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[vi.] Albtraum der Weihnacht [❄️1❄️]

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 »One winter night when you are out for a walk, you hear
a noise. Once you investigate more closely, you find a gathering of
snowmen holding a meeting in a snow cave.«

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Mit jedem weiteren Atemzug drang die abendliche Winterluft klar und kühl in ihre Lunge. Eingepackt in eine dicke Winterjacke führte Natalie der schmale Weg, dem sie folgte, am Waldrand entlang. Die Laubbäume streckten ihre schneebedeckten kahlen Äste in den sternenklaren Himmel und die Tannen ragten in ihren dunkelgrünen Kleidern hoch neben dem Weg auf.

Die ganze Landschaft wirkte, als hätte jemand einen Eimer weißer Farbe über ihr ausgeleert und sie anschließend mit feinem Glitzerpuder bestäubt. Die bunten herbstlichen Farben waren aus den umstehenden Bäumen geflossen und mit der anbrechenden Dunkelheit hatte sich eine beruhigende Stille über den Wald gelegt.

Natalies Stiefel knirschten leise auf dem gefrorenen Schnee und ihr Atem malte kleine Wölkchen in die Luft, als würde die Kälte, gemischt mit dem warmen Atem, ihren Gedanken Leben einhauchen.

Sie ließ ihren Blick über die Umgebung schweifen und nahm die winterliche Atmosphäre tief in sich auf. Da entdeckte sie gleich neben dem Weg im Schnee merkwürdig aussehende Spuren - vermutlich von einem Tier. Oder von mehreren Tieren, worauf die Anzahl wohl eher schließen ließ. Merkwürdig, dachte sie, solche Spuren hab ich noch nie gesehenen. Etwas weiter den Weg entlang entdeckte Natalie eine noch merkwürdigere Auffälligkeit.

Mit grunzelter Stirn kniete sie sich neben die Stelle und inspizierte dort den Boden. Der Schnee dort war wohl weggeschmolzen und gab den Blick frei auf kahlen rußgeschwärzten Boden darunter. Als hätte jemand hier ein kleines Feuer gemacht, mitten in der Nässe und Kälte des Winters.

Ja klar. Bei näherer Betrachtung bemerkte Natalie auffallend gerade gezogene, dunkle Linien, die wohl jemand in den Boden geritzt hatte. Wahllos angeordnet und scheinbar ohne einen dahinter stehenden Sinn erweckten sie ein leises Gefühl der Unruhe in Natalie. Irgendetwas stimmte hier nicht ... Auf einmal kroch eine Gänsehaut ihren Rücken herunter, trotz des wärmenden Wintermantels, den sie trug. Unruhig ließ Natalie ihren Blick durch die Gegend schweifen und erhob sich.

Sicherlich bedeuteten die Zeichen nichts Gutes ... oder es waren einfach die gedankenlos eingeritzten Spielereien eines Kleinkinds. 

Egal, was es war, Natalie fühlte sich nicht mehr wohl in der glitzernden Winterlandschaft, so ganz alleine am Rand des Waldes ... Sie wollte nichts wie nach Hause. Doch einfach zurückzugehen kam nicht in Frage, das würde länger dauern, als den Rundweg auszulaufen. Fast war sie schon wieder zuhause, in der Ferne konnte sie bereits schwach das Licht der ersten Straßenlaternen ausmachen.

Diesmal eilig, mit den Händen in den Taschen, setzte sie ihren Weg fort. Sie versuchte, sich mit anderen Gedanken abzulenken - ihre Freunde, mit denen sie auf dem Weihnachtsmarkt bummeln und gebrannte Mandeln naschen wollte, oder der Gesichtsausdruck ihrer Mutter, wie ihr das mühsam errichtete Lebkuchenhaus vor der Nase zusammenbrach. Ihr über beide Backen grinsender Vater, der das erste Türchen des Familien-Adventskalenders öffnete. 

Doch die seltsame Stelle im Schnee wollte ihr nicht aus dem Kopf gehen und sie erwischte sich mehrmals dabei, wie sie über die Schulter Blicke zurück warf.

Fast hatte sie den Weg am Waldrand schon hinter sich gelassen - der Asphalt der Straße kam schon in Sichtweite - da entdeckte sie ein schwaches Leuchten, das von einem der Schneehügel ausging, die sich auf dem Feld angehäuft hatten. Ein sanftes Flackern in der Dunkelheit, nicht mehr und nicht weniger. Und doch erweckte es Natalies Neugier. Das Flackern bedeutete Licht. Flackerndes Licht bedeutete Feuer. Feuer - wie das Feuer, das die Brandstelle im Schnee zurückgelassen haben musste, an der sie vorhin vorbeigekommen war ...

Natalie zögerte. Was, wenn ...?

"Ach Quatsch", tadelte sie sich selbst, "Du siehst nur wieder Gespenster, wo keine sind. Wie gestern, als sich der verkackte Schneemann doch nicht bewegt hat. Langsam solltest du dir vielleicht um deine mentale Gesundheit sorgen machen ..."

