
𝗜. 𝐏𝐑𝐎𝐋𝐎𝐆
first.
prolog
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1992
„Wir können nichts mehr für sie tun, Sie sollten Abschied nehmen" sprach eine Hebamme zu dem großen braunhaarigen Mann. Dieser schien von der Nachricht nicht besonders erschüttert zu sein. Sein Mund ist zu einem Strich verzogen und mit eiskalter Miene scheucht er die Hebamme vor.
Er folgt ihr zu einer kleinen Stube in der seine Frau im sterben liegt. Neben ihr liegt eine kleine Krippe wo ein kleines Mädchen vor sich hin schlummert.
Lächelnd geht die Hebamme auf das Mädchen zu und nimmt es auf ihren Arm. Leicht schaukelt sie es hin und her. Ein glucksen ist von dem kleinen Mädchen zu hören.
Der Mann aber hat nur Augen für seine Frau. Schwach erklingt ihre Stimme. „Peter" haucht sie. Langsam geht er auf die Frau zu und nimmt ihre Hand. „Eve" sagt er leise. Sein Blick gleitet ihr Körper herunter. Ihr ganzes Kleid war durch die Geburt blutgetränkt. Kurz verzieht er sein Gesicht, bevor er in die Augen seiner Frau blickt.
„Schütze unser Mädchen" röchelt sie leise. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich nur noch langsam. Jeder Atemzug fällt ihr schwer. Nickend blickt Peter auf sie herab, von außen wirkt er eiskalt, aber innerlich tobt in ihm ein Sturm. „Ich liebe dich" haucht er und küsst sie zart auf die Wange, während er ihre Hände miteinander verschränkt. „Es tut mir Leid" sind ihre letzten Worte, bevor sie ihren letzten Atemzug atmet und vor den Augen ihres Mannes dahinscheidet.
Peters Blick fällt auf die Hebamme mit seinem Kind in dem Arm. Sein Blick ist zunächst hasserfüllt, aber plötzlich stehlt sich ein Lächeln auf sein Gesicht.
„Jetzt ist es endlich soweit".
2012
Mit gezielten Bewegungen malst du die Umrisse eines Waldes nach. In deinem Inneren siehst du ein Bild, dass du genau so wiedergeben willst. Zufrieden betrachtest du das Endresultat, dein Gedächtnis ist ziemlich gut und so kannst du dir jede Kleinigkeit merken, so unwichtig sie auch zu scheinen mag.
„Runa, komm her!" hörst du deinen Vater schreien.
Du seufzt leise auf, bevor du schnell deine ganzen Malsachen unter dein Bett versteckst. Seitdem dein Vater dich einmal dabei erwischt hat, wie du deine verstorbene Mutter gemalt hast, ist er ausgerastet.
Er hat deine ganzen Malsachen durch die Wohnung geschmissen, verängstigt hast du dich damals in die Ecke eurer kleinen Wohnung gedrängt. Das war das erste Mal, dass du eine unfassbare Angst vor deinem Vater hattest.
Mit deinen 7 Jahren bist du zuvor noch nie mit Gewalt in Berührung gekommen. Weinend bist du in dein Zimmer gerannt, schließlich wusstest du nicht, dass du etwas falsch gemacht hast.
Danach ist dein Vater reumütig in dein Zimmer gekommen, in seiner Hand eine Tüte Schokobons.
Er hat sich zu dir auf dein Bett gesetzt. Noch heute kannst du dich an seine Worte erinnern. „Es tut mir Leid, aber ich möchte, dass du nie wieder etwas zeichnest. Hast du mich verstanden? Verschwende deine Zeit nicht für sowas unbedeutsames. Du bist für etwas besseres bestimmt".
Du hast damals nur genickt, dein Vater hat geseufzt und ist dann gegangen. Die Schokobons hat er dir auf dein Tisch gestellt.
Danach hast du noch gesehen, wie er all deine Bilder die du bis zu diesem Zeitpunkt gemalt hast verbrannt hat. Danach hast du eine Ewigkeit nicht mehr gezeichnet, bis du eines Tages alte Zeichnungen gefunden hast.
Unterschrieben wurden diese mit Eve Wright und sofort war dir klar, dass deine Mutter auch eine Künstlerin gewesen sein musste.
