-(7)- Du bist ja doch n' Fangirl!
Es fällt mir schwer Louis' schnulziges Gelaber von vorhin wirklich zu glauben. Immerhin kommt es mir so vor, als hätte er den Satz nur improvisiert 'rausgehauen, um sich einzuschleimen.
Denn er war wirklich ziemlich schnulzig.
Igitt, ich hasse es.
Dennoch befinde ich mich auf den Straßen LA's und laufe den Trotteln hinterher. Innerlich verfluche ich mich selbst, warum ich überhaupt so dumm bin und weiterhin etwas mit ihnen mache.
Immer wieder rede ich mir ein, dass es das letzte Mal ist, aber sind wir mal ehrlich: das habe ich mir doch schon ein paar Mal gesagt.
"Also, bist du schon gespannt, was wir dir schenken?", fragt mich Louis, als er sich im Gehen zu mir nach hinten dreht und sich die Sonnenbrille von der Nase zieht.
"Keine Ahnung ist es ein Abschied von euch an mich?", frage ich, die Arme vor der Brust verschränkt.
Obwohl es so wahnsinnig stechend heiß ist, bin ich froh zu laufen. Auch, wenn wir schon eine ganze Weile unterwegs sind, stört es mich nicht. Es hilft mir auszunüchtern.
Wer weiß, was ich bei voller Fahrt noch alles abgezogen hätte.
"Nö, null Punkte", sagt er grinsend.
"Schade. Das wäre wirklich der Börner", murmele ich vor mich hin und kratze mir den Ellenbogen.
"Es ist viel besser! Niall ist gerade dabei, alles fertig zu organisieren."
"Aha", meine ich. "Schön für ihn."
Louis lacht auf, schüttelt seinen Kopf und wendet sich wieder an Zayn, der neben ihm läuft.
"Wieso bin ich so dumm?", murmele ich und ziehe so Camerons Aufmerksamkeit auf mich, da er neben mir läuft und mich hören kann.
Er tippt mir gegen die Schulter. "Du kannst sie einfach nicht loslassen."
Empört blicke ich ihn an. "Natürlich kann ich das!", wende ich protestierend ein. "Ich kann und ich werde!"
Cameron lacht leicht auf. "Ja klar. Und warum laufen wir dann mit denen durch Hollywood? Auf direktem Wege zum Santa Monica Peer?"
"Weil ich den Peer sehen will", antworte ich patzig.
"Ist klar. Sie bedeuten dir immer noch etwas. Das kann jeder Blinde sehen."
Ich verdrehe protestierend meine Augen und schnaufe auf.
"Diiiiva", neckt Cam mich und lacht mich aus.
Wieso gebe ich mir das nur?
Der Tag neigt sich glücklicherweise langsam dem Ende zu, und dennoch ist es wahnsinnig warm und voll auf den Straßen.
"Schon mal am Hollywood Boulevard gewesen?", fragt Harry mich von vorne.
Meine Augen werden groß. Schon immer wollte ich diesen Gehweg berühren.
"Nein! Oh mein Gott, gehen wir dahin?"
"Nein", labert er enttäuschend. "Wollte nur wissen, ob du da schon einmal warst."
Ich blicke ihn böse an. "Sehr witzig."
"Finde ich auch", grinst er zurück.
Harry wirkt so wahnsinnig fröhlich. Vermutlich weiß auch er, was auf mich zukommen wird. Und ehrlich gesagt macht mir das eine Menge Angst. Ich weiß halt echt nicht, was diese Spinner geplant haben. Geschweigedenn, warum sie überhaupt etwas geplant haben. Mal ehrlich: Sie hatten noch nicht einmal die Garantie mich heute zu sehen.
Wahrscheinlich haben sie es wirklich darauf ankommen lassen. Oder sie stecken mit Cameron unter einer Decke. Prüfend werfe ich ihm einen Seitenblick zu, der mir möglicherweise mehr sagt. Aber er pfeift nur unschuldig vor sich hin und beobachtet ein paar Menschen au der anderen Seite der Straße.
