-(13)- Wrong Direction
Seufzend fahre ich mir über mein Gesicht, als ich begreife, wie dumm ich eigentlich bin.
Ich lerne wohl nie aus meinen Fehlern.
Wobei, zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich nicht aus freien Stücken in seinem Auto sitze, das vermutlich mehr Wert ist, als mein gesamtes Leben.
Die Ledersitze fühlen sich zumindest schon einmal so an.
Cameron und Shawn fanden es nämlich eine wunderbare Idee, mein Mitgehen zu verwetten, indem sie es mit diesen dummem Flaschenspintrend festlegten.
Natürlich scheiterten Beide miserabel, bei dem Versuch mich aus den Fängen des irischen Popheinis zu befreien. Dass Niall auch noch vier Mal hintereinander diesen Bottleflip hinbekommen hat, war für mich reine Angeberei.
Und nun sitze ich hier um halb drei Uhr morgens in meinem Melonen Pyjama auf seinem Nebensitz, während er fröhlich summend am Steuer sitzt und mich irgendwo hin verfrachten will.
Mein Leben ist immer wieder goals.
Irgendwie muss ich mich ja fragen, ob ich ein Magnet für solche Ereignisse bin. Oder auf meinem Kopf klebt ein riesiges Plakat, das alles Pech der Welt auf mich aufmerksam macht.
Seufzend lehne ich meinen Kopf an das kühle Fenster. Nialls Blicke auf mir sind auffällig.
"Was ist?", frage ich also.
"Nichts", antwortet er lächelnd. "Ich finde es nur schön, dass du hier bist."
Ich werfe einen Blick in seine Richtung.
"Leg' deine Augen bitte auf die Straße", sage ich nur müde.
Ich sehe ihn nicken, ehe er den Blick wieder von mir abwendet. Besser so. Die Augen nicht auf der Straße zu haben ist generell heikel für mich.
"Was hast du vor?", frage ich irgendwann dann doch, weil die Ungewissheit einfach zu nervig wird.
"Ich führe dich auf ein Date aus", antwortet er freundlich.
"Das sagtest du schon", seufze ich müde. "Aber wohin genau?"
Er wirft mir ein kurzes Grinsen entgegen.
"Überraschung."
Augenverdrehend lasse ich mich etwas zurück in den Sitz fallen. "Wow. Ich hasse Überraschungen."
Er nickt lachend. "Ich weiß."
Niall parkt seine Monsterkarre auf einem völlig leeren Parkplatz, der zu einem Laden führt, der, kaum zu glauben, geschlossen hat. Und das nachts!
"Wenn du da rein willst, dann nur, wenn wir in den Laden einbrechen. Und mein Strafregister ist leider schon viel zu lang. Da mach ich nicht mit."
Ich sehe, wie er lachend seine Augen verdreht.
"Wer hat denn was von einbrechen gesagt?", fragt er nur.
"Na, das ist doch offensichtlich."
"Du musst auch immer den kriminellsten Weg nehmen, oder?", will er lachend wissen.
Warum ist der denn auf einmal so happy?
Verteidigend schüttele ich meinen Kopf, um ihn vom Gegenteil zu überzeugen.
"Stimmt doch gar nicht", murmele ich. "Aber was ist deine Methode? Klopfen und hoffen, dass uns jemand die Türe öffnet?"
"Unsinn, viel zu kompliziert."
Entschuldigend hebe ich die Hände. "Hau deinen Plan raus."
Anstatt mir sein Anlegen zu erklären, hebt er mir nur seinen Schlüsselbund entgegen, an dem mindestens zehn Schlüssel hängen."
"Wow, Schlüssel!", erkenne ich weniger beeindruckt.
"Man muss nicht einbrechen, wenn man die Schlüssel für die Türe hat."
"Und die hast du woher? Dem Ladenbesitzer von seinem Schlüsselbund daheim geklaut?"
Er nickt ernst. "So ähnlich."
Erschrocken starre ich ihn an. "Ist das dein Ernst? Und dann kommst du hier hin? Ist dir nicht klar, dass er die Polizei hier zuerst hinschickt, wenn er merkt, dass ihm seine Schlüssel für den Laden fehlen?!"
"Dann hoffen wir mal, dass er es nicht bemerken wird", meint Niall nur schulterzuckend und verlässt den Wagen.
Ich bleibe weiter steif sitzen.
Was geht denn hier ab? Ich hätte mit vielem gerechnet, aber nicht, dass Niall jetzt ein Dieb ist.
