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2.

'Es vergeht kein Tag an dem ich nicht an dich denke. Doch es vergehen so viele Tage an denen ich dir egal bin. '

Manchmal frag ich mich 'Was mach ich hier eigentlich?'. Ich renne von A nach B um es den super reichen Schlipsträgern immer recht zu machen. Immer zu wissen was sie für Unterlagen benötigen, ohne dass sie sich noch groß über irgendwelche Kleinigkeiten Gedanken machen müssen. Hauptsache sie bekommen die Unterschrift eines anderen Geschäftsmannes, der auch fast nicht mehr in sein maßgeschneidertes Hemd passt. Aber irgendjemand muss diesen Job ja machen und da der Gehalt nicht schlecht ausfällt, kann ich mich wohl kaum beschweren.

Die täglichen Meetings von Mr. Thompson erstrecken sich immer über das gleiche Schema. Zwei bis drei Geschäftsmänner die ihren Wohlstand kaum merklicher zur Schau stellen könnten, treffen sich in seinem Büro. Die erste dreiviertel Stunde wird dabei über Golf oder die neusten Fußball-Themen diskutiert, um schließlich eine ganz dezente Überleitung ins Geschäftliche zu schaffen. Meine Rolle dabei besteht unter anderem darin sicher zu stellen, dass es den Herren an ihrem leiblichen Wohl nicht mangelt. Die Unterlagen des zustande kommenden Geschäfts ordentlich und gepflegt vorzubereiten und während der ganzen Unterhaltungen immer alles sorgfältig zu notieren und nötige Änderungen der Verträge aus den verschiedensten Anspielungen herauszufiltern.
"Miss Rhys, stellen Sie sicher, dass die Rechtsabteilung alle angesprochenen Punkte überarbeitet und die neuen Verträge bis Ende der Woche bei mir auf dem Schreibtisch liegen" meint Mr. Thompson mit einem dezent strengen Unterton aus der Unterhaltung heraus. Mit einem kleinen, kaum merklichen Kopfnicken gibt er mir zu verstehen, dass ich mich nun aus dem Konferenzraum zurückziehen kann.
Es mag einem langweilig erscheinen, jedoch ist es immer wieder aufs Neue interessant, wie sich die Herren über beträchtliche Summen an Geld innerhalb von ein paar Stunden aus dem einem in das andere Unternehmen pumpen, während sie sich alle fünf Minuten wieder über ein neues Sportergebnis unterhalten.

Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, mir nicht allzu große Gedanken über diese absurden Summen, diesen leichten Sexismus der in der Luft liegt wenn neue Geschäftspartner kommen oder die ständig wechselnden Frauen die ein bis zwei Mal die Woche in das Büro des Junior Chefs wandern. Es hinterfragt auch keiner, dass Mr. Thompson Jr. immer der Erste im Büro ist, den ganzen Tag nicht aus seinem Büro herauskommt und trotz allem immer der letzte ist der das Büro am Abend verlässt.

"Mia?" ertönt hinter mir die Stimme von Sam, unserem Praktikanten.
"Kannst du mir bitte bei diesen Akten helfen? Ich glaube ich habe hier etwas falsch gemacht" fragt er mit einem schiefen, leicht verunsicherten grinsen. Er streckt mir drei große rote Ordner entgegen und blinzelt bittend. Mit seinem ganz zugeknöpften Hemd und den streng nach hinten gestylten Haaren sah er aus, als sei er geradewegs aus der Elite Uni in unser Bürokomplex gewandert. "Na dann gib das mal her" sag ich lachend und nicke in Richtung meines Schreibtisches. Dankend läuft er mir zu meinem hinterher und nimmt auf dem Stuhl neben mir Platz. "Also du musst immer darauf achten, dass du die Dokumente nach Datum sortierst. Es ist wichtig, dass du alle Daten richtig hinterlegst, damit es zu keinen Fehlern in den Unterlagen kommt." Ich reiche ihm den ersten Ordner und schaue ihm leicht über die Schulter.
"Markiere dann die Daten die sich in den Verträgen geändert haben und..." weiter kam ich nicht. "Wo ist der Praktikant??" rauscht eine laute Stimme durch das ganze Stockwerk. Ich sehe Sam neben mir zusammenfahren und drehe mich in Richtung des Gebrülls um.
Mr. Thompson's wütenden Blick erkenne ich in Sekunden und weiß ganz genau, dass das nichts Gutes zu bedeuten hat. Sam schaut mich hilfesuchend an, als er langsam aufsteht und auf Mr. Thompson zu geht. Ich folge den beiden als sie gerade in sein Büro verschwinden und schließe die Tür hinter mir. Ich will nicht das das ganze Personal jedes Wort der kommenden Standpauke hört.
"Wie lange sind Sie jetzt schon hier bei uns?" fragt Mr. Thompson mit gemäßigtem Ton aber noch sichtlich sauer. "3 Wochen Sir." erwidert Sam kleinlaut und tritt von einem Bein auf das andere. "Und wie lange haben Sie vor hier zu bleiben?" gibt Mr. Thompson mit leichtem Spott von sich. Ich sehe wie Sam wieder hilfesuchend nach mir schaut.
"Entschuldigen Sie Sir, aber was ist denn passiert? Vielleicht kann ich das ja klären" stoße ich hervor und laufe ein paarer Schritte in Richtung des großen Glastisches der zwischen den beiden steht.
"Der Vertrag mit LabTec hätte vor 3 bei Louis Sanders auf dem Tisch liegen sollen. Jetzt bekomme ich den Anruf, dass er noch gar nicht bei ihnen eingetroffen ist. Der Deal kostet uns Millionen, wenn wir Ihn nicht abschließen." Ein 'das darf doch nicht wahr sein' entfleucht Mr. Thompson während wer sich von uns beiden abwendet und sich zur Fensterfront stellt.
"Kein Problem Sir ich kümmere mich sofort darum." Ich schenkte Sam ein kleines lächeln und flüstre ihm 'keine Sorge' zu, während ich ihn am Handgelenk packe und mit mir in Richtung Tür ziehe. "Miss Ryhs, habe ich gesagt Sie können gehen? Bitte bleiben Sie noch einen Moment hier. Und was Sie angeht Sam. Ich erwarte hier das höchste Maß an Einsatz von Ihnen, sonst wissen Sie wo der Ausgang ist!" Mr. Thompson betrachtet noch immer die Aussicht durch die Glasfassade, während Sam sich ganz dezent durch die Tür quetscht und diese dann schnell hinter sich schließt.

