Wir werden von allen Seiten mit Problemen beworfen, aber keiner zeigt uns den Weg, keiner hilft uns.

Probleme, die nicht wir geschaffen haben, doch die wir lösen müssen

Wir verstehen uns zeitweise selbst nicht und doch fordert ihr von uns, wollt, dass wir alles können und alles beseitigen, was euch nicht passt.

Wieso wir schreien, fragt ihr?

Weil wir gehört werden wollen

Und ihr?

Ihr erstickt unsere Stimmen, verbietet uns das Wort, beschimpft uns, und setzt dennoch alle Hoffnung auf uns.

"Die Jugend ist die Zukunft", sagt ihr, aber im selben Atemzug nennt ihr uns verdorben, verloren und enttäuschend

Was ist dies für eine Zukunft, wenn ihr uns jetzt schon zum Verzweifeln bringt?

Wir wollen, dass ihr nur einmal weint, weint wie wir, stumm und ohne Tränen

Wir wollen, dass ihr nur einmal lacht, lacht wie wir, und merkt wie sehr uns das Lachen fehlt

Wir wollen, dass ihr uns nur einmal wirklich in die Augen schaut, ehrlich, und uns sagt, was ihr seht

Nur einmal, dann würdet ihr verstehen.

Ihr haltet uns den Haken hin, und wir hängen uns auf

Ihr drückt uns das Messer in die Hand, und wir schneiden uns

Ihr sagt, dass ihr immer hinter uns steht, aber nur, um uns zu stoßen

Wenn wir fallen, sind wir allein

Und ertrinken in unserem und eurem Schmerz.

Ihr wollt auch gehört werden, deshalb nehmt ihr uns die Stimmen

Ihr belügt euch selbst und hasst uns, wenn wir euch die Wahrheit zeigen.

Wir bringen uns gegenseitig dazu, uns selbst zu hassen.

Manchmal brauchen  wir Zeit, Zeit für uns selbst, Zeit in einer heilen Welt. Fort von hier.

Warum dürfen wir nicht wir selbst sein, warum müssen wir den Hass und die Konflikte unserer Eltern, Vorfahren und Ahnen mit uns tragen?

Warum dürfen wir diese Last nicht abwerfen?

Wir schreien, weil wir wollen, dass ihr uns endlich bemerkt, so, wie wir wirklich sind.

Helft uns doch, diese Welt zu heilen, anstatt sie immer weiter zu zerstören.

Doch ihr seht nur das, was ihr sehen wollt

Ihr schließt uns aus, wenn wir uns erheben, für uns einstehen

Ihr trauert um uns, wenn wir zerbrechen, aber nur kurz, bald sind wir wieder vergessen

Ihr haltet kurz inne, wenn wir in den Splittern dieser Welt ersticken, doch dann macht ihr weiter, als wäre nichts geschehen

Und nur wenn wir mit all unserer Kraft und in den schönsten Farben, die wir zu bieten haben, verglühen, dann betrachtet ihr das Feuerwerk und wünscht euch, ihr könntet leuchten wie wir

Ja, nur so bleiben wir euch in Erinnerung.

Doch dann heißt es wieder: "Sie war ihrem Alter voraus."

Nein, das war sie nicht, sie war wie wir, nur hat sie ihr volles Potential ausgeschöpft und die Stimmen nicht beachtet, die sie von allen Seiten vom Leuchten abhalten wollten

Weil sie selbst nicht leuchten können

So viele Möglichkeiten, aufzublühen, doch keine einzige steht uns frei, weil wir Aufgaben zu erledigen, Probleme zu lösen haben, die ihr geschaffen oder verstärkt habt

Uns sind die Hände gebunden, Fesseln angelegt, und ihr nennt uns frei?

Kein Wunder, dass wir andere Welten suchen, Welten, die heil sind, Welten, in denen wir die Macht haben

Ausflüchte, wir sind nicht die einzigen, die sie machen

Es wird sich nichts ändern, wenn ihr uns zu kleinen Abbildern eurer selbst erzieht, so wie es schon eure Eltern getan haben

Und niemand wird dieser Hölle entfliehen.

Doch egal, wie sehr ihr uns jetzt hasst, uns beschimpft, die Köpfe schüttelt und über uns urteilt

Denkt daran

Morgen regieren wir die Welt.