Okay, klar. Er stiehlt kleinen Kindern das Geld aus der Tasche, aber die Blechen es ihm ja beinahe schon freiwillig hin. Das würde ich dann gerade noch so nicht als reine Abzocke betiteln.
Aber das hier ist etwas ganz anderes. Das ist ernst und kann ihn in wirkliche Schwierigkeiten bringen. Er wird kriminell. Mit vollem Einsatz wird er kriminell.
Bin ich daran Schuld? Habe ich ihn auf die schiefe Bahn geschubst? Waren meine Straftaten cool genug ihn zu animieren seine eigenen zu machen?
Ein Klopfen an meiner Fensterscheibe lässt mich aufschrecken.
Das wars. Jetzt muss ich ihn noch vor der Polizei decken.
Doch es ist nur Niall, der abwartend an meiner Türe steht und sich draußen nebenher umguckt.
"Kommst du?", fragt er mich aufgeregt.
Etwas langsamer als üblich steige ich nun auch aus dem Wagen, um mich besser auf dem Parkplatz umsehen zu können. Aber es ist dunkel. Ich sehe also beinahe nichts.
Als wir in Richtung Eingang laufen, spüre ich, wie mir mein Herz bis zum Hals schlägt.
Einen Polizisten habe ich zwar schon einmal verprügelt, aber einbrechen steht noch nicht abgehakt auf meiner To-Do Liste.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob sich das ändern soll.
Niall ist im Gegensatz zu mir seelenruhig. Er kickt vereinzelt ein paar kleine Sternchen, die vor seinen Füßen liegen, herum und pfeift dabei gelassen durch die Dunkelheit. Seine Hände hat er in die Hosentaschen gesteckt.
Ich hole die Distanz zu ihm mit ein paar größeren Schritten auf.
"Habe ich etwas verpasst, oder warst du schon immer so kriminell?", frage ich direkt heraus.
Es irritiert mich einfach. Und ich will wissen, was aus diesem unschuldigen Iren geworden ist, der vor nicht einmal drei Jahren vor meiner Türe stand, um mir das Leben zur Hölle zu machen.
Niall wiederum schüttelt nur grinsend seinen Kopf und nimmt stumm meine Hand in seine.
Verwirrt starre ich unsere Hände an, während ich ihm verdattert hinterher dackele.
"Das wird jetzt aber keine Vergewaltigung, oder?", frage ich sicherheitshalber lieber nach.
Wenn er ein Dieb ist, dann kann das ja auch nur der Anfang sein.
"Keine Sorge. Ich würde dir niemals weh tun", versichert er lachend, aber dennoch mit ernstem Unterton.
Ich muss mir auf die Lippe beißen, um mir den negativen Kommentar hinunterzuschlucken, der sich bereits fertig auf meiner Zunge platziert hat. Bereit dazu, Leuten an den Kopf gespuckt zu werden.
Denn eigentlich ... hat er mich sehr weh getan. Mehrere Male. Immer und immer wieder.
"Wie heißt der Laden?", frage ich stattdessen und blicke das Schild unschlüssig an.
"Keine Ahnung. Ich kann es nicht richtig aussprechen", gesteht er und sieht ebenfalls kurz hoch.
Lesen kann ich zwar, aber nicht in dieser Sprache. Mit diesen Buchstaben.
"Ebenfalls", sage ich und lache leicht, bei dem Versuch die Buchstaben zu entziffern.
Niall zieht währenddessen seinen Schlüssel aus der Hosentasche und öffnet uns die Türe.
Für ein paar Augenblicke erwarte ich schrillende Alarmanlagen oder das SWAT-Team, das uns bereits erwartet, aber weder die erste, noch die zweite Möglichkeit tritt ein.
Als ich nach Niall eintrete, erkenne ich, dass es einfach nur eine leere Halle ist.
Verwirrt schaue ich mich ein weiteres Mal um, genauer, um sicher zu sein, dass es sich tatsächlich um eine leere Halle handelt.
"Und?"
"Was ist das für n' Laden?", frage ich verwirrt.
Niall stellt sich vor mich. "Das ist kein Laden Emms, das ist eine Halle."
Ich nicke verstehend. "Halle? So wie in Reithalle?"
Niall nickt.
"Okay, und auf was sollen wir reiten? Ich sehe kein einziges Pferd?"
"Na ja, du kannst auf mir reiten", schlägt er frech vor.
Mit knallrotem Kopf gucke ich ihn nur perplex an, was dazu führt, das Niall im schallendes Gelächter ausbricht.
Hat der Ire letzte Nacht in der Witzkiste geschlafen, oder warum haut er so etwas raus?