Ich drehe mich wieder zu meinem Boss um und atme merklich ein und aus. Ich habe ihn schon des Öfteren Sauer erlebt und ich weiß, dass er Sam nur ein wenig einschüchtern und auf schräge Art und Weiße motivieren wollte.

"Sir wenn es Ihnen nichts aus macht, würde ich mich sofort um den Vertrag von Mr. Sanders kümmern", bringe ich ihm entgegen bevor er etwas sagen konnte. Seine Körperhaltung wird weicher und er dreht sich mit einem kaum merklichen schmunzeln zu mir um. "Das weiß ich doch." Er setzt sich lässig auf die Kante seines gläsernen Schreibtisches und sieht mich eindringlich an. Sein weißes Hemd hat er sich locker an den Ärmeln hochgekrempelt. Er nimmt seine Brille ab und dreht sie kurz in seiner Hand bevor er sie vorsichtig neben sich auf den Schreibtisch legt. Nachdem er seine Krawatte wieder zurecht gerückt hat greift er nach seinem vergoldeten Kugelschreiber in seiner Brusttasche. "Ich wollte noch etwas anderes mit Ihnen besprechen." Ein kurzes, mehr nachdenkliches Schnauben entfleucht ihm. Ich beobachte seine Körpersprache und wie er den Stift in seiner Hand ungeduldig hin und her dreht. Man sieht ihm sein Alter nicht an, wenn er so lässig vor einem Sitz und doch kann man die Falten auf seiner Stirn und um die Augen herum nicht übersehen.

"Es geht um Ihre Position hier bei uns." Meine Hände versteifen sich und ich merke wie ich meine Lippen fester zusammenpresse. "Sie machen hier einen tollen Job, dass wissen Sie genau so gut wie ich aber..." Ich hole Luft um ihn zu unterbrechen, doch er winkt mit einer lässigen Handbewegung ab. Er nimmt nur einen kurzen Moment Augenkontakt zu mir auf, senkt jedoch seinen Blick wieder auf den Kugelschreiber in seinen Händen.

"Lassen Sie mich aussprechen Mia. Ich würde Sie gerne versetzen. Ich gehe bald in den Ruhestand und bis es soweit ist will ich, dass Sie sich an den Gedanken gewöhnen für meinen Sohn zu arbeiten." Eine kleine Welle Erleichterung durchströmt mich, aber zugleich werde ich skeptisch. Für seinen Sohn? Ich merke wie mein Körper sich trotz allem ein wenig entspannt und sehe wie auch Mr. Thompson eine viel gelassenere Haltung eingenommen hat. Mein Blick liegt auf seinen Händen, die noch immer geschickt den Stift in seinen Fingern balanciert. Ich trete von einem Bein auf das andere und spiele mit dem Armband, das an meinem Handgelenk baumelt. Noch immer schaut mich Mr. Thompson nicht direkt an, jedoch werde ich das Gefühl nicht los, dass er genau weiß wie mein Blick auf ihm haftet.

"Bitte haben Sie ein wenig Geduld mit ihm. Ich weiß was man hier über ihn sagt, aber ich weiß auch wie viel in ihm steckt. Ich weiß auch, dass er noch sehr viel lernen muss, aber Sie kennen diese Firma fast so gut wie ich und ich vertraue Ihnen. Machen Sie einfach alles wie immer und geben Sie bitte nicht zu schnell auf." Seine Augen suchen nun in meiner Mimik nach Zustimmung, doch ich sehe einfach durch ihn hindurch. Womöglich für einen Augenblick zu lange, denn er bemerkt mein Zögern und macht einen Schritt auf mich zu. "Bitte überlegen Sie es sich. Sie wissen, dass ich Sie nicht gern vor die Wahl stelle aber mir bleibt nichts anderes übrig. Bis morgen." Sowohl in seinem Blick, als auch in seiner Stimme merke ich eine autoritäre Strenge, doch er lässt mir keine Möglichkeit auf diese Ansprache zu antworten. Schweigend hebt er den Arm und zeigt in Richtung des Ausgangs.

Wie mechanisch drehe ich mich in Richtung Ausgang und verlasse mit schwirrenden Gedanken das Büro.  

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