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[v.] halloween challenge [🎃 3 🎃]


Auf dem Weg durch das Haus fiel Wolfgang auf, dass es im Gegensatz zur Außenfassade des Anwesens sehr behaglich eingerichtet war. Farbige Teppiche streckten sich durch die langen Korridore, japanische Wandbehänge zierten die Wände und er entdeckte sogar ein paar Blumenkübel in einer Ecke des Gangs. Längst vertrocknet, aber immerhin.

Es kam jedoch nicht überraschend, dass Wolfgang gleich die erste Gelegenheit nutzte und nervös aus einem der großen Fenster spähte. Es war doch nicht etwa schon Vollmond? Nein, noch nicht ganz. Der Mond hing hoch am wolkenbedeckten Himmel, aber es fehlte noch ein schmales Stück zur Vervollständigung. Puh, nochmal Glück gehabt. Doch keine Dämonen heute.

Erleichtert kehrte er wieder zu Vladimir zurück, der mit hinter dem Rücken verschränkten Armen auf ihn gewartet hatte. In den letzten Minuten waren die beiden ins Gespräch gekommen und Wolfgang hatte fast ausblenden können, dass er wegen eines Interviews hier war. Und, dass er mit einem Vampir sprach.

Besagter Vampir blieb auf einmal vor einem der wenigen eingerahmten Fotografien stehen, die in unregelmäßigen Abständen den Korridor säumten. Abgebildet war ein Weingut in schwarz-weiß - ein großes Gebäude mit Ziegeldächern, drum herum erstreckten sich Weinreben, so weit das Bild sie einfangen konnte. Im Mittelpunkt der Fotogrefie befanden sich vier Gestalten. Zwei große, eine kleinere und eine, die gebeugt da stand.

"Verbindest du damit irgendwelche ... prägende Kindheitserinnerungen?", fragte Wolfgang vorsichtig, der dem nachdenklichen Blick Vladimirs gefolgt war und das Weingut als das erkannt hatte, auf dem der Vampir einen Teil seines Lebens verbracht hatte.

"Meine Familie ... sie konnten es nur schwer akzeptieren, als sie von meinem Dasein als Vampir erfahren haben. Ein Jahr nach dem Tod von Viktor bin ich zu ihnen auf das Weingut zurück gekehrt. Meine Mutter hat versucht mich zu pfählen. Mein Onkel wollte mich ertränken, gleich als er davon erfahren hatte und meine Großmutter hätte mich gerne mit einem brennenden Streichholz auf den Scheiterhaufen geworfen, wie sie bei jeder Gelegenheit betonte. Sie hatte immer schon einen Hang zum Dramatischen." Vladimir seufzte.

Wofgang atmete hörbar ein. "Das ... war nicht sehr nett von ihnen." Er hätte sich ohrfeigen können für diese Antwort. Aber angesichts der drastischen Vergangenheit Vladimirs fehlten ihm die Worte, um zu beschreiben, was er fühlte. Konnte es Mitleid sein? Nein, auf keinen Fall. Mitleid mit einem Vampir! Was stellte er bloß mit seinem Leben an?

So in seine Gedanken vertieft, fiel Wolfgang gar nicht auf, wohin er trat. Beinahe wäre er die Treppe hinunter gestolpert, doch als wäre er aus dem Boden geschossen, stand plötzlich Vladimir wieder neben ihm und bot ihm hilfsbereit den Arm an.

"Darf ich vorstellen: Die Ahnengalerie. Ich werde dich jetzt mit den letzten Vampiren bekanntmachen, mit denen ich in Austausch stand. Allesamt traurige Geschichten von vom Glück verlassenen Wesen."

Die beiden ungleichen Gestalten standen nun untergehakt vor einem breiten Gang, dessen eine Seite mit überproportional großen Portraits behangen war. Angemessenen Schritts führte Vladimir Wolfgang die Ahnengalerie entlang.

"Hier, gleich das erste Portrait. Das ist Katherina gewesen, die Zwillingsschwetser von Victoria II, die direkt daneben hängt. Sie hatten einen Bruder Johannes, nach dem Täufer in der Bibel ernannt. Er ist ertrunken, als er vier Jahre alt war."

"Und hier Josua, der größenwahnsinnige Bastard. Hat sich von allen Menschen als Den Erlöser anreden lassen, dabei hat er sie einen nach dem anderen ausgesaugt, ohne auch nur einen Tropfen Blut zu verschonen."

"Das hier sind Balthasar und Israel, der Gotteskämpfer. Tragische Geschichte - Brudermord, enttäuschte Lieben und Familienkrieg."

"Gleich hier haben wir Onkel Cassius und Tante Dorothee. Die beiden leben jetzt in Schottland in einer kleinen Hütte und jagen Schafe. Gelegentlich schicken sie mir schottische Wolle, ich sende meistens eine Weinflasche zurück. Sie haben mir sehr viel Hilfestellung geleistet, als ich als Jungvampir mit den neuen Gepflogenheiten und Veränderungen in meinem Leben klarkommen musste."