"Keine Sorge, ich mach' nur Spaß", entschärft er die Situation.
Nicht, dass es die Sache angenehmer macht.
Weil ich nicht weiß, was ich genau sagen soll, nicke ich einfach nur dumm und knete meine Hände zusammen, um mich etwas zu beruhigen. Ein nervöses Lächeln bekomme ich auch gerade noch so von den Lippen.
"Ben müsste eigentlich schon da sein."
"Und Ben ist wer?", frage ich.
"Der Besitzer, der uns zwei Pferde bringt."
"Der Besitzer?", wiederhole ich seine Worte. "Du hast die Schlüssel überhaupt micht gestohlen?"
Niall zieht ertappt die Schultern hoch. "Natürlich nicht. Ich bin nicht so kriminell wie du."
Etwas beleidigt verschränke ich die Arme vor der Brust. "Und ich dachte ich hätte endlich einen Kompanen gefunden, der nun mit mir um die Häuser zieht und Polizisten verprügelt."
Niall schüttelt lachend mit dem Kopf. "Da muss ich dich leider enttäuschen."
"Na klasse", spreche ich aus und wippe nervös vor und zurück.
Als Ben nach weiteren zehn Minuten endlich mit zwei Pferden kommt, die für mich eher Elefanten ähneln, frage ich mich wieder einmal, warum ich nicht schon längst in meinem Bett liege und im Land der Träume die nächsten Abenteuer bestreite.
Niall begrüßt den Typen mit einem kurzen Handschlag und stellt mich ebenfalls vor.
"Du bist also die berüchtigte Emma Johnson!", begrüßt er mich.
Oh nein, das kann ja nur schief gehen.
"Sie müssen wohl der berüchtigte Ben sein!", sage ich zurück und halte ihm freundlich meine Hand entgegen. Er allerdings ignoriert meine Geste und schlingt seine Arme um mich, als würde er jeden Moment ertrinken.
"Oh, wow", atme ich überfordert auf und lege zaghaft ebenfalls meine Arme um seinen muskulösen Körper.
Er riecht total nach Pferd. Ebenso wie die Pferde selbst, die weniger interessiert an ihrem Mundstück herum beißen und die Hälfte ihres Spuckehaushaltes auf dem Boden verteilen.
Lecker.
Ich habe langsam das Gefühl, das Ben mich gar nicht mehr loslassen will, denn sein Griff ist immer noch extrem stark. Und es fühlt sich auch nicht so an, als würde er sich bald lockern.
Selbst Nialls irritierten Blick bemerke ich. Also bemerkt er es auch. Dann bilde ich mir wenigstens nichts ein.
"Also, Ben", startet Niall einen Versuch mir zu helfen. "Die Pferde.."
Ich spüre noch, wie Ben kurz genießerisch an meinem Hals einatmet, ehe er mich wieder frei gibt und zu seinen zwei Elefanten läuft. "Genau, die Pferde!"
Unauffällig versuche ich mich zu schütteln und das Erlebte so schnell wie möglich zu erdrängen. Niall wirft mir einen entschuldigenden Blick zu, allerdings glaube ich, dass er selbst nicht wirklich weiß, was das sollte.
"Ehrlich gesagt ist es schon etwas komisch, dass ihr tatsächlich um halb zwei reiten wollt, aber meine Güte, ich war dir ja immerhin noch etwas schuldig."
"Ja, wir konnten es einfach nicht noch länger aufschieben", stimmt ihm Niall grinsend zu und geht ebenfalls etwas auf die zwei Riesen zu.
"Ja, wirklich überhaupt nicht", murmele ich zu mir selbst, ehe ich auch ein paar Schritte nach vorne gehe um nicht ganz wie der letzte Mof da zu stehen.
Während Niall und Ben irgendwas von einem Supermarkt reden und Mexiko, beschließe ich einfach, dass es am sinnvollsten ist, wenn ich mich etwas mit den beiden Riesen anfreunde.
Ich bin schon so ewig nicht mehr geritten. Mal ehrlich, das letzte Mal muss damals in Deutschland gewesen sein.
Sanft lasse ich das erste Pferd erst einmal meine Hand abschlecken, ehe es mich noch wegen sexueller Belästigung anzeigen kann.
Am Anfang ganz langsam rangehen.
"Also, ihr wisst beide wie man reitet?", fragt Ben mich und Niall. Ich nicke sofort, Niall zögert noch etwas.
"Ist es ein Problem, mit dem Gipsfuß?", frage ich Ben und zeige auf meinen knalligen, pinken, eingesperrten Fuß. Nach kurzem Überlegen schüttelt er den Kopf. Seine Lippen sind gespitzt.