Hm, komisch, komisch.
"Was gibt es denn bitte am Santa Monica Peer, das ich selbst alleine nicht sehen kann? Ich meine, die Achterbahn da und das Karussell verschwinden schon nicht von heute auf morgen!", sage ich Cameron, der jedoch nur mit den Schultern zuckt.
"Wenn ich dir das sagen würde, dann würde ich dir mein eigenes Geschenk offenbaren. Also nichts da."
"Ich dachte wir wären auf der selben Seite!", scherze ich und fasse mir gespielt beleidigt mit der Hand ans Herz.
"LA Lektion Nummer eins: an Geburtstagen ist niemand auf deiner Seite."
"Was ein Schwachsinn", murmele ich nur als Antwort und stopfe meine Hände in die Taschen meiner Hose.
"Nenn es wie du willst. Ich glaube am Ende wirst du davon begeistert sein."
"Ich wette nicht", bleibe ich weiter pessimistisch.
"Wollen wir denn wetten?", fordert Cameron mich heraus. Ich blicke ihn einfach nur stumm an und nicke nach kurzem Überlegen.
"Klar, warum auch nicht. Ich bin immer am gewinnen", säusele ich ironisch und halte ihm meine Hand zum Einschlagen hin. Er sieht mich an, mit einer Augenbraue nach oben gezogen. "Um was wetten wir denn?"
"Wenn es dir gefallen wird, und das wird es wirklich, dann bist du mir einen Gefallen schuldig. Und wenn nicht, dann umgekehrt."
"Du weißt doch gar nicht, was ich für n' Psycho bin und von dir verlange?", lache ich.
Cameron zieht nur seine Schultern nach oben. "Das riskiere ich. Also, die Wette gilt."
Mit einem kräftigem Schlag bestätigt er unseren Einsatz und grinst zufrieden vor sich hin.
Natürlich werde ich gewinnen. Ist das nicht klar?
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Den Peer und alles, was dazu gehört, einmal live und in Farbe zu sehen ist ein atemberaubendes Gefühl. Selbst von weiter weg fühlt es sich schon wahnsinnig cool an. Am liebsten würde ich die restlichen Schritte einfach darauf zu rasen.
"Wir sind ja schon da", höre ich Zayn zufrieden sagen. Er hatte sich schon die ganze Zeit darüber beschwert, dass wir so lange laufen müssen.
Der soll mal n' bisschen chillen.
"Da drüben ist das Rad!", meine ich und zeige auf den leuchtenden Kreis, der sich bereits dreht.
Die Sonne neigt sich dem Untergehen zu und verschwindet mit der Zeit immer weiter im Meer.
Die Masse auf dem Strand löst sich etwas auf, aber dennoch bleiben weiter viele Leute einfach im Sand sitzen. Wir laufen ebenfalls gerade durch in hindurch. Ich habe sogar meine Schuhe ausgezogen, um ihn richtig spüren zu können. Ich liebe das Gefühl von Sand zwischen den Zehen.
Grinsend kommt mir die Idee, die normalerweise nur ein rachsüchtiges Kind im Kopf hat. Ich bücke mich nach unten und schaufele mir eine Hand voll Sand und schleiche mich an Cam heran, nur um ihm ohne Vorwarnung die Ladung ins Shirt zu kippen. Natürlich schreit er erschrocken auf und wird mit der Situation nicht sofort freundlich.
Louis, Zayn und Harry sind ebenfalls stehen geblieben, um zu gucken, was los ist. Ich hingegen lache mir schon den Arsch ab.
"Weißt du eigentlich wie scheisse das juckt?", ruft er mir aufgebracht zu, während er das Gröbste aus seinem Shirt holt. "Oh fuck, nein! Nicht in die Hose..."
