17. Let's Be Friends
In der letzten Woche ist nichts spannendes passiert. Jeden morgen ging ich zur Schauspielschule, verbrachte den meisten Tag mit Tyrek und ging am Nachmittag zur Arbeit. Inzwischen bin ich wieder in meine Wohnung gezogen. Celina hatte eigentlich darauf bestanden, dass ich ein Weilchen länger bei ihr schlafe, aber ich wollte ihr keine Schwierigkeiten bereiten. Jane ließ sich in der Gruppe wieder blicken und suchte wohl einen gewissen Anschluss zu mir. Aber ich ignorierte sie. Eigentlich ziemlich hart von mir, wenn man bedenkt das sie eigentlich mit der ganzen Sache zwischen mir und Paul gar nichts zutun hat. Es machte mir nur zu schaffen, dass sie deren Beziehung vor mir geheim gehalten hat. Ich dachte, wir wären Freundinnen und würden uns vertrauen und alles erzählen. Aber warum regte ich mich eigentlich auf. Schließlich hatte ich ihr auch nicht alles erzählt. Es sah allem Anschein so aus, als wären wir beide Schuld. Nur ich war ein wenig sturköpfig und wollte das nicht so wirklich wahr haben.
Samstag
Heute hatten Celina und ich wieder frei. Wir hatten uns vorgenommen, einen schönen Mädchentag zu verbringen. Der beinhaltete Shoppen, shoppen und nochmal shoppen. Ich habe kaum Geld für Klamotten ausgegeben und jetzt wurde es langsam wirklich Zeit. Wir klapperten fast jeden Shop ab und am Ende lief jeder mit zwei vollen Einkaufstüten rum. Zum Verschnaufen ließen wir uns in einem Eiscafe nieder. Die Bestellung ging ziemlich flott und schon bald hatten wir beide ein großen Bananensplit vor uns stehen.
" Ich möchte ungern dieses Thema anschneiden, aber John hat bei mir angerufen ".
" Ist was passiert?".
" Paul ist wirklich Tag und Nacht am rumwimmern. John hat gesagt, dass er es einfach nicht mehr aushält. Paul kommt nicht über die Trennung weg. Er sagte, dass es für ihn einfach noch nicht vorbei ist ".
" Zwischen Paul und mir ist es vorbei. Wenn er nicht drüber hinweg ist, ist es nicht mein Problem ".
" Dani, jetzt sei nicht so kaltherzig. Ihr beide habt euch geliebt. Vielleicht hast du jetzt Tyrek, aber Paul spielt immer noch eine gewisse Rolle in deinem Leben ".
" Wie auch immer. Hat John noch etwas gesagt?".
" Er wollte mit dir reden. Du sollst bei ihm vorbeischauen, wann immer du Zeit hast ".
Ich senkte meinen Blick auf mein Eis. Worüber wollte John unbedingt reden? Ich sollte am Besten nicht hingehen. Obwohl ... ich will die Jungs nicht einfach so verlieren. Gerade John und ich sollten wieder etwas zueinander finden. Und ich hatte selbst gesagt; Wir sollten wieder Vertrauen aufbauen.
" Ich denke drüber nach ".
" Mach es. Ich rate es dir. Du bist ihnen nicht egal. Und sie sind dir nicht egal. Auch wenn das letzte Woche so rübergekommen ist ".
" Jetzt hör schon auf. Ich musste einfach meine Meinung rausknallen. Sie sind mir nicht egal. Du warst dabei, als ich gesagt habe, dass wir wieder Vertrauen zueinander aufbauen können. Weißt du was, ich gehe zu John unzwar jetzt ".
" Warte, ich komm mit ".
Ich legte genügend Geld auf den Tisch und ging mit Celina richtung Lennon/McCartney WG. Weit weg wohnten sie nicht und ich hatte auch keine Lust, extra mit dem Bus zu fahren. Alle Leute schienen an diesem Samstag nach draußen zu flüchten, somit waren die Busse ziemlich überfüllt. Während des ganzen Weges schaute ich kühl geradeaus. Auf einer Seite hatte ich gar keine Lust. Diesen Tag wollte ich eigentlich mit meiner Freundin verbringen, und jetzt hat sich alles wieder geändert. Aber die Jungs und ich haben uns seit dem Gespräch nicht mehr gesehen. Und um Vertrauen wiederzuerlangen, muss man sich wohl treffen und miteinander sprechen sowie es sich für Freunde gehört.
[Lennon/McCartneyWG]
Ich hatte kurz Bamel davor, wer die Tür öffnen würde. Doch als Johns vertrautes Gesicht hinter der geöffneten Tür erschien, atmete ich entspannt aus. Sein Gesichtsausdruck war überrascht. Geduldig wartete ich auf eine Einladung nach drinnen. Als John Celina erblickte, kam es ihm wohl nicht mehr so spanisch vor, warum ich hier war.
" Hey, ihr beiden. Kommt doch rein. George und Ringo kommen nachher auch vorbei ".
" Hey John ".
