-(12)- Abzocker hoch 3 im Quadrat
Emma
Obwohl mir der Schock der letzten Stunden immer noch in Haut und Knochen liegt, merke ich, wie ich mich immer weiter beruhige.
Ich muss zugeben; die Polizei zu sehen, wie sie zu meiner Rettung kommt, hätte mir mehr Sicherheit gegeben. Aber beschweren konnte ich mich beim Anblick dieser Volltrottel dennoch nicht. Wer weiß wie lange das Ganze hier noch gegangen wäre.
Der Apfel hat nicht einmal lecker geschmeckt.
Nachdem Matt mich mit irgendeiner komischen Tablette ausgenockt hat, bin ich in diesem komischen Keller aufgewacht. Die Augen verbunden und an den Stuhl gefesselt.
Mich hat das Ganze Betäuben nur an den Vorfall in London erinnert. Als ich mich in dieser Telefonzelle verkrochen hatte.
Das Gefühl war das selbe. Ich hatte rasende Angst, habe mit dem Schlimmsten gerechnet.
Und dann standen da diese zwei Idioten. Anscheinend haben sie es beide organisiert.
"Also Alex, Laura? Was zur Hölle habt ihr euch dabei gedacht?", fährt Niall sie fassungslos an.
Ich erblicke Zayn dabei, wie er sich nebenbei in dem Fotoalbum umblickt, das ich auf meinem Schoß hatte. Die Sache mit dem Kleid würde mich nebenbei auch noch interessieren, aber eins nach dem anderen.
"Ist das nicht offensichtlich?", murmelt Alex nur mit gesenktem Kopf.
"Nein?", gibt Shawn ihm die klare Antwort.
"Sieht für mich nach Kidnapping und Folter aus", steuert Cameron hinzu.
Alex verdreht daraufhin nur die Augen.
"Wie sollte man Emma denn bitte mit einem Fotoalbum foltern können?", fragt Laura kalt. Gegenüber den Jungs ist wohl auch sie nicht mehr so offen wie gewohnt. Dabei hat sie sich ja kein Stück besser verhalten.
"Was weiß ich", blabbert Louis nebenbei. "Also? Eine Erklärung?"
Alex seufzt. "Wir haben euer blödes Interview in den Nachrichten gesehen. Na ja, eigentlich war es überall zu sehen. Ehrlich gesagt waren wir beide überrascht, dass ihr auf einmal ohne weiter zu überlegen den Schwanz eingezogen habt, und das getan habt, was nun einmal das Richtige war."
Ich sehe Harry an, wie er sich fassungslos durch die Haare fasst. Seine grünen Augen fokussieren Alex bedrohend.
"Wir sind davon ausgegangen, dass ihr euch irgendwie wieder mit ihr vertragen wollt, was auch unser Anlegen war."
"Emma, du bist meine beste Freundin. Es war mir klar, dass ich mich bei dir entschuldigen muss, aber du wolltest mir einfach keine Chance geben, mich zu rechtfertigen!", fährt Laura dazwischen.
Ich schnaufe nur leise aus.
"Wir haben euch längere Zeit in Los Angeles herumlaufen sehen. Und dann tauchten Bilder von Emma auf, wie sie mit Cameron in Venice gesehen wurde. Da dachten wir, das ist unsere Chance."
"Wir haben an die Szene zurückgedacht, als wir dich schon einmal entführt hatten. In dem Keller, weißt du noch?"
Ich nicke zähneknirschend.
"Wir dachten das wäre die perfekte Möglichkeit, damit du uns zuhörst", ergänzt Alex.
"Ja, wirklich perfekt..", höre ich Liam neben mir murmeln. Er hat recht. Perfekt war das auf keinen Fall. Es hat mir eine wahnsinnige Tonne Angst eingejagt.
"Also haben wir Matt beauftragt, als wir gesehen haben, dass du mit den Jungs feiern gegangen bist."
"Wir haben ihn bezahlt, damit er dir eine Kleinigkeit in deinen Becher tropft. Wirklich nichts gefährliches. Es knockt einen nur für ein paar Stunden aus. Genug um dich hier her zu transportieren und alles herzurichten."
Sie reden, als wäre ich ein Objekt, das sie sich gegriffen haben.
Die können mich ein Mal mehr.
"Wow", spricht Liam fast schon fassungslos aus. Die Arme hat er vor seiner Brust verkreuzt. Er wirkt, als wäre er ein enttäuschter Familienvater, der seinen Kindern gerade einen Vortrag halten muss.
"So dumm waren nicht einmal wir damals!", meint Louis zustimmend.
"Bist du dir da sicher, Tomlinson? Euer Artikel? Euere Lügen? Eure Kurgeschichte?", zählt Alex genervt auf. "Ihr tut so als wärt ihr die bravsten Engel auf Erden."
"Genau! Ihr tut so als wäre Ehrlichkeit auf einmal die wichtigste Sache!", fährt Laura nun aus, schüttelt Shawn dabei von ihr ab, der sie nur überrascht anstarrt.
"Ihr habt nicht das Recht uns anzupflaumen! Wenn dann hat das meine beste Freundin! Aber ihr, mit eurer dummen Hupfdohlenband habt gefälligst nicht das Recht uns anzuschnauzen!"
Niall lacht auf. Er beobachtet das ganze beinahe in der Ecke da hinten. Sein Blick wirkt skeptisch.
"Na klar, wir haben auch nicht gerade nur gutes getan, aber jemanden zu entführen, um Vergebung zu erhalten?", stoßt er aus und macht einen Schritt auf Laura zu, als wolle er, dass sie ihn besser versteht.
Ich kann sehen, wie seine Augen sie herausfordernd anfunkeln, als wäre er sicher er würde dieses Argument gewinnen.
"Jemandem sechs Wochen lange nichts sagen, damit man erbärmlich versuchen kann begangene Taten zu verheimlichen?", schießt sie giftig zurück und geht ebenfalls einen Schritt nach vorne.
Alex erkennt ihr Vorhaben und macht einen Schritt näher zu ihr.
"Ihr habt genauso mitgemacht!", sage ich nun so emotionslos wie möglich.
"Das wird ja immer spannender", höre ich Shawn sagen.
Na super. Der ist ja auch noch hier. Das mit dem guten Eindruck hinterlassen kann ich ja nun auch komplett vergessen. Er wird denken ich bin irgendeine Gestörte.
Alle Parteien schenken mir ihre Blicke. Sie wirken beinahe überrascht, dass ich auch etwas zu der Sache zu sagen habe.
Wow. Man kann meinen ich bin ihre Barbie Puppe.
Eine Puppe inzwischen zwei streitenden Kindern.
Klasse. Lebensziel erreicht.
"Ich meine, was erwartet ihr? Ihr zwei könnt den fünf hier nichts vorwerfen. Und die Band kann euch genauso wenig zurechtweisen. Ihr alle habt Fehler gemacht. Jeder macht Fehler, nicht wahr?"
Ich sehe, wie Cameron seinen Blick senkt.
Nervös reibe ich an meinem Unterarm herum. "Ich bin hier her gekommen, um meine Ruhe zu haben, weil ihr alle mich verdammt noch einmal sehr verletzt habt. Und kaum fange ich an, mich hier frei zu fühlen, da taucht ihr alle auf und bringt eine neue Welle Drama mit in mein Leben."
Ich seufze unschlüssig. "Ich meine, ich kann euch irgendwie verstehen. Ich würde auch niemals freiwillig einen guten Freund gehen lassen. Aber versteht doch endlich, dass ich gerade einfach nur die Schnauze voll von euch sieben habe."
"Emma-", spricht Harry meinen Namen aus, aber ich hebe meine Hand in seine Richtung, um ihn zum Schweigen zu bringen.
"Ihr seid alle Idioten, die ich irgendwo tief drinnen immer noch wahnsinnig mag. Aber bitte; verschwindet von hier und lasst mich mein eigenens Leben leben!"
Ich blicke mich unsicher um, weil ich nicht ganz weiß, was ich nun tun soll. Sie alle starren mich nur stumm an.
"Ähm ... die Sache ist die.. ich habe kein Auto, also könnt ihr mich doch bei Cameron absetzen und dann ... dann lasst ihr mich endlich in Ruhe?"
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"Ich glaubs nicht", spricht Shawn fassunglos aus, als er mit seiner Figur auf das Feld kommt, das mit Hotels vollgebaut ist.
"Oh, Opfer!", höre ich Cameron darauf gleich lachen.
Grinsend strecke ich ihm meine Hand entgegen. "Das macht dann fünfundvierzig Tausend Dollar."
Seine braunen Augen funkeln mich bei meinen Worten nur böse an, aber dann reicht er mir doch noch widerwillig seine letzten Ersparnisse.
"Da hat sie uns wohl beide abgezockt", spricht Cameron lachend und nimmt seine Spielfigur vom Spielfeld.
"Monopoly ist eben mein Ding", stelle ich klar und zähle die Papierscheine genüsslich in meiner Hand ab.
Shawn winkt ab. "Ist ja nur ein Spiel."
"Würde ich an deiner Stelle auch sagen, um meinene Stolz zu verteidigen", meine ich neckend.
Er streckt mir nur die Zunge raus und erhebt sich gähnend vom Boden.
"Anstrengender Tag", sagt Cameron, als er sich etwas streckt. Zustimmend nicke ich.
Es ist zwei Uhr morgens. Zwei Tage nach meiner arrangierten Entführung von meinen Freunden.
Die letzten beiden Tage habe ich mich eigentlich nur mit Cameron und Shawn in seinem Appartment verkrochen.
"Wann hast du morgen deinen Arzttermin?", fragt Cameron.
Ich zucke mit den Schultern, während ich das Spiel zusammenräume. "Keine Ahnung. Elf Uhr glaube ich."
"Warum bist du dann bitte noch wach?", fragt Shawn. Er hat sich eine Flasche genommen und trinkt.
"Keine Lust zu schlafen. Immerhin muss ich euch doch euer Geld aus den Taschen ziehen."
Cameron robbt hinüber zu seinem Sofa, um den Fernseher etwas lauter zu stellen. Nachdem alles einsortiert ist, geselle ich mich neben ihn.
"Pf. Also, morgen der Termin. Und was willst du danach machen?"
"Ich habe doch keine Ahnung wie lange er geht. Ansonsten kann ich ja einfach etwas in die Stadt und dort shoppen oder so."
"Wie langweilig", steuert Shawn hinzu. "Was ist das denn für n' Termin?"
Ich zeige auf meinen eingesperrten, pinken Fuß. "Gipswechsel und so ein Zeug."
Er nickt verstehend. "Ihr könnt mit mir ins Studio mitkommen. Ich nehme hier ein paar neue Songs fürs neue Album auf."
"Jetzt echt?", frage ich ihn mit großen Augen. Shawn nickt nur lässig.
"Ja klar. Dann kannst du meinen Produzenten etwas nerven. Hat er sowieso verdient."
"Oh je", kommt es von Cameron, der an seinem Handy hängt. "Laut Twitter sind die Jungs weiter gereist. Hier steht sie befinden sich gerade in Mexiko."
Ich werfe ihn einen verwirrten Blick zu. "Und das interessiert mich, weil?"
"Weil, meine Zuckerschnute, sie nicht mehr in LA sind. Und das bedeutet, dass sie wirklich gegangen sind!". erklärt er grinsend. Ich hebe lächelnd meinen Daumen.
"Zuckerschnute?", lacht Shawn aus.
"Was denn? Ist doch ganz süß."
"Kitschig trifft es wohl eher. So nennt meine kleine Schwester ihr Barbie Pferd."
"Dann ist Emma wohl mein Barbie Pferdchen."
Ich blicke ihn nur kopfschüttelnd an. "Träum weiter."
Gespielt beleidigt fasst er sich ans Herz. "Au, Babe, wie soll ich weiterleben, jetzt nachdem du mir mein Herz so schmerzhaft gebrochen hast?"
Lachend schubse ich ihn etwas weg ans andere Ende der Couch.
"Zuerst hat sie dich abgezockt, und dann bricht sie dir das Herz. Autsch!"
Shawn lacht, ebenso wie Cameron.
Nur mir ist leider gar nicht zu lachen, als ich über den Satz, den er wirklich nur spaßeshalber gesagt hat, nachdenken muss.
Denn es ist genau das, was die Welt von mir denkt. Oder dachte. Keine Ahnung.
Ich habe eine Band abgezockt und schließlich zweien von fünf das Herz gebrochen. Stumm beiße ich mir auf die Lippe, um den Kloß hinunterzuschlucken, der sich gebildet hat.
"Ich meine-", Cameron wird von einem Türklingeln unterbrochen.
Fragend blickt er zuerst mich und dann Shawn an.
"Wer ist das? Hast du noch jemanden eingeladen?", frage ich und bin ganz froh über die gegebene Ablenkung.
Verwirrt schüttelt er allerdings nur mit dem Kopf und steht auf, um in Richtung Türe zu laufen. "Eigentlich nicht."
"Mh, vielleicht ein paar verrückte Fans", schlägt Shawn vor und stellt die Flasche auf den Küchentresen.
"Es ist zwei Uhr morgens", erinnert ihn Cameron.
Shawn nickt zustimmend. "Deswegen ja auch verrückt."
"Was auch immer", sagt Cam und läuft einfach zur Türe.
Ich gähne und lehne meinen Kopf an die Kopfstütze des Sofas, schließe die Augen und seufze leise.
"Wow, wow, wow! Was machst du hier?", höre ich Cameron wenige Augenblicke später überrascht rufen.
Schnell setze ich mich auf und blicke irritiert, wie auch Shawn, in Richtung Türe.
Das war wohl nichts mit dem wohlverdienten Schläfchen.
"Überraschungsbesuch", höre ich die Person nur murmeln, da erscheint sie auch schon im Wohnzimmer.
"Was-!", stoße ich entsetzt aus. "Ich dachte die wären in Mexiko!"
Cameron kommt gleich nach Niall in das Zimmer und sieht nicht ganz glücklich über den Besuch des Bandmitglieds aus.
"Die anderen sind ja auch in Mexiko."
"Was machst du dann hier?", fragt Shawn neugierig.
"Und woher weißt du bitte immer noch wo ich wohne? Ich dachte du warst dicht!"
"Ich führe Emma auf ein Date aus."
Meine Augen werden größer, als ich sein Vorhaben höre. Es fällt mir schwer nicht aufzulachen bei der Tatsache, dass es mitten in der Nacht ist. Insgesamt sind st seine Aussage einfach nur dämlich.
"Du weiß schon, dass es zwei Uhr morgens ist? Also nicht gerade die typische Zeit, um mit jemandem auszugehen."
"Davon ausgenommen, dass ich nicht einmal denke, dass die Person große Lust hat überhaupt mit dir auszugehen", steuert Shawn hinzu.
"Weißt du, die Person hat auch 'nen Namen", erinnere ich ihn nebenbei. Er streckt mir nur kurz seine Zunge entgegen.
Niall zuckt nur grinsend mit den Schultern.
"Ach Jungs, ihr müsst noch einiges lernen."
Ich sehe, wie beide fast synchron ihre Augenbrauen nach oben ziehen.
"Nachts passieren doch erst die Momente, an die wir uns immer wieder zurück erinnern werden."
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Ayyyy!
Das nächste Kapitel wird voll und ganz #Emaill Action! Oder was auch immer der Shipname der beiden ist :D
Ich weiß, das Kapitel ist etwas kürzer, aber dafür schreibe ich das nächste wieder länger :)
Ich hoffe es hat euch gefallen!
Wie findet ihr die Freundschaft zwischen Cameron und Emma?
Besser als die Freundschaft zwischen Emma und Alex?
Und meine letzte Frage an euch:
Mögt ihr McDonalds oder BurgerKing mehr?
Ily,
Alina xx
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