"Oh nein", höre ich Zayn, sehe ihn aber widersprechend grinsen.
"Tu diesen verdammten Sand aus meiner Hose!", meckert er weiter, während er bereits mit seiner Hand in der Hose verschwindet.
Angeekelt lache ich trotzdem, anstatt ihm zu helfen.
"Emma!", ruft er wütend. Es sieht einfach wahnsinnig witzig aus, wie er da im Kreis herum hüpft und versucht den restlichen Sand aus seinem Unterteil zu bekommen. Ich hoffe nur er kommt nicht auf die Idee sich hier auszuziehen.
"Klassisch", höre ich Louis lachen. "Aber wir müssen uns ein bisschen beeilen, wenn wir noch rechtzeitig ankommen wollen."
"Es ist ein Peer Louis, der wird schon nicht in den nächsten Minuten zumachen", antworte ich nur.
Er grinst mich breit an, während er mit seinen Fingern seinen Arm hinaufläuft.
"Wer sagt denn, dass es hier um den Peer geht?"
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"Vorsicht!", höre ich Harrys Stimme direkt neben meinem Ohr, die mich so sehr aus der Fassung bringt, dass ich volle Kanne in irgendetwas hartes hineinlaufe und als Folge zurücktaumele.
"Verdammt. Ich habe doch gesagt du sollst aufpassen!", meint er wieder ganz nah. Kurz darauf spüre ich seine Hand an meinem Arm, die mir einen gewaltigen Schauer darüber jagt.
"Verdient", höre ich Cameron hinter mir weiter schmollen. Nachdem er nicht wirklich den kompletten Sand heraus bekommen hat, ist er etwas eingeschnappt. Und genervt, weil es anscheinend so sehr an seinen Eiern juckt.
"Wessen dämliche Idee war es noch einmal mir diese bescheuerte Augenbinde anzuziehen?", will ich empört wissen, da nun mein Knie ziemlich schmerzt von dem Aufprall mit - ja keine Ahnung in was ich gelaufen bin. Irgendetwas hartes auf jeden Fall.
"Ohne Augenbinde keine Überraschung. So einfach ist die ganze Sache", erklärt Zayn uns, obwohl es mir ja wohl selbst klar ist. Dennoch bin ich nicht begeistert.
Ich seufze auf und versuche Harrys Haut auf meiner zu ignorieren. Die nervt mich nämlich auch gewaltig.
Im Hintergrund spielt irgendeine Kirmesmusik, die bestimmt gruselig wäre, wenn es Nacht wäre und ich alleine.
Ich kann Kinder lachen hören, aber das erwartete Drängeln bleibt aus. Ich hätte mit viel mehr Personen hier gerechnet. Immerhin ist es der berühmte Santa Monica Peer.
Wieso ist der überhaupt so bekannt? Ist doch nur etwas Holz über Wasser. Okay, und dieses abnormal coole Riesenrad, aber das kann ja sicherlich nicht nur der einzige Grund sein.
"Bald geschafft!", höre ich Louis auf einmal neben mir. Er hat mir die Hand auf die Schulter gelegt und stößt mit seiner Brust an meinen Rücken.
"Sag' mal, suchst du vielleicht jemanden zum Kuscheln oder warum so krass auf Körpernähe aus?", spreche ich irritiert aus. Ich spüre wie er auflacht. "Hab' dich eben vermisst. Da schadet ein bisschen Knuddeln doch keinem von uns beiden."
"Da wäre ich mir nicht so sicher", murmele ich nur gedrückt und tippe mittlerweile ungeduldig mit dem Fuß auf das Holz am Boden.
Auf einmal ertönt ein gewaltiger Knall, der mich zusammenzucken lässt.
"Was war das denn bitte?", fahre ich erschrocken herum, aber da ich sowieso nichts sehen kann, bringt das nichts.
