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23 ~ Soldatenlied

Ich blicke auf die teils entschlossenen, teils ängstlichen Gesichter meiner Kameraden. Auch ich habe Angst. Obwohl ich weiß, was mich erwartet, fürchte ich mich.

Wir alle wissen, dass dies unser Ende ist, dennoch ist es nötig. Wenn wir diese Schlacht gewinnen wollen, muss es eine Ablenkungseinheit geben. Meine Einheit. Wir sind die einzigen, die die nötige Ausrüstung haben. Es reicht, wenn wir wissen, dass unsere Seite gewinnen wird.    

Jedem von uns stand es frei zu gehen. Viele von uns haben Familien, Kinder, zu denen sie zurückkehren wollen.

Plötzlich schweifen meine Gedanken zu meiner Schwester. Ich kann sie fast vor mir sehen, wie sie sehnsüchtig aus dem Fenster blickt und auf Nachricht von der Armee wartet. Ob ich noch lebe. Wann ich nach Hause zurückkomme. Nun, eine Nachricht wird sie bekommen. Vielleicht bringt sie sogar der Leutnant, der ihr so gefällt.

'Ehrenwerte', wird er sagen, 'Ihre Schwester ist leider auf dem Schlachtfeld umgekommen. Sie starb heldenhaft im Kampf für ihr Land.'

Es werden dieselben Worte sein, die man immer sagt, die ich selbst schon so oft gesagt habe.

Ich prüfe noch einmal mein Gewehr, checke, ob die Munition noch vollständig ist. Der Soldat neben mir sieht mich ernst an.

"Sind Sie sicher, Miss?", fragt er. Ich nicke. Er weiß, dass ich eine Familie habe und möchte mir noch eine letzte Chancebieten, umzukehren. Aber ich bleibe. Ich kann es denjenigen, die gegangen sind, nicht verübeln, aber ich bleibe. Mein Kampf ist hier.

Ich werde genau wie alle anderen Soldaten und Soldatinnen meiner Einheit hier sterben.

Die Augen meiner Schwester blitzen kurz vor mir auf. Sie wird weinen. Für einen Moment verziehe ich das Gesicht. Ich hasse es, wenn sie weint. Sie sieht dann immer so ... zerbrochen aus.

Aber ich muss es tun. Nur wenn wir diesen Krieg gewinnen, wird sie überleben. Entschlossen beiße ich die Zähne zusammen. Ich stehe auf und blicke auf meine Kameraden hinunter. Sie sehen erschöpft aus vom vielen Kämpfen. Trotzdem sind sie bereit, mir in den Tod zu folgen. Wir warten alle nur auf den richtigen Moment.

"Soldaten", sage ich und alle Köpfe drehen sich zu mir. "Wir werden uns anschleichen und die linke Flanke angreifen." Sie nicken alle gleichzeitig. Wir haben diesen Plan schon oft genug besprochen, ich muss ihn nicht wiederholen. Jeder weiß, was er zu tun hat.

Mein Blick fällt auf das Offiziersabzeichen auf meiner Brust. Dieses kleine Zeichen erlaubt es mir, über Leben und Tod zu entscheiden. Vielleicht wird man es auf mein Grab legen.

"Wer jetzt noch gehen will, soll es tun. Dies ist die letzte Möglichkeit", ich sehe ihnen fest in die Augen. "Es ist keine Schande, zu gehen." Jeder und jede einzelne erwidert meinen Blick. Niemand steht auf. Ich lächele traurig.

Das erinnert mich an eine Zeile aus dem Soldatenlied, das wir an der Akademie oft gesungen haben.

'Und wenn meine Kameraden fallen, werde ich es ihnen gleichtun.'

Mit einer Handbewegung winke ich sie zu mir. Ohne einen Laut folgen sie mir durch die Senke. Noch schützt der große Felsen uns. Aber bald müssen wir die Deckung verlassen.

Wenige Minuten später haben wir das Gestein umrundet. Bis jetzt haben alle geschwiegen, doch auf einmal fängt jemand an zu summen. Die anderen fallen mit ein. Nach und nach erheben wir unsere Stimmen. Sie werden uns kommen hören, aber das ist im Moment egal. Ich öffne den Mund und singe mit.

"In den Tiefen der See, in der Hitze der Schlacht

In jedem Krieg könn' wir fallen

Der ewige Ruf der Göttin hallt wie ein Befehl

Sie wacht über uns, sie leitet uns

Unsere Göttin des Kampfes

Sie weiß, dass wir fallen

Sie weiß, wann wir fallen

Und sie singt mit uns das Soldatenlied"

Ich schmettere die Zeilen aus voller Kehle mit. Ein freudiger Schimmer überzieht die Gesichter meiner Kameraden. Es ist das letzte Mal, dass wir miteinander singen können. Und ich spüre, dass diesmal auch unsere Göttin ihre Stimme erklingen lässt. Unsere Göttin des Kampfes.

Unsere Feinde haben uns längst  entdeckt, sie gruppieren sich neu, versuchen, die linke Seite zu verstärken, und das ist ihr Fehler, aber das wissen sie nicht. Sie sehen nur eine Gruppe singender Soldaten, die sie angreift.

Ich brauche kein Kommando abzugeben. Fast gleichzeitig feuern wir eine Salve auf sie ab. Die ersten gegnerischen Soldaten knicken ein. Ich höre das beinahe einheitliche Nachladen meiner Leute. Wir schießen ein zweites Mal, aber jetzt sind auch sie bereit. Ein paar Schüsse ertönen und schon fällt ein Mann unweit von mir.

Ich laufe vor und gebe eine weitere ohrenbetäubende Salve ab. Ich weiß, dass die anderen meinem Beispiel folgen, mehr aus Instinkt als aus Gewissheit.

Jetzt gibt es kein Zurück mehr.

"Und sollten wir fallen, so fallen wir gemeinsam

Sie wird uns erwarten und rühmen im Kampf

Wir kämpfen Seit' an Seit'

Ich schreite voran

Meine Waffe fest in der Hand

Und wenn meine Kameraden fallen, werde ich es ihnen gleichtun

Denn wir fallen nur gemeinsam"

Unser Chor ist leiser geworden, aber er hält. Wir alle wissen, dass es bald vorbei ist.

Mit einem Sprung stürze ich mich zwischen meine Feinde und teile nach allen Seiten aus. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass auch meine Leute sich nun mit ihnen vermischt haben.

Es ist Zeit.

Ich schließe meine Hand fester um den Zünder, der mit jeder einzelnen unserer Bomben verbunden ist. Wie alle anderen trage ich meine auf dem Rücken.

Ein letztes Mal blicke ich in das Getümmel, lausche in die geräuscherfüllte Nacht. Unser Gesang ist verstummt.

Ich drücke auf den Knopf und alles um mich herum detoniert zeitgleich.

Für einen Moment steht die Zeit still. Die Explosionen breiten sich wie feurige Blüten aus, versengen meinen Körper, und ich muss mich fragen: "War es das wert?"

Doch schon im nächsten Augenblick weiß ich die Antwort.

Ja, denn wir fallen gemeinsam.

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