. Natürlich hörte er sie trotzdem und sagte »Weißt du, ich wurde von meinen Eltern verlassen, als ich klein war... Ich weiß, wie es ist, wenn jemand den man liebt etwas tut, was man einfach nicht verstehen kann. Man fühlt sich verraten und ist so ungeheuer wütend... So fühlst du dich doch, oder?« Etwas verwundert nickte sie schließlich.
Jace war selbst verwundert warum er ihr das erzählt hatte. Niemand wusste von seinen Eltern, nicht mal sein Großvater wusste die ganze Wahrheit. Wieso erzählte er ihr dann von seiner Familie? Aber irgendwie hatte er das Gefühl ihr vertrauen zu können, und außerdem half es ihr vermutlich auch etwas. So wusste sie wenigstens, dass sie nicht allein war.
»Wie hast du das bisher hinbekommen? Dich zu beruhigen, obwohl dir so etwas passiert ist, meine ich.«, fragte sie. Er sagte zögernd »Ich lasse meine Wut einfach aus, indem ich...« »Kämpfe?« Wie kam sie denn darauf? Das klang fast so, als wäre kämpfen etwas normales, was sie jeden Tag so als Hobby tat. Verrückt, auch nur daran zu denken! Als ob das auch nur irgendwo normal wäre, egal woher sie auch herkam.
Da er noch nicht geantwortet hatte, sagte sie »Oh...äh, ich glaube das ist hier wohl nicht so üblich...«, und errötete leicht. Jace musst schmunzeln, weil sie dabei so süß aussah... Warte, süß? Warum dachte er das denn? Sie blickte verlegen auf ihre Füße und fragte dann »Was...machst du denn?« »Ich lenke mich ab, durch Musik oder Sport, oder ich rede mit jemandem...« Sie nickte und sagte dann »Du hast recht, seist unserem Gespräch muss ich nicht mehr daran denken... Danke.«
Er lächelte sie an und sagte »Nichts zu danken.« Sie erwiderte das Lächeln und sagte »Es... das mit deinen Eltern tut mir leid.« Ich will nicht darüber reden... Sie nickte und schaute wieder aus dem Fenster. Auch er wandte den Blick wieder ab. Keiner von beiden sagte etwas. Jace schloss die Augen und lauschte dem Wind. Es war still, sodass nur der Wind und sie Vögel zu hören waren.
Eine weile blieb es still, bis er ein leises schluchzen neben sich vernahm. Weinte Luna etwa? Als er sie ansah, merkte er, wie sie versuchte die Tränen mit dem Ärmel wegzuwischen. Er reichte ihr ein Tuch aus seiner Tasche und sagte »Hey, nicht weinen... Was ist denn?« Sie nahm das Tuch und antwortete erstmal nicht. Während sie versuchte sich zu beruhigen, musterte er sie.
Dieses Mädchen hatte so schöne Augen... Halt, jetzt dachte er schon wieder an sowas. In ihrer Gegenwart konnte er sich einfach nicht beherrschen. Verdammt, es geht ihr nicht gut und du denkst an sowas? Ihre Stimme holte ihn aus seinen Gedanken zurück. »Es ist nichts...« Aber er wusste, dass das nur die halbe Wahrheit war. Mit einem eindringlichen Blick bedeutete er ihr, ihm alles zu sagen. Doch ihre Antwort überraschte ihn.
»Es ist nur... noch nie war jemand anderes so freundlich zu mir, außer A...Ricky.« Klang so, als hätte sie keine Freunde gehabt. Jetzt fragte er sich noch mehr, woher sie kam und was für eine Vergangenheit sie genau hatte. Wie konnte so ein wunderbares Mädchen denn keine Freunde haben?Aus Reflex sagte Jace »Tja, so sind Freunde halt.«, was ihn selbst überraschte. Hatte er grade wirklich gesagt, dass sie Freunde waren?
Dabei kannte er sie erst seit heute. Aber jetzt könnte er es nicht mehr zurücknehmen. Hoffentlich hatte Luna das einfach überhört, aber er wusste, dass das unwahrscheinlich war. Genau wie erwartet fragte sie »Freunde?« Ihre Stimme klang erstaunt. Das wäre er in ihrer Situation sicher auch. Er nickte nur zur Bestätigung und ihr Blick erhellte sich. Mit einer festen Umarmung bedankte sie sich bei ihm während sie »Danke!«, rief. Langsam schloss er seine Arme um sie und murmelte »K...klar.« Ein glückliches Gefühl erfüllte ihn, denn sie war auch seine erste richtige Freundin.
In diesem Moment hörte er, wie die Tür der Bibliothek aufgerissen wurde. Als sie sich umdrehten, sahen sie Ricky und den Direktor. Beide schauten verwirrt, bis auch Ria hinter ihnen durch die Tür kam. Sie fragte »Was ist...? Oh, Luna! Zum Glück haben wir dich gefunden.« Als niemand antwortete legte sie den Kopf schief.
Ricky fragte nur »Was haben wir verpasst?« Sofort versteifte Jace sich und mit einem Blick auf ihn sagte Luna »Wir sind jetzt anscheinend Freunde...« Diese Nachricht verwunderte die drei anderen. »Woher kommt's?«, fragte Ricky weiter. Er wollte nicht, dass die anderen von seinem Familie erfuhren, deshalb schüttelte er leicht den Kopf. Zu seinem Glück verstand Luna das Zeichen und sagte »Er ist...ziemlich nett.« Das ist dass erste mal, dass mich jemand nett genannt hat...
Offensichtlich kaufte die anderen ihr diese Geschichte wirklich ab. Sie fragten nicht mehr weiter und erleichtert atmete er aus. Natürlich so, dass die anderen es nicht bemerkten. Jace folgte ihnen aus dem Raum und murmelte Luna beim vorbeigehen ein leises »Danke...«, zu. Er spürte ihren Blick im Rücken und drehte sich nochmal zu ihr um. Fragend beobachtete er sie. Was hatte sie vor? Jedenfalls wollte sie ihm noch was sagen. Sie zögerte leicht, bevor sie näher kam und ihn noch einmal drückte.
Hey, Leute!❤️
Sorry dass ich so lange nichts mehr geupdatet habe, 🥺aber bisher war es immer so, dass ich erst die Kapitel immer sofort nach dem Schreiben veröffentlicht habe. In letzter Zeit war ich aber krank, also Kopf und Halsschmerzen und mir ging es erst seit gestern etwas besser🤕🤧 Damit sowas nicht noch mal passiert, schreibe ich ab jetzt immer erst etwas vor (so 1-2 Kapitel) bevor ich Uploade. Das könnte etwas dauern, aber danach kommt (hoffentlich) immer so in 2-3 Tagen Abstand was.
Ich hoffe ihr könnt's verstehen❤️ Und danke, an alle, die bisher mal reingeschaut haben❤️❤️❤️❤️❤️
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Hmm, ja... ka, was genau ich sagen wollte... Jedenfalls hab ich das Gefühl, heute kommt noch einiges
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