Schließlich blieben die beiden vor einer düsteren Abbildung stehen. Schweigend betrachteten sie die darauf abgebildete Figur. "Beelzebub. Auch unter dem Namen Antichrist, Mephisto und Diabolo bekannt. Der Dämon, dem ich meinen Seelenraub zu verdanken habe." Die Abbildung zeigte eine dunkle, verzerrte Gestalt mit glühend orangefarbenen Augen. Ihr Blick schien Wolfgang zu folgen, egal, wohin er sich wandte. Unheimlich. Aber dieses unbehagliche Gefühl, das ihn beschlich ... er kannte es.

"Wollen wir uns den Keller ansehen?"

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Auf dem Weg in den Keller kam Wolfgang ein Gedanke. "Lebst du eigentlich alleine hier?", fragte er.

"Ja. Wir sind alleine hier. Ganz alleine." Das Glitzern in den Augen des Vampirs schrie förmlich nach Niemand wird deine Schreie hören.

Seltsamerweise machte Wolfgang das dieses Mal weniger aus, als es eine Stunde zuvor noch Fluten an Schweißausbrüchen in ihm ausgelöst hätte. "Ist es nicht einsam hier? Alleine, in so einem großen Haus?", überging er die zweideutige Antwort des Vampirs.

Vladimir schwieg ein paar Treppenstufen lang. "Schon", kam die einsilbige Antwort. Unten angelangt verschwand er hinter einer unscheinbaren Tür. "Ich stoße gleich wieder zu dir, du kannst unseren Weg ruhig fortsetzen."

Wolfgang zögerte. Misstrauisch beäugte er den dunklen Gang. Er wollte einwenden, dass ihn keine zehn Pferde in diese Dunkelheit ziehen könnten, doch Vladimir war schon verschwunden. Die Fackeln an der Wand zu Wolfgangs rechten und linken brannten hell, kurzentschlossen griff er sich eine der beiden flackernden Stäbe. Unentschlossen schwenkte er sie durch die Luft. Sollte er wirklich ...?

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Ein markerschütternder Schrei erfüllte das Kellerewölbe.

"DA! DA IST EIN SKELETT!", schrie Wolfgang aus voller Lunge.

Ein warmer Lufthauch kitzelte seinen Nacken und eine Stimme hauchte ihm ins Ohr: "Du hast den Butler gefunden."

Wolfgang zuckte so sehr zusammen, dass er die Fackel fallen ließ und fuhr herum. "Um Gottes Willen!", kreischte er und Vladimir, der hinter ihm stand, verzog augenblicklich das Gesicht, als hätte er etwas sehr Unangenehmes gerochen. Er deutete mit seinem Arm auf das Skelett, das im glimmenden Licht der Fackel nur noch schemenhaft erkennbar war. "Dieses Gebilde sieht mir sehr g ... o-ttverlassen aus", bemerkte er. Als er Wolfgangs ungläubiges Gesicht sah, hätte er seine Worte wohl am liebsten zurück genommen.

Stattdessen fächerte er Weihrauch aus dem kleinen tragbaren Behälter in die Luft. "Um unsere Anwesenheit zu verschleiern", erklärte er. "Der Keller ist der einzige Ort im Haus, an dem die Schutzformeln nicht wirken."

Wolfgang war zu sehr damit beschäftigt, sein Niesen zu unterdrücken, als dass er etwas hätte erwidern können. Er wandte sich ab, doch selbst bei der teilweisen Dunkelheit war zu erkennen, dass Wolfgangs Körper unter einem weiteren unterdrückten Nieser erzitterte.

"Nicht gut für den Blutdruck, nicht gut für den Blutdruck, das ist alles nicht gut für den Blutdruck", murmelt er wie Mantra vor sich hin und versuchte, runterzukommen. Nicht schreien. Tiefer Atemzug, Luft anhalten und ... wieder loslassen. Luft anhalten und ... wieder loslassen.

"Ich kann eine Knoblauchknolle anbieten. Der Verzehr ist gut für das Herz. Und es senkt den Blutdruck."

"Was meinst du mit ... Schutzformeln?", brachte er schließlich hervor. "Schutz vor ... was?"

Vladimir lächelte. "Schutz vor dem mächtigsten, grausamsten Dämonen, den die Welt je gesehen hat."

Wolfgangs Hautfarbe sah inzwischen der des Vampirs erschreckend ähnlich. Doch Vladimir war noch nicht fertig.

"Es besteht die klitzekleine Wahrscheinlichkeit, dass deine Anwesenheit in meinem Haus ihn alarmiert haben mag. Wirklich klitzeklein. Aber vermutlich sollten wir uns ins Haus zurück ziehen. Spürst du diesen Luftzug?" Die Fackel, die Wolfgang wiederbaufgenommen hatte, flackerte bedrohlich niedrig. "Er ist auf dem Weg zu uns."

Wolfgang wurde schwindelig. Gerade erst hatte er begonnen, sich in der Gegenwart des Vampirs wohlzufühlen. Jetzt war seine Angst wieder so groß geworden, dass er sich gleich hier und jetzt und auf der Stelle erbrechen würde, wenn Vladimir nicht amüsiert auflachen würde, um zu verkünden, er hätte einen schlechten Witz gemacht.

"Um nochmal auf unser Gespräch vorhin zurück zu kommen, Wolfgang. Ich würde es sehr zu schätzen wissen, wenn du mich öfter besuchen kommen würdest. Falls du das hier überlebst."

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