Gerade wollte sie in Richtung straße davonstiefeln und die seltsame Geschichte hinter sich lassen, da trug der Wind ein leises Geräusch an ihre Ohren. Es war ein hohes Piepsen wie von singenden Kinderstimmen, begleitet von einem merkwürdigen Knarzen.

Ihre knirschenden Schritte brachen Löcher in die unversehrte Schneedecke und je näher sie dem Schneehaufen kam, desto lauter wurde der Singsang. Als sie nur noch wenige Meter entfernt war, drang ein Geruch nach Honigduft und Kaminfeuerrauch an ihre Nase, unter den sich eine eigenartig herb-bittere Note mischte wie ein blinder Passagier.

Vorsichtig ging Natalie immer weiter auf den Hügel zu. Was kann schon schief gehen? Hier draußen wird sicher kein Serienmörder Lager aufgeschlagen haben ... Oder? Ach Quatsch ... 

Von ihrer Neugier gepackt lugte sie schließlich um die Ecke und hielt den Atem an. Schrecklich langgezogene, rußige Schatten tanzten auf der weißen, glatten Fläche vor dem Eingang einer kleinen Schneehöhle. Schatten mit spitzen Klauen und Hörnern, die von ihren unförmigen Köpfen ragten. Eine eiskalte Hand strich Natalies Rücken hinunter. 

Doch als sie ihren Blick von dem schaurigen Ringelreigen wegriss und weiter nach oben wandern ließ, wandelte sich der Ausdruck in ihren Augen von ängstlichem Schrecken zu ganzheitlicher Verblüffung. 

Denn diejenigen, denen die Schatten gehörten, hätte man mit vielem beschreiben können, aber sicher nicht mit den Worten grausam, gefährlich oder angsteinflößend. Natalie musste fast schon lächeln, als sie die kleine Schneemannschar um ein Feuer stehen sah. Sie drängten sich eng zusammen und wedelten mit ihren dünnen Zweigärmchen in der Luft herum, als würden sie jemanden beschwören wollen. Natalie musste unwillkürlich schmunzeln. 

In der Mitte der kleinen Schneehöhle brannte ein kleines Feuer, was Natalie stutzen ließ. Es schien zwar Wärme auszustrahlen, wie sie bemerkte, als sie vorsichtig an die Versammlung heranschlich, doch der Schnee, der es umgab, schmolz nicht. 

Plötzlich trat eins der Schneemännchen aus dem Kreis heraus in die Mitte und ließ den Inhalt eines kleinen Leinensäckchens in die Flammen rieseln. Das feine Pulver glitzerte im Feuerschein und es stoben helle Funken auf wie bei einer Wunderkerze, als es mit den Flammen in Kontakt kam. Der Zweigarm des Männchens am Ende glomm auf, als einer der Funken darauf landete und der Geruch von versengtem Holz breitete sich rasch in der kleinen Höhle aus. Dazu gesellte sich ein zweiter, deutlich unangenehmer und aufdringlicher Geruch, der sich in Natalies Nase festbiss und ihr die Sinne vernebelte. 

Ein paar Sekunden lang bewunderte Natalie noch das Spektakel, dann klappte ihr staunend der Mund auf, denn die Flammen hatten sich mit einem Schlag smaragdgrün gefärbt. Die zuvor stumpfen kleinen Kohleaugen des Schneemanns begannen auf einmal zu glänzen wie geschliffene Opale und unverkennbares Leben schlich sich in sie hinein. 

Kaum hatte Natalie realisiert, was geschah, sprang schon das erste Schneemännchen auf. Auch seine Augen sprühten voller Leben und es begann kleine Luftsprünge zu vollführen. Mehr und mehr Männchen gesellten sich eifrig zu ihm und kurz darauf tanzten sie alle im Kreis um das Feuer, ein immer lauter werdender Singsang drang aus ihren kleinen Mündern. 

Natalie wurde schwummrig. Der Singsang setzte sich in ihrem Kopf fest und überschrieb ihre Gedanken, sog sie in einen immer größer, immer lauter werdenden Strudel aus verschwommenen Wahrnehmungen. Farben vermischten sich, die Welt begann sich zu drehen. Nahm wie ein Kettenkarussell langsam fahrt auf. Immer weiter, immer schneller, immer lauter, bis Natalie sich die Hände über die Ohren schlug. 

Sie fuhr zusammen, als jemand zu Schreien begann. Kaum merklich nahm sie wahr, dass die kleinen Männchen aufgehört hatten, zu tanzen und sich unzählige Paare schwarz glänzender Kohleaugen in ihre Richtung drehten. Grünes Feuer spiegelte sich in den pupillenlosen Steinchen wie Höllenfeuer. 

Natalie dämmerte schmerzhaft langsam, dass der Schrei aus ihrem Mund gekommen sein musste. "Jetzt sehen sie nicht mehr so niedlich aus", lallte sie noch mit einem schleichenden Hauch von Panik in der Stimme. 
Dann wurde die Welt schwarz. 

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