Den ganzen Tag über hatte Jin über Namjoon nachgedacht und sich den Kopf darüber zerbrochen.

Es traf ihn sehr, dass Namjoon arm war, schließlich kannte er es nicht arm zu sein und der verzweifelte Blick von Namjoons Bruder hatte deutlichst gezeigt, mit wie vielen Problemen sie konfrontiert wurden.

,,Seid ihr einer der reichen, die unser Haus verkaufen und ein neues Gebäude dahin bauen wollen?'' Konnte er sich noch an die kalten Worte seines Bruders erinnern, die ihn deutlichst verletzten.

Sahen alle normalen oder ärmeren Menschen die reichen so an? Waren die reichen wirklich so böse, die einem alles wegnahmen?

Jin kannte dies nicht, denn er hatte von seiner Mutter gelernt, ein sozialer Junge zu sein der jeden Menschen, egal von welcher Herkunft, respektvoll behandeln soll.
Jedoch war Jin von Natur aus schon ein ziemlich braver und respektvoller Junge gewesen.

Er erinnerte sich, dass in der Grundschule damals ein schwarzer Junge in seiner Klasse war. Er war der einzige schwarze Junge in der Schule und wurde somit von allen beliebigen Kindern beleidigt und sogar gemobbt.

Doch Jin stattdessen fand das Verhalten seiner Mitschüler äußerst daneben und war der einzige, der den Neuling gut behandelt hatte.

Jin hatte ihm schöne Radiergummis geschenkt und war oft mit ihm Inliner skaten und bei ihm zuhause.

Am Ende wurden sie sogar zu besten Freunden und man konnte dem Jungen ansehen wie glücklich er in Jins Anwesenheit war.

Doch leider musste er danach wieder zurück nach Europa, er konnte Koreanisch da sein Vater Koreaner war, jedoch waren seine Eltern der Meinung, dass es ihn in Europa besser gehen würde.

Es war ein trauriger Abschied für Jin, jedoch war er stolz darauf, dass er eine gute Erinnerung für den kleinen geblieben ist und Jin schwor sich ihn niemals zu vergessen.

Ich habe zu viel geredet, nun zum wesentlichen.

Es war Samstag und am heutigen Tag würde Namjoon erneut kommen um Jin Nachhilfe zu geben, jedoch würde er diesmal um 13 Uhr erscheinen, da sein Bruder um diese Uhrzeit auch unterwegs wäre.

Jin knabberte an seinen Nägeln und lief im Zimmer hin und her und überlegte, wie er Namjoon glücklich machen konnte.

Was wenn dieser beim Anblick seines Prächtigen Hauses wieder in Traurigkeit verfallen würde?

Oder was wenn er sogar davon depressiv werden würde?

Jin hob dramatisch seinen Kopf hoch und schüttelte ihn mehrmals, bis er sich an der Stirn hielt und tief ein und ausatmete.

,,Okay Jin, wenn Namjoon kommt bleibst du so wie immer. Sei einfach du selbst, dann wird er sich auch wohl in deiner Gegenwart fühlen..oh ja..oh ja..'' Murmelte er vor sich hin, bis es plötzlich klingelte und er rasant die Treppen runterflog.

Seine Eltern waren wieder einmal auf Arbeit, somit waren nur er und die Hausfrau im Hause.

Jin atmete für ein letztes mal tief ein und aus, bis er die Tür mit einem Lächeln aufriss und direkt in die Augen des jüngeren blickte.

,,Willkommen, trete ein mein Herr!'' Sagte er hoch euphorisch, weshalb Namjoon verwundert seine Augenbrauen hob und verlegen zu lachen anfing.

,,War das zu komisch?'' Dachte sich Jin, zuckte jedoch imaginär mit den Achseln und machte Namjoon Platz.

,,Wie du meinst, na dann.''

Namjoon trat ruhig in den Flur ein und warf erneut mehrere Blicke in alle beliebigen Richtungen, ehe er sich an die Treppen widmete, da er nun langsam wusste, wo Jins Zimmer lag.

,,Und? Bist du motiviert aufs Lernen?''

,,Aber immer doch!'' Antwortete Jin und rannte schon einmal die Treppen rauf, während Namjoon schmunzelnd zu ihm rauf schaute und ihm folgte.

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,,Heute sind wir echt früh fertig.''

,,Ja, wir hatten auch nicht besonders viel auf!'' Antwortete Jin.

,,Aber das lag auch daran, weil du dich echt verbessert hast.''

Jin lächelte bei diesem Kompliment stolz auf und fing an zu lachen.

,,Ich bin Kim Seokjin, du kennst mich doch.''

Namjoon erwiderte diese Worte bloß mit einem Schmunzeln, bis er wieder auf seine Armbanduhr blickte, was Jin misstrauisch beobachtete.

,,Hey, dein Bruder ist bestimmt noch unterwegs, keine Sorge, wie wäre es wenn wir gemeinsam was essen? Wollen wir kochen? Du kannst es danach auch zu deinem Bruder bringen!''

Namjoon biss sich nachdenklich auf die Lippe und bevor er antworten konnte, unterbrach ihn Jin für ein weiteres mal.

,,Und außerdem haben wir hier alle Zutaten, dann brauchst du gleich auch nicht einkaufen oder so gehen, du meinst ja immer, dass du den Einkauf erledigen musst..''