Wir setzten uns auf die Couch, während John den Tee vorbereitete. Bei meinem letzten Besuch hatte ich nicht viel von der Wohnung mitbekommen. Auf jeden Fall hatten sie es hier komfortabler, wenn ich mit jetzt an Johns Kinderzimmer erinnerte. Celina und ich schauten uns mit zusammengepressten Lippen an. Sie nickte in richtung der verschlossenen Tür. Mir wurde bewusst, dass alle Türen offen standen beziehungsweise angelehnt waren, außer eine. Ich musste nicht lange nachdenken, um zu wissen wer sich dadrin befindet.
John kam mit einem Tablett wieder. Er setzte sich auf den kleinen Sessel und beobachtete uns. Mir wurde etwas unwohl bei seinem Blick. Ich beschloss auf das Thema zu kommen, weswegen ich hier war.
" Du wolltest mit mir reden ".
" Ganz recht. Bestimmt hat Celina dir schon einiges erzählt. Dani, es kann so nicht weitergehen. Du musst etwas mit Paul unternehmen, sonst bringt der Junge sich noch um ".
" Ich habe das getan, was ich für richtig hielt. Ich habe ihm die Wahrheit gesagt, wie es zwischen uns steht und was sich in meinem Leben gerade abspielt. Warum macht er sich soviele Gedanken? Er hat doch Jane ".
" Kapierst du es denn nicht? Er war verzweifelt, hatte gedacht, er würde dich nie wiedersehen. Ich kann dir auch keine genauere Erklärung geben deswegen, aber du solltest ihm zumindest sagen, dass er dir nicht komplett egal ist. Der Junge macht sich so viele Vorwürfe ".
Bevor ich etwas sagen konnte, wurde die Haustür gestürmt und George und Ringo kamen lachend herein. Sie schienen mich uns Celina erst gar nicht zu bemerken, da sie noch im Flur standen.
" Hey, John. Ist Paul immer noch in seinem Zimmer?".
" Ihn muss das ziemlich hart getroffen haben. Ich will gar nicht wissen, wann er das letzte Mal unter der ... ".
Beide hielten inne, als sie mich erblickten. Peinlich berührt winkte ich ihnen zu. Mit einem Lächeln kamen sie auf uns zu und jeder der beiden umarmte mich und Celina. John schaute die Jungs mit einem ernsten Blick an. Sie räusperten sich kurz, bis Ringo seinen Kumpel mit in den Proberaum zog. Dann war es wieder still. Die beiden noch Anwesenden schauten mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Zuerst verstand ich nicht deren Blick, bis mir eines klar wurde.
" Oh nein. Vergisst es. Ich gehe bestimmt nicht zu ihm rein ".
Beide teilten sich einen Blick, bevor ich Richtung Pauls Zimmertür geschoben wurde. Das Klopfen musste ich nicht übernehmen. Jetzt hatte ich keine andere Wahl mehr. Ich wollte Paul nicht gegenüberstehen. Sollte das alles nicht ursprünglich ein Mädchentag werden?
Langsam öffnete ich die Tür und lugte rein. Die Vorhänge waren zugezogen, es roch etwas unangenehm. Eine einsame Person lag aufrecht im Bett und schien mich nicht bemerkt zu haben. Ich näherte mich und schob dabei einen Vorhang zur Seite und ließ Sonnenlicht eintreten.
" Meine Güte. Lasst mich doch zufrieden!".
" So wurde ich noch nie begrüßt ".
" Dani ... ".
Paul setzte sich auf. Unter seinen Augen waren dunkle Ringe zu erkennen und seine Haare waren wild durcheinander. Das Bett war total unordentlich und es lagen einige Klamotten achtlos auf dem Boden. Ungern wollte ich mich neben Paul setzten, lehnte mich stattdessen gegen die Fensterbank und musterte das Zimmer, auch wenn ich es schon kannte.
" Was machst du hier?".
" Das frage ich mich auch gerade. Aber ich wurde gebeten, hierher zu kommen ".
" Habe mir eigentlich schon gedacht, dass du nicht freiwillig hier bist ".
Paul senkte seinen Blick und deckte sich bis zum Kopf zu. Ich seufzte ergebens und setzte mich am Bettrand. Auf eine Art tat er mir leid. Ich weiß, wie sich Herzschmerz anfühlt. Vor wenigen Jahren war ich genauso ein Häufchen Elend. Und jetzt liegt der Grund direkt vor mir und jammert in seinem Bett.
" Paul, ich hätte nicht gedacht, dass ich das sage, aber lass dich doch nicht so gehen. Komm, zieh dich an, geh nach draußen, unternimm etwas mit John und den anderen. Aber geh dich vorher duschen ".
" Was gibt es schon für einen Grund?".
" Willst du wirklich so in der Presse auftauchen? Man, du bist ein Beatle. Du lebst für Musik und Rock'n Roll. Lass dir doch wegen Liebeskummer nicht den ganzen Spaß nehmen. Paul, vielleicht gibt es keine Hoffnung mehr für uns, aber ... Sowie mit John kann ich auch mit dir auf einer Basis bleiben ".
" Wie meinst du das?".
" Lass uns Freunde bleiben ".
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