Seitdem Tag an zeichnest du heimlich immer wieder ein paar Bilder. Du hast deine Mutter nie kennengelernt, aber durch das zeichnen fühlst du dich mit ihr auf einer Art verbunden.
Mit einem letzten Blick auf dein Bett, ob man auch ja nicht eine Zeichnung sieht, verschwindest du aus deinem Zimmer.
Du gehst den langen Flur runter, direkt in das Arbeitszimmer deines Vaters. Was dein Vater genau arbeitet, hat er dir nie verraten, lediglich dass er einen ziemlich großen Einfluss zu haben scheint und einige gehorsame Gefolgsleute die für deinen Vater alles tun würden.
„Runa" sagt er und blickt dich Stolz an. „Bald ist es soweit" sagt er und deutet mit einer Handbewegung auf einen Stuhl.
Stumm setzt du dich hin, dein Blick haftet dabei die ganze Zeit auf dem Boden. „Guck mich an" befiehlt er dir. Sofort hebst du deinen Blick und siehst in seine matten braunen Augen. „Ja, Vater" sagst du monoton.
„Ich habe dich jahrelang darauf vorbereitet. Ich erwarte eine Glanzleistung von dir" forsch mustert er dich. „Ich werde dich nicht enttäuschen, Vater" sagst du wie auswendig gelernt. „Das habe ich auch nicht anders erwartet" mit einem grausamen Grinsen sieht er dich an bevor er deine Wange tätschelt.
Kurz zuckst du zusammen und schließt deine Augen. Aber dein Vater schlägt dich nicht, nicht dieses Mal.
„Zieh das an" sagt dein Vater und hält dir Klamotten hin.
Sofort entledigst du dir deine Sachen, dass du dafür rausgehst hätte dein Vater dir niemals erlaubt. „Du siehst aus wie deine Mutter" lächelt dein Vater während sein Blick dein Körper runtergleitet.
Beschämt ziehst du dir schnell die Sachen an, die dir dein Vater gegeben hat. Du guckst an deinem Vater vorbei in den Spiegel.
Aufmunternd lächelst du dir zu. Jetzt siehst du aus wie eine richtige Kämpferin, auch wenn du dich innerlich nicht so fühlst, aber das ist egal.
Hoffentlich gut genug um die Avengers zu täuschen. „Hier deine Waffen" ertönt die Stimme von einem der Männer deines Vaters.
Er hält dir einen schwarzen Bogen und einen Köcher hin. Dankend nimmst du ihn an. „Und auf dieses Schmuckstück, pass besonders auf" sagt dein Vater und hält dir einen edlen Dolch hin. „Das werde ich" versprichst du ihm.
Du atmest einmal tief durch, nun bist du vollkommen ausgerüstet. „Und jetzt?" fragst du leise, bevor dein Vater ein Wort sagen kann, ertönt ein lauter Knall von draußen, was dich zusammenzucken ließ.
Auf dem Gesicht deines Vaters breitet sich ein dickes Grinsen aus. „Es geht los" sagt er und drückt dich mit seiner Hand nach vorne.
Unsanft schubst er dich aus dem Haus raus und du hörst nur noch wie die Tür hinter dir knallt. Du drehst dich um, aber die grüne Tür ist verschlossen und du weißt, dass sie sie auch nicht mehr öffnen wird.
Du umklammerst den Bogen fester in deiner Hand und drehst dich vom Haus weg. Überwältig atmest du die kühle Luft ein, erst dann bemerkst du die Panik die in der Luft liegt.
Überall rennen verängstigte Menschen umher und komische Wesen die wie Aliens Aussehen fliegen umher.
Mittendrin siehst du die Avengers kämpfen; dein Ziel. Du atmest noch einmal tief durch, dann spannst du deinen Bogen und zielst auf eine Kreatur die gerade Hawkeye im Visier hat. Mit einem Pfeil hast du das Vieh getötet.
Clint dreht sich um und sieht nur das tote Ding vor ihm, erschrocken blickt er auf und sein Blick fällt auf dich. Du zwinkerst ihm zu und stürmst dann in das Getümmel.
Clint schüttelt verwirrt seinen Kopf, aber in dem Moment kann er nicht weiter darüber nachdenken, weil sofort eines dieser Dinger ihn wieder attackiert.
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