"Eigentlich nicht. So lange du ihn der lieben Fabbl nicht in die Rippen rammst wie so eine Missgeburt."
Lange Zeit blicke ich ihn nur fragend an. Aber er erwidert nichts mehr, was mich davon ausgehen lässt, dass er nicht checkt, wie sehr mich dieser Typ verwirrt.
Allerdings weiß ich nicht, was mich mehr verwirrt. Die Tatsache, dass er eines seiner Pferde Fabbl genannt hat, oder mich eine mögliche Missgeburt. Fabbl reimt sich doch total auf Schwabbl.
Das ist doch eigentlich schon Mobbing, oder?
Mobbt Ben so gerne sein eigenes Pferd?
"Wie heißt der Große hier?", fragt Niall Ben dann, als er auf Kontakt geht.
"Hund."
"Nein, das Pferd hier", verdeutlicht Niall.
"Ja", Ben nickt mit seinem Kopf. "Es heißt Hund."
"Oh, wow", antwortet Niall gespielt begeistert und klopft verwirrt auf die Schulter des Pferdes. Es fällt mir schwer, nicht aufzulachen.
Während Ben und Niall irgendetwas reden, hieve ich mich weniger elegant auf Fabbl, die nur unbegeistert ihren Kopf nach unten und oben schwingt.
Bockiges Ding anscheinend. Vielleicht hat sie auch einfach nur die Schnauze voll von Ben. Oder besser die Nüstern.
Bei meinem kleinen Witz lache ich still vor mich hin, während ich mich an Zügel und Sattel festhalte und das Pferd etwas drehe.
Als Pferd könnte ich mir erst recht etwas besseres vorstellen, als nachts zwei behinderte Menschen durch eine Halle zu tragen.
Ich blicke zu Niall, der anscheinend echte Probleme damit hat, auf Hund zu kommen.
Wer gibt einem Pferd so einen komischen Namen? Das würde ich ja nicht einmal Harry zutrauen, und der ist schon ziemlich dumm.
Mit Bens Hilfe gelingt es ihm dann doch irgendwann, aufrecht im Sattel zu sitzen. Wurde aber auch Zeit. Ich dachte wirklich, er lässt es noch, weil es irgendwann dann doch zu peinlich wäre.
Allerdings ist Niall im Sattel nicht besser als beim Aufsitzen.
Er schwankt regelrecht zu sehr mit, als das Pferd sich in Bewegung setzt. Ich habe eigentlich schon damit gerechnet, dass es ihn jeden Moment aus dem Sattel haut, aber gerade noch kann er sich am Sattel festkrallen und wieder richtig aufrichten.
"Guck Emma! Ich kann reiten!", jubelt er mir lachend zu, eine Hand in die Luft gestreckt.
"Wow Niall!", rufe ich zurück. "Du sitzt auf einem stehendem Pferd!"
Denn Hund ist wieder zum Stehen gekommen, während Niall weiterhin aus dem Häusschen darüber ist, dass er länger als zwei Minuten in einem Sattel sitzen kann.
Er allerdings lässt sich nicht unterbringen und streckt mir nur frech die Zunge heraus.
"Ich fordere dich heraus! Zu einem Wettrennen!", ruft er mir zu, was mich nur lachend den Kopf schütteln lässt.
"Du bekommst es nicht einmal hin richtig im Schritt zu reiten. Bei Galopp brichst du dir sicherlich alle Knochen!"
"Hast du etwa Angst?", zieht er mich auf. Einen Moment später sehe ich, wie er fast aufschreit, als sein Pferd einen Schritt nach vorne macht.
"Ich glaube eher du hast Angst, du Schisser."
"Unsinn!", winkt er ab. "Ich bin ein waschechter Mann! Guck dir die Haare auf meiner Brust an."
Ich ziehe eine Augenbraue nach oben. "Oh ja wow. Richtiger Dschungel muss da unter deinem Pulli sein."
Er sieht an sich hinunter, bis er checkt, dass er einen Pulli trägt, der keinen Blick auf seine Brustbehaarung schenkt.
Ist vielleicht auch besser so.
Niall sieht wieder nach oben, als er fertig damit ist, seinen Pulli zu mustern und fuchtelt unbestimmt mit seinen Füßen herum. "Reite mal im Galopp oder wie das heißt!"
"Wieso?", will ich wissen.
"Ich will es sehen. Wie damals."
Ich tätschele mein Pferd kurz, ehe ich mich seufzend geschlagen gebe. "Okay."
