[vii.] Im Garten des Lebens [Frühlingschallenge]
»Spring sang softly as winter died:
I'll bloom for you; while my heart still cries.«
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𝕰𝖘 𝖜𝖆𝖗 𝖊𝖎𝖓 𝕲𝖆𝖗𝖙𝖊𝖓. Friedliche Frühlingsruhe lag über den Sträuchern, Büschen und Bäumen. Sie bedeckte den kleinen Teich, dessen Oberfläche im morgendlichen Sonnenlicht glitzerte und funkelte, als wäre das Wasser von winzigen geschliffenen Kristallen durchsetzt. Sie tanzte mit der leichten Brise, die durch das grüne Baldachin raschelte und sie flüsterte den Vögeln liebliche Melodien zu, die ihnen wie warme Sommerluft durchs Gefieder streiften.
Blätterrauschen, Vogelmelodien, Federrascheln.
𝕰𝖘 𝖜𝖆𝖗 𝖊𝖎𝖓 𝖐𝖑𝖊𝖎𝖓𝖊𝖗 𝕭𝖆𝖈𝖍, der in vereinter Harmonie mit der Stille plätscherte und über dem schillernde Libellen tanzten. Die friedlich summenden Bienen füllten mit ihren Frühlingstönen die Luft und gondelten bereits von Blumenkelch zu Blumenkelch, kleine Pollensäckchen an den Beinen. Die Gräser wisperten leise miteinander und untermalten das emsige Treiben kleiner Tiere, die durch den Garten huschten, wachgekitzelt vom Duft der blühenden Pflanzen.
Wasserplätschern, Bienengesumme, Gräserwispern.
𝕰𝖘 𝖜𝖆𝖗𝖊𝖓 𝕭𝖆𝖊𝖚𝖒𝖊. Zwei Trauerweiden, die sich in der Mitte des Gartens in den morgendlichen Himmel erstreckten. Eng umschlungen wie zwei Liebende, deren Gefühle für die Ewigkeit in ihrer knorrigen Borke festgehalten waren. Die herabhängenden Zweige bildeten ein schützendes Baldachin, unter dem ein steinerner Tisch sich nahtlos in die Atmosphäre einfügte. Der Stein war sichtbar alt und vom Wetter gezeichnet und Efeu rankte sich bereits an seinen Beinen empor. Auf ihm stand eine einzelne Tasse.
𝕰𝖘 𝖜𝖆𝖗 𝖊𝖎𝖓𝖊 𝕿𝖆𝖘𝖘𝖊 𝕿𝖊𝖊. Mit filigranen Mustern dekoriert, machte sie einen fragilen, zarten Eindruck. Das durchsichtige Glas hielt eine Flüssigkeit, die klar wie ein Kristallsee bernsteinfarben leuchtete und einen entspannenden Duft verströmte, der von Frühling und Neuanfang erzählte. Am Rand der Tasse glitzerten Eisblumen, die im Sonnenlicht jedoch langsam ihre kristalline Struktur verloren und ... schmolzen.
𝕰𝖘 𝖜𝖆𝖗 𝖊𝖎𝖓 𝕶𝖎𝖓𝖉. Ein kleines Kind saß an diesem wettergegerbten Steintisch vor der Tasse Tee. Seine Gesichtszüge waren rein und weich. Es hatte neugeborene, aus sich heraus leuchtende Augen, unberührt von der Welt. Mit diesen Augen betrachtete es den Garten, der sich vor ihm erstreckte. Doch es sah keinen Garten. Das Kind sah, hörte, spürte, fühlte so viel mehr.
Das Blätterrauschen, die Vogelmelodien, das Federrascheln.
Das Wasserplätschern, das Bienengesumme und Gräserwispern.
Mit zittrigen Fingern hob es die gläserne Tasse an seine Lippen und nahm einen Schluck.
Der Tee schmeckte nach Sonnenaufgang. Er schmeckte nach Händen, die sich ein letztes Mal hielten, nach winterkalter Haut und frostigwarmen Umarmungen.
Er schmeckte nach Abschied.
Eine bernsteingoldene Träne rann die Wange des Kindes hinab, als es die schmelzenden Eisblumen am Rand der Tasse betrachtete. Das Licht der aufgetauten Wintersonne fing einen Regenbogen in dem bernsteingoldenen Tropfen und verstreute seine Farben auf die Knospen, die ihre zartblühende Kraft entfalteten.
Die Sonne war aufgegangen.
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