Namjoon dachte immer noch nach, bis er anschließend nickte.

,,Ja, du hast Recht das würde mir auch viel Zeit sparen, aber ist das wirklich in Ordnung für dich?''

,,Aber hallo! Ich liebe es zu kochen und vor allem mit anderen..weißt du ich habe früher sehr oft mit meiner Mutter gekocht, aber jetzt hat sie kaum Zeit dafür, weshalb wir eine Hausfrau besorgt haben, die für uns kocht..''

Namjoon antwortete nicht wirklich dabei, sondern ließ nachdenklich seinen Kopf hängen, während er Jin in die riesige Küche folgte.

Jin dachte sich, dass er so Namjoon, indem er mit ihm kochte, ablenken könnte und dies klappte auch.

Namjoon bewunderte die riesige Küche sehr und seine Augen strahlten förmlich als er auf den glänzenden Fliesenboden und auf die große Küchentheke schaute.

Der ganze Raum verleite einen Eindruck von einer modernen Reichen Welt, die er niemals besitzen würde.

Und innerlich wünschte sich Namjoon, dass er hier auch wohnen könnte.

,,Wow..so toll..ich beneide euer Haus..so sehr..'' Murmelte Namjoon und legte seine Handfläche auf die weiße Küchentheke, während Jin sich die Zutaten fürs heutige Essen rausholte.

,,Ach, ich finde jedes Haus hat seine eigene Schönheit. Ich bin oft bei Taehyung und Jungkook. Taehyung besitzt eine Wohnung, jedoch liebe ich den Design seiner Wohnung und wie alle Zimmer miteinander verbunden sind. Das gibt mir das Gefühl von Geborgenheit und lässt die negativen und einsamen Gefühle von mir verschwinden. Zudem ist sein Zimmer klein, aber sehr gemütlich. Ich gebe zu, dass ich kleine Zimmer toll finde, da ich mich bei großen Zimmern oft leer und kalt fühle.''
,,Oh deshalb ist dein Zimmer mit so vielen Möbeln vollgestopft?'' Fragte Namjoon und hörte Jin dabei fasziniert zu, weshalb der andere ruhig nickte und sich währenddessen einen Topf aus dem untersten Regal raus holte.

,,Genau! Und Jungkook hat ein Einfamilien Haus mit einem echt süßen kleinen Garten und einer Terrasse. Er hat zwar viele Zimmer aber dafür sind die Zimmer klein und der Flur schmal, dennoch liebe ich das Design.
Die Treppen die ins Dachboden führen und sein Garten, die mit unzähligen Gartenzwergen geschmückt sind, verleihen ein nostalgisches Gefühl. Die beiden sind normale Menschen wie wir alle und dennoch sind sie so unterschiedlich und individuell genau wie ihr zuhause. Es gibt viele Leute die viel Geld wie meine Familie besitzen aber alle reichen Leute haben unterschiedliche Häuser, Designs und unterschiedliche Persönlichkeiten. Es gibt gemeine reiche Leute aber auch wundervolle und gutherzige und das selbe gilt für alle anderen Menschen. Es ist egal wie unsere finanziellen Stände sind, wir alle sind Menschen und verdienen Gerechtigkeit.''

,,Namjoons Augen füllten sich bei diesen Worten mit Tränen, weshalb er sich direkt umdrehte und sich diese wegwischte.

,,Jin scheint wirklich ganz anders, als die anderen reichen Leute die ich bis jetzt getroffen habe zu sein.'' Dachte er sich bloß und spürte wie sich sein Herz bei diesem Gedanken erwärmte.

Anschließend räusperte er sich und drehte sich wieder um, bis er plötzlich Jin sah, wie dieser ihm eine pinke Kochschürze vor die Nase hielt.

,,Komm zieh sie an!''

,,Wenn wir das selbe tragen, ist es doch umso romantischer.'' Dachte sich Jin, doch Namjoon hob bloß seine Hände und schüttelte verlegen mit dem Kopf.

,,Ah nein nein, ich brauche so etwas nicht, ich koche immer ohne Kochschürze.''

Jin machte einen Schmollmund und versuchte Namjoon zu überzeugen, jedoch schaffte er dies nicht, weshalb er nachgab und letztendlich aufseufzte.

,,Okay, was kochen wir denn eigentlich?" Fragte nun Namjoon neugierig, weshalb Jin nachdachte.

,,Ich denke wir sollten etwas einfaches kochen, etwas was nicht zu luxuriös ist, damit Namjoon und sein Bruder wissen, dass wir auch nur ganz normale Menschen sind.."

,,Hm also jeder liebt Nudeln, deshalb würde ich eine Nudelsuppe mit Gemüse kochen und noch etwas dazu backen!"

Namjoon kratzte sich am Hinterkopf, während er sich auf die Lippe biss.

,,Noch etwas dazu backen? Würde das nicht zu lange dauern?"

,,Wir könnten ja einfach Waffeln machen, wir haben auch viele Erdbeeren und andere Früchte Zuhause und deinem Bruder würde es auch gefallen."

Namjoon nickte und schmunzelte.
Man sah ihm an, dass er sich einigermaßen darauf freute, auch wenn er es nicht wirklich zeigte.

,,Okay, gut das machen wir."

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Hm mal schauen ob das Kochen und Backen romantisch wird?:3

Danke fürs lesen ^-^♡