"Weißt du noch, was Zayn für Probleme damit hatte, sein Pferd unter Kontrolle zu bekommen?", ruft er wieder, als ich etwas durch die riesen Halle trabe.
Ich nicke. "Ja, ich weiß es wieder. Er hat sich angestellt wie eine Pussy."
"Er saß falsch herum auf seinem Pferd", lacht Niall aus. Ich nicke zustimmend, als ich die Erinnerung vor Augen habe.
"Ich geh' mal kurz pissen!", meint Ben und verschwindet auch gleich.
Kopfschüttelnd beschleunige ich und galoppiere ein paar Runden, bis ich wieder zum stehen komme. Direkt neben Niall.
"Meinst du ich bekomme das auch hin?", fragt er mich mit leuchtenden Augen.
"Nein", sage ich ehrlich. "Aber wir können es ja mal versuchen."
Schnell steige ich von Fabbl ab und lasse sie das machen, was sie will.
Dann humple ich zu Hund, um ihn an den Zügeln zu nehmen.
"Was machst du da?", fragt mich Niall.
Ich ziehe die Zügel hinter mir her, während ich langsam laufe. "Halt dich fest."
Er tut, was ich sage. Als ich im Laufen zu ihm hochgucke, sehe ich wie sehr er strahlt.
Seine Augen liegen auf mir. Seine unnatürlich, blauen Augen, die mir schon so viel Kummer bereitet haben.
Dennoch ist sein Blick voller Liebe und Zuneigung und es bringt mich um. Es macht mich weich.
Also gucke ich weg. Nach vorne und führe Hund weiter. Nun etwas schneller.
Niall schreit beinahe auf, als das Pferd in den Trab wechselt. Einen Moment erschrocken, blicke ich zu ihm, aber er sitzt nur da mit roten Backen.
"Das hüpft aber ziemlich", gesteht er. Seine Stimme wackelt leicht.
Ich lache. "Natürlich."
"Lass mal los!", will er von mir.
"Bist du sicher?", frage ich noch einmal nach. Aber er nickt nur. Also gebe ich ihm wieder die Zügel, damit er die Kontrolle halten kann.
Ich sehe ihm zu, wie er immer weiter von mir weg trabt. Und ich höre ihn lachen.
Niall lachen zu hören ist etwas wunderschönes. Und ich habe es schon ewig nich mehr ehrlich gehört.
"Guck dir das an Emma! Ich kann reiten!", jubelt er mir entgegen.
Ich strecke ihm grinsend meinen erhobenen Daumen entgegen und nicke ihm ermutigend zu.
Sein Grinsen hält noch ein paar Momente, aber dann sprintet das Pferd volle Kanne los. Und Niall beginnt zu schreien wie ein Kleinkind.
Erschrocken zucke ich zusammen, als ich erkenne, was passiert ist. Allerdings weiß ich nicht, was ich machen soll.
"Oh mein Gott! Halt es an! Halt dieses Ding an! Es soll aufhören!", kreischt er wie ausgewechselt. Wow, er kreischt wirklich wahnsinnig hoch.
Wer hätte gedacht, dass Nialls Stimme so einen Umfang hat?
"Emma!", brüllt er meinen Namen voller Furcht. Ich sehe wie er sich in den Sattel krallt und möglichst an das Pferd schmiegt, in der Hoffnung nur nicht herunter zu fallen.
"Äh", stoße ich nur aus.
"Mach was, verdammte Kacke!", brüllt er erneut.
Aber ehe ich überhaupt etwas machen kann, stemmt das Pferd die Hufen in den sandigen Boden, was zu einer Vollbremsung führt.
Erschrocken, als ich sehe was das zur Folge hat, hebe ich mir einfach nur die Hände vor den Mund.
"Heilige Mutter Maria!"
Denn Hunds Vollbremsung führt dazu, dass Niall sofort den Halt aus dem Sattel verliert und durch die Luft geschleudert wird, bis er vor den Füßen des Pferdes auf den Boden knallt und einfach liegen bleibt.
Na, das ist doch doch noch ein interessanter Abend geworden.
-----
Hey Ho! Hey Ho! It's off to work we go!
Nein haha :D
Da bin ich schon wieder mit einem neuen Update: ich habe mich echt gefühlt wie so eine Pferde Liebende 10 Jährige :D
Meine Fragen an euch: könnt ihr reiten? Seid ihr einmal geritten? Reitet ihr immer noch?
Und
2) euer perfektes erstes Date?
Bis zum nächsten Update!
Ily, alina xx
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro