32. It's Coming To An End
Bitte nicht schlagen für dieses schlechte Kapitel. Ich habe im Moment keine richtigen Ideen und keine Motivation.
Langsam aber sicher erholte ich mich und konnte - mit Hilfe von Paul - aus dem Bett steigen. Er hatte während dieser ganzen Zeit meine Seite nicht verlassen. Am Liebsten würde ich ihn nicht gehen lassen. Aber er musste ... und das hatte einen einfachen Grund.
" Jane wird sonst misstrauisch, wenn ich so lange wegbleibe ".
Ich nickte nur und wollte mich wegdrehen, doch Paul packte mich am Handgelenk und zog mich näher an sich. Überrascht sah ich in seine großen, haselnussbraunen Augen. Paul schien ebenfalls etwas erschrocken zu sein, dennoch scheute er nicht davor zurück sich weiter zu mir zu beugen. Mein Atem wurde unregelmäßig, meine Finger krallten sich in seine Jacke. Gespannt schloss ich die Augen und im selben Moment spürte ich weiche Lippen auf meine. Paul küsste mich - nach so einer langen Zeit. Und es fühlte sich richtig an. So lange tappte ich im Dunkeln umher und endlich, endlich bin ich am Ende des Tunnels angekommen.
" Okay, Lovebirds. Ihr müsst nicht übertreiben ".
John kam aus dem Wohnzimmer und schmunzelte. Ich wusste genau, dass sich hinter seinem Schmunzeln etwas anderes verbirgt. Paul schien das gleiche Gefühl zu haben, denn er löste sich schlagartig von mir.
" Naja ... bis später ".
" Bye Macca ".
Paul schloss die Tür hinter sich und hinterließ eine peinliche Atmosphäre zwischen mir und John. Dieser räusperte sich, als niemand ein Wort sagte. Schließlich ergriff er es.
" Ich freue mich für dich und Paul ... wirklich ".
" John .. Ich weiß, dass es dir weh tut ".
" Vielleicht ... aber ich werde euch nicht im Weg stehen. Ich will, dass du glücklich bist. Und vergiss nicht. Wenn du Probleme hast, kannst du immer zu mir kommen. Meine Tür ist immer offen ".
Ich lächelte erleichtert. Mit ausgestreckten Armen lief ich auf John zu, der mich schließlich in eine dicke Umarmung zog. Er war nicht mehr wie der Teddyboy von damals. John denkt jetzt viel mehr nach, bevor er handelt. Und ich bin mir sicher, dass er auch jemanden findet, die ihn liebt.
Am nächsten Morgen klingelte das Telefon. John schlief noch, also musste ich rangehen.
" Hallo?".
" Wer war das in deiner Wohnung?".
" Tyrek?".
" Er hat mir gesagt, dass er dein bester Freund ist. Stimmt das?".
" Ich .. ehm ".
" Betrügst du mich?".
Ich war völlig sprachlos. Was zur Hölle faselt Tyrek denn da? Bevor ich überhaupt etwas antworten konnte, legte er stur auf. Ich ließ den Hörer langsam sinken und dachte nach. Das Klingeln an der Tür. Von wegen Postbote. Kein Wunder, dass Tyrek jetzt sonst etwas denkt. Ich muss das klarstellen, unzwar dringend.
Ohne auf einen schlaftrunkenen John zu achten, stürmte ich ins Schlaf - und danach ins Badezimmer, um mich umzuziehen und fertig zu machen. Als ich die Hand auf den Türgriff legte, packte mich John an den Hüften und drehte mich zu sich.
" Wo willst du hin?".
" Der Postbote also, ja?".
John hielt inne. Ich hatte keine Lust auf eine Diskussion mit ihm. Ich musste erst etwas anderes erledigen. Eilig lief ich die Treppe hinunter und atmete erneut die Londoner Luft ein. Meine Beine führten mich durch den Park, dabei achtete ich nicht auf die einzelnen Leute, die einen Morgenspaziergang machten. Und dann passierte es.
Ich krachte mit jemanden zusammen und fiel dabei auf den Sandboden. Mir wurde eine Hand hingehalten, die ich sofort annahm. Als ich der Person in die Augen schauen wollte, stockte mir der Atem.
" Tyrek .. ".
" Hast du dir wehgetan?".
Ich schüttelte den Kopf und senkte meinen Blick. Sein Ausdruck war traurig, sodass ich ihn nicht so einfach anschauen konnte.
" Dani. Es tut mir leid wegen vorhin ... wegen meinem Ausraster. Aber ... mich lässt es einfach nicht los. Wir entfremden uns, unternehmen kaum etwas miteinander. Du distanzierst dich immer mehr von mir. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Sag mir bitte die Wahrheit ".
" Ich .. ".
" Liebst du mich noch?".
Tyrek hatte recht. Wir entfremden uns. Er hatte sein Leben und ich hatte meins. Er wusste kaum etwas von mir. So konnte man einfach keine Beziehung führen. Und ich wollte mir selber nichts mehr vormachen. Ich liebe Paul, und das habe ich schon immer getan. Das mit Tyrek war eine tolle Zeit, auch wenn sie nicht lange anhielt. Er hat mich getröstet und mich etwas aus der dunklen Welt herausgezogen. Aber wir wären nicht ewig zusammengeblieben. Mir tat es wirklich leid, aber er wollte die Wahrheit.
" Es tut mir wirklich leid, Tyrek. Ich glaube, es ist für uns besser wenn wir nicht mehr zusammen sind. Die Gefühle sind nicht mehr so wie früher. Ich möchte dir nichts vormachen oder dich anlügen. Du hast etwas besseres verdient ".
" Heißt das, es ist vorbei?".
" .. Ja ".
Tyrek verzog keine Mimik. Er nickte stumm und schaute zur Seite, musterte die kahlen Bäume. Mein Herz zog sich zusammen. Ich brachte kein weiteres Wort mehr heraus. Auch wenn es gut tat, diese Last endlich von den Schultern zu haben. Nie habe ich mich so schlecht gefühlt wie jetzt.
" Dann liebst du also diesen .. John ".
" Was? Nein! John ist mein bester Freund. Er wohnt bei mir für zwei Wochen. Er hat nichts mit dieser Situation hier zutun ".
" Mhm ".
Ich weiß, dass Tyrek mir nicht wirklich glaubte. Aber das wird er mit Sicherheit eines Tages. Vielleicht ist das auch jetzt wegen dieser bedrückenden Situation. Unbewusst nickte ich und schlug den Weg nach Hause ein. Eine Verabschiedung gab es nicht. Wir mussten das Beide erstmal sacken lassen. Er wird sich schon beruhigen, da bin ich mir sicher. Nur die Frage war: Wie lange?
[Zuhause]
" Und?".
" Was, und?".
" Wie ist's gelaufen?".
" Kurz und knapp. Wir sind nicht mehr zusammen ".
" Aha ".
" Spar dir dein Aha, John. Du hast auch einen Teil dazu beigetragen. Er hat gedacht, du wärst meine Affäre ".
Seufzend setzte ich mich neben ihn aufs Sofa. In seinen Händen hielt er eine Tasse Tee. Die könnte ich auch gebrauchen. Ohne groß zu überlegen, nahm ich sie ihm aus der Hand. John meckerte allerdings nicht.
" Tut mir leid ".
" Ist schon okay. Ich mein, jetzt kennt Tyrek die Wahrheit. Ich liebe ihn nicht mehr. Wahrscheinlich habe ich es nie ".
" Und wie geht's jetzt weiter?".
" Jetzt muss Paul davon erfahren. Und die Jane-Sache muss geklärt werden ".
John nickte und lehnte sich zurück. Wir saßen schweigend da und hingen unseren Gedanken nach. Das Klingeln an der Tür ließ uns beide zusammenzucken. Ich drückte den Summer und öffnete die Haustür. Eine abgehetzte Celina stürzte in den Flur.
" Hi, Dani ".
" Oh, hey ".
" Gibt es etwas neues?".
" Komm rein, dann wirst du es sehen ".
Sie hing ihre Jacke an die Garderobe und trat ein. Ihr Blick sagte vieles, als sie John auf dem Sofa sitzen sah, der eher desinteressiert dreinschaute. Sie sah mich an, wartete auf eine Erklärung.
" Er wohnt hier für zwei Wochen. Keine Angst, zwischen uns läuft nichts ".
" Okay .. Und was ist mit Tyrek?".
" Ehm .. also .. Ich habe Schluss gemacht ".
" Ein gewagter Schritt, meine Liebe. Aber jetzt ist es endlich raus ".
Ich lächelte gequält und bereitete für sie eine Tasse Tee vor. Schließlich saßen wir zu dritt vorm Fernseher und ich berichtete Celina von den Ereignissen, die in letzter Zeit passiert waren. John hielt seinen Blick auf den Bildschirm gerichtet, doch ich wusste, dass er zuhörte.
" Warum rufst du Paul nicht einfach an?".
" Und dann?".
" Du bestellst ihn her, und erzählst ihm alles. Vielleicht findet ihr gemeinsam eine Lösung für dieses .. Jane-Problem ".
Ich war da ziemlich unschlüssig. Ich wollte Paul nicht so einfach Druck machen wegen dieser Sache. John hatte zwar gesagt, dass diese ganze Verlobung eingefädelt wurde, aber ob Paul da so einfach wieder rauskommt. Und es besteht auch noch die Frage, ob er das überhaupt will. Eigentlich komisch, sich so eine Frage zu stellen nachdem, was er zu mir gesagt hat. Aber man weiß nie.
Schließlich rief ich Paul doch an und er erklärte sich bereit, herzukommen. Ich wurde ziemlich nervös, mein Herz fing an zu rasen. Ich fühlte mich wie ein verliebter Teenager. Es dauerte nicht lange, und es klingelte. Ich ließ Paul eintreten und suchte mit ihm in meinem Zimmer Privatsphäre. Wir setzten uns auf mein Bett und es herrschte für eine kurze Zeit Stille im Raum. Die nutze Paul, um sich rüberzulehnen und mir einen Kuss aufzudrücken. Ich erwiderte und fühlte mich dabei glücklich.
" Was musst du mir denn erzählen?".
" Ich .. habe mit Tyrek Schluss gemacht ".
Paul schwieg.
" Ich konnte und wollte ihn nicht weiter anlügen oder ihm irgendetwas vormachen. Und es wäre vielleicht besser, wenn du das Gleiche tun würdest ".
" Ich weiß, was du meinst, luv. Aber es ist nicht so einfach. Es wird ein großer Skandal in der Presse sein. Vielleicht dichtet Jane noch etwas hinzu in ihrer Wut. Das bedeutet das Aus für die Beatles. Brian wird stocksauer sein und nicht nur er ... Die Fans, John, George, Ringo. ".
" Aber die ganze Zeit in einer Lüge leben ist auch nicht richtig, Paul. Du hast gesagt du liebst mich und ich gehe davon aus, dass du das ernst meinst .. ".
" Natürlich meine ich das ernst, luv ".
" Dann lass uns eine Lösung finden und das klären. So schwer es uns beiden fällt, aber ich glaube, wir müssen mit Jane reden und ihr alles sagen. Sie wird mit Sicherheit nicht so reagieren, wie du es dir ausmalst. Ich kenne sie ".
" Und wann wollen wir das machen?".
" Am Besten so schnell wie möglich, damit nicht noch mehr passiert. Lass uns das noch diese Woche machen ".
" Na gut, aber ich bin da ziemlich misstrauisch ".
" Wenn etwas passiert, dann geht's auf meine Kappe ".
" Nein, luv. Das werde ich nicht zulassen. Wir stehen das Beide zusammen durch, okay. Ich liebe dich ".
" Ich dich auch ".
Er drückte mich fest an sich. Ich kuschelte mich in seine Halsbeuge. Jetzt müssen Taten vollbracht werden, damit wir zusammenbleiben können - endlich.
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