"Na ja", höre ich Louis gegen den Lärm schreien, der von Musik dominiert wird.
Was passiert hier?
"Das ist dein Geschenk!", höre ich Harry brüllen und spüre gleichzeitig, wie sie mich weiter mit sich schieben.
Zugegeben: dieser ganze Lärm macht mich dann schon etwas gespannt auf das, was folgen wird. Allerdings habe ich absolut keine Ahnung, was mich erwartet.
Was kann bitte auf einem Holzsteg über Wasser so einen enormen Lärm machen.
Das ähnelt ja beinahe einem Konzert.
Halt, nein!
"Ist es das, was ich denke?", rufe ich gespannt nach vorne.
Hände nehmen die meinen, die nach vorne ausgestreckt nach möglichen Dingen tasten, die sich mir in den Weg stellen können.
"Hallo Emma", höre ich eine Stimme mit irischem Akzent vor mir. Ich muss schlucken.
Nialls Akzent ist überhaupt nicht zu überhören. Er ist einfach überall wieder zuerkennen.
Mir wird die Augenbinde abgenommen, was mir erlaubt den Iren auch zu sehen, der mich warm anstrahlt und mich sofort in seine Arme zieht. Seine Hand fährt meinen Rücken auf und ab.
"Ich wünsche dir alles , alles Gute zu deinem Geburtstag!", flüstert Niall mir in mein Ohr und drückt mir etwas in die Hand. Allerdings wage ich es nicht, es anzugucken.
"Bereit für einen unvergesslichen Abend?", ruft Louis mir aufgeregt zu und springt in mein Sichtfeld. Im Hintergrund erkenne ich erst jetzt die aufgebaute Bühne, auf der schon eine Band steht, die für den Lärm verantwortlich ist.
Sie schenken mir tatsächlich ein Konzert zum Geburtstag.
Und obwohl ich immer noch wütend bin, muss ich bei dem Gedanken daran, und die ganze Mühe, die sie sich gemacht haben lächeln.
"Ihr zwingt mich dazu eure Musik live anzuhören?", rufe ich lachend. Zayn aber schüttelt nur grinsend mit dem Kopf.
"Oh nein, wir ersparen dir unser gejodel. Ich glaube heute willst du nur das hören, was dir auch wirklich gefällt!", ruft er.
Fast wie auf Kommando leuchten die Scheinwerfer auf die Bühne und beleuchtet den Sänger, den ich über alles abfeiere.
"Ihr verarscht mich doch", flüstere ich völlig fassungslos bei dem Anblick, der sich vor mir erstreckt. Das kann nicht möglich sein.
Niemals kann das gerade passieren.
"Emma, darf ich dir meinen guten Freund Shawn Mendes vorstellen?", witzelt Cameron neben mir und zeigt auf den Kanadier auf der Bühne, der von der Band auf seinen Einsatz wartet.
Mein Mund steht offen, und obwohl ich es ihnen so leicht machen will ist bereits klar: Sie haben mir tatsächlich den unvergesslichsten Geburtstag auf Erden ermöglicht.
Begeistert klatsche ich in die Hände und starre nach vorne, bekomme doch tatsächlich Tränen in die Augen.
Ich kann einfach nichts mehr kontrollieren.
Sogar als Shawn die ersten Töne anstummt und ich beginne wie eine Verrückte, als Einzige in diesem abgesperrtem Bereich des Peers mitzusingen.
Ich höre nur noch Louis und Zayn neben mir, die mich belustigt beobachten.
"Wer hätte das gedacht", lacht Zayn auf. "Die kleine Emma Johnson ist also doch ein Fangirl."
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Hiii!
OH, stellt euch das mal vor, omg.
Traum!.
Ihr wisst es tut mir leid, ihr wisst ich versuche schneller zu updaten, aber ihr wisst nicht wie sehr Schule mich gerade anstrengt, also seid nicht zu streng! :D
ily,
Alina xx
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